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Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha


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lacht unnatürlich grell auf. »Krank? Warum soll ich wohl krank sein. Sehe ich etwa so aus?«

      »Allerdings«, bemerkt er besorgt. »Du siehst richtig elend aus.«

      Sie faßt sich an den Kopf. »Ach, nichts fehlt mir, ein bißchen Kopfweh. Das geht vorüber.«

      Von da an betrachtet Gert sie beunruhigt.

      »Was ist los mit dir, Leonore«, nimmt er sie eines Tages in seine Arme. »Dich quält doch etwas.«

      Leonore, von seiner Güte überwältigt und voll Scham über ihr sich immer mehr steigerndes Mißtrauen, läßt den Kopf an seine Schulter sinken und weint bitterlich.

      »Du hast doch etwas, Kind.« Seine Stimme ist gütig, und er streicht ihr zärtlich über Kopf und Rücken. »Sprich dich doch aus.«

      Sie löst sich aus seiner Umarmung und trocknet die Tränen.

      »Es ist nichts…«

      »Du solltest einmal wegfahren, Leonore.«

      Entsetzt sieht sie ihn an. »Du… du schickst mich fort?«

      »Fortschicken«, wiederholt er ärgerlich. »Wie du das nun wieder auffaßt. Keiner schickt dich fort. Ich meine es nur gut mit dir, Leonore. Du scheinst mir Erholung zu brauchen. Nicht an mich habe ich dabei gedacht… nur an dich.«

      »Ja, natürlich, verzeih«, sagt sie ziemlich kleinlaut, mit den Tränen kämpfend. »Ich benehme mich albern. Vielleicht sollte ich doch einmal wegfahren?«

      Schnitzlers Unterredung mit ihr fällt ihr wieder ein, und der Gedanke, sein Angebot anzunehmen, setzt sich fest in ihr, bis er festere Formen angenommen hat und sie zu Schnitzler fährt.

      Sie sucht ihn in seinem Büro auf, das in einem Hochhaus gelegen und auf das modernste eingerichtet ist. Seine Sekretärin läßt sie sofort vor.

      »Leonore!« Mit beiden Händen zieht er sie erfreut tiefer ins Zimmer. »Wie nett von dir, mich einmal aufzusuchen.«

      Er geleitet sie zu einem Sessel und bleibt vor ihr stehen. Aufmerksam prüfend betrachtet er sie.

      »Du siehst schlecht aus, Leonore«, beginnt er und reicht ihr sein Zigarettenetui; dabei bemerkt er, daß ihre Hand zittert. »Hast du Kummer, der dich zu mir treibt?«

      Heftig zieht sie an der Zigarette und weicht dabei seinen forschenden Augen aus.

      »Ich habe keinen Kummer«, wehrt sie ab wie ein trotziges Kind, so daß ein leises Lächeln um seinen Mund gleitet. Mit abgewandtem Gesicht spricht sie weiter. »Würdest du so freundlich sein und an deinen Freund in Amerika schreiben? Ich habe mich entschlossen…«

      Auch ohne daß sie ausspricht, wozu sie sich entschlossen hat, weiß er sofort, was gemeint ist. Plötzlich heftet sie die Augen, die dunkel umrandet sind und von schlaflosen Nächten erzählen, voll auf ihn. »Versprich mir, Reinhold, daß keiner um den Zweck meiner Reise erfährt.«

      »Keiner«, beteuert er, und es ist ihm ernst damit. »Ich werde heute noch an meinen Freund Hudson telegrafieren. Wann gedenkst du zu fahren?«

      »Ich werde nicht fahren, sondern fliegen. Wenn du… wenn du alles Nötige für mich veranlassen könntest«, wagt sie ihn zaghaft zu bitten, und er ist Feuer und Flamme.

      Beruhigt fährt sie heim und überrascht beim gemeinsamen Mittagessen, an dem Inka teilnimmt, den Gatten.

      »Ich werde verreisen, Gert, und zwar auf längere Zeit.«

      In seinen Augen leuchtet ein freundliches Licht. »Willst du endlich etwas für deine Gesundheit tun? Das freut mich, Leonore.«

      Inka sitzt mit großen Augen dabei.

      »Allein, Mutti?« erkundigt sie sich völlig überrascht.

      »Allein«, bestätigt Leonore kurz. »Ich werde das Nützliche mit dem Geschäftlichen verbinden.«

      »Und wohin geht die Reise?« Gert ist enttäuscht. Er hat geglaubt, sie würde sich wirklich irgendwo ausruhen und einmal nicht ans Geschäft denken.

      »Ins Blaue«, gibt Leonore fast gleichmütig zurück und löffelt langsam ihren Nachtisch. »Von Zeit zu Zeit erhaltet ihr Nachricht von mir.«

      »Nanu, Leonore«, kann Gert sich nicht enthalten zu bemerken. »Warum so geheimnisvoll?«

      »Es ist kein Geheimnis. Ich will nur einmal Ruhe haben… von allem.«

      Er lächelt vor sich hin. »Du widersprichst dich, Leonore. Soeben erklärtest du, Nützliches mit Angenehmem zu verbinden, und nun willst du von allem ausruhen?«

      Sie schiebt ärgerlich ihren Teller von sich und erhebt sich unvermittelt. »Ach, laßt mich zufrieden«, stößt sie böse hervor und rennt davon. An der Tür kann sie gerade noch einen Zusammenstoß mit Doris und deren Tablett verhüten.

      »Der Kaffee, gnädige Frau!« ruft Doris leise hinter ihrer Herrin her.

      »Den trinke ich in der Stadt«, gibt Leonore zurück und verschwindet voller Hast über die Treppe in Richtung ihres Schlafzimmers.

      Befremdet blicken Inka und Gert sich an. Auch Doris ist verwundert über das merkwürdige Benehmen Leonores, die sich in letzter Zeit sehr verändert hat.

      Solange Doris den Kaffee serviert, bleiben die beiden Menschen stumm am Tisch sitzen. Als sie sich entfernt hat, hebt Inka das erschrockene Gesicht.

      »Hat Mutti etwas?«

      »Ich weiß auch nicht.« Wendhoff hebt die Schultern. »Deine Mutter hat sich verwandelt. Irgend etwas scheint sie zu bedrücken. Wenn sie sich doch aussprechen würde.« Er scheint Inkas Anwesenheit ganz vergessen zu haben; wie zu sich selbst spricht er: »Irgend etwas belastet sie, aber was? Wie eine Mauer steht es zwischen uns, keiner kann sie durchbrechen.«

      Er streicht sich über Stirn und Augen. Sein Blick fällt auf Inka. Auch sie hat sich verändert. Er hat sie seit dem Sommerfest wenig gesehen. Sie sieht blaß aus und macht einen geradezu verstörten Eindruck. Sie senkt die dichten, glänzenden Wimpern über die Augen und starrt vor sich hin.

      Sie sieht rührend hilflos und verlassen aus. Sicher hat auch sie in letzter Zeit sehr unter Leonores Launen gelitten und stumm alles hingenommen – denkt er – genau wie auch er. Was hat Leonore nur so verändert?

      Er erhebt sich so hastig, daß die Tasse klirrt und ein Schwupp Kaffee auf die weiße Decke fließt.

      »Verzeihung«, murmelt er und geht schnell hinaus. Inkas fragende Augen folgen ihm.

      Er sah unglücklicher denn je aus, überlegt sie und verharrt in ihrer zusammengesunkenen Haltung. Man müßte ihm ein gutes Wort sagen. Er trägt gewiß keine Schuld, wenn Mutti sich so komisch benimmt. Und schon setzt sie ihren Wunsch in die Tat um.

      Sie geht hinter Wendhoff her. In seinem Arbeitszimmer lehnt er am Fenster. Er hat seine Pfeife angesteckt und stößt dicke Qualmwolken von sich. Leise tritt sie neben ihn.

      »Willst du etwas von mir?« fragt er ziemlich kurz angebunden, als er den zarten Druck ihrer Hand auf seinem Arm spürt.

      »Eigentlich nicht, Gert«, stammelt sie und ist den Tränen nahe. »Seid ihr euch böse… du und Mutti? Mutti ist immer so gereizt.«

      »Böse?« Er lacht kurz auf. »Das ist es ja, wir sind uns nicht böse, und trotzdem ist etwas zwischen uns.«

      »Woran du bestimmt nicht die Schuld trägst«, entflieht es eifrig ihren Lippen.

      Er wendet ihr sein Gesicht zu, sieht die dunklen geheimnisvollen Augen schmerzlich auf sich gerichtet und fühlt es heiß zu seinem Herzen schießen.

      Sie ist so schön, wie Leonore war, als er sie kennenlernte. Nein berichtigt er sofort seine Gedanken. Über Inka liegt noch der Schmelz der Jugend. Aber es ist im Augenblick nicht allein diese Feststellung, die ihn fast überwältigt, es ist das Gefühl einer Zusammengehörigkeit. Inka versucht, in sein Inneres vorzudringen. Sie tut nicht


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