Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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an.

      »Se­hen Sie die Ba­cke des Man­nes«, don­ner­te er. »Wenn Sie ihm kei­nen Schlag ge­ge­ben ha­ben, wie kommt es dann, dass er so zu­ge­rich­tet ist?«

      »Wie ich un­ter Eid aus­ge­sagt habe –«

      »Neh­men Sie sich in acht!« warn­te der Rich­ter.

      »Ich wer­de mich schon in acht neh­men. Ich ge­den­ke nichts zu sa­gen als die rei­ne Wahr­heit. Er hat sich selbst mit ei­nem Stein ge­schla­gen. Er hat sich mit zwei ver­schie­de­nen Stei­nen ge­schla­gen.«

      »Ist es wahr­schein­lich, dass ir­gend­ein Mensch, der nicht wahn­sin­nig ist, sich sel­ber so zu­rich­ten soll, in­dem er die wei­chen, emp­find­li­chen Tei­le sei­nes Ge­sichts mit ei­nem Stein zer­schrammt?« frag­te Car­ter Wat­son.

      »Es klingt wie ein Mär­chen«, mein­te der Rich­ter. »Herr Wit­berg, hat­ten Sie ge­trun­ken?« – »Nein.«

      »Trin­ken Sie nie?« »Ge­le­gent­lich.«

      Der Rich­ter dach­te mit schlau­er, tief­sin­ni­ger Mie­ne über die­se Ant­wort nach.

      Wat­son be­nutz­te die Ge­le­gen­heit, um Sol Wit­berg ge­müt­lich an­zu­blin­zeln, aber die­ser arg miss­brauch­te Herr sah nichts Hu­mo­ris­ti­sches in der Si­tua­ti­on.

      »Sehr merk­wür­dig, sehr merk­wür­dig«, er­klär­te der Rich­ter und ging dar­an, sein Ur­teil zu fäl­len.

      »Die Aus­sa­gen der bei­den Par­tei­en wi­der­spre­chen ein­an­der voll­kom­men. Au­ßer den bei­den Haupt­per­so­nen sind kei­ne Zeu­gen vor­han­den. Je­der be­haup­tet, dass der an­de­re ihn über­fal­len hat, und ich bin au­ßer­stan­de, rechts­gül­tig zu ent­schei­den, wer von Ih­nen die Wahr­heit spricht. Aber ich habe mei­ne per­sön­li­che An­sicht, Herr Wit­berg, und ich möch­te Ih­nen ra­ten, sich in Zu­kunft von Herrn Wat­sons Grund und Bo­den und über­haupt aus die­ser Ge­gend fern­zu­hal­ten –«

      »Das ist eine Be­lei­di­gung!« braus­te Wit­berg auf.

      »Set­zen Sie sich«, don­ner­te der Rich­ter ihn an. »Wenn Sie das Ge­richt noch ein­mal auf die­se Wei­se un­ter­bre­chen, neh­me ich Sie in Stra­fe we­gen ach­tungs­wid­ri­gen Be­neh­mens, und ich sage Ih­nen jetzt schon, dass ich Sie streng be­stra­fen wer­de! Sie sind selbst Rich­ter und müss­ten die Ach­tung ken­nen, die die Wür­de des Ge­richts for­dert. Und jetzt fäl­le ich mein Ur­teil: Es ist ein Grund­satz des Ge­set­zes, dass der Zwei­fel dem An­ge­klag­ten zu­gu­te kommt. Wie schon ge­sagt, bin ich nicht im­stan­de, rechts­gül­tig zu ent­schei­den, wer zu­erst ge­schla­gen hat. Des­halb bin ich zu mei­nem größ­ten Be­dau­ern –« hier mach­te er eine Pau­se und starr­te Sol Wit­berg an – »ge­nö­tigt, in bei­den Fäl­len dem An­ge­klag­ten den herr­schen­den Zwei­fel zu­gu­te kom­men las­sen zu müs­sen. Mei­ne Her­ren; Sie sind frei­ge­spro­chen.«

      »Las­sen Sie uns dar­auf einen ge­neh­mi­gen«, sag­te Wat­son zu Wit­berg, als sie den Ge­richts­saal ver­lie­ßen. Der be­stürz­te Mann aber wei­ger­te sich, Arm in Arm mit ihm in die nächs­te Gast­wirt­schaft zu ge­hen.

      Der Tisch war aus un­ge­ho­bel­ten Bret­tern ver­fer­tigt, und es wur­de da­her den Män­nern, die an ihm sa­ßen und spiel­ten, oft schwer ge­nug, ihre Sti­che auf der rau­en Flä­che ein­zu­heim­sen. Ob­gleich alle in Hemds­är­meln da­sa­ßen, perl­te doch der Schweiß auf ih­ren Ge­sich­tern, was in­des­sen nicht ver­hin­der­te, dass ihre Füße, die in Mo­kass­ins und di­cke, wol­le­ne St­rümp­fe gehüllt wa­ren, vor Käl­te schmerz­ten. So groß war der Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied zwi­schen der Luft am Fuß­bo­den und der hö­her im Raum, ob­wohl die De­cke nied­rig war. Der guss­ei­ser­ne Yu­ko­no­fen glüh­te und summ­te, aber auf dem Fleisch­ge­rüst, das nur acht Fuß von ihm un­ten am Fuß­bo­den ne­ben der Tür an­ge­bracht war, la­gen große Stücke Elch­fleisch und Ba­con, die völ­lig ge­fro­ren wa­ren. Das un­ters­te Drit­tel der Tür war mit ei­ner di­cken Eis­krus­te be­deckt. Durch die Rit­zen zwi­schen den Plan­ken hin­ter den Bet­ten sah man den weiß­g­lit­zern­den Schnee drau­ßen. Ein Fens­ter aus Öl­pa­pier ließ das Licht her­ein. Den un­te­ren Teil des Pa­piers hat­te der Atem der Män­ner auf der In­nen­sei­te einen Zoll dick mit ge­fro­re­ner Feuch­tig­keit be­schla­gen.

      »Es ist auch ver­flucht sel­ten, dass wir im März sol­che Käl­te ha­ben«, be­merk­te der Mann, der ge­ra­de misch­te. »Wie viel meinst du, sind es heu­te, Bob?«

      »Na, fünf­und­fünf­zig bis sech­zig Grad un­ter Null, den­ke ich. Mehr nicht. Was mei­nen Sie, Dok­tor?«

      Der Dok­tor wand­te den Kopf und be­trach­te­te den un­te­ren Teil der Tür mit ei­nem prü­fen­den Blick.

      »Nicht um ein Tüt­tel­chen mehr als fünf­zig Grad. Wenn das nicht ge­nau stim­men soll­te, so ist es eher ein biss­chen wär­mer – neun­und­vier­zig viel­leicht! Guckt euch das Eis an der Tür an. Es ist ge­ra­de bei der Mar­ke für fünf­zig Grad an­ge­langt, aber der obe­re Rand ist, wie ihr seht, nicht ganz re­gel­mä­ßig. Als es sei­ner­zeit sieb­zig Grad wa­ren, stieg das Eis um vier Zoll hö­her.« Er nahm sei­ne Kar­ten, und wäh­rend er sie sor­tier­te, rief er, als an die Tür ge­klopft wur­de, laut »He­rein!«

      Der Mann, der jetzt ein­trat, war ein großer, breit­schult­ri­ger Schwe­de. Frei­lich er­kann­te man sei­ne Na­tio­na­li­tät erst, als er sei­ne Müt­ze mit den Ohren­klap­pen ab­ge­nom­men und das Eis auf­ge­taut hat­te, das sich in sei­nem Bart ge­bil­det und sein Ge­sicht un­kennt­lich ge­macht hat­te. Un­ter­des­sen spiel­ten die Män­ner ru­hig wei­ter.

      »Ich hab’ ge­hört, dass es einen Dok­tor hier in die­sem La­ger gibt«, sag­te der Schwe­de fra­gend und sah ängst­lich von ei­nem zum an­de­ren. Sein Ge­sicht war ab­ge­ma­gert und durch an­dau­ern­de star­ke Schmer­zen ver­zerrt. »Ich habe einen wei­ten Weg hin­ter mir. Ich kom­me aus der Ge­gend nörd­lich von Whyo.«

      »Ich bin der Dok­tor! Was ist denn mit Ih­nen los?«

      Als Ant­wort hob der Mann sei­ne lin­ke Hand, de­ren Zei­ge­fin­ger furcht­bar an­ge­schwol­len war. Gleich­zei­tig be­gann er eine weit­schwei­fi­ge, ziem­lich un­zu­sam­men­hän­gen­de Ge­schich­te über Zeit und Art sei­nes Un­falls zu er­zäh­len.

      »Zei­gen Sie mal her«, un­ter­brach ihn der Dok­tor un­ge­dul­dig. »Le­gen Sie den Fin­ger auf den Tisch. Hier, so!«

      Vor­sich­tig ge­horch­te der Mann, als sei es ein ge­fähr­li­ches Ge­schwür.

      »Hm«, knurr­te der Dok­tor. »Eine Seh­nen­zer­rung. Und drei­hun­dert Mei­len sind Sie ge­reist, um den Dreck in Ord­nung zu krie­gen. Ich wer­de Sie im Handum­dre­hen ku­rie­ren. Pas­sen Sie gut auf, wie ich es ma­che, dann kön­nen Sie es das nächs­te Mal sel­ber.«

      Ohne den Mann ge­warnt zu ha­ben, schlug der Arzt mit der Hand­kan­te auf den ge­schwol­le­nen Fin­ger. Der Schwe­de stieß einen Ruf der Ver­blüf­fung und des Schmer­zes aus. Es klang eher wie der Schrei ei­nes wil­den Tie­res, und sein Ge­sichts­aus­druck war so er­regt und wü­tend, als woll­te er sich auf den Mann stür­zen, der sich die­sen Spaß


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