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Die großen Western Staffel 4. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Staffel 4 - Diverse Autoren


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      Einen Augenblick lugte Jericho unter der Decke hervor zum Giebel des Hotels hoch, doch oben rührte sich nichts. Die Schritte, die Jericho oben gehört hatte, waren von einem Mann verursacht worden. Dass Don Carlos nur einen Posten auf das Hotel geschickt hatte, sprach für die Sorglosigkeit der Bravados. Wie Jericho es vorausgesehen hatte, waren alle Bewohner, auch die Kinder, nach oben in den Stollen der Mine getrieben worden. Es war unmöglich, dass jemand dort ausbrechen konnte. Der Schmied hatte die beiden schweren Schubriegel sogar selbst anbringen müssen, mit denen die dicke Bohlentür der Sperrwand hinter den Leuten von Wagon Creek verschlossen worden war. Zudem hockten zwei der Bravados im Gang vor der Tür und achteten auf jedes Geräusch.

      Bei einem Ausbruchsversuch sollten die Bravados den Stollen in die Luft sprengen und sämtliche Gringos lebendig einschließen.

      Der verdammte Teufel hat das für morgen sowieso vor. Deshalb musste die Sperrwand auch so weit in den Stollen gebaut werden. Er braucht nur oben am Hang eine Sprengung auszulösen, dann kracht alles vor dem Eingang herunter und verschließt ihn. Es würde Tage dauern, ehe sich die Leute ausgegraben hätten. Vielleicht mussten sie sogar vorher ersticken. Ist das ein eiskalter Satan!

      Der eiskalte Satan schlief jetzt, dessen war Jericho sicher. Don Carlos hatte eine derartige Menge Laudanum gegen seine Schmerzen geschluckt, dass ihm die Augen zugefallen waren. Nicht viel anders musste es seinem Segundo Rual Sastre gehen, der über wahnsinnige Schmerzen gejammert, obwohl er doch nur leicht verwundet worden war. Dafür ging es Buddy Carding mit Sicherheit schlechter. Die Kugel steckte in Cardings Schlüsselbein fest und musste binnen vierundzwanzig Stunden heraus, wenn Carding nicht den Wundbrand bekommen sollte. Der Schmied, Barnes und seine Leute hatten Carding in den Stollen getragen. Sastre hatte ihn, da er seine Revolverhand nach wie vor gebrauchen konnte, erschießen wollen. Don Carlos hatte es jedoch verboten.

      Der schlaue Hundesohn, dachte Jericho zähneknirschend. Hätte er das zugelassen, hätte er nicht sicher sein können, dass die Leute, die er zur Ankunft der schwer bewaffneten Holzfäller wieder herunterholen muss, damit die Holzfäller nichts ahnen, auch wirklich sein Spiel mitgemacht hätten. Er braucht sie noch. Sonst hätte er Sastre glatt den Revolver nehmen lassen. Hoffentlich schläft Sastre noch …

      David Jericho kroch jetzt schneller, erreichte das offene Hoftor neben dem Hotel und richtete sich hastig auf. Er hatte Rual Sastre absichtlich hingehalten und ihm das Laudanum erst spät gegeben. Der Bravado war auf Jerichos Warnungen, das Mittel könnte zur Neige gehen und der selbsternannte General Don Carlos dann nichts mehr haben, hereingefallen. Selbst ein Halunke wie Sastre konnte sich nicht sicher sein, ob ihn Don Carlos nicht einfach erschoss, wenn er die helfende Medizin des Don vertilgt und der keine mehr hatte.

      Dennoch gab es noch eine andere Gefahr. Bei jedem Postenwechsel sahen sowohl der abzulösende, als auch der abgelöste Posten in Jerichos Zimmer. Manchmal kam auch einer der anderen Bravados aus dem Saloonraum herauf. Da die Kerle jetzt alle müde waren, hatte es Jericho kaltblütig riskiert, sich an einem Seil aus dem Fenster in den Hof abzulassen, Jericho blieb sichernd stehen. Oben rührte sich nichts. Niemand schien gemerkt zu haben, dass er sich davongeschlichen hatte. Sich die Decke und die beiden Beutel, die er mit einem Stück Schnur verbunden hatte, um den Hals hängend, kletterte Jericho am Seil die Wand empor. Dann blieb er zusammengekrümmt knapp unter der Fensterbrüstung sitzen, zuckte hoch und war umsonst vorsichtig gewesen. Unter dem Fenster lauerte niemand auf ihn.

      »So ist das – jeder macht mal einen Fehler, Señor Carlos«, zischelte Jericho bissig. Er schwang sich in das Zimmer und zog leise die Tür auf. Da er keine Seele sah, verstaute er Seil und Sachen unter dem Bett. Die Tür ließ er nun offen, hockte sich vor das Bett auf den Boden und begann auszupacken. Zuerst legte er den zweiten Revolver, den er aus seinem Leichenwagen geholt hatte – die Bravados hatten zwar einen Blick in seine Werkzeugkiste geworfen, aber nichts von dem eingearbeiteten Doppelboden entdeckt – schussbereit auf die Bettkante. Danach knotete er den ersten Beutel auf und begann zu grinsen, als er die Tüten herausnahm. Er wusste genau, dass er mindestens noch anderthalb Stunden Zeit bis zur nächsten Postenablösung hatte. Zwei der Bravados marschierten dann zum Stollen empor, der dritte stieg auf das Dach.

      Es dauerte beinahe eine ganze Stunde, bis er mit seinen Vorbereitungen fertig war. Er hatte sich sogar durch den Flur gewagt und dicht vor der Verbindungstür zur Saloonbalustrade einen kleinen Schraubhaken über dem oberen Türfutter eingedreht. Kein Bravado – sie schliefen unten alle, und er war nur knapp sieben Schritt von ihnen entfernt gewesen hatte etwas von ihm gehört.

      David Jericho Graves, der manchmal einem großen, wilden Jungen glich, wenn er sich einen gewaltigen Streich ausdachte, schlich auf Socken in das jener Flurtür gegenüberliegende Zimmer und trat ans Fenster. Dann wusste er, dass seine Berechnungen stimmten. Ein gespanntes und von einem Faden gehaltenes Schlüpfergummi musste bis zu diesem Fenster reichen. Es einzuhaken würde keine Minute dauern.

      Ich lache mich tot, wenn das glückt, dachte David Jericho zufrieden. Jetzt habe ich alles beisammen, auch meinen Hammer und mein dünnes Seil. Mal sehen, ob der Segundo nicht munter wird, wenn sich die Wachen ablösen. Ich möchte wetten, der Schurke wacht auf und jammert gleich wieder nach mir.

      David Jericho Graves legte sich mit düsteren Gedanken nieder und beschloss zu schlafen, bis ihn die Wachablösung weckte. Auch Sastre, der noch nicht genug Laudanum in sich hatte, würde erwachen. Und was passierte dann …?

      *

      Sastre starrte David Jericho aus geröteten Augen drohend an, wagte es aber nicht. Jericho anzuschreien, denn er hätte mit seinem Geschrei Don Carlos wecken können. Don Carlos schlief so fest, dass er auch bei der Ablösung der Posten nicht erwacht war.

      »Du musst mir noch etwas geben«, keuchte Sastre wütend. »Ich habe viel größere Schmerzen als Don Carlos, du verfluchter Gringo-Totengräber. Wenigstens einen Löffel voll muss ich haben. Oh, Dios, ich kann nicht schlafen, ich halte es vor Schmerzen nicht mehr aus.«

      »Nun gut«, antwortete Jericho gepresst und stellte sich ängstlich. »Auf deine Verantwortung, Sastre. In drei Stunden wird es schon wieder hell. Wenn Don Carlos dann munter wird, Schmerzen hat und die Medizin haben will – was dann?«

      »Das lass meine Sorge sein, Gringo«, knirschte Sastre bissig. »Wenn es verbraucht ist, gibt es nichts mehr. Madonna, wie soll ich es denn morgen aushalten? Und erst im Sattel, wenn der verfluchte Gaul stuckernd läuft? Mia Madonna, ich werde vor Schmerzen verrückt werden unterwegs. Weißt du denn nicht, was sonst noch helfen kann?«

      »Vielleicht finde ich was im Store«, brummelte Jericho. Er hörte die beiden abgelösten Minenstollenposten kommen. Die beiden Bravados kamen herein, trotteten in die Küche und holten sich etwas zu trinken. Dann wurde es unten ruhig, während Jericho umständlich in der Tasche von Doc Sheppard kramte, die man ihm gelassen hatte. »Hier ist es, aber nur ein Löffel voll, mehr nicht.«

      Während Rual Sastre den Löffel annahm, ihn an die Lippen setzte und den Kopf zurücklehnte, um das scheußlich schmeckende Zeug mit einem Ruck hinunterzukippen, stellte Jericho die Flasche in die Tasche zurück. Er tat es mit der Rechten. Und dann griff er neben die Flasche.

      David Jericho packte blitzschnell den umwickelten Bolzen. Sastre hielt die Augen geschlossen, hatte den Löffel an den Lippen und schüttelte sich jetzt schon. Dann warf er entschlossen den Kopf zurück. In derselben Sekunde riss Jericho die Rechte aus der Tasche.

      Der Hieb kam für Rual Sastre wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Der umwickelte Bolzen traf Sastre am Kopf. Den Bruchteil einer Sekunde hatte Jericho den Eindruck, dass der Bravado noch die Augen aufreißen wollte. Er kam jedoch nicht zu mehr als einem Liderzucken, dann sackte er in sich zusammen. Jerichos kaltblütiger Stoß warf Sastre an die Rücklehne des Sofas. Gleichzeitig entfiel dem Bravado der Löffel. Und dann rutschte der Kerl auch schon langsam von der Lehne ab und kippte zur Seite.

      »Das war Nummer eins«, zischte Jericho zu Shannon blickend. »Rühr dich nicht. Ich muss den Hundesohn erst versorgen, ehe er deine Stelle einnehmen kann. Sollte jemand hereinsehen, was ich nicht hoffe, hält er ihn vielleicht für dich, wenn ich ihn zudecke.«

      »Alle Teufel, was wagst du?«, flüsterte Shannon verstört. »Was hast


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