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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld


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ging ins Hospital und fühlte sich müder als vor einer Stunde. Die Luft im Krankenhaus brachte ihn bald um. Er meinte, ersticken zu müssen.

      Hartman wartete im ersten Stock. Ein Polizist führte sie in Dr. Hillers Sprechzimmer.

      Als sie eintraten, hatte der Baron nur das eine Bedürfnis, die Fenster aufzureißen. Dann erst sah er zwei Polizisten, einen jüngeren Arzt und Lucy. Auf dem kunststoffbezogenen Untersuchungsbett lag Hiller. Den Arm bandagiert, das Gesicht blass wie eine Wand.

      Hartman erklärte dem Baron: „Ich habe Sie von unterwegs angerufen, bin selbst erst seit ein paar Minuten hier. Dr. Hiller ist überfallen und am Arm verletzt worden. Schussverletzung. Zum Glück nichts Ernstes.“

      „Wer war es?“

      „Kommen Sie nach nebenan … Ich muss Ihnen dazu noch etwas sagen!“ Hartman ging voraus zum kleinen Nebenraum, in dem Bestrahlungsapparate standen. Sie schlossen die Tür und setzten sich auf das Bett unter der Höhensonne.

      Hartman sah besorgt drein. „Man hat Dr. Ferrenc unter Kaution freigelassen.“

      „Ist bekannt.“

      „War ein Fehler, und zwar besonders seinetwegen.“

      Der Baron hätte fast gelacht. „Das sagen Sie?“

      Er nickte mit seinem bekannten Zitronengesicht. „Ja, sage ich. Aber hören Sie erst, was uns Dr. Hiller erzählt hat. Er kam hier in sein Sprechzimmer. Ein Mann stand dort. Wake Emmenter. Er beschreibt ihn mit dunklem Anzug, Lederhandschuhen und Hut. Emmenter verlangte von Hiller die schriftliche Bestätigung, dass er sich bei der Diagnose im Falle Koog geirrt habe und der Patient schon tot gewesen sein muss, als Dr. Ferrenc zu ihm kam.“

      „Das behauptet ja Dr. Ferrenc auch“, warf der Baron ein.

      Hartman nickte. „Eben, und Hiller sollte es schriftlich bestätigen. Hiller weigerte sich aber, es kam zu einer Auseinandersetzung, dann wollte Hiller Emmenter aufhalten und telefonisch Hilfe rufen. Emmenter hat geschossen.“

      „Und wer hat Emmenter noch bemerkt? Wer war Zeuge?“

      Hartman lächelte. „Sie sollten den Fall wirklich abgeben, Baron. Sie wissen, dass Emmenter ein Verbrecher ist. Aber weil er ein Freund von Dr. Ferrenc ist, und weil damit auch Ferrenc stark in Verdacht gerät, sehen Sie alles …“

      „Hartman, ich bin jetzt fast sicher, dass Sie sich irren. Aber warten Sie noch! Ich kann es Ihnen wahrscheinlich recht bald beweisen. Jetzt sehe ich einen Silberstreifen. Endlich!“, sagte der Baron und stand auf. Ihm wurde mit einem Male alles klar. Dass er nicht früher dahintergekommen war! Aber es lag wohl tatsächlich daran, wie Mike ihm auf den Kopf zugesagt hatte: Er musste wirklich Angst gehabt haben, zu tief in diese Pestbeule hineinzustoßen, aus Furcht, Mike könnte der Mann sein, für den ihn Hartman hielt.

      Der Baron lachte siegesgewiss und öffnete die Tür. Hartman erhob sich auch und sah ihn konsterniert an. Bevor der Baron zu weiteren Ausführungen kam, trat ihm ein junger Mann in Zivil entgegen, den er vorher bei Evans gesehen hatte.

      „Ich habe eine wichtige Mitteilung für Sie, Sir. Kommen Sie bitte, damit ich es Ihnen unter vier Augen sagen kann.“

      Der Baron folgte ihm auf den Flur und er erklärte ihm, ohne den Baron anzusehen: „Sir, es tut mir leid, dass ausgerechnet ich es Ihnen sagen muss, aber ich habe Anweisung, Ihnen diesen

      Codetext zu übergeben und Sie anschließend zum Flughafen zu fahren.“

      Der Baron riss ihm das Fernschreiben aus der Hand und überlas den Codetext:

       Dringende Anweisung, sofort auszuführen.

       An Baron Strehlitz.

       Wegen Befangenheit sofort Mordfall Koog an FBI-Agent Larry Tross übergeben. Übergabe erfolgt durch G-man Evans. Ihre Sondervollmacht gilt als entzogen. Erwarten Sie für weitere Anweisungen hier. Gouverneur Edmond Hages.

      Das war eine Plastikbombe unter dem Kopfkissen. Man warf mit Steinen und dabei noch mit dicken Brocken nach dem Baron. Irgendwer musste die Geschichte an den richtigen Mann gebracht haben, und jetzt entlud sich ein Gewitter über seinem Haupt.

      Larry Tross ausgerechnet sollte den Fall übernehmen. Ausgerechnet? Larry war ein alter Bekannter Alexanders.

      „Sir, können wir fahren?,“ fragte der junge G-man.

      Das war etwas, was dem Baron gar nicht gefiel. Sofortigen Abtransport unter Bewachung, so sah es jedenfalls aus. Und dann Tross als Ablösung. Das ähnelte einem Aufwärtshaken.

      Und ausgerechnet jetzt, wo der Baron nach seiner Meinung kurz vor dem Ziel stand. Das war bitter. Von den zu erwartenden Vorwürfen ganz abgesehen. Wem verdankte er diese liebevolle Behandlung? Hartman? Der Baron konnte sich das einfach nicht vorstellen. Oder sollte sich Mike doch schuldig fühlen und auf Umwegen Hinweise gegeben haben? Aber aus Freundschaft, weil er nicht wollte, dass sein eigener Freund die tragisch Feststellung treffen musste, dass … Nein, nein! Es passte doch gar nicht ins Bild. Der Baron war ja sicher, den wahren Täter ermittelt zu haben.

      Er hätte über sich selbst lachen oder sich ohrfeigen können. Sicher! Was ist denn in der Aufklärung eines Falles sicher? Klarer Beweis, sonst nichts. Und dazu als Zugabe ein ehrliches Geständnis, das zu diesen Beweisen passt. Aber wem verdankte er das hier?

      „Sir, ich habe leider die strikte Anweisung …“

      „Schon gut, gehen wir!“

      War es Hartman, dann wollte der Baron ihn nicht mehr sehen. War er es nicht, würde er sich lange Fragen sparen. Also ging er ohne Abschied, auch von Lucy.

      Sie musste es geahnt haben, plötzlich kam sie hinter ihm her und rief: „Baron!“ Er blieb stehen und der junge Mann auch.

      „Warten Sie bitte unten“, sagte der Baron formell-höflich. Diesmal entschied er sich lächelnd dafür, ganz als Gentleman aufzutreten.

      Lucy sah Alexander erstaunt an. „Was ist los?“

      „Ich muss leider dringend weg. Wir sehen uns bestimmt bald wieder, Darling.“

      Sie kniff die Augen zusammen. „Hmm, ich glaube, das ist eher für immer, wie?“

      „Ich glaube und hoffe es nicht, Lucy.“

      „Ich wollte dir etwas sagen, aber jetzt wird es dich wohl nicht mehr interessieren.“

      „Sag es trotzdem.“

      Sie vermied es, Alexander anzusehen und betrachtete intensiv ihre Fingerspitzen.

      „Alexander, besinnst du dich auf den Drohbrief?“

      „Richtig, ist er nicht echt?“

      „Doch, ich habe Angst. Heute morgen lag ein Zettel unten in meinem Briefkasten. Du weißt ja, wir Schwestern haben jede ein Fach.“ Sie holte einen Zettel aus der Tasche und gab ihn dem Baron. Darauf stand in steilen Buchstaben: „Noch Zeit bis heute Abend.“ Dahinter war ein Totenkopf gemalt.

      „Gib ihn Inspektor Hartman!“

      „Kommst du nicht zurück?“, fragte Lucy.

      „Nicht in dieser Sache.“

      Sie sah zu ihm auf. „Alexander, ist dieser Fall etwa schon abgeschlossen?“

      Ihr Interesse wunderte den Baron. „Vielleicht, Darling.“

      „Aber dann verstehe ich nicht …“

      „Was verstehst du nicht?“

      Der junge Mann kam zurück. „Sir, ich muss wirklich …“

      „Moment noch! – Was verstehst du nicht, Lucy?“, fragte der Baron eindringlicher.

      „Ach, Alexander, ich … ich … ach, du würdest es nicht begreifen. Gestern Abend, als ich in mein Zimmer


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