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Der Tempel der Drachen. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

Der Tempel der Drachen - Frank Rehfeld


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das Wirtshaus. Enttäuscht schaute Aylon ihr nach.

      "Wirt!", rief der Narbige mit unangenehm krächzender Stimme. "Komm her!"

      Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, holte Harnom einen Krug unter der Theke hervor, schenkte Wein in drei Becher und brachte sie zu einem Tisch. Er wechselte ein paar Worte mit einem der Zecher, erst dann schlenderte er ohne jede Hast zu dem Ecktisch hinüber.

      "Für wen hältst du dich, einen Magier warten zu lassen?", zischte der Narbige. "Wage es nicht noch einmal, wenn dir dein lausiges Leben etwas wert ist."

      "Das ist mein Haus, und solange Ihr Euch hier aufhaltet, seid Ihr nicht mehr als jeder andere Gast", entgegnete Harnom furchtlos. "Also sagt, was Ihr wollt."

      "Hüte deine Zunge, oder du verlierst sie." Eine Welle fast körperlich spürbarer Bösartigkeit ging von dem Magier aus. Er holte einen Lederbeutel unter seinem Mantel hervor, dabei war für einen Moment ein schwarzer Kreis auf seinem Gewand zu sehen. "Was schulde ich dir?"

      "Er gehört dem Dunklen Bund an", flüsterte Aylon erschrocken. "Ein Caer-Sharuun! Du musst etwas tun."

      "Und was?" Maziroc schüttelte den Kopf. "Es gibt kein Gesetz gegen die Zugehörigkeit zum Dunklen Bund. Seine Magier haben nicht weniger Rechte als wir."

      "Aber die Caer-Sharuun verachten die Menschen. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie sie versklaven."

      "Ihre Ansichten widersprechen den unseren, aber das gibt uns kein Recht, über sie zu richten", sagte Maziroc scharf. "Solange der Mann nicht gegen geltendes Recht verstößt, habe ich nichts mit ihm zu schaffen."

      Aber es schien, als hätte es der Magier auf Ärger abgesehen. "Vier Silberheller für zwei Becher von diesem gepanschten Zeug?", rief er in gespieltem Zorn. "Willst du mich beleidigen? Dieser Essig ist höchstens einen Heller wert."

      "Ich sagte vier", gab Harnom zurück. Ein fast unmerkliches Zittern hatte sich in seine Stimme eingeschlichen. "Das ist der normale Preis."

      Die Hand des Magiers zuckte vor und packte Harnoms Kehle. Seine Finger waren lang und dürr, sodass sich Aylon unwillkürlich an die Beine einer Spinne erinnert fühlte. Mit spielerisch anmutender Leichtigkeit zerrte er Harnom zu sich heran. Der Tisch kippte um, die Becher fielen scheppernd zu Boden. Schlagartig breitete sich Stille im Raum aus. Scheinbar ohne jede Anstrengung hielt der Narbige den wohlbeleibten Wirt mit einer Hand in der Luft, sodass dessen Füße einige Handbreit über dem Boden baumelten. "Und ich sagte einen Heller", wiederholte er. "Hörst du schlecht?"

      Harnoms Gesicht färbte sich rot. Plötzlich hielt er einen Dolch in der Hand, den er offenbar im Ärmel versteckt hatte. Er kam jedoch nicht mehr zum Zustoßen. Mit der freien Hand packte der Caer-Sharuun seinen Arm und verdrehte ihn. Die Waffe landete klirrend auf den Fliesen.

      "Das reicht." Maziroc stand auf und trat neben die Streitenden. "Lass ihn los, er hat dir nichts getan."

      "Der Hurensohn hat es gewagt, mich anzugreifen", fauchte der Caer-Sharuun. "Dafür verdient er den Tod."

      "Er hat sich nur verteidigt. Und er steht unter meinem Schutz."

      "Dem Schutz eines Ishar, ha." Er sprach den Namen des Ordens wie ein Schimpfwort aus. "Halt dich hier raus, Fettwanst."

      Aylon wusste, dass sein Lehrmeister trotz seiner Körperfülle alles andere als langsam oder gar behäbig war, doch auch er wurde von der Schnelligkeit überrascht, mit der Mazirocs Hand vorschoss, die des Caer-Sharuun packte und seine Finger mit einem einzigen harten Griff aufbog. Selbst der Narbige war verblüfft, seine Abwehrbewegung kam viel zu spät. Harnom taumelte zurück und rang keuchend nach Atem.

      Der Caer-Sharuun fuhr zornig herum. "Warum setzt du dich für dieses winselnde Gewürm ein?", stieß er hervor. "Die Zeit der Menschen ist längst abgelaufen, wir Magier sind die Zukunft Arcanas. Wann werdet ihr Ishar das endlich begreifen?"

      "Wahrscheinlich nie", antwortete Maziroc. Seine Stimme war scharf wie Stahl geworden. "Weil ihr euch irrt, du und deine Brüder vom Dunklen Bund. Jetzt gib ihm sein Geld und dann geh!"

      Stumm starrten sie sich gegenseitig an. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern und Funken zu schlagen. Ein lautloser Kampf entbrannte zwischen den beiden Magiern, ein unbarmherziges Ringen, das mit geistigen Waffen ausgetragen wurde. Ungerührt hielt Maziroc dem Blick seines Gegners stand, bis der Caer-Sharuun schließlich den Kopf senkte. "Irgendwann begegnen wir uns wieder", zischte er hasserfüllt. Er holte vier Münzen aus seinem Beutel und schleuderte sie in die Ecke, dann stürmte er aus dem Gasthaus und schlug lautstark die Tür hinter sich zu.

      "Er ... er hätte mich umgebracht, wenn du nicht gewesen wärst", stammelte Harnom. Er bückte sich nach den Münzen und Bechern und richtete den Tisch wieder auf. "Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann."

      "Schon gut", murmelte Maziroc. "Vergessen wir die Sache." Er kehrte an seinen Tisch zurück und setzte sich. Die anderen Gäste nahmen ihre Gespräche erneut auf, aber immer wieder warfen sie ihm halb bewundernde, halb scheue Blicke zu. "Genau so ein Aufsehen wollte ich vermeiden", brummte der Magier verdrossen. Er schob Aylon die Platte mit dem Braten hin. "Jetzt iss endlich, oder willst du fasten?"

      Aylon bemühte sich, die Erinnerung an das gerade Geschehene zu verdrängen. Er griff nach dem Fleisch, und nachdem er ein paar Bissen gekostet hatte, merkte er erst wieder, wie hungrig er war. Der Braten zerging fast auf der Zunge und schmeckte besser als alles, was er seit langer Zeit gegessen hatte, das Brot war frisch gebacken und knusprig. Von dem Wein trank er allerdings nur wenige Schlucke. Er war Alkohol nicht gewöhnt, und ganz abgesehen davon, dass er am nächsten Morgen nicht mit einem schweren Kopf aufwachen wollte, fürchtete er auch, dass er in angetrunkenem Zustand seine Tarnung nicht mehr würde aufrecht erhalten können. Maziroc langte im Gegensatz zu ihm kräftig zu.

      Harnom brachte ihnen unaufgefordert einen weiteren Krug. "Selbstverständlich geht alles auf Kosten des Hauses", erklärte er.

      "Erzähl mir mehr über Maramon", bat Aylon, nachdem der Wirt sich wieder entfernt hatte.

      "Warum nicht?", gab Maziroc gut gelaunt zurück. "Aber da gibt es nicht besonders viel zu erzählen. Es ist eben eine große und prächtige Stadt, die größte Larquinas, noch vor Basla, der offiziellen Hauptstadt und dem Sitz des Königs. Von Maramon aus herrscht Fürst ..."

      "Das weiß ich selbst", fiel ihm Aylon ins Wort. "Ich meine, was soll ich dort? Bleiben wir länger, oder reisen wir noch weiter?"

      "Das wird sich zeigen. Zunächst mal sollst du deinen Horizont erweitern und Erfahrungen sammeln, etwas sehen, mit anderen Menschen sprechen. Der Zeitpunkt dafür ist recht günstig, denn das Erntefest steht dicht bevor, und dann ist in Maramon immer ordentlich etwas los. Es lockt viele Schaulustige und Ehrengäste in die Stadt."

      "Und wo ist der Haken an der Sache?" Aylon lächelte." Ich kenne dich zu gut, Maziroc. Du hast doch mit Sicherheit noch irgendwelche Hintergedanken."

      "Allmählich wächst du mir über den Kopf, Aylon. Was ist bloß aus dem frechen kleinen Bengel geworden, dem man erzählen konnte, dass die Welt eine Scheibe ist?" Der Magier seufzte, griff nach seinem Becher und trank einen Schluck. "Natürlich wird es keine reine Erholungsreise werden. Du sollst nebenbei auch deine Umgangsformen am Hofe Fürst Argars schulen und lernen, dich in hochgestellter Gesellschaft zu bewegen. Das ist schwieriger, als du vielleicht denkst, aber auf alle Fälle interessanter, als irgendwelcher trockene Unterrichtsstoff. Also mach nicht so ein verkniffenes Gesicht."

      Einer der Gäste griff nach einer Flöte und stimmte eine fröhliche Melodie an. Fast sofort fielen die anderen Anwesenden ein und sangen so lautstark mit, dass jede normale Unterhaltung unmöglich wurde. Aylon war es ganz recht; er hatte ohnehin wenig Lust zum Reden. Der Tag war anstrengend gewesen. Die Strapazen des langen Ritts zeigten immer deutlicher Wirkung. Dem einen Lied folgte ein weiteres, dann noch eins. Aylon gähnte. Er war müde und es gelang ihm nur noch mit Mühe, die Augen offen zu halten.

      "Du solltest dich besser hinlegen", schlug Maziroc vor und winkte den Wirt herbei. "Harnom wird dir das Zimmer zeigen."

      Mit


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