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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Butler weiter. »Logischerweise hätten die Beobachter doch eingreifen und den Irrtum richtigstellen müssen und können.«

      »Ich kam leider zu spät«, räumte der junge Mann unvorsichtigerweise ein. »Und ich habe mich auch von Ihrer Maske etwas täuschen lassen.«

      »Von Maske kann aber nun wirklich keine Rede sein«, erklärte der Butler. »Ich sehe tatsächlich so aus, wie ich mich Ihnen zeige!«

      »Prügel die Wahrheit aus ihm heraus, Butch!«

      Mehr hatte Walt nicht zu sagen. Er trat etwas zur Seite, damit Butch sich ungestört entwickeln konnte. Und Butch brauchte Spielraum. Er hatte sich allerhand vorgenommen und brannte darauf, es Parker zu geben. Er grinste, holte zum Schlag aus, täuschte ihn vor, um dann aber um so gnadenloser zuzuschlagen.

      Parker, der wieder versuchte, durch geschicktes Ausweichen diesem Schlag zu entgehen, spürte plötzlich ein scharfes Brennen auf der linken Schulter.

      Die wippende Spiralfeder hatte ihn gestreift.

      Parker trat absichtlich oder nicht, gegen einen der Kanister, der daraufhin gegen die Wand flog und umstürzte. Durchdringender Benzingeruch breitete sich aus.

      Butch, wütend darüber, daß er nicht einen Volltreffer angebracht hatte, versuchte es ein zweites Mal. Diesmal trat er noch näher an den Butler heran. Diesmal sollte der Schlag genau sitzen.

      Parker wußte sich zu helfen.

      Butch schlug gerade zu, als Parker warnend den Zeigefinger hob.

      »Sie haben etwas übersehen«, sagte er dann zu dem verblüfften Butch, der seinen Schlag tatsächlich bremste.

      »Na und?« Butch schnaufte vor Erregung und Anstrengung.

      »Darf ich Ihnen etwas zeigen?«

      Butch sah sich fragend nach dem jungen Walt um, der neugierig näherkam.

      »Was haben wir vergessen?« fragte Walt verärgert, aber zugleich auch interessiert.

      »Sehen Sie sich hier diese Streichholzschachtel an«, redete Parker überzeugend weiter und zauberte sie aus seiner Rocktasche. »Sie sieht, wie Sie sich überzeugen können, doch durchaus wie eine gewöhnliche Streichholzschachtel aus, nicht wahr?«

      »Was soll der Unsinn?« fragte Walt ungeduldig.

      »Gedulden Sie sich noch einen kleinen Moment«, antwortete der Butler und dämpfte geheimnisvoll seine Stimme. »Gleich werden Sie sehen, was es mit diesen Streichhölzern auf sich hat.«

      Der Butler ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, öffnete die Schachtel und nahm ein einzelnes Streichholz hervor.

      »Wenn ich dieses Streichholz anreibe«, dozierte er weiter, »wird nach allen bisherigen Erfahrungen eine kleine Flamme entstehen!«

      »Na und?« Nun wurde auch der robuste Butch neugierig und beugte sich erwartungsvoll vor.

      »Hier. Die Flamme!« Parker rieb das Streichholz an und betrachtete zufrieden die Flamme.

      »Klar, das ist eine Flamme!« meinte Butch und nickte.

      »Kommen Sie endlich zur Sache«, brauste Walt auf und sah den Butler gereizt an.

      »Gewiß, gedulden Sie sich noch eine kleine Sekunde! Darf ich Ihre Aufmerksamkeit dort auf die Treppe hinlenken?«

      Sie fielen auf den Bluff herein und wandten sich ab. Sie sahen zur Treppe hinüber, als erwarteten sie dort irgendwelche Wunder. Parker nutzte blitzschnell seine Chance und warf das Streichholz zum umgestürzten Kanister hinüber, der nach wie vor scharfen Benzingeruch verbreitete.

      Die Dämpfe aus dem Kanister entzündeten sich augenblicklich.

      Mit einem dumpfen Explosionsknall platzten sie auseinander. Der Kanister sprang hoch, als habe ihn ein wütender Fußtritt getroffen. Dann züngelte eine hohe Flamme auf und verbreitete sich schnell auf dem Boden.

      Butch und Walt fuhren überrascht herum.

      Sie prallten vor der Stichflamme zurück, wichen zur Seite und vergaßen für einen Moment den Butler, der sich sofort selbständig machte und seinen Universal-Regenschirm nachdrücklich einsetzte.

      Walt griff nach seiner Waffe. Wenigstens sah es so aus. Doch bevor seine Hand in der Rocktasche verschwinden konnte, landete der Butler seinen ersten Schlag.

      Walt brüllte auf. Er konnte plötzlich nicht mehr seinen Arm bewegen. Walt sah den Butler entgeistert an.

      Butch fühlte sich veranlaßt, mit seiner Stahlrute zuzuschlagen. Doch er traf nur die erhitzte Luft, da die Flammen im Kellerraum gehörig einheizten. Bevor er die Stahlspirale erneut hochheben konnte, mußte er sich von Parkers Regenschirm nachdrücklich behandeln lassen. Das Resultat war für Parker erfreulich. Butch verlor sein Schlaginstrument und ging in die Knie.

      »Ich rate dringend, den Keller zu verlassen«, meinte Parker, um dann zur Treppe zu gehen. »Viel Zeit dazu haben Sie ganz sicher nicht mehr!«

      Parker stieg nach oben und blieb neben dem Wagen stehen, in dem man ihn hierher gebracht hatte.

      Lange brauchte er auf die beiden Gangster nicht zu warten. Nacheinander stolperten und hasteten sie nach oben. Sie husteten und spuckten bereits aus voller Kehle und war überhaupt nicht mehr so forsch, wie sie sich anfangs gezeigt hatten.

      Erschöpft und entnervt blieben sie neben dem Wagen stehen. Parker schienen sie bereits vergessen zu haben.

      »Darf ich Sie bitten, Ihre Taschen zu leeren?« fragte Parker.

      Auf diesen Satz hin wurden Butch und Walt wieder aktiv. Ohne sich verabredet zu haben, stürzten sie sich auf ihn. Sie hatten den festen Willen, sich an ihm und seinem Trick zu rächen.

      Parker schien mit dieser Entwicklung gerechnet zu haben.

      Seinen Universal-Regenschirm als eine Art Poloschläger verwendend, schlug er erneut zu, eine Handlungsweise, die er im Grunde seines Herzens ungemein bedauerte.

      Walt und Butch waren dieser sportlichen Geste nicht gewachsen. Sie kippten, wie es im Volksmund so treffend heißt, aus den Pantinen und legten sich zu Parkers Füßen nieder.

      Der Butler sicherte den Tascheninhalt der beiden Gangster. Er interessierte sich vor allen Dingen für das Zigarettenetui des jungen Mannes, das er allerdings ohne Prüfungen einsteckte. Dann ließ er einige Schriftsachen aus den beiden Brieftaschen folgen, öffnete die Garagentür und trat hinaus auf die Straße.

      Als human eingestellter Mensch ließ er das Garagentor selbstverständlich offen, er wollte nicht, daß seine beiden Gegner Schaden litten. Dann schritt er ohne Hast, steif und aufrecht, die schmale Straße hinunter und hielt auf die breite, belebte Strandpromenade zu, die ihm im Moment wahrscheinlich die größte Sicherheit bot, eine Vermutung allerdings, die nicht unbedingt richtig zu sein brauchte.

      *

      Schon bald fand der Butler ein Taxi, das er anheuerte und von dem er sich hinaus zum Flugplatz bringen ließ. Zwei augenscheinlich verschiedene Gangstergruppen hatten sich bisher an ihn herangemacht. Und das alles nur, weil ein gewisser Henry Manters ihm Unterlagen gegeben haben sollte. Wo diese Unterlagen sich befanden, war Parker bekannt. Er dachte an die kurzen, knappen Worte des Ermordeten, der vom Schließfach 113 gesprochen hatte.

      Um welche Unterlagen mochte es sich handeln? Parker brannte darauf, dies herauszubekommen. Dazu mußte er aber das Schließfach öffnen, und zwar ohne Schlüssel.

      Vor dem Flughafengebäude ließ er sich absetzen.

      Gemessen, mit der Würde des geborenen Aristokraten, schritt der Butler durch die große Wandelhalle und näherte sich der Stahlfront der Schließfächer. Es handelte sich um einzelne Fächer, deren Schlüssel man nach dem Einwurf bestimmter Geldmünzen zum Verschließen der Stahlfächer benutzen konnte.

      Vor dieser Schließfachwand standen einige Flugreisende, die entweder ihre Reisetaschen ein- oder ausschlossen. Verdächtige Personen konnte der Butler nicht feststellen, doch das besagte nichts. Gangster


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