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Die großen Western Staffel 4. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Staffel 4 - Diverse Autoren


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halt die Klappe, die hole ich da schon heraus, wenn auch mit Gewalt. Zuerst muss ich dich in den Hof schaffen. Traust du dir zu, an einem Seil nach unten abgelassen zu werden und dabei keinen Laut auszustoßen?«

      »Ich traue mir sogar zu, mit einem Colt umzugehen – dazu müsste es reichen, Jericho. Mensch, habe ich doch gleich gedacht, dass du etwas vorhättest. Du bist mir verdammt zu sanft und folgsam gewesen. He, Mann …«

      »Halt die Klappe!«, knirschte Jericho. »Ich muss auf jedes Geräusch in diesem Bau achten. Du kommst mit Inez heraus, das schwöre ich dir. Sei still, Mensch!«

      Jericho fischte die Schnur aus der Tasche. Er brauchte Zeit, um Sastre so ans Bett zu binden, dass er kein Glied mehr rühren konnte. Den schweren Shannon in sein Zimmer zu tragen, ihm das Seil unter den Armen um den Leib zu binden und ihn dann lautlos in den Hof abzulassen, würde lange genug dauern.

      Noch mehr Zeit würde er jedoch brauchen, um nach unten in den Raum zu schleichen, in dem die Bravados alle Waffen untergebracht hatten. Danach erst konnte sich Jericho aufmachen, um mit seinem Hammer, den er auch als Wurfhammer benutzen konnte, die beiden Posten vor dem Stollen auszuschalten. Wie er das schaffen sollte, wusste er noch nicht.

      David Jericho Graves brach trotz aller Kaltblütigkeit der Angstschweiß aus. Niemand wusste so gut wie Jericho, dass ein einziger Fehler vielleicht nicht nur ein, sondern viele Leben kosten konnten …

      *

      Was Jericho befürchtet hatte, geschah in derselben Sekunde, in der Mike Shannon an der Wand heruntergesunken war und zu stehen versuchte. Shannon sackte ganz langsam, wenn auch lautlos, zusammen.

      »Das Seil«, konnte Jericho nur zischeln. »Versuche, ob du die Seilschlinge lösen kannst, Mikel.«

      In Jericho kam etwas wie nagende Furcht auf, bisher war alles glatt verlaufen, aber nun zeigte sich, dass Shannon noch viel zu erschöpft war.

      »Ich …, ich schaffe es nicht, Alter.«

      »Warte!«

      Das blieb alles, was Jericho ihm zuflüsterte. Dann schwang sich Jericho entschlossen nach draußen, rutschte am Seil hinunter und löste die Schlinge.

      »Es tut mir so leid, Alter …«

      »Sei still, um Gottes willen«, wisperte Jericho warnend. »Ich trage dich jetzt zu meiner Kutsche. Knarren die Federn, ist alles aus. Dann merkt der Posten etwas und kommt über das Dach nachsehen, was im Hof los ist. Ich werde dich ans Hinterrad bringen und …«

      »Sssst!«

      Shannon zuckte viel später zusammen als Jericho, der bei dem Gezischel hinter sich stocksteif vor Schreck wurde und dann die Hand spreizte.

      Irgendjemand war unmittelbar hinter ihm – jenseits der Hausecke zur Straßenseite und dem Hoftor.

      »Sssst!«, zischte es schon wieder. »Macht keinen Unsinn – ich bin das, der alte, verrückte Gus!«

      Einen Augenblick hatte Jericho das Gefühl, dass ihm die Haare vor Schreck zu Berge gestanden haben mussten. Dann wandte er vorsichtig den Kopf und starrte den Mann an, der wie ein Geist um die Ecke glitt.

      Es war Gus Flynn.

      »Gerechter Gott«, japste Jericho. »Mensch, wo kommst du denn … Gus, bist du …«

      »Ich weiß, dass ich wahnsinnig bin«, zischelte Gus Flynn. Der hagere Mann mit dem Pferdegesicht und den schlaksigen Bewegungen, dessen scharfen Augen nichts entging, was es jemals an Spuren geben konnte, grinste schief und senkte den Revolverlauf. »Tut mir leid, eher konnte ich nicht kommen. Carlos, der Schweinehund, ließ mir zwei Aufpasser drüben, ehe er zur Jagd auf dich davonritt, Mikel. Schon gut, schon gut, Jericho, du brauchst nichts zu sagen. Ich weiß, dass ich hier vogelfrei bin.«

      »Und dennoch bist du … Mensch, welcher Irrsinn!«

      »Mein Leben ist ein einziger Irrsinn gewesen – bis neulich«, erwiderte Flynn düster. »Irgendwann wurde mir klar, dass ein Mann wie du, Mikel, nur einmal im Leben liebt. Dachte nie, dass es dich so erwischen würde. Na schön, da bin ich Carlos nach.«

      »Und … die beiden Aufpasser?«, stammelte Jericho, Fürchterliches ahnend.

      »Was schon?«, murmelte Gus Flynn achselzuckend. »Niemand stellt sich Gus Flynn auf die Zehen, wenn der seinen Freund suchen will. Nun bin ich zweifach vogelfrei. Immer ruhig, Jericho, ich bin schon den ganzen Tag hier. Du siehst aber sicher ein, dass ich mich nicht sehen lassen konnte. Wo ist das schönste Girl Mexikos?«

      »In der ehemaligen Mehlkammer – und vor dem Fenster ist ein stabiles Gitter«, wisperte Jericho.

      »Ich will einen Gaul nehmen, wenn ich mir die beiden Posten am Stollen geschnappt habe und mit dem Gaul und einem Seil das Gitter herausreißen. Vorher sage ich dem Girl Bescheid, dass es hinter dem herausfliegenden Gitter über den Hof rennen und auf meine Kutsche springen soll. Inez war angebunden und hatte auch einen Knebel – Carlos hat sie davon befreien lassen, da sie zu ersticken drohte.«

      »Den Hund bringe ich …«

      »Sei still!«, unterbrach Jericho Mike Shannons Grimmausbruch. »Es muss nach meinem Plan laufen. Zuerst die beiden Posten oben …«, er verstummte, als er Flynn anblickte.

      »Meinst du, ich ließe jemand in meinem Rücken?«, sagte Flynn eisig. »Der eine Bravado ist tot, der andere liegt gebunden an den Steinen. Die Leute haben nichts bemerkt. Ich wollte mir eine Leiter suchen, um auch den Kerl da oben zu erwischen.«

      David Jericho schluckte zweimal schwer, dann hatte er Flynns Nachricht verdaut. Er wusste nur zu gut, dass Flynn mit seinem Messer besser als die meisten Mexikaner werfen konnte. Er konnte sich vorstellen, was mit den Posten oben passiert war. Der eine Bravado hatte den Tod nicht mal gehört, der andere Flynn zu spät bemerkt.

      »Großer Gott«, lispelte Shannon. »Gus, was riskierst du für mich?«

      »Für dich Idioten?«, spöttelte Flynn. »Für das schönste Mädchen Mexikos, Mensch, für wen denn sonst, he? Jericho, mich hat Liebe immer verdammt gerührt – und so was von Liebe – ist ja verrückt, Mann. Nun mal ernsthaft, wie sieht dein Plan aus? Du hast allein mit den Kerlen fertig werden wollen – normal bist du doch noch, oder?«

      »Denke ich, wenngleich das von dir niemand behaupten wird«, antwortete Jericho bitterernst. »Also gut, ich erkläre dir den Plan. Danach werden wir entscheiden. Einverstanden?«

      Der immer beherrschte und selbst in der Todesgefahr noch kaltes Blut bewahrende Gus Flynn nickte knapp.

      Gut, dass er gekommen ist. Es ist mir gleich, weshalb sie ihn suchen und was er getan hat. Dass ein Mann zu seinem Freund und Blutsbruder hält, ist wichtiger als alles andere, was immer man ihm vorwirft. Wenn dies vorbei ist – und ich bin sicher, mit Flynns Hilfe schaffen wir es, sehe ich nicht hin, wenn er seinen Gaul nimmt und fortreitet. Und wenn es mich später den Orden kostet und sie mich sogar einlochen – ich werde dabei bleiben, dass ich vor Angus Flynn meinen Hut jederzeit ziehen würde. Hätte ich jemals einen Freund, dann einen wie Flynn. David Jericho Graves hob den Kopf.

      Er hatte sich entschieden – zum zweiten Male in wenigen Tagen gegen Gesetz und Recht.

      Vielleicht gab es nicht wenige Leute, die später seine Haltung verstehen und auch billigen würden.

      *

      Er stand jetzt still und lauschte. Und dann zuckte er einmal, als ein seltsam dumpfes Geräusch ganz leise zu ihm drang. Danach war es ruhig, so still wie in einem Grab über Wagon Creek, das einer Totenstadt glich.

      Tot, dachte Jericho fröstelnd, der Bravadoposten auf dem Dach ist tot. Und ich habe es geduldet, ich habe es gewusst, nichts getan, um es zu verhindern. Warum sind sie in unser Land gekommen, warum haben sie die Stadt besetzt – und weshalb haben sie getötet? Nun sterben sie, und mancher wird es ausgleichende Gerechtigkeit nennen, aber – der Tod ist immer schrecklich, auch wenn es um einen verdammten Bravado geht.

      David Jericho sah zur Dachkante, dem Kamin, an dem die Leiter


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