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Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden. Selma LagerlöfЧитать онлайн книгу.

Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden - Selma Lagerlöf


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Mal erblicken würde, blieb sie am Fenster sitzen. Nach einer Weile kehrte er zurück. In einer Eile, dass seine Füße kaum den Boden berührten, rannte er zum Eichhörnchenkäfig. Die Alte konnte ihn mit ihren weitsichtigen Augen ganz deutlich sehen, und sie sah auch, dass er in jeder Hand etwas trug, doch was das war, konnte sie nicht erkennen. Das in seiner linken Hand legte er auf das Steinpflaster, und was er in seiner rechten hielt, nahm er mit hinauf zum Käfig. Hier trat er mit seinem Holzschuh so lange gegen das kleine Fenster, bis die Scheibe zerbrach, und reichte das Mitgebrachte dem Eichhörnchen hinein. Dann rutschte er wieder hinunter, nahm das, was er auf den Boden gelegt hatte, und kletterte damit ebenfalls hinauf. Und gleich darauf eilte er so schnell davon, dass die Alte ihm kaum mit den Augen zu folgen vermochte.

      Doch jetzt hielt es das Mütterchen nicht länger in der Stube aus. Sie ging ganz leise auf den Hof und stellte sich in den Schatten der Pumpe, um den Kobold abzupassen. Und es gab noch jemanden, der das kleine Wesen bemerkt hatte und neugierig geworden war. Das war die Hauskatze. Sie schlich sich lautlos bis zur Mauer und blieb ein paar Schritte vor dem hellen Lichtstreifen stehen.

      Da standen die beiden in der kalten Märznacht und mussten ziemlich lange warten. Die Alte wollte schon ins Haus zurückkehren, als sie ein Klappern auf dem Pflaster hörte und sah, wie der Knirps abermals angetippelt kam. Wie beim vorigen Mal hatte er beide Hände voll, und was er da trug, das zappelte und piepste. Da ging dem alten Mütterchen ein Licht auf, und sie wusste, dass der Kobold zum Haselstrauch gelaufen war und die Jungen des Eichhörnchens geholt hatte und sie nun zur Mutter in den Käfig brachte, damit sie nicht zu verhungern brauchten.

      Das alte Mütterchen blieb reglos stehen, um nicht zu stören, und der Kobold schien sie auch nicht bemerkt zu haben. Doch gerade als er das eine Junge auf den Boden legen wollte, um mit dem anderen zum Käfig hinaufzuklettern, sah er gleich neben sich die grünen Augen der Katze funkeln. Vollkommen ratlos hielt er inne, mit einem Eichhörnchenjungen in jeder Hand.

      Er sah sich nach allen Seiten um und entdeckte nun das alte Mütterchen. Da besann er sich nicht lange, sondern ging auf sie zu und streckte ihr ein Junges entgegen.

      Und das Mütterchen wollte sein Vertrauen nicht enttäuschen, sie beugte sich nieder und nahm das kleine Wesen so lange in Verwahrung, bis der Kobold mit dem anderen zum Käfig geklettert und zurückgekehrt war, um das ihr anvertraute zu holen.

      Als sich die Leute des Bauernhofs am nächsten Morgen zum Frühstück versammelten, konnte die Alte unmöglich für sich behalten, was sie in der Nacht gesehen hatte. Natürlich lachten alle sie aus und meinten, sie habe nur geträumt. Zu so früher Jahreszeit gebe es noch keine Eichhörnchenjungen.

      Doch die Alte war sich ihrer Sache sicher und bat sie, im Käfig nachzusehen, was sie auch taten. Und da lagen im Laubbett der Kammer vier kleine, halbnackte und halbblinde Junge, die schon mindestens ein paar Tage alt waren.

      Als dann der Bauer selbst die Jungen sah, sagte er: »Was es auch damit auf sich haben mag, so ist gewiss, dass wir uns unsrer Handlungsweise vor Tieren und Menschen schämen müssen.« Und dann nahm er das Eichhörnchenweibchen und alle seine Jungen aus dem Käfig und legte sie dem Mütterchen in die Schürze. »Bring sie zum Haselstrauch«, sagte er, »und gib ihnen die Freiheit zurück!«

      Die Aussprache

      Samstag, den 26. März

      Da wurde es Samstagabend. Seit der Verzauberung war eine ganze Woche vergangen, und der Junge war immer noch genauso klein.

      Das schien ihn jedoch keineswegs zu bekümmern. Er saß in einem großen Weidenbusch am Ufer des Sees und blies in eine Pfeife aus Rohr. Um ihn herum saßen so viele Meisen und Buchfinken, wie im Busch Platz hatten, und zwitscherten ihm Lieder vor, die er nachzuspielen versuchte. Aber der Junge war nicht sehr bewandert in dieser Kunst und blies so falsch, dass die kleinen Lehrmeister, denen sich alle Federn sträubten, vor Verzweiflung flatterten und schrien. Der Junge musste so über ihren Eifer lachen, dass er die Pfeife verlor.

      Er machte einen neuen Versuch, und als es nicht besser geriet, jammerten alle kleinen Vögel: »Heute spielst du schlechter als sonst, Däumling. Du bringst nicht einen reinen Ton zustande. Wo hast du deine Gedanken, Däumling?«

      »Woanders«, sagte der Junge, und das stimmte. Er dachte nämlich unentwegt daran, was er tun sollte, wenn die Wildgänse nun bald Schonen verließen. Seitdem er der Eichhörnchenmutter geholfen hatte, war er sowohl mit Eichhörnchen als auch mit kleinen Vögeln gut Freund geworden, doch er konnte nicht bei ihnen bleiben.

      Plötzlich warf er die Pfeife weg und sprang aus dem Busch. Er hatte Akka gesehen, die mit allen Gänsen in einer langen Reihe auf ihn zukam. Sie gingen auffallend langsam und feierlich, und der Junge ahnte sofort, dass er jetzt erfahren sollte, was sie mit ihm vorhatten.

      Als sie endlich haltmachten, sagte Akka: »Du hast allen Grund, dich über mich zu wundern, Däumling, denn ich habe mich nicht dafür bedankt, dass du mich aus Smirres Fängen gerettet hast. Aber ich bin nun mal so, dass ich lieber mit Taten als mit Worten danke. Ich habe den Kobold aufgesucht, der dich verzaubert hat, und ihm erzählt, wie du dich bei uns benommen hast. Nun lässt er dich grüßen, und sobald du nach Hause zurückkehrst, darfst du wieder Mensch sein.«

      Doch stellt euch vor, der Junge, der sich bei den ersten Sätzen der Wildgans so gefreut hatte, war am Ende ihrer Rede tieftraurig! Er sagte kein einziges Wort, wandte sich nur ab und weinte.

      »Um Himmels willen, was ist denn das?«, sagte Akka. »Du scheinst wohl mehr erwartet zu haben, als ich dir jetzt angeboten habe?«

      Aber der Junge dachte an sorglose Tage und lustige Spiele, an Abenteuer und Freiheit und Reisen hoch über der Erde, an alles, was ihm nun entgehen sollte, und schluchzte richtig vor Kummer. »Ich will nicht wieder Mensch werden«, sagte er, »ich will mit euch nach Lappland fliegen.«

      »Jetzt muss ich dir eins sagen«, entgegnete Akka, »dieser Kobold ist sehr empfindlich, und ich fürchte, wenn du sein Angebot ablehnst, dann wirst du Mühe haben, ihn ein zweites Mal zu erweichen.«

      Es war eigenartig mit Nils Holgersson: Er hatte in seinem ganzen Leben nie jemanden richtig liebgehabt, nicht Vater und Mutter, nicht den Lehrer, nicht die Schulkameraden, nicht die Jungen von den Nachbarhöfen. So gab es keinen, der ihm jetzt fehlte oder nach dem er sich sehnte.

      Die Einzigen, mit denen er einigermaßen ausgekommen war, das waren das Gänsemädchen Åsa und der kleine Mats, zwei Kinder, die wie er auf den Feldern Gänse gehütet hatten. Doch auch sie hatte er nicht richtig lieb. Nein, bestimmt nicht.

      »Ich will nicht wieder Mensch werden«, schluchzte der Junge. »Ich will mit euch nach Lappland fliegen. Deswegen bin ich eine ganze Woche lang brav gewesen.«

      »Ich will es weder dir noch deinem Freund, Gänserich Martin, verwehren, mit uns zu fliegen, so weit du möchtest«, sagte Akka. »Aber überleg dir, ob du nicht doch lieber nach Hause zurückkehren willst! Es kann der Tag kommen, an dem du diesen Entschluss bereust.«

      »Nein«, sagte der Junge, »da gibt es nichts zu bereuen. Mir ist es niemals so gut ergangen wie bei euch.«

      »Ja, dann sollst du deinen Willen haben«, sagte Akka.

      »Danke!«, sagte der Junge und war so glücklich, dass er jetzt vor Freude weinte – wie eben noch vor Kummer.

      Glimmingehus

      Schwarze Ratten und graue Ratten

      Im südöstlichen Schonen, nicht weit vom Meer, liegt eine alte Burg namens Glimmingehus. Es ist ein einziges hohes, großes und massives Gebäude aus Stein, das in der Ebene meilenweit zu sehen ist. Obwohl es nicht mehr als vier Stockwerke hat, ist es so riesig, dass sich das gewöhnliche Wohnhaus auf dem Hof dagegen wie ein Puppenhaus ausnimmt.

      Dieses steinerne Gebäude hat so kompakte Außenwände, Zwischenwände und Deckengewölbe, dass sein Innenraum fast nur aus dicken Mauern besteht. Die Treppen sind schmal, die Gänge eng, und Zimmer gibt es nicht viele. Um den Mauern nicht die Stärke zu nehmen, hat man in den


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