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Machu Picchu - Die Stadt des Friedens. Martin FieberЧитать онлайн книгу.

Machu Picchu - Die Stadt des Friedens - Martin Fieber


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der Liebe, schicksalsbewegend,

      im Schoße des Schweigens geboren.

      Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Die Freude wurde immer größer. Die Wichtigkeit dieser Reise für meine Seele wurde immer klarer. Das einzige, das ich nicht verstand, war, warum ich ausgerechnet nach Machu Picchu reisen musste. Aber egal. Ich freute mich. Fast ein bisschen zu viel, denn meine Überschwänglichkeit in den letzten Tagen vor der Abreise wuchs, meine Achtsamkeit ließ nach. Dann eines Abends, als ich die Papiertonne für die morgige Abholung bereit machte, wollte ich den Inhalt etwas zusammenstampfen, da ich noch etwas Platz brauchte. Ich stieg wie immer in die Papiertonne. Da sie aber schon sehr voll war, und da ich mich jetzt mehr als einen Meter ungesichert über dem Boden befand, musste es kommen, wie es bei solchen unüberlegten Aktionen immer kommt. Ich verhakte mich mit meinem Fuß in der Papiertonne, verlor das Gleichgewicht und fiel kopfüber auf den Boden. Nur gut, dass ich auf die Seite fiel, an der ein Korbstuhl stand. Ich habe noch meine ganzen Gedanken vor Augen, die ich in den knapp sieben zehntel Sekunden dachte. „Oh Mann, wie blöd bist du denn eigentlich. Lass dich jetzt auf den Stuhl fallen und roll dich über die andere Seite auf den Boden ab.“

      Eine Stunde später saß ich bei einem Arzt auf der Pritsche. Das Ergebnis einer Ultraschalluntersuchung brachte aber eine große Erleichterung. Es war nichts gebrochen und auch innere Organe waren nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Das einzige, was mir passierte, war eine aufgeschrammte offene Stelle an meiner rechten Seite und eine größere Schwellung mit einigen Schmerzen, die aber in den nächsten Tagen schon nachließen. Ich konnte auf jeden Fall fliegen. Dieser Unfall passierte genau eine Woche vor unserem Flug. Fast ein kleines Wunder, dass nicht mehr passiert war.

      Ich hätte es wissen müssen. Denn einige Tage vorher war mir ein Buch in die Hände gefallen, in dem ein Pater von seinen Erfahrungen einer Südamerikareise erzählt. Unter anderem schreibt er, dass es oftmals schien, als ob irgendeine böse Macht seine Reisegruppe erschrecken und von einem bestimmten Weg abhalten wollte, auf dem sie dann besondere Erfahrungen machen sollten.

      Es schien, als ob irgendeine böse Macht mich erschrecken und von einem bestimmten Weg abhalten wollte

      Dass ich dies genau so bestätigen kann, wurde in der folgenden Reise immer deutlicher. Von den sieben Flügen, die wir in den nächsten drei Wochen vor uns hatten, mussten zwei Flüge verschoben werden. Aufgrund von technischen Mängeln. Und jedes Mal waren wir schon auf der Startbahn. Ein guter Freund, der Pilot ist, erzählte uns, nachdem wir wieder zuhause waren, dass er in 25 Jahren Fliegerei noch keinen einzigen dieser Vorfälle erlebt habe.

      Aber zurück zur Vorfreude auf Peru. Sie blieb, trotz dieses drastischen Geschehnisses. Allerdings nahm ich eine ganze Menge Achtsamkeit und Gelassenheit mit ins Reisegepäck. Ich wurde etwas ruhiger, aber dadurch hörte ich den Ruf von Machu Picchu nur noch stärker.

      Peru

      Blaue Fernen, zart Pastell,

      grüßen uns im Dämmerschein –

      Still ergießt sich Gottes Quell

      In das zeitenlose Sein ...

      Tief in der Nacht kamen wir nach einem knapp zwölfstündigen Flug in Lima an. Es war schon dunkel. Dennoch waren die Slums und die Armut schon beim Landeanflug unübersehbar. Lima. Was für eine Stadt, was für ein Moloch. In dieser smogverseuchten Hauptstadt Perus leben offiziell knapp acht Millionen Menschen. Ein Drittel der Bevölkerung ganz Perus. Und schätzungsweise 30 Millionen herrenlose Hunde.

      Die Slums und die Armut waren schon beim Landeanflug unübersehbar

      Die ungefähr einstündige Taxifahrt in unser Hotel war ein einziger Kulturschock. Chaos regiert die Straßen von Lima. Regeln gibt es so gut wie keine, jeder fährt so wie er will. Gehupt wird ohne Ende und aufregen tut sich keiner. Chaos regiert Lima, Lima ist Chaos. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir ungefähr 28 Stunden auf den Beinen, hatten zwei Stunden Verspätung, da in Madrid ein Flugzeug mit technischen Mängeln gewechselt werden musste und nun dies. Hektik, Aggressivität, Dreck, Lärm. Dies war unser erster Eindruck von Peru. Diese Erlebnisse werden alle machen müssen, die nach Peru fliegen. Alle Himmelswege führen über Lima. Leider.

      Unser Hotel war in einer sicheren Gegend in Lima. Wir waren gut untergebracht, aber uns blieben gerade mal sechs Stunden zum Ankommen, Schlafen, Duschen, Frühstücken und wieder Abfliegen. Und schon ging es auch wieder los. Zurück zum Flughafen. Das Gleiche noch mal, nur mit dem Unterschied, dass jetzt das Tageslicht den Schmutz und Dreck uns noch mehr vor Augen führte. Und wir sahen die ganzen ‚Gefängnisse’. Denn jedes Geschäft und fast jedes Haus sind aufgrund der hohen Kriminalitätsrate in Perus Hauptstadt stark vergittert.

      Eine Stunde lang fuhren wir wieder Hunderte von Straßen lang, dann ging es auf einer Rechtsabbiegerspur nach links und verkehrt in eine Einbahnstraße hinein, Stoppschilder wurden grundsätzlich überfahren. Mit einem herausgestreckten Arm wechselte unser Taxifahrer mit seiner Schrottkarre innerhalb von zwanzig Metern von der ganz rechten Spur auf die ganz linke. Bei vier offiziellen Spuren sieben nebeneinander fahrende Autokolonnen zu kreuzen, das heißt schon was. Auf jeden Fall kamen wir wieder heil am Flughafen an und waren froh, in aller Ruhe im Flugzeug zu sitzen. Wir waren total müde. Der Kontakt mit jeglicher Art von Disharmonie in dieser Stadt hatte uns ganz schon ausgelaugt.

      Cusco - der Nabel der Welt

      Aus urferner Welt

      Vernimmst du den Gruß

      Die Liebe erhält

      den kosmischen Fluss

      Etwas über eine Stunde später waren wir im Landeanflug auf Cusco, die kulturelle Hauptstadt Perus. Ich konnte vor Aufregung nicht sprechen, Monika vor lauter Tränen auch nicht. Schon im Flugzeug spürten wir zwei gegensätzliche, dafür aber absolut gleich intensive Gefühle. Schmerz und Freude. Zwei Tage wollten wir in Cusco bleiben, und danach ungefähr zwei Wochen auf Machu Picchu verbringen.

      Cusco, oder Qosqo - der Nabel der Welt, wie die Stadt in der sogenannten Inka-Sprache ‚Quechua’ genannt wurde. Eine Stadt, in der man von der ersten Minute an die kulturelle Vergangenheit spürt. Cusco liegt 3.300 Meter über dem Meeresspiegel und zählt um die 300.000 Einwohner. Wir waren zwar auf alles gefasst, als wir wieder in unser Taxi zum Hotel einstiegen, aber schon von Anfang an wurde klar, dass es hier gemächlicher zugeht. Disziplinierter, man fühlt sich geborgener.

      Cusco, eine Stadt, in der man von der ersten Minute an die kulturelle Vergangenheit spürt

      Vom vorherigen Studieren der Reiseführer wussten wir, dass der Höhenunterschied bei einem Direktflug von Lima nach Cusco zu einem gesundheitlichen Problem werden kann. Denn für den Kreislauf ist dieser schnelle und drastische Höhenunterschied eine Herausforderung und nicht selten macht sich die Höhenkrankheit, die sogenannte ‚Soroche’, bemerkbar. Die Folge davon können Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Krämpfe, Ohrenschmerzen, Herzrasen und Erbrechen sein. Man sollte sich auch langsamer bewegen und alles mit Bedacht tun. Schon zwei Wochen vor dem Flug bereiteten wir uns mit Schüsslersalzen, die wir einnahmen, vor, um diese Belastung für unseren Körper möglichst gering zu halten.

      Wenn man in Cusco ankommt, sollte man sich den ersten Tag nicht zu viel vornehmen und am besten die Atmosphäre am Hauptplatz in Cusco, an der Plaza de Armas, wirken lassen und sich dort in ein kleines Café im ersten Stock setzen. Von diesen urigen, süßen Cafés gibt es viele und von oben hat man in frischer Luft einen guten Ausblick auf das peruanische Treiben in dieser für mich typischsten aller peruanischen Städte. Und wenn Sie in einem dieser Cafés sitzen, sollten Sie einen Tee mit Kokablättern trinken, den Mate-de-coca. Das Kokablatt hilft Ihnen, sich besser an diese Höhe zu gewöhnen.

      Wir saßen im Café Bagdad. Kein typisch peruanischer Name, dafür gab es aber gutes peruanisches Essen. Und nach einer Stunde stellte sich eine sechsköpfige Musikgruppe neben unseren Tisch und spielte typische Andenfolklore.


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