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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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erwiderte Sally ausweichend.

      Sie hatte wenig Lust dazu, sich von Sir Ashley zum Tee einladen zu lassen. Andererseits wollte sie ihn auch nicht allzu schroff ihre Ablehnung zeigen, da sie in gewisser Weise noch in seiner Schuld stand.

      Sir Charles ließ sich jetzt auf einem der zierlichen Sessel nieder und meinte dann: "Ja, ich verstehe, Ihre Arbeit..."

      "Ich stecke bis zum Hals drin, Sir Ashley."

      "Ja, ja..." Er atmete rief durch und fragte dann: "Gibt es vielleicht schon spektakuläre Erfolge?"

      Sally sah ihn ziemlich überrascht an.

      "Was meinen Sie damit? Mir war nicht bewusst, dass Bücher zu katalogisieren etwas mit einem sportlichen Wettkampf zu tun hat!"

      Sir Ashley lachte heiser und hüstelte dann verlegen.

      "Wirklich nicht? Kommt es nicht hin und wieder vor, dass in Sammlungen von, sagen wir mittlerem Wert plötzlich eine Sensation zu Tage kommt?"

      "Das kommt vor, ja." Sally war etwas verwirrt. Sie fragte sich, worauf Sir Ashley eigentlich hinauswollte.

      Sally erhob sich und sah dabei kurz auf die zierliche Uhr an ihrem Handgelenk. "Ich muss jetzt dringend wieder an die Arbeit gehen, sonst werde ich nie fertig."

      Sie erhob sich und wollte sich zum Gehen wenden, aber Sir Ashley stellte sich ihr in den Weg.

      "Vielleicht überlegen Sie sich mein Angebot noch einmal, mich zu besuchen", gab er seiner Hoffnung Ausdruck. "Ich würde mich gerne einmal intensiver mit Ihnen über Bücher unterhalten..."

      "Ich kann Ihnen nichts versprechen", erwiderte Sally.

      22

      Bis zum frühen Abend arbeitete Sally weiter an der Bibliothek.

      Es waren wirklich schöne Stücke dabei, vor allem aus viktorianischer Zeit.

      Die Sammlung würde bei einer öffentlichen Versteigerung sicher keinen schlechten Preis erzielen. Sally überlegte, dass es wohl am besten war, die Stücke einzelnen anzubieten, um so einen noch höheren Preis erzielen zu können.

      Sally gähnte immer wieder.

      Sie war müde und wollte schon für heute mit der Arbeit aufhören, da stieß sie in einem staubigen Karton auf einen großen, schweren Band, der von einem schon brüchig wirkenden Ledereinband umschlossen wurde.

      Der Staub ließ sie unwillkürlich niesen.

      Dieser Band musste schon jahrelang hier liegen und wirkte, als würde er kaum mehr als zerfallendes Altpapier enthalten, das bereits langsam zu Staub wurde.

      Aber Sallys Instinkt ließ sie vorsichtig sein. Behutsam öffnete sie den Buchdeckel und fühlte sogleich eine eigentümliche Erregung aufkeimen... Schon auf den ersten Blick war ihr klar, dass sie hier etwas ganz besonderes vor sich hatte. Keine dieser dutzendweise über den Ladentisch von Jackson & Graves gehenden Buchantiquitäten, keine Erstausgabe aus dem 19. Jahrhundert oder dergleichen...

      Sally atmete tief durch.

      Was vor ihr lag, war eine Bibel in lateinischer Sprache.

      Kein Druck, sondern eine Handschrift. Die Anfangsbuchstaben jedes Absatzes waren mit kleinen Bildern verziert, die Szenen biblischer Geschichten darstellten.

      Die Müdigkeit, die Sally zwischenzeitlich befallen hatte, war auf einmal wie weggeblasen.

      Sehr vorsichtig blätterte sie in dem Folianten herum, bemüht das Papier oder die Bindung nicht noch weiter zu schädigen, als dies der Zahn der Zeit ohnehin schon geschafft hatte.

      Der Foliant stammt vermutlich aus dem dreizehnten Jahrhundert, so schätzte Sally. Mittelalterliche Mönche hatten in jahrelanger Kleinarbeit den lateinischen Bibeltext abgeschrieben und mit farbigen Illustrationen versehen.

      Wenn sich dieser Band als echt herausstellte, dann war er ein Vermögen wert, das war Sally sofort klar. Ein Vermögen, gegen das sich der Preis für den gesamten Rest der Sammlung wie ein Taschengeld ausnehmen würde...

      Sally überlegte, was sie tun sollte.

      Mrs Carson schien sich nicht darüber im Klaren zu sein, welchen Wert sie hier in einem dieser unscheinbaren Pappkartons besaß. Wäre es anders gewesen - sie hätte mit Sicherheit dafür gesorgt, dass der mittelalterliche Foliant fachgerecht gelagert worden wäre, anstatt in einem Nebenzimmer vor sich hin zu stauben.

      Ich muss erst sicher sein, dass der Foliant echt ist, überlegte sie. Und das konnte sie nicht allein herausfinden, sondern musste weitere Experten hinzuziehen. Sicherheitshalber fotografierte sie den Einband und die ersten Seiten der Bibelabschrift. Möglicherweise war diese Handschrift ja bereits bekannt und fand sich in der Datenbank einer Universität auf Mikrofilm.

      Schließlich legte Sally den Folianten wieder dorthin, wo sie ihn hergenommen hatte.

      Ich darf Dorothy erst etwas sagen, wenn ich wirklich sicher bin, überlegte sie.

      Sie versuchte mit ihrem Handy bei Jackson & Graves in Southampton anzurufen, aber das Funktelefon verweigerte ihr den Dienst.

      Es gab einfach keinen Kontakt zum Netz. Sally seufzte.

      Vielleicht war Carson Manor einfach zu abgelegen, als das sie mit ihrem Apparat jemanden erreichen konnte...

      23

      Als sie die Treppe herunterkam und einen Augenblick später den Salon betrat, war Sir Ashley längst nicht mehr da. Dabei fiel Sally die seltsame Frage ein, die Sir Ashley ihr gestellt hatte.

      Gibt es vielleicht schon spektakuläre Erfolge?

      Sally fragte sich, ob der etwas hölzern wirkende Landadelige möglicherweise etwas von dem Folianten wusste...

      Sally beschloss, ihn danach zu fragen. Vielleicht hatte Arthur Carson ihm seinerzeit sogar etwas über die Herkunft des Bandes erzählt...

      "Guten Tag, junge Frau!", sagte eine metallisch klingende Stimme, die Sally herumfahren ließ.

      In einem der zierlichen Sessel saß mit übereinandergeschlagenen Beinen niemand anderes als Heyward, der Okkultist.

      Sally bedachte ihn mit einem reservierten Blick und betrachtete dann kurz das seltsame Amulett, das er auf der Brust trug.

      Heyward stand auf und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Dann ging er langsam auf Sally zu. Er reichte ihr die Hand, was bei ihm fast wie eine Drohung wirkte. Die dunklen Augen hatten etwas Magnetisches, Unheimliches an sich.

      Eine seltsame Aura schien diesen Mann zu umgeben.

      Sally zögerte.

      Dann nahm sie die Hand.

      Sie war eiskalt.

      "Mein Name ist John Heyward."

      "Ich habe schon von Ihnen gehört."

      "Ich hoffe, nur Gutes!"

      Er hielt ihre Hand noch immer. Sie versuchte, sie ihm zu entziehen, aber plötzlich verstärkte er den Druck und hielt sie fest.

      "Hören Sie...", begann Sally, aber Heyward schnitt ihr sogleich das Wort ab. In seinen dunklen Augen blitzte es.

      "Ich kann Ihre Aura spüren, Miss... Rogers!"

      "Lassen Sie mich los, Sie tun mir weh!"

      Aber statt ihr nachzugeben, zog er sie ein Stück näher an sich heran. Sally konnte die Poren seiner rissigen, fast etwas reptilienhaften Haut sehen. Ein Muskel unterhalb des Auges zuckte plötzlich unruhig.

      "Es ist die Aura des Bösen, die Sie umgibt, Miss Rogers!"

      "Sie sollen mich loslassen!"

      Ein heftiger Ruck folgte und dann hatte Sally ihre Hand wieder. Sie wich unwillkürlich


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