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Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert StifterЧитать онлайн книгу.

Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter - Adalbert Stifter


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wenn du einwilligest, und wenn es seinen Eltern genehm ist.«

      »Es muß so sein und ist notwendig«, antwortete der Schmied, »seinen Eltern ist es recht; denn ich muß auf den Knaben schauen, daß er lerne sich selber zu verteidigen, wenn ich einmal nicht mehr auf der Welt bin, und ihm einer das Leben nehmen will. Er soll mit meinem Danke besser bei dir reiten lernen. Und ich werde nach Netolic gehen, und werde ihm ein Pferd kaufen, wie es die Ritter brauchen.«

      »So tue es«, sagte Witiko.

      »Ja, ich werde es tun«, antwortete der Schmied.

      Hierauf ging Witiko zu Elias, dem Steinhauer, und zu Anna, seinem Eheweibe, welche die Eltern Urbans waren, und sagte ihnen und dem Jünglinge Urban, was er mit dem Schmiede gesprochen habe.

      Elias und Anna willigten ein, und Urban war sehr erfreut.

      Da dieses geschehen war, ging Witiko zu Paul Joachim, dem Maurer, und sagte, er wolle seinen Sohn Augustin, den Pfeifer, welchen er im Frühlinge von der Stadt Prag mit sich in die Stadt Nürnberg genommen habe, im Reiten unterrichten. Er brauche kein Pferd, er könne das Pferd Raimunds nehmen.

      Paul Joachim sagte Dank, und rief seinen Sohn Augustin herbei.

      Augustin war wie Urban erfreut.

      Und an dem folgenden Tage begann der erste Unterricht in dem Hofe des steinernen Hauses. An dem Pferde Raimunds wurden die ersten Stellungen und Handgriffe gezeigt. An jedem Tage war nach der Morgenpflege der Pferde der Unterricht durch zwei Stunden. Der Schmied war schon an dem ersten Tage zugegen, und schaute zu. Dann kamen auch andere Leute, besonders junge Männer, um zu sehen, was da geschehe. Witiko ließ sie gewähren. Der Steinhauer Elias und sein Weib Anna kamen, und es kam Joachim, der Maurer, mit seinem Weibe. Tom Johannes, der Fiedler, stand jedes Mal an der Mauer des Stalles. Selbst Mädchen liefen zuweilen gegen das Tor, und sahen von ferne hinzu. Jeder, in dessen Hause ein Pferd und ein junger Mann war, gestattete, daß der junge Mann sich auf das Pferd setzte, und darauf nachahmte, was er in dem Hofe des steinernen Hauses gesehen hatte, oder was ihm Augustin und Urban zeigten. Selbst mancher ältere Mann stieg auf ein Roß, und Witiko zeigte ihnen, wie sie die Zurüstungen zu machen hätten.

      Der Schmied ging nun nach Netolic, und kam nach fünf Tagen mit zwei Pferden zurück, einem für Urban, dem andern für sich. Wenn die Pferde auch nicht waren, wie sie Ritter brauchen, so war das Pferd für Urban hinlänglich, und das Pferd des Schmiedes war ein sehr starker Rappe mit großen Hufen und einer struppigen Mähne. Nun mußte Raimund auch an dem Unterrichte Anteil nehmen.

      Als eine kurze Zeit vergangen war, ritt Witiko mit seinen drei Schülern auf den Bachanger hinaus, und ließ sie dort ihre Bewegungen machen. Da kamen nun noch mehr Menschen herzu. Oft verließen sie die Arbeit, und standen an dem Reitplatze.

      Der Schmied ging hierauf mit Joachim, dem Maurer, noch einmal nach Netolic, und sie brachten zwei Pferde. Eines hatte Joachim für Augustin gekauft, und das andere hatte der Schmied zu dem Ende gebracht, daß er es ausleihe, oder wieder verkaufe.

      Es ritten täglich die vier Reiter auf den Anger, Witiko, Augustin, Urban und Raimund.

      Der Schmied ließ aber auch auf der Gasse vor seiner Werkstätte Sand streuen, und es versammelten sich ältere und jüngere Männer, welche Pferde zu besteigen hatten, und machten dort ihre Reitübungen. Der Schmied saß auf seinem starken Rappen. Die Lehrmeister waren Urban und Augustin. Die Reiter liehen aber ihre Pferde auch wieder an andere, und wurden ihre Lehrer. Witiko kam oft herzu, und unterwies die Männer. Zwei von ihnen durften täglich, abwechslungsweise in den Hof des steinernen Hauses zum Unterrichte kommen, weil der Raum nicht mehrere faßte, und auf den Anger durften vier mit hinaus reiten, die er dann wie seine Schüler unterrichtete.

      Nach einigen Wochen ritt Witiko schon mit den jungen Männern auf allerlei Wege, besonders auf den gegen den Thomaswald, und zeigte ihnen wie man auf einer Flur schnell Hindernisse des Reitens besiegen könne.

      Peter Laurenz, der Schmied, David, der Zimmerer, und Sebastian, der Schuster, verfertigten im Vereine Sättel und Zaumzeug, und lernten diese Dinge immer besser machen.

      Witiko zeigte den Leuten auch die Pflege und den Unterricht der Pferde, und den Gebrauch der Waffen auf ihnen.

      Wenn am Abende die Männer bei dem Scheine der Leuchte in Witikos Stube saßen, so wurde jetzt häufig vom Reiten gesprochen, und man sagte Urteile und brachte Neckereien vor.

      Witiko übte seine eigenen Pferde an jedem Tage auch noch besonders, namentlich die, welche er von dem Herzoge erhalten hatte.

      Als Urban und Augustin schon so reiten konnten, daß sie einem guten Pferde nicht mehr schädlich wurden, ließ er sie zuweilen auch auf seine Pferde steigen, daß sie gemach mit edlen Pferden umgehen lernten.

      Es zeigte sich nun der Schnee, er hinderte aber die Reitübungen nicht; ja es kamen Nachrichten, daß auch auf anderen Stellen des Waldes sich die Männer im Reiten übten.

      Als der völlige Winter gekommen war, und die Arbeiten außerhalb der Häuser bis auf das Fällen der Bäume im Walde aufgehört hatten, ging Witiko zu David, dem Zimmerer, und fragte ihn, welches Holz er im Vorrate habe, das zu rechter Zeit geschlagen worden sei.

      »Es ist Buchenholz da«, entgegnete David, der Zimmerer, »es ist Holz von dem Ahorn, der Esche, der Birke, der Eibe, der Tanne und der Fichte vorhanden. Wir haben es im Winter vor zwei und drei Jahren geschlagen, es ist trocken und fest.«

      »So richte die Stücke zurecht, aus denen Schäfte für Lanzen gemacht werden können«, sagte Witiko.

      »Ich werde es tun«, antwortete David, der Zimmerer.

      Und als das Holz geordnet war, und als es Witiko besehen hatte, schlug er vor, daß aus Balken der Buche, Esche und des Ahorns Lanzenschäfte gemacht werden. Männer, die sich selber Schäfte verfertigen wollen, mögen es tun, anderen, die entweder nicht Zeit oder Geschick oder Geld haben, werde er sie verfertigen lassen, und sie ihnen, wenn sie dieselben begehren, schenken.

      David, der Zimmerer, nahm nun Leute, und es wurden Lanzenschäfte geschnitten und geglättet. In verschiedenen Häusern ging man daran, sich selber solche Schäfte zu machen.

      Als der tiefe Schnee in dem Walde und auf dem ganzen Lande lag, rüstete sich Witiko, fort zu reiten. Er sagte, die Männer und Jünglinge möchten in seiner Abwesenheit ihre Pferde fleißig üben, und wenn er zurückkomme, werde er mit ihnen fortfahren, wie er begonnen habe. Dann ritt er mit Raimund nach Prag.

      Als drei Wochen vergangen waren, kam er wieder zurück. Er untersuchte die Schäfte, die fertig geworden waren, und gab Anleitungen, wie einiges besser werden könne.

      Alle Tage ritt er nun aufs neue mit den Männern und Jünglingen in das Freie, wo ein Pfad oder eine Bahn oder eine taugliche Fläche war. Und als Mathias die Jungfrau Barbara, die Tochter des Schenken Zacharias, heiratete, und Urban und der Sohn des Fiedlers Tom Johannes mit ihren Geigen den Zug geleiteten, war Witiko unter den Gästen.

      Da später die Tage länger wurden, ritt er an einem Morgen mit Raimund zum zweiten Male fort. Er ritt in die Herberge an der unteren Moldau. Dort stellte er die Pferde ein, und mietete sich eine Stube und für Raimund eine Schlafstelle.

      Wenn Männer in der Herberge einsprachen, redete er mit ihnen von dem Kriege, der gewesen ist, und der im Frühlinge wieder gegen die Feinde in Mähren beginnen werde.

      Und so redete er noch öfter bei Gelagen.

      Die Leute breiteten seine Worte aus.

      Und als an dem zweiten Tage des Monates Hornung eine große Zahl von Gästen, Männern, Frauen, Jünglingen, Jungfrauen teils, um sich an dem Festtage zu vergnügen, teils aus Neugierde, was Witiko sprechen werde, in die Herberge gekommen waren, mischte er sich unter sie, er saß mit mehreren an einem Tische, brachte und empfing den Grußtrunk, und redete mit den Leuten.

      Als sie sehr fröhlich waren, sagte er: »Leute, ich möchte gerne von einem Dinge mit euch reden, das uns alle angeht, wollet ihr mir zum Gehöre sein, so würde es mich freuen.«

      »So rede«, rief ein Mann in einem


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