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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Spur«, lacht er belustigt auf. »Liebe ist Vertrauen. Aber davon verstehst du wohl noch nicht viel.«

      »Nein, ich bin ein Baby, das man am liebsten einwickeln und nach Belieben herumreichen möchte«, erwidert sie heftig und mit Bitterkeit. »Wenn ich auch bislang in anderen Verhältnissen gelebt habe, aber ich habe mehr gesehen und gehört als manches junge Mädchen in meinem Alter.«

      »Weißt du auch, daß wir viel Gemeinsames haben?« stellt er die sie überraschende Frage.

      »Wie meinst du das?«

      »Nun, ganz einfach. Auch ich habe das Leben von seiner bösen Seite kennengelernt und habe mich, genau wie auch du, erst langsam an das Neue, Ungewohnte gewöhnen müssen. Ich glaube, dich zu verstehen. Du machst dir über alles deine eigenen Gedanken und bildest dir danach deine Urteile. Ich handle genauso. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, das würde eines Tages vorbei sein, das schöne Leben im Hause deiner Mutter, ihre Liebe, ihr Verständnis, und ich würde wieder irgendwo erwachen, einsam und ohne Hoffnung.«

      Lange hat er nicht so mit ihr gesprochen, sie einen Einblick in sein Inneres tun lassen. Eigentlich überhaupt noch nicht.

      »Du hast eine sehr schöne Tochter«, sagt indessen Schnitzler zu Leonore.

      »So… meinst du?« Sie lächelt mütterlich und stolz zugleich.

      »Das habe anscheinend nicht nur ich festgestellt.« Betroffen hebt sie den Blick zu ihm auf.

      »Meinst du die vielen Verehrer, die Inka wie einen Schweif hinter sich her zieht?«

      »Die auch«, erwidert er kurz.

      »Meinst du… meinst du jemand bestimmten?« fragt sie mit stockendem Atem.

      »Allerdings…!«

      »Du auch?«

      Er lacht unbekümmert auf. »Mein Gott, Leonore, weißt du immer noch nicht, daß es für mich nur eine Frau gibt?«

      »Laß das«, sagt sie schroff. »Was hast du gemeint?«

      Er wird übergangslos ernst. »Leonore!« Das klingt beschwörend. »Bist du überzeugt, daß ich dein Freund und völlig uneigennützig bin?«

      Sie scheint tief beeindruckt von dem völlig verwandelten Mann. Soeben noch scherzend, etwas spöttisch überlegen, wie es seine Art ist, und nun dieser tiefe Ernst, bei dem ihr Herz zu klopfen beginnt.

      »Bis jetzt habe ich keinen Grund gehabt, dir als Freund zu mißtrauen«, gibt sie vorsichtig tastend zurück.

      Sie ahnt nicht, wohin seine Rede führt.

      »Danke.« Das klingt unendlich erleichtert. »Ist es nicht ein bißchen gefährlich, dieses schöne, aufblühende Geschöpf, deine Tochter Inka, und deinen Mann…«

      »Reinhold!« kommt es tonlos von ihren Lippen. Ihr Gesicht ist totenbleich geworden. Sie erschauert in seinem Arm.

      »Komm, Leonore«, sagt er, und willenlos folgt sie ihm in den leeren, anschließenden Salon, der, vornehm ausgestattet, im gedämpften Licht der Wandbeleuchtung schon immer ihr Entzücken hervorgerufen hat. Doch jetzt bemerkt sie nichts davon. Vor ihren Augen dreht sich alles. Sorgsam geleitet er sie zu einem der tiefen, behaglichen Sessel und nimmt neben ihr Platz.

      »Es tut mir leid, Leonore«, beginnt er nach einer Pause, in der Leonore vergeblich versucht, ihr Gleich-

      gewicht zurückzugewinnen. »Du kennst mich und weißt, daß ich kein Schwätzer bin. Aber ich habe meine Beobachtungen gemacht. Darf ich dir einen Rat geben? Einen wirklichen Rat?«

      Sie preßt die Handflächen zusammen, wie immer, wenn sie innerlich stark erregt ist. »Spann mich doch nicht auf die Folter, Reinhold, ich bitte dich!«

      Er zieht sein Etui aus Gold mit seinen Initialen. Sie blickt auf seinen Namenszug, ohne den selten schönen Gegenstand, der aus ihrem Geschäft stammt, zu sehen. Er reicht ihr eine Zigarette, läßt das Feuerzeug schnappen und gibt ihr Feuer. Er selbst brennt sich ebenfalls eine Zigarette an. Unter halbgeschlossenen Lidern bemerkt er, wie sie nervös an der Zigarette zieht. Er verwünscht seine Geschwätzigkeit. Niemals hat er eine solche Wirkung vorausgesetzt. Es tut ihm leid, denn er liebt sie.

      Aber nun kann er nicht mehr zurück.

      »Inka und Gert sind wie geschaffen füreinander. Das wollte ich zunächst zum Ausdruck bringen.«

      Sie starrt mit Augen, in denen aller Glanz erloschen ist, ins Leere. Die Hand, die die Zigarette hält, hängt schlaff über der Sessellehne.

      »Leonore«, ermahnt er sie, durch ihr starres Wesen beängstigt. »Du bist doch eine reife, erfahrene Frau. Mit dir darf man doch über alles sprechen, ohne daß du in Ohnmacht fällst.«

      Sie sieht ihn aus übergroßen Augen an. »Willst du damit sagen, daß ich alt zu werden beginne? Daß die viel ältere Frau der jüngeren weichen muß?«

      »Unsinn, Leonore.« Jetzt erst scheint er ihre tiefe Liebe zu Gert Wendhoff richtig zu erfassen. »Im Gegenteil, Leonore. Du mußt um diese deine späte Liebe kämpfen.«

      »Mit welchen Mitteln…?« kommt es traurig aus ihrem Munde.

      »Mit der einzigen Waffe, die neben Klugheit und Verständnis einer Frau zur Verfügung stehen – mit ihrer Schönheit.«

      Hastig schlägt sie die Hände vor das Antlitz. Die Zigarette, noch brennend, hebt Schnitzler vom Boden auf und zerdrückt sie im Aschenbecher. Sie weint bitterlich. Sie fühlt sich entblößt, als stünde sie nackt vor ihm. Mit seinen Worten hat er etwas berührt, was schon lange in ihr arbeitet, was jetzt wie eine alles überschwemmende Welle empordrängt.

      Er läßt sie gewähren. Nach einigen tiefen Schluchzern läßt sie die Hände sinken und sieht ihn verzweifelt an.

      »Meine Schönheit…?« Ihre Lippen beben und zucken, und ihr Gesicht ist tränenüberströmt. »Du scheinst als einziger zu wissen, was es mich kostet, neben Inka jung und schön zu bleiben. Ich zerstöre mein Äußeres selbst durch nächtelange Schlaflosigkeit, durch zermarternde Grübeleien. Ich ahne, wohin mich diese Unruhe langsam aber sicher treibt. Einem Abgrund entgegen. Davor fürchte ich mich. Ich liebe meinen Mann, und ich darf ihn nicht verlieren. Ich kann es nicht«, keucht sie. »Und neben mir lebt Inka, meine Tochter, das junge, immer schöner und reizender aufblühende Geschöpf.«

      Mit wahrer Inbrunst fragt sie ihn: »Glaubst du, daß Gert sich in Inka verliebt hat?«

      »Das weiß ich nicht, Leonore. Ich habe nur meine Beobachtungen gemacht. Ihm wird nicht Inkas Schönheit, ihr eigenartiger Reiz für die Dauer verborgen bleiben…«

      »Aber er ist ein Ehrenmann«, schreit sie fast. Beruhigend legt er seine Hand auf ihre zuckenden Finger.

      »Durch und durch, Leonore. Das ist meine ehrliche Meinung. Nie wird er vergessen, was er dir und deiner Liebe schuldig ist.«

      »Was soll ich tun, Reinhold? Bitte, was soll ich tun? Ich kann doch mein Kind nicht aus dem Hause weisen, nur weil ich vermute, mein Mann könnte sich in meine Tochter verlieben.«

      »Ich möchte dir ganz etwas anderes raten.«

      »Bitte!« Aus weit geöffneten Augen sieht sie ihn an. An den dichten Wimpern hängen noch Tränentropfen.

      »Keiner kennt dich so genau wie ich. Ich muß es noch einmal sagen, selbst wenn du es nicht hören willst: Ich liebe dich, Leonore. Aber ich möchte dich glücklich sehen. Jetzt, soeben hast du mir dein wahres Gesicht gezeigt, das unglückliche, verzweifelte. Damit du deine Ruhe, deinen Frieden wiederfindest, fahre weg, fahre nach Amerika zu einem Freund von mir. Er ist ein berühmter Chirurg, ein glänzender Schönheitsoperateur. Laß dich dort behandeln. Nebenbei ist er auch Psychiater und versteht die Frauen wunderbar aufzurichten. Wenn du zurückkehrst, bist du verjüngt und kannst dich neben Gert sehen lassen, und keiner wird auf den Gedanken kommen…«

      »… daß seine Frau sehr viele Jahre älter ist«, vollendet sie bitter.

      »Ja,


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