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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld


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Kollegen hier, denn dieser Bursche hat zwei Mann von uns ziemlich reif fürs Sanatorium geschlagen. Jetzt geht es dem guten James Morris auch nicht gerade rosig. Dich halten wir für klüger. Weil wir dir nämlich keinen Fight liefern wollen, sondern deine Nase dahin stoßen möchten, wo deine Spur ist.“

      „Ich kenne langsam die Melodie, mein Junge“, sagte der Baron mit bissigem Unterton. „Dr. Ferrenc ist unschuldig, und ich soll sehen, dass er aus dem Jail herauskommt, wie?“

      Der Mecki lachte. Sogar der Fahrer sah überrascht über die Schulter zurück. „Du bist aber schnell dahintergekommen“, meinte er mit Bassstimme.

      „So ist es. Ihr habt ja keine Ahnung, was ich im Augenblick denke. Und weiter? Wie soll ich eure Theorie glauben?“

      „Das“, behauptete der Mecki, „werden wir dir jetzt beweisen. Nur keine dummen Mätzchen. Wir sind harte Jungs, und wenn wir es darauf anlegen, können wir einen Tiger aus dem Käfig holen. Wir haben es mit dir sehr sanft vor. Vielleicht hast du kapiert und benimmst dich entsprechend.“

      „Keine Sorge. Ich bin für eine gute Information immer dankbar. Also, was ist dieser Beweis?“, fragte der Baron.

      Sie fuhren gerade auf den Expressway zum Flughafen. Der Baron dachte schon, es käme zu einer Luftreise, doch dann ging es hinaus auf die Chaussee in Richtung Hialeah, und da wurde dem Baron klar, was die Stunde geschlagen hätte.

      Das alles ging ziemlich rasch. Alexander dachte nicht daran, den beiden Schwierigkeiten zu machen, da sie offenbar wirklich im Augenblick nichts anderes wollten, als ihm einen Brocken vor die Nase zu werfen, nach dem er schnappen sollte. Das wollte sich der Baron auch noch ansehen. Wie es danach weiter laufen würde, mochte die Zukunft ergeben.

      Sie erreichten Dr. Ferrenc‘ Landhaus. Das Gartentor stand offen, sie fuhren bis zum Haus, der Wagen hielt. Ringsum war alles in Dunkel gehüllt, nur auf der Baustelle schimmerten ein paar Laternen. Als der Baron in jene Richtung sah, meinte der Mecki: „Es sind zwei Nachtwächter bei den Baumaschinen. Mach uns keinen Kummer, wir würden dann verdammt hart reagieren. Du brauchst kein Risiko einzugehen, wir wollen dir tatsächlich nur etwas zeigen, was du so nie finden würdest. Komm, steig jetzt aus!“

      Der Baron stieg aus. Auch der Fahrer verließ auf der anderen Seite den Wagen. Der Mecki hielt den Baron indessen durchs vordere Seitenfenster mit der FN in Schach. Dann kam der Fahrer heran, der hatte eine prächtige Military in der Rechten, ein recht überzeugendes Argument aus dem Hause Smith & Wesson. Damit hat sich schon mancher mehr als nur den Magen verdorben. Bei der Gelegenheit zeigte sich auch, dass der Fahrer gut proportioniert war. So etwas stellt man in einen Boxring, lässt es aber möglichst nicht frei herumlaufen.

      Endlich wagte sich auch der Mecki aus dem Wagen. So, wie sie beide mit dem Baron umgingen, bewiesen sie die Erfahrung der Professionellen. Nun holten sie auch ein Versäumnis nach, nämlich das Abtasten nach Waffen. Sie fanden natürlich die Automatic. Der Mecki entlud sie und gab sie dem Baron zurück.

      „Die Munition wollen wir auch nicht, aber ich behalte sie vorerst einmal“, erklärte er. Das hörte sich alles noch recht manierlich an.

      „Dumme Frage von mir“, sagte der Baron, „aber was habt ihr für ein Interesse an dieser Sache?“

      Der Fahrer öffnete mit einem Schlüssel die Haustür. Mecki stand hinter dem Baron. „Hm, Dr. Ferrenc hat Sam Buster vor einem Jahr operiert. Du weißt ja, wer Sammy ist?“

      Und ob der Baron es wusste. Gangster seines Grades kannte man. Sam Buster also war von Mike operiert worden. „Okay, und was weiter?“

      „Dr. Ferrenc hatte die Möglichkeit, Sammy hochgehen zu lassen. Er konnte ihn auch sterben lassen, ganz, wie er es für gut hielt. Er ließ ihn aber weder hochgehen noch sterben, sondern gab sich verflucht viel Mühe und meinte sogar zum Schluss, ein Gangster sei auch ein Mensch und hätte verdammt dieselbe Hilfe in der Not zu bekommen wie jeder andere. Das hat uns allen sehr gefallen, besonders aber unserem Boss Sammy. Und deshalb sind wir hier. Ob du es mit deinem Hirn packst oder nicht, wir tun hier ein gutes Werk. Sammy hat alles stehen und liegen lassen, uns hierher gehetzt, damit wir dafür sorgen, dass Dr. Ferrenc geholfen wird. Sammy meint nämlich“, der Mecki lachte trocken, „dass man im Notfälle auch mal einem Bürgerlichen helfen sollte, besonders wenn es ein Kerl wie Dr. Ferrenc ist. Wurst wider Wurst. Aber deine Bulldogge James wollte das ja nicht kapieren. Der ist gleich losgegangen wie eine tollwütige Hummel. Tut uns leid. So ist das also, und jetzt geht es weiter. Voran, Mister!“

      „Das Licht funktioniert nicht“, rief der Fahrer. „Mach die Lampe an, Tom!“

      Tom, das war also dieser Mecki. Der knipste eine Taschenlampe an und leuchtete auf den schmalen Gang. Es roch nach Farbe.

      Der Fahrer öffnete die vorletzte Tür rechts und schaltete dort das Licht an. Hier schien es zu funktionieren. Es war das Badezimmer.

      „So, und nun sieh mal hin, was mein Kollege tut! Ich stehe hinter dir, damit dir nichts Verrücktes einfällt.“ Tom lachte rau, und der Baron hörte, wie er am Sicherungsflügel der FN spielte.

      Ein Badezimmer also, mit einer Wanne, einer Duschecke und einem Wandschrank. Hier wurde der Farbgeruch nahezu penetrant. Aber weder die Wand, die ganz bis zur Decke aus Fliesen bestand, noch die Decke war gestrichen worden. Ebenso wenig der Wandschrank. Wo kam der Farbgeruch her?

      Der Fahrer mit der Boxerfigur legte seine behaarten Pranken auf die Schiebetür des Wandschrankes und drückte sie auf. Da standen ein paar Toilettenartikel und ein Topf mit grüner Farbe. Außen war sie heruntergelaufen. Sie war frisch. Um das dem Baron eindrucksvoll zu beweisen, tippte der Gorilla mit dem Finger an die Farbtränen am Topf und hielt ihn dem Baron vor die Augen. Doch dieser begriff noch immer nicht, was der Zauber sollte.

      „Die Farbe ist frisch“, sagte Mecki Tom hinter dem Baron. „Frische grüne Farbe, die nicht länger als ein paar Stunden hier steht, sonst wäre sie zumindest außen angetrocknet. Das ist doch klar, oder?“

      „Natürlich, aber was soll‘s? Was beweist das?“

      Der Boxer sah den Baron an, wie man ein Kind ansieht, das die einfachste Schulaufgabe nicht begriffen hat, verständnislos, bedauernd, vorwurfsvoll.

      Mecki Tom aber meinte: „Er kann es nicht wissen, Johnny! Sicher hat er seit Stunden nicht mit Hartman gesprochen. Mister, sprich mit Hartman! Irgendwo hier steht ein Telefon. Und denke daran, dass du frische grüne Farbe gesehen hast.“

      „Habt ihr sie hingestellt?“, fragte der Baron.

      „Nein, gesucht haben wir sie! Gesucht. Und vergiss auch nicht, dass Dr. Ferrenc bereits heute Mittag verhaftet worden ist. Von mittags bis jetzt wären die Farbtränen angetrocknet. Sprich jetzt mit Hartman. Johnny, geh voraus!“

      Der Baron dachte nicht daran, den beiden etwas in den Weg zu legen, obgleich sie Gangster waren. Er wollte erst wissen, was diese ganze Geschichte beweisen sollte.

      Ein Telefon stand nebenan. Der Baron rief Hartman an, doch der lag im Bett. Es dauerte, ehe die Vermittlung ihn munter klingeln konnte. Dann meldete er sich mit verschlafener, mürrischer Stimme.

      „Hartman, Sie wissen etwas“, fragte der Baron, „etwas, das mit grüner Farbe zusammenhängt?“

      Er hustete, nieste, dann legte er los. „Verdammt, dafür holen Sie mich aus dem Bett! Glauben Sie, Sie können mit mir machen, was Sie wollen?“

      Alexander ließ ihn toben, irgendwann einmal musste er wieder zur Ruhe kommen. Das trat auch ein. Und so sagte er etwas friedlicher: „Ja. Wieso fragen Sie überhaupt?“

      „Das erkläre ich Ihnen später. Also legen Sie los. Was ist mit der Farbe?“

      „Sag ihm nicht, dass wir auch hier sind!“, zischte Mecki Tom und hielt dem Baron die FN unter die Nase.

      Hartman hustete gerade, so hatte er bestimmt nichts von Toms Worten gehört. Nun aber rief er so laut, dass der Baron den Hörer ein Stück vom Ohr weghalten musste: „Vor … hm … drei Stunden sind es jetzt,


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