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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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Inka behaupten, ist alles gewonnen. Verstehst du mich jetzt?«

      »Natürlich… verstehe ich dich«, erwidert sie stockend, aber nicht ganz überzeugt. »Man hat mir heute so viel Komplimente gemacht, Reinhold. Soll das alles erlogen sein?«

      »Liebes Kind, es wird so viel gesprochen«, meint er beinahe väterlich. »Alles kann man nicht glauben. Sicher bist du schön – und Inka ist dein verjüngtes Ebenbild.«

      »Wieder Inka, immer wieder Inka«, stößt sie verzweifelt hervor. Und plötzlich verengen sich ihre Augen. »Reinhold, verfolgst du einen ganz bestimmten Grund mit deinem Ratschlag?«

      Sie bemerkt, wie er tief getroffen ist von ihrem Mißtrauen. Offen sieht er sie an. »Leonore, ich bin dein Freund, dein ehrlicher Freund, seitdem ich dir nicht mehr sein darf. Aber mir liegt jede Intrige fern. Warum tust du mir so weh?«

      Sie senkt reumütig den Kopf. »Verzeih, Reinhold. Ich bin völlig durcheinander. Und was du mir eben auseinanderzusetzen versucht hast, werde ich mir durch den Kopf gehen lassen. Eines steht unabänderlich fest: Ich liebe meinen Mann und werde um ihn kämpfen.«

      In den jetzt dunkelblauen Augen glüht ein schier unheimliches Feuer. Die ersten Bedenken kommen ihm. Hat er recht getan, Leonore auf etwas aufmerksam zu machen, was vielleicht nur in seiner Phantasie besteht? Hat er die immer noch geliebte Frau in neue Seelenkonflikte verwickelt?

      »Wenn du dich etwas zurechtmachen willst, Leonore…«, schlägt er nach einer Weile vor. »Wir müssen zu den anderen zurückgehen. Als Gastgeber kann ich mich nicht länger abschließen.«

      Erschreckt greift sie zu ihrer diamantbesetzten Abendtasche. Aufmerksam betrachtet sie sich. Ein erschöpftes Gesicht mit verweinten Augen sieht ihr aus dem Spiegel entgegen. Mit fahrigen Händen frischt sie ihr Make-up auf. Schnitzler, der geduldig wartet, führt sie zurück zur Gesellschaft. Jetzt ist Leonore äußerlich wieder die charmante Frau des Architekten.

      Keiner ahnt, was sie das Lächeln, die zur Schau getragene Fröhlichkeit kosten. –

      Inka tanzt mit Jürgen Bergen. »Muß ich jetzt Doktor zu dir sagen, Jürgen?« fragt sie ihn lächelnd.

      »Hör doch auf, Inka, wir sind doch Freunde. Für dich bin ich Jürgen, nichts als Jürgen.«

      »Jedenfalls gratuliere ich dir, Jürgen«, sagt sie freundlich. Ein tiefer Seufzer folgt ihrem Glückwunsch. »Arzt sein stell ich mir wunderbar vor, Jürgen. Schade…« Sie zögert und fährt dann im heftigen Zorn fort: »Mein ganzes Leben ist verpfuscht…«

      Er lacht herzlich auf. »Du meine Güte, Inka… dein Leben hat doch erst begonnen, so jung wie du bist.«

      »Das meine ich doch nicht. Was hätte ich lernen können, wenn man mich damals nicht von der Seite

      meiner Mutter hinweggerissen hätte.«

      Pause. Dann sagt er behutsam:

      »Ich glaube, du verirrst dich in Dinge, die du siehst, wie du sie sehen möchtest. Wer weiß, ob du hättest studieren können, wenn deine Mutter mit dir zusammen die Flucht fortgesetzt hätte. Glaube mir, Inka, alles ist Bestimmung im Leben. Auch dein Lebensweg ist vorgezeichnet. Wir alle müssen daraus machen, wozu wir imstande sind. Verzweifeln darf man überhaupt nicht.«

      »Du hast gut reden«, hört er sie verächtlich sagen.

      »Nicht immer ging es meinen Eltern so gut wie jetzt. Mein Vater hat von ganz vorn anfangen müssen, als er aus dem scheußlichen Krieg zurückkehrte. Er hat es geschafft und deshalb war es mir vergönnt, Arzt zu werden. Aber, glaube mir, wir haben oft hungern müssen. Es war durchaus nicht leicht.«

      Er spürt den festen Druck ihrer Hand. Auf einmal sind sie sich viel näher gekommen als bei den unzähligen durchtanzten Nächten und bei den häufigen Zusammenkünften im Freundeskreis. Eine warme Welle der Zuneigung durchströmt sie.

      »Verzeih, Jürgen, ich muß in deinen Augen sehr undankbar dastehen.«

      »Gibt nichts zu verzeihen. Das war eine Art seelischer Katzenjammer. Sprich dir das Herz frei, wenn dich etwas bedrückt. Ich will gern dein Beichtvater sein.«

      Das ist wieder der lustige, unbeschwerte Jürgen Bergen, so wie sie ihn kennt, und leise lacht sie zu seinen Worten.

      »Es gibt nichts zu beichten, Jürgen. Um diese Rolle muß ich dich leider bringen.«

      »Es ist mir aber bitter ernst damit«, beharrt er eigenwillig. Ihr wird das Gespräch zu persönlich. »Sollte ich wirklich eine Aussprache nötig haben, dann verspreche ich dir, zu dir zu kommen.«

      Für den Rest des Abends läßt er kaum einen Tanz mit ihr aus. Dazwischen bringt er ihr Erfrischungen und kleine Naschereien angeschleppt.

      Gert Wendhoff kann sich nicht mehr um Inka kümmern. Leonore belegt ihn völlig mit Beschlag.

      Als sie später, der Himmel beginnt sich schon langsam zu erhellen, im Wagen nach Blankenese fahren, summt Inka leise vor sich hin. Sie hat im Fond ihren Platz eingenommen. Leonore sitzt neben Gert. Sie ist

      todmüde, wie zerschlagen. Sie wagt keinen Blick in den Spiegel zu werfen.

      In der Diele des Hauses wirft der Spiegel ihr Bild zurück, und sie erschrickt. Sie sieht müde aus, und die Züge sind verfallen.

      »Fehlt dir etwas?« erkundigt sich Gert besorgt und führt sie die Treppe empor. Leonore hat gerade noch das frische Aussehen Inkas, der man die durchtanzte Nacht nicht ansieht, bemerken können.

      Sie ist wie ausgepumpt, und Doris muß ihr beim Auskleiden helfen. Leonore schämt sich, vor dem Gatten schwach und hilflos zu erscheinen. Doch er ist liebevoll um sie bemüht, und das nimmt ihr die Angst, die entsetzliche Angst.

      *

      Tage sind vergangen. Gert und Inka bemerken nicht, wie scharf sie von Leonore beobachtet werden. Sie hat in den letzten Nächten nur Schlaf vorgetäuscht und ist morgens an allen Gliedern wie zerschlagen erwacht.

      Eifriger denn je befragt sie den Spiegel. Nein! Noch ist sie eine ansehnliche Frau, wenngleich die innere Unrast ihren Zügen den Stempel aufgedrückt hat.

      Und Gert? Er ist gleichmäßig freundlich zu ihr. Nie gibt er ihr Anlaß zu irgendwelcher Klage. Er empfängt sie nett, sobald sie in seinem Arbeitszimmer auftaucht, was jetzt öfter vorkommt.

      Alles scheint wie sonst – und doch ist etwas anders zwischen den drei Menschen geworden. Inka ist verschlossen und schweigsam, Leonore lebhafter und von einer unnatürlichen Heiterkeit. Gert erscheint zerstreut und ewig in seine Gedanken und Pläne eingesponnen.

      Auch die traulichen Abende zu dreien werden immer seltener. Inka nimmt wieder Einladungen an. Sie ist in den Kreis ihrer jungen Freunde zurückgekehrt, die sie mit Jubel aufgenommen haben.

      Leonore hat ihren Gatten wieder ganz für sich. Aber merkwürdig, es will sich nicht mehr dieses heimliche Schwingen zwischen ihnen einstellen. Meist grübelt Gert vor sich hin, und Leonore liest. Aber immer wieder beobachtet sie aus den Augenwinkeln den Gatten. Worüber grübelt er nach? Sie beginnt auch langsam hinter ihm her zu spionieren. Sie schämt sich, wenn sie erkennen muß, daß ihre Verdächtigungen sinnlos sind, und sie kann doch nicht gegen die Eifersucht ankämpfen, die sie in ihren Krallen hält und die doch von keiner Seite her Nahrung erhält, weder von dem Gatten noch von Inka.

      Sie wird immer nervöser und behält sich immer weniger in der Gewalt. Sie beginnt launenhaft zu werden. Einmal von übertriebener Lustigkeit, dann wieder in düstere Gedanken versunken, sie ist alles andere als eine ideale Lebensgefährtin.

      Sie erregt sich bei der geringsten Kleinigkeit. Sie schreit Doris mitunter an, daß Gert den Kopf schüttelt und sie hinterher sanft ermahnt. Das bringt sie noch mehr auf.

      »Was hast du denn dauernd an mir auszusetzen?« fährt sie ihn einmal unbeherrscht an, als er sachlich versucht, ihr das Ungerechte ihres Tuns klarzumachen. »Genüge ich dir nicht mehr? Vielleicht gefalle ich dir nicht mehr?«

      Dabei betrachtet sie ihn mit einem Blick, der Gert erblassen


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