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Der Tempel der Drachen. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

Der Tempel der Drachen - Frank Rehfeld


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wollte, hielt ihn der Magier am Arm zurück. "Warte noch einen Moment. Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust und die mentale Ausstrahlung eines Menschen imitierst, damit man dich in Maramon für einen ganz normalen Menschen hält."

      "Ich soll meine magischen Kräfte verleugnen? Warum?"

      "Zu deiner eigenen Sicherheit. Du bist noch unerfahren. Es braucht nicht gleich jeder zu merken, dass du etwas Besonderes bist. Du weißt doch, mit welchen Vorurteilen man dir sonst begegnet."

      "Wie du meinst." Aylon konzentrierte sich. In der Hoffnung, der Ablehnung der anderen auf diese Art zu entgehen, hatte er schon vor Jahren mit Versuchen begonnen, die geistige Aura eines Magiers nachzuahmen. Zwar hatte er es nicht geschafft, doch nach langer Zeit intensiver Übung war es ihm unter Mazirocs Anleitung immerhin gelungen, das mentale Rauschen eines normalen Menschen fast perfekt zu imitieren. An der Feindseligkeit derjenigen, die ihn kannten, hatte es freilich nichts geändert, sondern ihre Unsicherheit eher noch vergrößert, aber zumindest Fremde vermochte er auf diese Art zu täuschen.

      "Etwas stärker", verlangte Maziroc. "Gut so. Und jetzt noch die Augen, sie dürfen nicht mehr grün sein. Bis wir in Maramon sind, hast du noch genug Zeit zum Üben."

      "Es ist wegen des Damons, nicht wahr?", vermutete Aylon.

      "Nicht direkt", entgegnete der Magier ausweichend. "Aber zum Teil. Das Auftauchen dieser Bestie hier verheißt nichts Gutes, und ich möchte nicht, dass du möglicherweise in irgendetwas hineingezogen wirst."

      "In was denn hineingezogen?", fragte Aylon, doch wieder bekam er keine Antwort. Schon vor langer Zeit hatte er gelernt, dass Maziroc stets nur Fragen zu hören schien, die er beantworten wollte.

      Ohne weitere Rast ritten sie bis zum frühen Abend durch, wobei sie um alle Siedlungen und Gehöfte einen Bogen schlugen. Immer wieder schaute Aylon zum Himmel hinauf. Gelegentlich verlor er den Damon aus den Augen, aber jedes Mal, wenn er glaubte, dass dieser das Interesse an ihnen verloren oder sie ihn abgeschüttelt hätten, tauchte der winzige dunkle Punkt erneut irgendwo am Horizont auf. Als die Schatten länger wurden und Dämmerung sich über das Land senkte, erreichten sie ein weiteres kleines Dorf, diesmal jedoch machte Maziroc keine Anstalten, es zu umgehen, sondern ritt direkt darauf zu. "Das ist Largon. Das Wirtshaus ist für seinen hervorragenden Weinkeller berühmt", erklärte er, als er Aylons verwunderten Blick bemerkte. "Außerdem schläft es sich in einem bequemen Bett besser, als unter freiem Himmel."

      Neugierig schaute Aylon sich um. Der Ort bestand nur aus einigen Dutzend Steinhäusern. Die Menschen, denen sie auf der Straße begegneten, machten einen freundlichen Eindruck. Maziroc schien ihnen kein Unbekannter zu sein, denn sie winkten ihm fröhlich zu und grüßten ihn, wenn er an ihnen vorbeikam. Vor einem Gasthof, über dessen Eingang ein verwittertes, unleserliches Holzschild hing, stieg er vom Pferd. Sofort war er von einer Schar lärmender Kinder umgeben. Lachend warf er ihnen einige Münzen zu. "Komm schon, Aylon", sagte er, während er die Tür öffnete. "Hier haben wir nichts zu befürchten. Ich kenne den Wirt schon seit langer Zeit."

      Stimmengemurmel und Lachen schallte ihnen entgegen. Unter der geschwärzten Holzdecke wallte Tabakrauch; es roch nach Wein, abgestandenem Bier und Bratenfett. Das Gasthaus war bereits überraschend gut besucht. Maziroc wollte auf einen der noch freien Tische zugehen, als ein grauhaariger Hüne, ebenso wohlbeleibt wie Maziroc selbst, ihm den Weg vertrat. In der Hand hielt er einige leere Bierkrüge, die er rasch abstellte.

      "Maziroc, alter Freund!" Freudestrahlend klopfte er dem Magier auf die Schulter. "Schön, dass du endlich mal wieder hereinschaust."

      "Eher ging es leider nicht. Ich hatte in letzter Zeit viel zu tun. Der Junge heißt Aylon. Wir brauchen eine Unterkunft für die Nacht."

      "Aber sicher. Ich werde sofort ein Zimmer für euch herrichten lassen und jemand schicken, der sich um die Pferde kümmert. Außerdem seid ihr sicher hungrig und durstig. Der Kleine sieht jedenfalls aus, als könnte er ein ordentliches Stück Fleisch vertragen." Er schüttelte Aylon die Hand. "Nichts für ungut, war nicht böse gemeint, Gäilen."

      "Aylon", verbesserte Aylon.

      "Dann eben Aylon. Ich bin Harnom. Sucht euch einen Platz aus, ich bringe euch gleich etwas."

      "Er ist reichlich geschwätzig, aber ansonsten ein ganz netter Bursche", sagte Maziroc, als sie sich gesetzt hatten und der Wirt durch eine Tür hinter der Theke verschwunden war. "Ich kannte ihn schon, als er ein kleiner Junge war. Damals war er noch spindeldürr, aber mittlerweile hält er jeden für krank, der nicht genauso dick wie er selbst ist."

      "Dann musst du ihm ja sehr gesund vorkommen", sagte Aylon anzüglich, erntete ein fröhliches Grinsen des Magiers und ließ seinen Blick durch die Schankstube schweifen. Drei Zwerge mit kurz geschorenen Bärten hatten an einem Tisch Platz genommen, dessen Platte sich fast in Höhe ihrer Augen befand. Sie starrten mit entrückten Gesichtern ins Leere, standen offenbar unter dem Einfluss berauschender Drogen, denen ihr Volk immer mehr verfiel. Die meisten der anderen Anwesenden schienen Einheimische zu sein, einfache Leute, bei denen die schwere Arbeit auf den Feldern deutliche Spuren hinterlassen hatte. Sie waren stämmig und muskulös, mit sonnengebräunter, von Wind und Wetter gegerbter Haut und schwieligen Händen. An einem Tisch saßen zwei Männer, die offenbar reisende Händler waren, denn sie trugen vornehmere Kleidung aus buntem, feinem Stoff. Ein Elb in der grünen Kleidung eines Waldläufers scherzte mit zwei jungen Frauen. Trotz seines unverkennbar hohen Alters wirkte sein Gesicht noch unreif, fast kindlich, wie es für sein Volk charakteristisch war. Der Anblick war für Aylon vertraut. Es gab nicht mehr viele Elben in diesem Teil der Welt, doch statteten sie Cavillon meist einen Besuch ab, wenn sie diese Gegend bereisten.

      Zwei Gestalten, die abseits in einer Ecke saßen und sich leise unterhielten, erregten Aylons Aufmerksamkeit ungleich stärker. Er nahm bei ihnen ein mentales Rauschen wahr, das deutlich ausgeprägter als das leise Wispern der anderen Gäste war. Die eine von ihnen war eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren und einem Gesicht, das hübsch, aber eine Spur zu hart und wild war, um wirklich schön zu sein. Sie schien nervös zu sein, denn während sie sprach, unterstrich sie jedes Wort mit hektischen Gesten; ohne Unterlass bewegte sie ihre Hände mit knappen, abgehackten Bewegungen. Immer wieder schaute sie sich um. Für einen kurzen Moment kreuzte ihr Blick den Aylons, und er sah, dass ihre Augen wie erwartet in tiefem Grün strahlten.

      "Eine Vingala", raunte Maziroc leise. "Der andere besitzt ebenfalls magische Kräfte, aber er ist kein Ishar. Achte auf deine Ausstrahlung und die Augen."

      Aylon nickte unmerklich. Anfangs hatte er sich stark konzentrieren müssen, um das mentale Rauschen nachzuahmen, doch in den letzten Stunden fiel es ihm merklich leichter, und inzwischen erzeugte er es fast unbewusst. Interessiert musterte er die Vingala auch weiterhin unauffällig. Auf ihrem schlichten Kleid trug die Hexe das Zeichen ihres Ordens, einen weißen, im Sprung befindlichen Tiger. Einst hatten Hexen und Magier einem gemeinsamen Orden angehört, bis die Hexen ihren eigenen Orden, die Vingala, gründeten. Auch die Trennung hatte jedoch nichts am freundschaftlichen Verhältnis zu den Ishar geändert.

      Die Nervosität der jungen Vingala schien noch zu wachsen. Das Gesicht ihres Gesprächspartners war nicht zu erkennen. Es lag im Schatten einer weit vorgezogenen Kapuze verborgen. Lediglich seine grünen Augen und eine Narbe, die sich über das Kinn des Mannes zog, waren zu sehen.

      Aylon wurde abgelenkt, als sich Harnom mit einem Tablett in den Händen näherte. Der Wirt stellte zwei Becher und einen Krug, daneben eine Holzplatte mit Brot und einem großen Stück Braten auf ihren Tisch. "Mein bester Wein, ich kenne ja schließlich deinen guten Geschmack, Maziroc", erklärte er. "Und das Lamm habe ich erst heute Mittag geschlachtet."

      Maziroc griff nach einem Messer, schnitt eine Scheibe Braten ab und schob sie sich in den Mund, anschließend probierte er einen Schluck Wein. "Fantastisch", lobte er beides und schnalzte genießerisch mit der Zunge.

      "Ich hoffe, du hast eine Menge neuer Geschichten zu erzählen", sagte Harnom. "Jetzt muss mich erst um die anderen Gäste kümmern, aber später wird sicherlich noch Zeit bleiben, uns eine Weile zu unterhalten."

      Als Aylon sich wieder dem Ecktisch zuwandte, stand die Vingala gerade auf. Sie


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