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Der exzellente Butler Parker 9 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


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zu gehen.

      Mit der Linken tastete Hall vorsichtig seine Kinnlade ab, auf der sich Agatha Simpsons gespreizte Finger als rote Striemen abzuzeichnen begannen. Tränen standen in seinen Augen, als er sich wieder auf den Stuhl sinken ließ.

      »Die kleine Lektion sollte Sie nur daran erinnern, wie man sich in Gegenwart einer Dame benimmt, Mister Fall«, übertönte Myladys Organ das Gewimmer des Kinobesitzers. »Eigentlich hätten Sie wegen Ihrer schamlosen Verlogenheit gleich noch eine Zusatzbehandlung verdient.«

      »Nein«, schrie Hall entsetzt und verkroch sich hinter seinem Schreibtisch. »Die eine hat gereicht!«

      »Das will ich hoffen«, erwiderte die Detektivin und ließ zur Bekräftigung den perlenbestickten Pompadour wippen. »Aber wehe, Sie versuchen ein zweites Mal, mich zu belügen... Als Detektivin würde ich das sofort merken. Und dann müßte ich natürlich eine deutlichere Sprache sprechen.«

      »Bloß nicht noch deutlicher, Mylady«, flehte Hall. »Ich sage alles.«

      »Demnach würden Sie nun doch bestätigen, daß der Versuch unternommen wurde, Schutzprämien von Ihnen zu erpressen, Mister Hall?« nahm Parker den Faden wieder auf.

      Der Kinobesitzer nickte.

      »Und wer ist der Lümmel, der sich an Ihnen schadlos hält?« fragte Agatha Simpson erwartungsvoll.

      »Keine Ahnung, Mylady«, gab Hall zur Antwort. »Ich habe den Kerl nie zu Gesicht bekommen.«

      »Und trotzdem zahlen Sie?« wunderte sich die sparsame Lady.

      »Wenn Sie erlebt hätten, was ich erlebt habe, würden Sie auch zahlen«, behauptete der Kinobesitzer.

      »Nie und nimmer!« entrüstete sich die Detektivin. »Eine alleinstehende Dame kann es sich nicht erlauben, derart leichtfertig mit ihrem Geld umzugehen.«

      »Darf man auf eine nähere Schilderung dessen hoffen, was Sie bewog, auf die Forderung des Erpressers einzugehen?« setzte Parker seine Befragung fort.

      »Der Überfall allein hätte mir eigentlich gereicht«, erzählte Hall nun bereitwillig. »Die Burschen haben mich im Kassenhäuschen niedergeschlagen, ehe sie das Publikum ausplünderten. Einen Tag später rief ein Mann bei mir an, der seinen Namen nicht nannte. Er behauptete, ich müßte mich ihm anvertrauen, wenn ich ähnliche Vorfälle in Zukunft vermeiden wollte.«

      »Man darf wohl vermuten, daß dieses Angebot seinen Preis hatte, Mister Hall?« hakte der Butler nach.

      »Er wollte fünfhundert Pfund pro Woche. Fast die Hälfte meiner Einnahmen.«

      »Dennoch gingen sie auf die Forderung ein, Mister Hall?«

      »Natürlich nicht«, entgegnete der Kinobesitzer. »Ich habe ihn ausgelacht und gesagt, ich würde die Polizei einschalten.«

      »Die Reaktion des Anrufers dürfte nicht gerade freundlich gewesen sein, Mister Hall.«

      »Er hat mir unmißverständlich gedroht, es könnte tödliche Folgen für mich haben, wenn ich nicht schweige und zahle«, bestätigte Parkers Gegenüber. »Da habe ich einfach aufgelegt.«

      »Womit die Angelegenheit aber keineswegs erledigt war, falls man diese Vermutung äußern darf.«

      »Als ich nach der letzten Vorsteilung das Kino verließ, standen vier Männer im Ausgang«, berichtete Hall, und seine Stimme begann deutlich zu zittern. »Jeder von ihnen hatte einen Revolver in der Hand. Sie schossen nicht, bewegten sich auch nicht von der Stelle. Sie sahen mich nur mit eisigen Blicken an.«

      »Eine Inszenierung, die einen gewissen Hang zur Theatralik erkennen läßt«, bemerkte der Butler.

      »Als ich kaum zu Hause war, rief der Unbekannte wieder an«, setzte Hall seinen Bericht fort. »Da war es mit meiner Courage vorbei. Seitdem zahle ich.«

      »Darf man noch erfragen, auf welchem Weg das Geld den Empfänger erreicht?« blieb Parker am Ball.

      »Jede Woche kommt ein Bote, dessen Namen ich auch nicht kenne«, gab Hall die gewünschte Auskunft. »Er meldet sich kurz vorher telefonisch an, holt sich die fünfhundert Pfund und ist gleich wieder verschwunden.«

      »Darf man annehmen, daß ein bestimmter Wochentag der Zahltag ist, Mister Hall?«

      »Eigentlich müßte er heute wieder kommen.«

      *

      Das Telefon klingelte wie auf Bestellung.

      »Hier Hall«, meldete sich der Kinobesitzer. Parker entging nicht, daß sein ohnehin blasses Gesicht noch eine Spur bleicher wurde.

      »Ja natürlich«, beteuerte er. »Das Geld liegt bereit. Und allein bin ich auch.«

      Mit zitternden Händen legte Philipp Hall den Hörer auf.

      »Sie müssen sofort gehen«, flehte er die Besucher an. »Das war er. Der Bote wird in fünf Minuten hier sein.«

      »Umso besser«, triumphierte Agatha Simpson. »Dann kann ich den Lümmel gleich festnehmen und einem verschärften Verhör unterziehen. Sie dürfen sich glücklich preisen, Mister Hall, daß ich Ihren Fall übernommen habe.«

      Der Kinobesitzer ließ sich dadurch nicht beruhigen, sondern schob seine Besucher zur Tür.

      »Wenn die Kerle auch nur den leisesten Verdacht schöpfen, bin ich ein toter Mann«, jammerte er.

      Josuah Parker ließ die Blicke schweifen. Ein Versteck, aus dem sich das Gespräch zwischen dem Kinobesitzer und dem Kassierer des Erpressers belauschen ließ, gab es nicht. Vielleicht war es doch besser, erst mal das Feld zu räumen.

      »Sie können unbesorgt sein, Mister Hall«, wandte der Butler sich an den völlig eingeschüchterten Kinobesitzer. »Mylady war ohnehin im Begriff, aufzubrechen.«

      »War ich das, Mister Parker?« wunderte sich die Detektivin.

      »Falls man nicht irrt, äußerten Mylady die Absicht, den Mann nicht frontal anzugreifen, sondern durch eine List zu Fall zu bringen«, machte Parker seiner Herrin den Abgang schmackhaft.

      »Richtig, so steht es in meinem Konzept. Da haben Sie gut aufgepaßt, Mister Parker«, lobte Agatha Simpson und überschritt hocherhobenen Hauptes die Schwelle.

      Philipp Hall stand die Erleichterung im Gesicht geschrieben, als er die Tür hinter den Besuchern schloß.

      *

      »Wie soll ich den Schurken denn stellen, wenn ich im Auto sitze, Mister Parker?« wollte die ältere Dame wissen, als der Butler sie über die Straße zum Wagen geleitete. »Wenn heute wieder einer dieser Lümmel entkommt, können Sie sich eine neue Stellung suchen.«

      »Man wird aufrichtig bemüht sein, Mylady keinesfalls zu enttäuschen«, versicherte Parker und schwang sich auf den Fahrersitz. »Möglicherweise möchten Mylady aber vor einer Festnahme über den Inhalt des Gespräches zwischen Mister Hall und seinem Besucher informiert sein.«

      »Sie wissen, daß ich grundsätzlich alle verfügbaren Informationen heranziehe und werte, ehe ich zuschlage, Mister Parker«, behauptete die Detektivin großspurig.

      »Meine Wenigkeit hat sich erlaubt, entsprechende technische Vorkehrungen zu treffen, Mylady«, teilte Parker mit und schaltete den Radioempfänger am Armaturenbrett ein. Statt Musik oder Nachrichten drang aber nur das Rascheln von Papier und gelegentlich ein nervöses Räuspern aus dem Lautsprecher.

      »Was ist denn das für ein merkwürdiges Rundfunkprogramm, Mister Parker?« mäkelte Agatha Simpson. »Man versteht ja überhaupt nichts.«

      »Es dürfte sich um die Geräusche handeln, die Mister Hall im Moment verursacht, Mylady«, gab der Butler Auskunft. »Der Miniatursender, den man unter Mister Halls Schreibtischplatte heftete, wird in den nächsten Minuten auch die Stimme des erwarteten Gangsters übertragen, sofern man sich nicht gründlich täuscht.«

      Konzentriert beobachtete Parker den Mann in sandfarbenem Trenchcoat und dunkelbraunem Filzhut, der in diesem Moment


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