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Der exzellente Butler Parker 9 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


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technischer Störung heute keine Vorstellung«, verkündeten eilig gepinselte Schilder. Die gläsernen Eingangstüren waren verschlossen. Das Gebäude machte einen verlassenen Eindruck. Auch der Klingelknopf, den der Butler an einem Seiteneingang entdeckte, lockte keinen Menschen heraus.

      »Vermutlich sollte man der Annahme zuneigen, daß sich der Inhaber zur Vernehmung in Scotland Yard aufhält, Mylady«, bemerkte Parker.

      »Unverschämtheit«, erwiderte die ältere Dame. »Der Mann kann doch nicht einfach wegfahren, wenn ich ihn vernehmen will.«

      »Möglicherweise darf man darauf hinweisen, daß der fragliche Herr über Myladys Absichten nicht unterrichtet war«, wandte der Butler ein, doch damit war Agatha Simpson nicht zu beschwichtigen.

      »Das ist keine Entschuldigung«, entgegnete sie. »Soll eine Dame meines Standes vielleicht auf der Straße warten, bis der Kerl endlich kommt?«

      »Unter Umständen könnten Mylady die Zeit nutzen, um eines der drei anderen Lichtspieltheater zu besuchen«, schlug Parker vor.

      Beim Frühstück hatte er seiner Herrin von McWardens mitternächtlichem Anruf berichtet. Sie hatte die Mitteilung interessiert zur Kenntnis genommen, aber erwartungsgemäß jeden Zusammenhang zwischen den vier Überfällen bestritten.

      Für die resolute Dame war es ein Gebot der Selbstachtung, grundsätzlich anderer Meinung zu sein als der Chief-Superintendent.

      »Nun gut«, lenkte sie ein. »Ich will die überflüssige Fahrt auf mich nehmen. Aber nur, um Ihnen und Mister McWarden zu beweisen, daß Sie beide auf dem Holzweg sind.«

      »Man dankt für das Entgegenkommen, Mylady«, sagte Parker höflich, während er sein Fahrzeug wieder auf die Straße lenkte.

      Das Kino in der Great Eastern Street, das McWarden neben zwei anderen genannt hatte, war schnell erreicht. Es machte einen weniger gepflegten und repräsentativen Eindruck als der luxuriöse Flimmerpalast in der City. Aber wenigstens war es geöffnet.

      »Man wünscht einen angenehmen Tag.« Parker lüftete höflich seinen schwarzen Bowler, als er das grauhaarige Männchen ansprach, das gerade die Fotos in einem Schaukasten auswechselte. »Würden Sie wohl die Güte zeigen, Lady Simpson zum Inhaber dieses Lichtspielhauses zu führen?«

      Der schmächtige Alte mit dem faltigen Gesicht wäre fast von der Leiter gefallen, als er die Ankömmlinge erblickte. In der Tat bot das Duo aus Shepherd’s Market einen Anblick, wie er selbst in London heute nicht mehr alltäglich ist.

      Josuah Parker war ein Mann von mittlerer Statur und schwer bestimmbarem Alter. Leichte Neigung zum Bauchansatz glich er durch eine würdevolle bis steife Haltung aus, die manchmal den Eindruck aufkommen ließ, er habe einen Ladestock verschluckt.

      Der schwarze Zweireiher und der weiße Eckkragen, der Bowler über den leicht ergrauten Schläfen, der altväterlich gebundene Regenschirm am angewinkelten Unterarm – das alles ließ an einen Butler aus längst vergangenen Zeiten denken.

      Bei Parker stimmten äußere Erscheinung und innere Haltung überein. Er war Zoll für Zoll das Urbild eines hochherrschaftlichen Butlers, wie man ihn nur auf der Insel findet.

      Lady Agatha, die manchmal eine überraschende Dynamik in ihre wogende Fülle bringen konnte, trug ein etwas aus der Mode gekommenes Tweedkostüm von unsäglichem Schnitt und derbe Schnürschuhe. In dem undefinierbaren Filzgebilde auf ihrem Kopf steckten zwei Hutnadeln, die das Format von Grillspießen besaßen und bei jedem Schritt bedrohlich wippten. An ihrem Handgelenk pendelte der Pompadour, der eher einem eingelaufenen Seesack glich als einem Damentäschchen.

      »Ich bin selbst der Inhaber«, sagte der Mann nach einer Pause, die fast peinlich lang geriet. Langsam stieg er von den Sprossen, ohne das wunderliche Paar aus den Augen zu lassen.

      »Hall ist mein Name«, stellte er sich mit einer schüchternen Verbeugung vor. »Philipp Hall. Was kann ich für Sie tun, Mylady? Wollen Sie vielleicht mein Kino für eine Sondervorstellung mieten? Ich kann Ihnen einen günstigen Preis machen.«

      »Ich bin Detektivin und werde Ihnen jetzt ein paar Fragen zu dem Überfall stellen, der sich neulich hier ereignete, Mister Paul«, kam die ältere Dame gleich zur Sache.

      »Verzeihung, Mylady«, warf Hall ein. »Mein Name ist Hall, nicht Paul.«

      »Ich habe Sie schon richtig verstanden«, entgegnete Agatha Simpson unbeirrt. »Mein Gehör ist ebenso hervorragend wie mein Namensgedächtnis, nicht wahr, Mister Parker?«

      »Nichts liegt meiner Wenigkeit ferner, als Myladys Äußerungen zu widersprechen«, versicherte der Butler, ohne vom Pfad der Wahrheit abzuweichen.

      »Aber was denn für Fragen?« wollte Hall wissen. Seine grauen Augen blickten mißtrauisch. »Ich habe der Polizei doch schon alles erzählt. Dreimal haben die mich ausgequetscht. Ich will von der Sache nichts mehr wissen. Der Fall ist für mich vorbei und erledigt. Allmählich trauen sich die Leute auch wieder in mein Kino.«

      »Mylady hatte nicht die Absicht, die Unterhaltung mit Ihnen hier draußen auf der Straße zu führen, Mister Hall«, stellte Parker klar. »Möglicherweise verfügen Sie über ein Büro, in dem man ungestört wäre?«

      »Wenn’s unbedingt sein muß«, murrte Philipp Hall, schritt aber gehorsam voran.

      *

      »Also wirklich, für mich ist die Sache abgeschlossen«, begann Hall von neuem, als er den Besuchern Plätze angeboten hatte. »Ich will nicht mehr daran denken.«

      »Darf man Ihre Äußerung so interpretieren, daß Sie dennoch in regelmäßigen Abständen an den Überfall erinnert werden, Mister Hall?« bohrte Parker.

      Die Augen des Kinobesitzers verengten sich zu Schlitzen.

      »Wie meinen Sie das?« fragte er zögernd.

      »Könnte es möglicherweise zutreffen, daß der Auftraggeber des Überfalls nach dem Ergebnis mit Ihnen Kontakt aufnahm?« antwortete der Butler mit einer Gegenfrage.

      »Warum sollte er?« gab Hall lächelnd zurück. »Da müßte er ja schön dumm sein.«

      Parkers Gegenüber bewahrte seinen gelassenen Gesichtsausdruck. Dem Butler entging aber nicht, daß Hall nach seinem versilberten Kugelschreiber griff und ihn abwechselnd auf- und zuschraubte.

      »Dann darf man vielleicht die Vermutung äußern, daß Ihnen jemand Schutz vor künftigen Überfällen angeboten hat. Mister Hall?«

      Ein kaum merkliches Zucken im Gesicht des Kinobesitzers verriet Parker, daß er offenbar auf der richtigen Fährte war.

      »Unsinn«, sagte Hall mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wenn solch ein Angebot gekommen wäre, hätte sich schon längst die Polizei darüber informiert.«

      »Gangster, die sogenannte Schutzprämien erpressen wollen, reagieren meistens ausgesprochen aggressiv, wenn man die Polizei einschaltet«, wandte Parker ein. »Insofern könnte verständliche Angst Sie bisher an diesem Schritt gehindert haben, falls man eine solche Spekulation anstellen darf.«

      »Ich sage Ihnen doch, da war nichts«, gab Hall ungeduldig zurück. »Was soll die Fragerei?«

      Mylady hatte sich bisher darauf beschränkt, den Mann mit lauernden Blicken zu begutachten. Jetzt hielt sie aber den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen.

      »Das ist eine Dreistigkeit, meine Vernehmungsmethoden als Fragerei zu diffamieren«, fuhr sie mit ihrem Bariton den verdutzten Kinobesitzer an. »Außerdem drängt sich der Eindruck auf, daß dieser Bursche auch noch die Unverschämtheit besitzt, einem ins Gesicht zu lügen.«

      »Auch meine Wenigkeit würde der Einschätzung zuneigen, daß Mister Halls Einlassungen einer gründlichen Nachprüfung bedürfen, Mylady«, pflichtete der Butler ihr bei.

      »Soll das heißen, Sie glauben mir nicht?« empörte sich das graue Männchen und sprang vom Stuhl. »Wissen Sie, was Sie mich können ...?«

      Hall kam nicht dazu,


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