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Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 1 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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großen Durst habe, darf ich dann mal nippen?«, fragte sie schüchtern.

      »Einer muss unbedingt Milch holen«, erinnerte sich Inge.

      »Das kann Ricky tun, wenn sie ausgeschlafen hat«, sagte Jörg. »Dann kann sie gleich ihren Wagen einweihen.«

      »Und sich ein wenig umschauen, damit es ihr nicht zu langweilig wird«, warf Werner Auerbach ein. »Unsere junge Dame ist wohl noch nicht so hundertprozentig be­geistert von unserem Sonnenwinkel!«

      Henrike war recht angetan von dem Vorschlag, als sie ausgeschlafen bei den anderen erschien. Von guten Ratschlägen und Ermahnungen begleitet, startete sie.

      Henrike fuhr vorsichtig, die Mahnungen der Eltern noch im Ohr. Gar so übel war das Städtchen bei Sonnenschein nicht. Hübsche Straßen und anscheinend auch ganz hübsche Geschäfte gab es hier. Sie parkte auf dem Marktplatz, um sich erst einmal zu orientieren.

      Die verlockende Auslage einer Konditorei zog sie an. Eine gute Tasse Kaffee und ein Stück Schokoladentorte könnte eigentlich nicht schaden, dachte sie, und den Daheimgebliebenen konnte sie welche mitnehmen.

      Sie fand einen freien Tisch und ließ sich graziös nieder. Sie spürte, wie sie beobachtet wurde, aber das machte ihr nichts aus, ganz im Gegenteil. Henrike war nicht frei von weiblicher Eitelkeit, und sie wusste recht gut, dass sie einen reizvollen Anblick bot.

      Unauffällig ließ sie ihren Blick umherschweifen. Ganz nette Leute, gestand sie sich ein. Sehr gemischt, aber doch auch ein paar recht ansehnliche Damen und sogar zwei gut aussehende junge Männer.

      Ein weiterer kam zur Tür herein und steuerte geradewegs auf ihren Tisch zu. Sie konnte schlecht nein sagen, und so ließ er sich nieder. Er schien gut bekannt zu sein und wurde bevorzugt bedient, was Henrike leicht erbitterte, denn die alte Dame am Nebentisch hatte ihre Bestellung vorher aufgegeben.

      Henrike bekam das Kribbeln, als sie merkte, dass er sie ungeniert musterte. Sie legte ihre Geldbörse schon neben sich, um gleich zu zahlen, wenn die Bedienung kam.

      »Gestatten Sie mir, dass ich Sie einlade, gnädiges Frau?«, fragte er.

      »Nein, ich gestatte nicht«, erwiderte sie ungehalten.

      Er ließ nicht locker. »Sie sind fremd hier? Nur zu Besuch oder zugezogen?«

      »Das ist meine Angelegenheit«, erklärte sie eisig. Die Bedienung, die an den Tisch trat, warf ihr einen eigenartigen Blick zu.

      »Kann ich noch etwas für Sie tun, Herr von Rosch?«, fragte sie den jungen Mann.

      »Ich möchte zahlen«, sagte Henrike gereizt. Sie tat es und hastete überstürzt hinaus, aber der Herr von Rosch folgte ihr auf dem Fuße.

      »Warum so abweisend?«, fragte er anzüglich.

      Henrike rang nach Worten. Eine solche Unverfrorenheit war ihr noch nicht begegnet. Jetzt griff er sogar nach ihrem Arm.

      Sie wehrte ihn heftig ab. »Lassen Sie mich in Ruhe!«, fauchte sie.

      Da trat aus einem Haus ein junger Mann mit einem bildschönen Collie, der ihnen, und besonders Bambi, am Tag ihrer Ankunft in Hohenborn schon aufgefallen war. Eigentlich sah sie nur den Hund, für den Mann hatte sie keine Augen.

      »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte der jedoch in einem Ton, der sie aufhorchen ließ, und sie bemerkte, dass er ihren aufdringlichen Verfolger mit einem verächtlichen Blick musterte.

      »Nett, Sie zu treffen«, sagte sie geistesgegenwärtig, obgleich sie später gar nicht zu sagen wusste, wie sie so schnell darauf gekommen war, um in dem anderen nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, dass sie sich doch von fremden Männern ansprechen ließ.

      Als sie sich umwandte, war der jedoch schon verschwunden. Nun erst geriet Henrike in Verwirrung.

      »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie verlegen, »er war so zudringlich, und da tat ich lieber so, als würden wir uns schon kennen.«

      »Wie klug!«, erwiderte er lächelnd. »Das ist so seine Art. Nehmen Sie sich in Acht vor ihm, wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, und damit Sie nicht nochmals in Verlegenheit kommen, Rückert ist mein Name, Fabian Rückert.«

      »Danke, dass Sie mir geholfen haben. Ich bin Henrike Auerbach.«

      Seine Augenbrauen ruckten leicht empor. Er schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders.

      »Du bist ein schöner Hund«, sagte Henrike leise, um seinem forschenden Blick auszuweichen.

      »Gib Pfote, Charly!«, forderte Fabian Rückert seinen Hund auf, der aufs Wort folgte.

      »Ich muss mich jetzt beeilen«, sagte Henrike darauf überstürzt. »Ich muss noch Besorgungen machen.«

      »Vielleicht darf ich Ihnen meine Begleitung anbieten, um eine weitere Begegnung mit Rosch zu verhindern? Außerdem sind Sie fremd hier und kennen die Geschäfte nicht.«

      »Woher wissen Sie das?«, entfuhr es ihr.

      »Intuition«, erwiderte er rätselhaft, dann lachte er leise. »Nicht schwer zu erraten. Erstens habe ich Sie gestern mit Ihrer Familie ankommen sehen, und dann, wären Sie schon länger hier, würden Sie Harry von Rosch bestimmt schon kennen.«

      Henrike fand Fabian Rückert nett. Höflich, nicht aufdringlich und dabei doch charmant.

      »Was müssen Sie einkaufen?«, erkundigte er sich.

      »Vor allem Milch, damit meine kleine Schwester nicht mehr zu dursten braucht. Im Sonnenwinkel gibt es ja nichts.«

      »Dafür ist es wunderschön dort«, stellte er sinnend fest. »Der schönste Platz am ganzen Sternsee. Man weiß nicht, ob man nicht eher traurig sein soll, dass er nun verbaut wird, es ist eines der schönsten Flecken dieser ganzen Gegend. Wo immer man auch steht, es bietet sich einem ein bezaubernder Blick auf Berge, See, Wälder und auf die Felsenburg.«

      »Sie sind aus dieser Gegend?«, fragte sie nun doch ein wenig neugierig.

      »Geboren, aufgewachsen und rasch wieder zurückgekehrt nach dem Studium. Und ich würde sehr unglücklich sein, müsste ich wieder von hier fort. – Doch hier ist das Geschäft, in dem Sie alles bekommen werden. Darf ich warten und Sie zurückbegleiten?«

      Henrike war es ein bisschen komisch. Was die Eltern wohl sagen würden, dass sie gleich am ersten Tag die Bekanntschaft eines fremden jungen Mannes machte? Aber sie hatten ihn alle ja gestern schon gesehen. Wie alt mochte er wohl sein? Du lieber Himmel, da geriet sie richtig ins Nachdenken und vergaß, was sie eigentlich wollte. Wo war nur der verflixte Zettel? Endlich fand sie ihn.

      Es war ein moderner Selbstbedienungsladen, in dem sie einkaufte, und sie musste sich erst alles zusammensuchen, aber Fabian Rückert wartete dennoch geduldig, bis sie wieder herauskam. Er nahm ihr den Korb ab und trug ihn zu ihrem Wagen.

      »Hübsches Fahrzeug«, stellte er fest, »noch nagelneu!«

      »Gestern erst bekommen«, erwiderte sie fröhlich und von seinem Lächeln angesteckt, »Geburtstagsgeschenk von Papi.«

      »Geburtstag hatten Sie? Einen Augenblick bitte! Charly, pass auf die junge Dame auf.«

      Er eilte über die Straße. Der Hund nahm seinen Auftrag so ernst, dass er Henrike nicht mal in den Wagen einsteigen ließ. Da kam Fabian Rückert auch schon wieder zurück und überreichte ihr einen bunten Frühlingsstrauß. »Herzlichen Glückwunsch nachträglich, verbunden mit der Hoffnung, uns öfter zu sehen.«

      Glühende Röte stieg in Henrikes Wangen. »Vielen Dank«, stammelte sie. »Ab Montag beginnt für mich der Ernst des Lebens!« Sie warf einen entsagungsvollen Blick auf das Schulhaus. »Der letzte Anlauf. Nächstes Jahr steige ich ins Abitur. Nimmt man es hier eigentlich sehr genau?«

      Er blinzelte vergnügt. »Falls Sie Nachhilfe brauchen, ich stehe gern zur Verfügung.«

      Sie reichte ihm die Hand. »Sie waren sehr nett«, sagte sie leise.

      Eigentlich hatte sie erwartet, dass


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