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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld


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ob wir da nicht noch mehr …“

      „Sucht mal, ihr werdet die Farbe finden aus dem Topf, vermutlich dieselbe Farbe. Sie steht im Badezimmer im Wandschrank. Jemand hat sie vor kurzer Zeit erst, sagen wir vor zwei, drei Stunden, hier abgestellt.“

      „Teufel noch eins, wie kommen Sie überhaupt dahinter? Woher wissen Sie, dass wir die Farbbüchse gefunden haben?“

      „Das ist mir selbst ein Rätsel, aber …“

      „Was sagen Sie?“

      „Schon gut, Hartman, ich werde jetzt …“ Mecki hatte die Gabel heruntergedrückt und das Gespräch somit unterbrochen.

      „Damit du nicht noch Verstärkung heranschleppst“, meinte er grinsend.

      Der Baron war natürlich nicht ganz sicher, ob die Story, die diese beiden da auftischten, nicht etwa eine große Lüge war. Immerhin konnte es ganz gut sein, dass gerade diese beiden diejenigen waren, die vorhin die Farbe hierher geschafft hatten.

      „Du denkst“, sagte Mecki Tom, als habe er die Gedanken des Barons erraten, „dass wir die Farbe hingestellt haben? Irrtum! Siehst du, wir sind ja keine Anfänger, das hast du vorhin schon gesehen, als wir mit einem Taxi ankamen. Hartman hat es laut genug über Sprechfunk herumgeblökt, dass er morgen früh das Haus durchsuchen will. Und dabei hat er auch seinem Stellvertreter im Hauptquartier erzählt, was sie gefunden hatten. Und mit ein bisschen Talent kann man auf Hartmans Sprechfunkwelle schalten, mit jedem Radio. So also ist das.“

      „Ich würde es gerne glauben. Aber es fällt mir verdammt schwer, weil ihr eben keine Anfänger seid“, erwiderte der Baron.

      Mecki Tom schüttelte den Kopf. „Wenn unsereins es wirklich mal ehrlich meint, dann ist es auch wieder nichts. Die Farbe ist auf dem Transport übergelaufen. Irgendwer muss Flecke am Anzug oder im Wagen haben. Ob du uns jetzt glaubst, ist unwichtig. Nur wissen musst du von der Farbe. Man hat Ferrenc ‘reingelegt. Man will Indizien verfälschen oder sie unterschieben. Wir wissen selbst noch nicht, wer es tut. Aber wir kommen dahinter, vielleicht schneller als ihr alle zusammen.“

      „Psst!“, machte Johnny, der Boxer.

      Sie waren still. Draußen klappte die Haustür. Sofort löschte Mecki Tom das Licht im Zimmer. Eine wunderbare Chance für den Baron freizukommen. Aber, denke einer, was er mag, er wollte erst sehen, was hier auf ihn zukam.

      Schritte tappten auf dem Flur. Eine Frauenstimme fragte: „Wake?“

      Johnny rief mit verstellter Stimme: „Hier!“

      In diesem Augenblick ging die Tür auf. Blitzschnell schaltete Mecki Tom das Licht an. Draußen stand in dunklem Kostüm, eine Rose im Revers und eine Krokodilledertasche in der Rechten: Mary Keil.

      Sie starrte verblüfft auf die Männer, dann erst, nach fast zwei Sekunden, kam die Reaktion. Sie schrie gellend auf. Entsetzt wich sie zurück und wollte davonlaufen. Aber Mecki Tom war schneller.

      „Halt! Ich schieße!“, brüllte er.

      Sie blieb stehen und ließ die Tasche fallen. Zögernd hob sie die Hände, obgleich ihr das Tom nicht befohlen hatte.

      Mecki wandte sich an den Baron: „So, Mister, der Rest ist für dich! Wir haben noch andere Sorgen heute! Ihr habt ja Telefon, könnt euch ja einen Wagen kommen lassen“, erklärte Tom und lachte. „Außerdem müssen wir herausbekommen, wer Wake ist. Eh, Madam, wer ist dieser Wake, den Sie hier gesucht haben?“

      Sie zitterte am ganzen Leibe vor Angst. Stotternd erwiderte sie: „Wake, das … das ist… Mr. Emmenter.“

      „Danke!“ Mecki Tom ließ seinen Kumpanen vorbei und hielt Mary Keil und den Baron mit der Pistole in Schach, bis er die Tür erreicht hatte. Dann lief er hastig seinem Freund Johnny nach. Der Motor des Taxis heulte auf, Reifen kreischten, und das Auto schoss über den Kies dahin.

      Der Baron zog seine Automatic aus dem Holster und lud sie mit dein Reservemagazin auf, das er immer in der linken Tasche trug. Denn in der Eile hatte Mecki Tom vergessen, ihm die Munition zurückzugeben.

      „Miss Keil, wo wohnt dieser Wake Emmenter und was ist er?“, wollte jetzt der Baron wissen.

      Sie schien in seiner Gegenwart etwas beruhigter und sagte gefasst: „Er ist Kaufmann. Ein … ja, ein Freund von Dr. Ferrenc.“

      „Wohnt wo?“

      „Lincoln Road in Miami Beach.“

      „Kommen Sie! Rasch!“ Der Baron schleppte sie zum Telefon. Von da rief er die Polizei an und verständigte sie. Dann forderte er noch einen Wagen an. Hoffentlich gelang es der Polizei, inzwischen die beiden Gangster zu fangen, die wahrscheinlich schon auf dem Weg zu Emmenters Wohnung waren.

      Nach dem Telefonat mussten die beiden warten, bis der Wagen kam. Indessen wollte der Baron dem Mädchen etwas auf den Zahn fühlen. Mary Keil hatte just erst das gemeinsame Abenteuer mit Dr. Proud halbwegs heil überstanden.

      „Waren es dieselben Burschen, die Ihnen vor dem Club aufgelauert hatten?“ Sie zuckte die Schultern und fürchtete sich offensichtlich, es zuzugeben, so dass der Baron sagte: „Die tun Ihnen nichts mehr. Sagen Sie es!“

      „Der große, dicke Mann war dabei, den habe ich erkannt“, erklärte sie ängstlich. „Und die Stimme des anderen habe ich auch gehört.“

      „Und was wollten Sie hier um diese Stunde?“

      Sie vermied es, den Baron anzusehen. Dann aber flüsterte sie, dass er es kaum verstehen konnte: „Wake hatte mich angerufen und mir gesagt, dass ich sofort hierherkommen sollte.“

      „Zu Fuß?“

      „Ich bin mit einem Taxi gekommen. Es hat vor dem Grundstück gehalten.“

      „Und was sollten Sie hier?“

      „Das … das kann ich nicht sagen.“ Sie sah sich verzweifelt um, als wolle sie flüchten. Und dabei krampfte sie ihre schlanken Finger um die Handtasche.

      Die Handtasche wirkte wie ein Magnet auf den Baron. Er hatte den Drang, die Tasche geöffnet vor sich zu haben. Er packte plötzlich die Tasche. Mary Keil schrie auf, wollte die Tasche festhalten, aber da hatte er sie schon. Er machte sie auf und sah die Blechröhrchen. Silberne Röhrchen, wie für Kopfschmerztabletten.

      „Nicht! Nicht!“, schrie das Mädchen.

      Baron Strehlitz öffnete eine Dose und sah das Schraubglas. Eine schwarzbraune dicke Brühe war darin. Er wusste Bescheid.

      „Wer hat es Ihnen gegeben, das Mescal?“

      „Ich … es … nein, ich sage nichts!“

      „Wer?“, fragte der Baron jetzt schärfer. Gleich musste der Wagen kommen, bis dahin wollte er alles wissen.

      Sie zitterte wieder, blickte sich scheu um, sah zum Fenster, und im gleichen Augenblick geschah es. Das Glas des Verandafensters zersprang. Miss Keil schrie jäh auf und fasste sich an die Brust. Zu spät für den Baron, sie noch zu Boden zu reißen. Er selbst konnte sich noch fallen lassen, als der zweite Schuss fiel.

      Dann hörte er draußen Hundegebell. Es musste drüben an der Baustelle sein. Wieder fiel ein Schuss, und jetzt feuerte der Baron zurück. Zuerst auf die Lampe, dann auf das Fenster. Mit einem Sprung war er an der Tür, hinaus auf den Flur, zum Nebenzimmer. Durch den dunklen Raum bis ans Fenster. Da sah er den Schein zweier Taschenlampen von der Baustelle her auf das Haus strahlen. Sie blendeten ihn, so dass er nicht sehen konnte, wo der Heckenschütze lauerte.

      Plötzlich brüllte ein Automotor auf, vorn an der Straße. Scheinwerfer strahlten, dann jagte ein Wagen in Richtung auf Miami.

      Der Baron hastete zum Telefon und gab der Polizei Alarm. Dann erst konnte er sich um Miss Keil kümmern. Um sie überhaupt untersuchen zu können, musste er eine Stehlampe suchen, weil die Deckenlampe zerschossen war.

      Das Hundegebell kam näher, und eine Stimme rief:


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