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Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler. Артур ШницлерЧитать онлайн книгу.

Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler - Артур Шницлер


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Linie sein – dünn und blond!

      Anatol. Blond – gebe ich zu...!

      Gabriele. ... Ja, ja ... blond ... es ist merkwürdig, daß Sie immer mit solchen Vorstadtdamen zu tun haben – aber immer!

      Anatol. Gnädige Frau – meine Schuld ist es nicht.

      Gabriele. Lassen Sie das – mein Herr! – Oh, es ist auch ganz gut, daß Sie bei Ihrem Genre bleiben ... es wäre ein großes Unrecht, wenn Sie die Stätte Ihrer Triumphe verließen ...

      Anatol. Aber was soll ich denn tun – man liebt mich nur da draußen ...

      Gabriele. Versteht man Sie denn ... da draußen?

      Anatol. Keine Idee! – Aber, sehen Sie... in der kleinen Welt werd ich nur geliebt; in der großen – nur verstanden – Sie wissen ja ...

      Gabriele. Ich weiß gar nichts ... und will weiter nichts wissen! – Kommen Sie ... hier ist gerade das richtige Geschäft ... da wollen wir Ihrer Kleinen was kaufen ...

      Anatol. Gnädige Frau! –

      Gabriele. Nun ja ... sehen Sie einmal ... da ... so eine kleine Schatulle mit drei verschiedenen Parfüms ... oder diese hier mit den sechs Seifen ... Patschuli ... Chypre ... Jockey-Club – das müßte doch was sein – nicht?!

      Anatol. Gnädige Frau – schön ist das nicht von Ihnen!

      Gabriele. Oder warten Sie, hier ...! – Sehen Sie doch ... Diese kleine Brosche mit sechs falschen Brillanten denken Sie – sechs! – Wie das nur glitzert! – Oder dieses reizende, kleine Armband mit den himmlischen Berloques ... ach – eins stellt gar einen veritablen Mohrenkopf vor! – Das muß doch riesig wirken ... in der Vorstadt! ...

      Anatol. Gnädige Frau – Sie irren sich! Sie kennen diese Mädchen nicht – die sind anders, als Sie sich vorstellen ...

      Gabriele. Und da ... ach, wie reizend! – Kommen Sie doch näher – nun – was sagen Sie zu dem Hut!? – Die Form war vor zwei Jahren höchst modern! Und die Federn – wie die wallen – nicht!? Das müßte ein kolossales Aufsehen machen – in Hernals?!

      Anatol. Gnädige Frau ... von Hernals war nie die Rede ... und übrigens unterschätzen Sie wahrscheinlich auch den Hernalser Geschmack ...

      Gabriele. Ja ... es ist wirklich schwer mit Ihnen – so kommen Sie mir doch zu Hilfe – geben Sie mir eine Andeutung –

      Anatol. Wie soll ich das ...?! Sie würden ja doch überlegen lächeln – jedenfalls!

      Gabriele. O nein, o nein! – Belehren Sie mich nur ...! Ist sie eitel – oder bescheiden? – Ist sie groß oder klein? – Schwärmt sie für bunte Farben ...?

      Anatol. Ich hätte Ihre Freundlichkeit nicht annehmen sollen! – Sie spotten nur!

      Gabriele. O nein, ich höre schon zu! – Erzählen Sie mir doch was von ihr!

      Anatol. Ich wage es nicht –

      Gabriele. Wagen Sie's nur! ... Seit wann ...?

      Anatol. Lassen wir das!

      Gabriele. Ich bestehe darauf! – Seit wann kennen Sie sie?

      Anatol. Seit – längerer Zeit!

      Gabriele. Lassen Sie sich doch nicht in dieser Weise ausfragen ...! Erzählen Sie mir einmal die ganze Geschichte ...!

      Anatol. Es ist gar keine Geschichte!

      Gabriele. Aber, wo Sie sie kennengelernt haben, und wie und wann, und was das überhaupt für eine Person ist – das möcht' ich wissen!

      Anatol. Gut – aber es ist langweilig – ich mache Sie darauf aufmerksam!

      Gabriele. Mich wird es schon interessieren. Ich möchte wirklich einmal was aus dieser Welt erfahren! – Was ist das überhaupt für eine Welt? – Ich kenne sie ja gar nicht!

      Anatol. Sie würden sie auch gar nicht verstehen!

      Gabriele. Oh, mein Herr!

      Anatol. Sie haben eine so summarische Verachtung für alles, was nicht Ihr Kreis ist! – Sehr mit Unrecht.

      Gabriele. Aber ich bin ja so gelehrig! – Man erzählt mir ja nichts aus dieser Welt! – Wie soll ich sie kennen?

      Anatol. Aber ... Sie haben so eine unklare Empfindung, daß – man dort Ihnen etwas wegnimmt. Stille Feindschaft!

      Gabriele. Ich bitte – mir nimmt man nichts weg – wenn ich etwas behalten will.

      Anatol. Ja ... aber, wenn Sie selber irgendwas nicht wollen ... es ärgert Sie doch, wenn's ein anderer kriegt? –

      Gabriele. Oh –!

      Anatol. Gnädige Frau ... Das ist nur echt weiblich! Und da es echt weiblich ist – ist es ja wahrscheinlich auch höchst vornehm und schön und tief ...!

      Gabriele. Wo Sie nur die Ironie herhaben!!

      Anatol. Wo ich sie herhabe? – Ich will es Ihnen sagen. Auch ich war einmal gut – und voll Vertrauen – und es gab keinen Hohn in meinen Worten ... Und ich habe manche Wunde still ertragen –

      Gabriele. Nur nicht romantisch werden!

      Anatol. Die ehrlichen Wunden – ja! – Ein »Nein« zur rechten Zeit, selbst von den geliebtesten Lippen – ich konnte es verwinden. – Aber ein »Nein«, wenn die Augen hundertmal »Vielleicht« gesagt – wenn die Lippen hundertmal »Mag sein!« gelächelt – wenn der Ton der Stimme hundertmal nach »Gewiß« geklungen – so ein »Nein« macht einen –

      Gabriele. Wir wollen ja was kaufen!

      Anatol. So ein Nein macht einen zum Narren ... oder zum Spötter!

      Gabriele. ... Sie wollten mir ja ... erzählen –

      Anatol. Gut – wenn Sie durchaus etwas erzählt haben wollen ...

      Gabriele. Gewiß will ich es! ... Wie lernten Sie sie kennen ...?

      Anatol. Gott – wie man eben jemand kennenlernt! – Auf der Straße – beim Tanz – in einem Omnibus – unter einem Regenschirm –

      Gabriele. Aber – Sie wissen ja – der spezielle Fall interessiert mich. Wir wollen ja dem speziellen Fall etwas kaufen!

      Anatol. Dort in der ... »kleinen Welt« gibt's ja keine speziellen Fälle – eigentlich auch in der großen nicht ... Ihr seid ja alle so typisch!

      Gabriele. Mein Herr! Nun fangen Sie an –

      Anatol. Es ist ja nichts Beleidigendes – durchaus nicht! – Ich bin ja auch ein Typus!

      Gabriele. Und was für einer denn?

      Anatol. ... Leichtsinniger Melancholiker!

      Gabriele. ... Und ... und ich? Anatol. Sie? – ganz einfach: Mondaine!

      Gabriele. So ...! ... Und sie!?

      Anatol. Sie ...? Sie ..., das süße Mädl!

      Gabriele. Süß? Gleich »süß«? – Und ich – die »Mondaine« schlechtweg –

      Anatol. Böse Mondaine – wenn Sie durchaus wollen ...

      Gabriele. Also ... erzählen Sie mir endlich von dem ... süßen Mädl!

      Anatol. Sie ist nicht faszinierend schön – sie ist nicht besonders elegant – und sie ist durchaus nicht geistreich ...

      Gabriele. Ich will ja nicht wissen, was sie nicht ist –

      Anatol. Aber sie hat die weiche Anmut eines Frühlingsabends ... und die Grazie einer verzauberten Prinzessin ... und den Geist eines Mädchens, das zu lieben weiß!

      Gabriele. Diese Art von Geist soll ja sehr verbreitet sein ... in Ihrer kleinen Welt! ...

      Anatol. Sie können sich da nicht hineindenken! ... Man hat Ihnen zu viel verschwiegen, als Sie junges Mädchen waren – und hat Ihnen zu viel gesagt,


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