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Butler Parker 108 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 108 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sein«, meinte Parker, als sich wie auf ein Stichwort hin das Telefon meldete. Er hob ab und nannte seinen Namen. Er hörte einen Moment schweigend zu, während Mylady gereizt mit den Fingerkuppen auf der Lehne ihres Sessels trommelte. Als der Butler aufgelegt hatte, musterte sie ihn gereizt.

      »Die Familie Maidenhead«, meldete Parker gemessen und würdevoll. »Die Entführer verlangen das Geld pünktlich um elf Uhr am Trafalgar-Square zu sehen, wie die Kidnapper sich auszudrücken beliebten.«

      »Dann wird’s echte Schwierigkeiten geben«, sagte Sounders und sah auf seine Uhr. »Sie haben nur noch zwanzig Minuten Zeit. Sagten Sie eben nicht, man habe Ihnen den Aktenkoffer mit den hunderttausend Pfund vor der Bank abgeluchst?«

      »Nur das Duplikat«, korrigierte Parker. »Ich vergaß wohl, darauf zu verweisen, Sir. Den Aktenkoffer mit dem Bargeld schaffte Miß Porter etwa zwei Minuten nach mir aus dem Bankgebäude. Wir tauschten in der Vorhalle die beiden gleich aussehenden Koffer aus, um jedem Risiko aus dem Weg zu gehen.«

      »Dann war der Überfall auf Sie nur ein Zufall?« Sounders’ Stimme klang skeptisch.

      »Dies, Sir, kann und möchte ich mir nicht vorstellen«, lautete Parkers Antwort. »Hier scheinen Dinge im Spiel zu sein, deren Grenzen ich noch nicht zu übersehen vermag.«

      *

      »Wir woll’n ja nicht unbedingt stören«, sagte einer der beiden stromlinienförmigen jungen Männer, die übrigens echte Profis waren und gar nicht aussahen, wie es in ihrer Branche üblich war. Sie glichen cleveren Angestellten mit Aufstiegschancen, waren gut gekleidet und hatten durchaus angenehme Gesichter, die vielleicht ein wenig zu glatt waren.

      Thomas Leaming und Edith Cilham sahen nur kurz zur Tür hinüber, ohne sich in ihren seltsamen Verrenkungen stören zu lassen. Sie juckten und kratzten und stöhnten wonnig auf, wenn die richtige Stelle erwischt war.

      »Den Rücken, den Rücken«, keuchte Edith und riß sich den BH von der Brust. Sie rannte auf die beiden völlig perplexen Profis zu und drehte ihnen den Rücken hin. »Links, ja, da unter dem Schulterblatt! Ich werde wahnsinnig!«

      Die beiden Kerle hatten so etwas noch nie erlebt und waren dementsprechend ratlos. Sie dachten natürlich zuerst an einen besonders raffinierten Trick und wichen etwas zurück, doch Edith blieb ihnen aufdringlich auf den Fersen und wandte ihnen ihren Rücken zu.

      »Mach’ doch endlich!« Ihre Stimme überschlug sich.

      Der eine Profi steckte also seine Waffe weg und kratzte an der gewünschten Stelle. Zuerst ein wenig schüchtern und verlegen, dann aber mit ehrlicher Hingabe. Seine kalten Fischaugen belebten sich dabei sichtlich, denn Edith hatte etwas vorzuweisen. Ihre Haut wirkte noch recht jugendlich und straff.

      Sie stöhnte wohlig, machte einen Katzenbuckel und schlug dann blitzschnell auf ihre Oberschenkel. Dort hatte gerade ein Pulex irrtans eine Landung vollzogen und seinen Saug- und Bohrrüssel in ihre Haut getrieben.

      Thomas Leaming, nur noch in Unterhosenshorts und Sporthemd, rollte wütend auf dem Teppich herum und scheuerte sich den Rücken. Dazu kratzte er an seinem Unterschenkel und schnappte dann nach einem weghüpfenden Floh.

      »Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?« Die Stimme des zweiten Profi klang wütend und auch ein wenig konsterniert. Die kleine Narbe in Nähe der Nasenwurzel verlieh ihm das Aussehen eines Piraten, der sich vor Jahren mal duelliert hatte. Er riß den Lauf seiner Waffe hoch und merkte nicht, daß ein Floh die Bewegung zusätzlich nutzte, um ihn anzuspringen. Dieser Floh saß auf dem Rand seines Hemdkragens und krabbelte schleunigst nach innen zum Hals. Er witterte warmes Menschenblut.

      Der Profi mit der Narbe kratzte sich automatisch und merkte nicht, daß ein ganzer Trupp von Flöhen ihn bereits als Ziel auserkoren hatte. Es dauerte nur Sekunden, bis die kleinen Bestien sich auf ihn verteilt hatten.

      Daraufhin steckte er erst mal seine Schußwaffe weg und kratzte sich ebenfalls.

      Wie sein Partner mit den Fischaugen, der sich im bildlichen Sinn als Kolonie von Ediths Flöhen angeboten hatte. Kurz, die vier Insassen des Wohnzimmers vergaßen alle bösen Absichten und führten ein supermodernes Ballett auf.

      »Wer seid ihr?« erkundigte sich Thomas Leaming zwischendurch. »Was wollt ihr eigentlich?«

      »Die hunderttausend Pfund«, erwiderte der Profi, der mit Edith Cilham in eine Art Clinch gegangen war.

      »Drüben sind sie«, keuchte Edith und stöhnte wonnig, als ihr Partner sich mit ihrem Rückgrat befaßte. »Nehmt, was ihr braucht! Notizzettel sind immer nützlich …«

      *

      Josuah Parker schritt gemessen am Trafalgar Square auf die 60 Meter hohe Granitsäule zu, auf deren Spitze der rund 6 Meter große Lord Nelson steht und sich über den Betrieb zu seinen Füßen zu mokieren scheint.

      Parker hielt einen schwarzen Aktenkoffer in der rechten Hand. Über dem linken Unterarm hing der altväterlich gebundene Regenschirm, auf seinem Kopf saß die schwarze Melone.

      Es war elf Uhr.

      Parker wurde bereits erwartet.

      Ein gut gekleidetes Ehepaar, Mann und Frau im gleichen Alter von etwa 45 Jahren, stürzte auf ihn zu.

      »Mister Parker, nicht wahr?« fragte die Frau, die ein modisches Kostüm trug.

      »In der Tat, Madam! Habe ich die Ehre mit Mrs. und Mr. Maidenhead?«

      »Natürlich. Wo ist Lady Agatha? Warum ist sie nicht mitgekommen? Mein Gott, die Zeit drängt, und wir müssen uns wohl erst noch ausweisen, wie?«

      Mr. Maidenhead hatte gesprochen. Er glich einem gealterten Playboy, sah aber noch recht ansehnlich und sportlich aus.

      »Mylady läßt sich entschuldigen«, erwiderte Parker, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. »Myladys augenblicklicher Gesundheitszustand ist nicht der allerbeste.«

      »Gute Besserung«, sagte Mr. Maidenhead nervös und ungeduldig. »Haben Sie das Geld mitgebracht? Die Kidnapper warten!«

      »Sie werden Hazel noch umbringen«, schluchzte Mrs. Maidenhead.

      »Darf man fragen, wo Sie die Summe zu übergeben haben, Sir?« Parker wandte sich an den alternden Playboy.

      »Darauf kommt’s doch jetzt überhaupt nicht an!« Er wollte Parker den Aktenkoffer aus der Hand reißen. »Mann, es geht um ein Menschenleben, begreifen Sie doch endlich! Erklärungen können wir später immer noch geben.«

      »Sehr überzeugend, Sir.« Parker überreichte Mr. Maidenhead den Koffer und deutete eine leichte Verbeugung an, während er die schwarze Melone lüftete. »Ich wünsche viel Erfolg, wie ich mir privat zu sagen erlauben möchte.«

      Die beiden Maidenheads hasteten sofort in Richtung Nationalgalerie, und verschwanden vor dem Säulenportal zwischen den Passanten.

      Der Butler ging zurück zu seinem hochbeinigen Wagen, der auf dem privaten Parkplatz der Admiralität stand.

      Er hatte ihn noch nicht ganz erreicht, als ihm ein Polizist entgegenkam und auf den Wagen deutete.

      »Ihr Wagen?« fragte er.

      »Keineswegs«, erwiderte der Butler. »Er ist das Eigentum Lord Battenblottoms, des zweiten Staatssekretärs der nordatlantischen Flotte im Bereich des Nato-Abschnittes obere Mitte, zugeteilt der Admiralität Ihrer Majestät.«

      »Dann kann er da natürlich bleiben.«

      »Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen«, antwortete Parker und lüftete knapp seine Melone. »Vielleicht möchten Sie noch erfahren, wo Lord Battenblottom während des zweiten Weltkriegs tätig war, aber dann müßte ich mit dem fernöstlichen Kriegsschauplatz beginnen.«

      »Ich hab’ zu tun«, sagte der Bobby und hüstelte verschreckt. Er beeilte sich, den Butler allein zu lassen.

      »Was war?« erkundigte sich Lady Simpson, die im Fond des Wagens auf die Rückkehr ihres Butlers gewartet hatte. »Wollte der Mann Schwierigkeiten machen?«


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