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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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das Geld aus der Hand reißen werden.«

      »Wo steckt Herm Lazer eigentlich?« erkundigte sich Staff Weed.

      »Keine Ahnung, er muß gleich kommen.« Joe Harms tat gleichgültig, sah aber zur Uhr hoch, die seitlich vom Fenster hing. »Er hat da noch ’ne kleine Abreibung zu verabreichen. Irgend so ein alter Bursche will nicht zahlen. Wie ich Herrn kenne, wird der sich auf was gefaßt machen können.«

      »Was ist eigentlich mit Mark Steffens passiert?« Chris Pierce stellte diese Frage. »Ich las in den Zeitungen, daß er erschossen worden ist.«

      »An deiner Stelle, Pierce, würde ich solche Fragen erst gar nicht stellen«, gab Joe Harms langsam zurück. »Schön, er war der Chef des Nachbarreviers. Und jetzt lebt er nicht mehr …! Deutlicher brauche ich doch wohl nicht zu werden, oder?«

      »Dann stimmt’s also doch, daß der ›Bankhalter‹ ihn erschießen ließ?«

      Staff Weed stellte diese Frage. Er lächelte in sich hinein, als Joe Harms, der Chef ihres Reviers, die Zigarre aus dem Mund nahm und sich den Schweiß von der Stirn wischte.

      »Mark Steffens war mit dir doch ganz eng befreundet, oder?« setzte Chris Pierce nach. »Hast du ihn in der Nacht, als er erschossen wurde, noch gesehen?«

      »Zum Teufel mit euren verdammten Fragen«, brauste Joe Harms auf. »Kümmert euch um das Geschäft und zerbrecht euch nicht meinen Kopf. Der ›Bankhalter‹ verlangt auf jeden Fall, daß wir stärkere Umsätze machen. Haltet euch daran, sonst kann’s passieren, daß ihr Mark Steffens bald begrüßen könnt.«

      »Herm Lazer kommt«, stellte Staff Weed fest. Freundlich und bieder winkte er dem ehemaligen Boxer zu, der wie Pierce und er in diesem Revier als Geldverleiher arbeitete. Weed lächelte auch dann noch, als er sah, wie böse zugerichtet Herm Lazer war. Daß der ehemalige Boxer hinkte, war das wenigste.

      »Was ist denn das?« fragte jetzt Joe Harms und runzelte die Stirn. Er drückte die Tür weiter auf, damit Herm Lazer das kleine Büro betreten konnte.

      »Dieser verdammte Hund«, stöhnte Lazer und fühlte vorsichtig nach seinem Kinn. »Ich brauche eure Hilfe, Jungens. Einer, meiner säumigen Kunden spielt verrückt.«

      »Er scheint dich auseinandergenommen zu haben«, spottete Chris Pierce.

      »Mit ’nem faulen Trick hat er mich ’reingelegt«, log Herm Lazer. »Aber das wird er doppelt und dreifach zurückbekommen, darauf kann er Gift nehmen.«

      »Wie heißt der Schuldner?« fragte Joe Harms scharf dazwischen.

      »Josuah Parker«, entgegnete Herm Lazer und faßte unwillkürlich wieder nach dem schmerzenden Kinn. »Ob ihr’s glaubt oder nicht, dieser verdammte Kerl hat mir alle übrigen Schuldscheine weggenommen. Ich kann’s jetzt noch nicht verstehen.«

      »Das ist doch ausgeschlossen«, entrüstete sich Joe Hanns und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Parker … Parker …! Ist das nicht dieser alte Bursche, der einfach nicht zurückzahlen will?«

      »Genau der …!« stöhnte Herm Lazer.

      »Wie alt ist dieser Wunderknabe denn?« fragte Chris Pierce dazwischen und schüttelte ungläubig den Kopf.

      »Keine Ahnung, vielleicht vierzig, sechzig oder auch nur dreißig Jahre alt. Bei diesem Kerl kennt man sich nicht aus. Ich weiß nur, daß er mich und Ronny fertiggemacht hat.«

      »Kaum zu glauben«, zweifelte Staff Weed, »vielleicht warst du nicht in Form, Lazer.«

      »Natürlich war ich in Form. Der Kerl hat mich reingelegt, anders kann ich mir das gar nicht vorstellen. Und die verdammten Schuldscheine sind nun auch noch futsch …!«

      Seine Hände zitterten, als er sich eine Zigarette anzündete. Dieser Zwischenfall war schon keine Blamage mehr, sondern eine ausgemachte Katastrophe.

      Joe Harms überlegte blitzschnell, wie er sich verhalten sollte. Daß diese Panne ausgerechnet in seinem Revier passiert war, paßte ihm gar nicht, zumal, nachdem der »Bankhalter«, der sagenhafte Chef der Organisation, ein scharfes Durchgreifen gefordert hatte. Joe Harms dachte in diesem Zusammenhang auch an seinen Kollegen Mark Steffens, der von den Bluthunden des Chefs erschossen worden war. Er hatte keine Lust, Steffens sehr bald zu folgen.

      »Was machen wir jetzt?« fragte Herm Lazer und sah seinen Revierchef erwartungsvoll, zugleich aber auch ängstlich ab wartend an.

      »Da hilft alles nichts, das werde ich dem ›Bankhalter‹ melden müssen«, entschied Joe Harms.

      »Du lieber Himmel, warum gleich alles an die große Glocke hängen«, bremste Chris Pierce. Mit Ausdauer massierte er die Narbe auf seiner Nase. »Ich schlage vor, wir alle gehen los und kaufen uns endlich diesen Parker. Ich bin direkt scharf darauf, diesen Burschen mal zu sehen. Aber wenn er uns gesehen hat, darauf gehe ich jede Wette ein, wird er vor einem Monat nicht unter dem Sauerstoffzelt im Spital rauskommen.«

      »Geben wir Lazer die Chance, bevor du mit dem ›Bankhalter‹ redest«, meinte nun auch Staff Weed.

      »Also abgemacht«, entschied Joe Harms großzügig und vergaß seine Bedenken. »Geht zurück zu diesem Parker und dreht ihn durch den Fleischwolf. Von mir aus könnt ihr machen, was ihr wollt, Hauptsache, die Schuldscheine kommen zurück und diese Panne spricht sich nicht herum.«

      Chris Pierce und Staff Weed sahen sich unternehmungslustig an. Herm Lazer, der ehemalige Boxer, faßte neuen Mut. Ihm kam es schon nicht mehr darauf an, nur Rache zu nehmen. In seinen Augen glitzerte Mordlust. Er war fest entschlossen, Butler Josuah Parker zu töten …!

      Ronny, der Nachwuchsgangster in engen Jeans und weißen Turnschuhen, grinste.

      »Der alte Knabe ist eben nach Hause gekommen«, berichtete er Herm Lazer. »Nee, der hat mich natürlich nicht gesehen. Ich wette, der hat keine Ahnung, was ihn erwartet.«

      Es war bereits später Nachmittag. Seit einigen Stunden warteten Lazer, Chris Pierce und Staff Weed darauf, Josuah Parker durch den Fleischwolf drehen zu können, wie Joe Harms es ihnen anbefohlen hatte. Nun endlich war der Butler zurück in das graue Mietshaus gegangen. Es konnte also losgehen.

      Das Trio stand an der Straßenecke und hatte eben erst auf Ronnys Alarm hin eine Kneipe verlassen. Sie waren zwar nicht gerade angetrunken, aber doch leicht animiert. Sie wußten genau, wie sie sich verhalten mußten. Sie hatten Parker unter sich bereits verteilt und brannten darauf, ihn in seine Einzelbestandteile zu zerlegen.

      Nacheinander und sehr unauffällig pirschten sie sich an das Mietshaus heran und verschwanden im Treppenhaus. Auf Parkers Etage versammelten sie sich und schritten auf leisen Sohlen auf die bewußte Tür zu. Chris Pierce, der tierähnliche Mann mit dem niedrigen Haaransatz und den behaarten Handrücken, übernahm die Fühlung. Dann folgten Weed und Lazer. Ronny, der Nachwuchsgangster, wartete bereits mit dem Wagen auf sie.

      »Er hat das Radio angestellt«, flüsterte Pierce seinem Freund Weed zu. »Vollkommen ahnungslos.«

      »Aber nicht mehr lange …!« Weed, unter dem Eindruck des genossenen Alkohols, konnte sich ein glucksendes Kichern nicht versagen. Herm Lazer hingegen, der Parker ja bereits kannte, faßte sich erneut ganz unbewußt ans Kinn.

      Chris Pierce drückte ganz behutsam die Klinke herunter und machte die unversperrte Tür vorsichtig auf. Durch den schmalen Türspalt sah er in das Zimmer hinein. Er nickte seinen Partnern beruhigend zu, denn er erkannte im Halbdunkel des unbeleuchteten Zimmers den Butler, der vorn am Fenster saß. Seine Umrisse waren allerdings nur recht undeutlich zu sehen.

      Dann – Pierce holte tief Luft und spannte die Muskeln – drückte er die Tür ruckartig auf und … schnappte japsend nach Luft. Er stieß einige unterdrückte, schrille Schreie aus und wischte sieh das von der Decke herabschießende Wasser aus den Augen.

      Der nachdrängende Staff Weed wurde von dem nachstürzenden Zinkeimer erwischt, den Parker, wohlgefüllt mit Wasser, oben an der Tür so befestigt hatte, daß er beim Auf drücken der Tür automatisch Umstürzen mußte.

      Hinzu


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