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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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hätte das Sicherheitsschloß wahrscheinlich überreden können, sich freiwillig zu öffnen, doch dazu fehlte es ihm jetzt an Zeit und an gewissen Hilfsmitteln. Er mußte zu einem anderen Trick Zuflucht nehmen.

      Suchend sah er sich um.

      Und schon entdeckte er einen Bodensteward, der sich in der Wandelhalle offensichtlich langweilte. Parker ging auf ihn zu, lüftete höflich seine schwarze steife Melone und verwandelte sich damit blitzschnell in einen älteren, zerstreuten Herrn, dem man nur zu gern seine Hilfe angeboten hätte.

      »Ich brauche Ihren Rat und wahrscheinlich auch Ihre Hilfe«, redete Parker den Bodensteward an. »Ich muß meinen Schließfachschlüssel verloren haben.«

      »Ja, Sir?« Der Bodensteward sah Parker freundlich und abwartend an.

      »Ich benötige aber dringend mein kleines Reisegepäck, das sich in jenem Schließfach befindet«, redete der Butler weiter. »Darf ich hoffen, daß Sie mir helfen?«

      »Selbstverständlich, Sir. Ich muß aber den Inspektor herbitten.«

      »Wird das lange dauern?«

      »Sofort, Sir. Einen kleinen Moment bitte!«

      Parker blieb neben seinem Schließfach stehen, der junge Bodensteward trabte eilfertig davon, um nach wenigen Minuten mit einem seriösen Zivilisten zurückzukommen.

      »Sie haben Ihren Schließfachschlüssel verloren?« erkundigte sich der Inspektor.

      »In der Tat, in der Tat! Hoffentlich habe ich keine Schwierigkeiten. Ich werde den Verlust des Schlüssels selbstverständlich ersetzen.«

      »Aber ich bitte Sie, Sir! Darf ich erfahren, was sich in Ihrem Schließfach befindet?«

      Während der Inspektor noch fragte, öffnete er bereits mit einem Hauptschlüssel das Fach Nr. 113 und sah den Butler abwartend und prüfend an. Der Butler mußte sich blitzschnell eine plausible Erklärung einfallen lassen.

      »Eine … eine Reisetasche, wenn ich nicht irre«, gab er gespielt zerstreut zurück.

      »Stimmt«, verkündete der Inspektor, während der Bodensteward zufrieden nickte.

      »Und was befindet sich in dieser Reisetasche?« fragte der Inspektor weiter. Und erneut, während er fragte, ließ er den Verschluß der dunklen Ledertasche aufspringen.

      Parker dachte an die Unterlagen, von denen die Gangster bisher gesprochen hatten. Unterlagen … nun, das bedeutete doch, daß sich in der Tasche Schriftstücke befinden mußten.

      »Akten«, murmelte Parker, »aber sehen Sie doch selbst nach!«

      »Wenn Sie gestatten, Sir!« Der Inspektor holte zu Parkers Erleichterung einen Schnellhefter hervor, in dem er herumblätterte.

      »Sehen Sie!« Parker nickte zufrieden. »Ich danke Ihnen für Ihre tatkräftige Hilfe, ich werde Sie überall zu rühmen wissen.«

      Kleinen Moment noch.« Der Inspektor klappte den Schnellhefter wieder zu und fragte: »Und was befindet sich im Schnellhefter?«

      »Konstruktionsunterlagen«, sagte Parker mit fester Stimme.

      »Stimmt. Hier, Sir, Ihre Mappe.«

      Parker nahm die Ledermappe entgegen und verbeugte sich.

      »Sie sind Erfinder?« fragte der Inspektor respektvoll.

      »In der Tat, in der Tat. Ich erfinde, wie man so sagt, am laufenden Band«, gab der Butler zurück. Dann nickte er noch einmal grüßend, um sich dann schleunigst abzusetzen.

      Vor dem Flughafengebäude nahm er sich ein Taxi und ließ sich in die Innenstadt zurückbringen. Der Wagen hatte sich kaum in Bewegung gesetzt, als Parker auch schon die Ledermappe öffnete und den bewußten Schnellhefter hervorzog.

      Es handelte sich tatsächlich um Konstruktionsunterlagen, die sich im Hefter befanden. Um sehr kompliziert aussehende Unterlagen übrigens, mit denen Parker nichts anzufangen wußte, da ein Gesamtaufriß des dargestellten Objektes fehlte.

      Die vielen Detailzeichnungen, die übrigens nur aus Pausen bestanden, waren mit langen Zahlenkolonnen, Formeln und Berechnungen verziert. Der Schnittmusterbogen einer Modezeitschrift sah demgegenüber übersichtlich und einfach aus.

      Parker packte die Unterlagen wieder zurück in die Mappe und überlegte.

      Ohne Hellseher zu sein, witterte er so etwas wie einen Spionagefall. Aber um welch ein Objekt mochte es sich hier handeln? Seine eigene technische Vorbildung reichte nicht aus, um die Zeichnungen zu deuten. Parker fragte sich, ob es richtig war, sich an einen Fachmann zu wenden. Vielleicht an einen Ingenieur oder noch besser, an einen Patentanwalt.

      Parker nickte. Ein Patentanwalt, das war die Lösung. Und je schneller erfuhr, was die Unterlagen darstellten, desto gründlicher konnte er seine Vorbereitungen treffen. Parker rechnete gerade jetzt nämlich mit weiteren Schwierigkeiten.

      »Zur Industrie- und Handelskammer«, rief er dem Fahrer des Taxis zu. »Und ich habe absolut nichts dagegen, wenn Sie sich etwas beeilen.«

      Parker sah durch das Rückfenster hinaus auf die Straße. Wurde er verfolgt? Oder hatten die beiden Gangstergruppen seine Spur verloren? Gönnte man ihm ungewollt eine kleine Atempause?

      Parker fand aber doch nicht heraus, ob man ihn in Ruhe ließ. Er mußte es einfach darauf ankommen lassen.

      *

      Im Haus der Industrie- und Handelskammer fand Parker den gewünschten Patentanwalt. Der sportlich aussehende Mann mit der hohen Stirn und der randlosen Goldbrille sah Parker lächelnd an, als der Butler den Schnellhefter auspackte.

      »Ich benötige Ihren diskreten, fachlichen Rat«, sagte Parker. »Begutachten Sie bitte den Wert dieser mir eingereichten Unterlagen, die ich zwischenfinanzieren soll.«

      »So aus dem Handgelenk heraus läßt sich das nicht machen«, gab der Patentanwalt kopfschüttelnd zurück. »Doch lassen Sie mal sehen.«

      Parker reichte den Schnellhefter über den Schreibtisch und blieb steif und ohne jede Nachlässigkeit der Muskeln auf der Kante des tiefen Besuchersessels sitzen.

      Der Patentanwalt blätterte im Schnellhefter, schüttelte mehrfach den Kopf, beugte sich vor, lehnte sich wieder zurück und wurde von Minute zu Minute interessierter.

      »Woher haben Sie diese Unterlagen?« fragte er schließlich und sah den Butler prüfend an.

      »Sie sind mir eingereicht worden, ich sagte es schon.«

      »Und Sie wissen nicht, um was es sich handelt?«

      »Der Einreicher sprach von einer technischen Sensation.«

      »Na ja …! Warten Sie, sich muß schnell was durchrechnen. Ich bin sofort wieder zurück, dann kann ich Ihnen bereits Einzelheiten sagen.«

      Bevor Parker zustimmen oder ablehnen konnte, sprang der Patentanwalt auf und verschwand hinter einer Tür.

      Parker hielt es natürlich nicht im Sessel aus. Auch er erhob sich, ging auf Zehenspitzen zur Tür und öffnete sie vorsichtig.

      Der Patentanwalt stand in einer Art Registratur, deren Wände mit Regalen und Kartenkästen bedeckt waren. Er telefonierte und schien sehr aufgeregt.

      »Polizei … Leutnant Canters? Na endlich. Hören Sie, Leutnant, hier ist ein komischer Mann bei mir … wie, ja bei mir im Büro, der streng geheime Konstruktionsunterlagen mit sich herumschleppt. Woher ich das weiß? Leutnant, ich sehe doch auf den ersten Blick, um was es sich handelt … Um was …? Leutnant, es handelt sich um Detailkonstruktionen eines Raumgleiters mit Gasplasmaantrieb. Das sagt Ihnen nichts? Spielt doch keine Rolle. Mir sagt das aber was … Die Unterlagen müssen aus Professor Manfields Büro stammen.«

      Der Patentanwalt hörte jetzt wieder zu. Er legte den Schnellhefter aus der Hand und deponierte ihn in einem Regal. Parker fand, daß die Unterlagen recht günstig lagen.

      Auf Zehenspitzen und mit


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