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Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. HowardЧитать онлайн книгу.

Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard


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hatte ihn nicht kommen sehen. Es war ein sehr alter Mann, nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Ein langer, weißer Bart fiel ihm bis zur Hüfte, und er war vom Scheitel bis zur Sohle tätowiert. Sein ledriges Antlitz lag in tausend Falten, und seine Haut war schuppig wie die einer Schlange. Unter weißen Augenbrauen brannten große, hektische Augen, als sähen sie unheimliche Visionen. Die Krieger bewegten sich unruhig, und das Mädchen drückte sich erschreckt in Mak Morns Arme.

      „Die Götter des Krieges reiten den Nachtwind“, sprach der Zauberer plötzlich mit hoher, geisterhafter Stimme. „Die Sperber wittern Blut. Fremde Füße trampeln auf den Straßen von Alba. Fremde Ruder schlagen die Nordsee.“

      „Hilf uns mit deiner Macht, Zauberer“, befahl Mak Morn herrisch.

      „Du hast das Mißfallen der alten Götter erregt, Häuptling“, erhielt er zur Antwort. „Die Tempel der Schlange sind verlassen. Der weiße Gott des Mondes erhält nicht länger sein Menschenfleisch. Die Herren der Lüfte blicken von ihren Wällen herab und sind unzufrieden. Hai, hau Sie sagen, ein Häuptling ist vom richtigen Pfad abgewichen.“

      „Genug!“ unterbrach Mak Morn rauh. „Die Macht der Schlange ist gebrochen. Die Neophyten opfern den dunklen Göttern keine Menschen mehr. Wenn ich die Nation der Pikten aus dem schwarzen Tal der Barbarei führe, dulde ich keinen Widerspruch – ob von einem Prinzen oder einem Priester. Bedenke meine Worte, Zauberer!“

      Der alte Mann wandte seine seltsam leuchtenden Augen gegen mich.

      „Ich sehe einen gelbhaarigen Barbaren“, wisperte er. „Ich sehe einen starken Körper, einen starken Geist. Ein Opfer für einen Häuptling.“

      Mak Morn entfuhr ein ungeduldiger Ausruf.

      Das Mädchen zog seinen Kopf gegen seine Lippen und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

      „Die Pikten entbehrten noch nicht ganz jeglicher Menschlichkeit und Freundlichkeit“, sagte er, und ich merkte den feinen Spott in seiner Stimme. „Das Kind möchte, daß ich dich freilasse.“

      Obwohl er die keltische Sprache verwendete, verstanden ihn die Krieger und murmelten unzufrieden.

      „Nein!“ rief der Zauberer wild.

      Der Widerspruch bestärkte den Häuptling in seinem Entschluß. Er erhob sich.

      „Ich sage, der Nordmann geht bei Tagesanbruch frei.“

      Mißbilligendes Schweigen herrschte.

      „Wagt es jemand von euch, mir mit dem Schwert gegenüberzutreten?“ rief er herausfordernd.

      Der Zauberer sprach: „Hör zu, o Häuptling. Ich habe mehr als hundert Jahre gelebt. Ich habe gesehen, wie Häuptlinge und Eroberer kamen und gingen. Im mitternächtlichen Wald habe ich gegen die Magie der Druiden gekämpft. Lange hast du meine Macht verhöhnt, Mann der Alten Rasse, und jetzt biete ich dir die Stirn. Ich fordere dich zum Zweikampf.“

      Kein Wort mehr wurde gesprochen. Die beiden Männer traten einander im Schein des Feuers gegenüber.

      „Wenn ich siege, ringelt sich wieder die Schlange, kreischt wieder die Wildkatze, und du bist auf ewig mein Sklave. Wenn du siegst, sind meine Künste dein, und ich werde dir dienen.“

      Zauberer und Häuptling standen einander gegenüber. Die züngelnden Flammen erleuchteten ihre Gesichter. Ihre Blicke prallten aufeinander. Ja, der Kampf zwischen den Augen und den Seelen dahinter war so deutlich zu erkennen, als fochten sie mit Schwertern. Die Augen des Zauberers weiteten sich, die des Häuptlings wurden schmal. Gewaltige Kräfte schienen von beiden auszustrahlen, unsichtbare Mächte hüllten sie ein. Ich erahnte, daß es sich nur um einen Teil eines äonenalten Streits handelte, dem Kampf zwischen dem Alten und dem Neuen. Hinter dem Zauberer standen Tausende von Jahren voll dunkler Geheimnisse, unheilvoller Mysterien, erschreckende, nebulöse Gestalten, Monstren, halb verborgen in den Nebeln der Vergangenheit. Hinter dem Häuptling stand das klare, starke Licht des kommenden Tages, der erste Funke der Zivilisation, die reine Kraft eines Menschen mit einer neuen und mächtigen Botschaft. Der Zauberer war die personifizierte Steinzeit, der Häuptling die kommende Zivilisation. Vielleicht hing das Schicksal der Piktenrasse vom Ausgang des Kampfes ab.

      Die Anstrengungen der beiden Männer waren ungeheuer. Auf der Stirn des Häuptlings traten die Adern hervor. Beider Augen funkelten und sprühten. Da drang ein Keuchen aus der Kehle des Zauberers. Kreischend griff er sich an die Augen und sank wie ein leerer Sack auf den Heideboden.

      „Genug!“ keuchte er. „Du hast mich besiegt, Häuptling.“ Er erhob sich unterwürfig.

      Die Spannung wich von den Reihen der Zuschauer, und sie richteten ihre Blicke auf den Anführer. Mak Morn machte eine Bewegung, als wolle er etwas Unangenehmes abschütteln. Er ging zum Felsblock, ließ sich darauf nieder, und das Mädchen schlang seine Arme um ihn und flüsterte ihm freudig erregt ins Ohr.

      „Das Schwert der Pikten ist flink“, murmelte der Zauberer. „Der Arm der Pikten ist stark. Hai! Man sagt, ein Mächtiger hat sich unter den Männern des Westens erhoben.

      Sieh in das uralte Feuer der Verschwundenen Rasse, o Wolf von der Heide! Hai, hau Man sagt, ein Häuptling sei uns entstanden, um die Rasse aufwärts zu führen.“

      Der Zauberer beugte sich murmelnd über die Glut des Feuers, dessen Flammen verloschen waren. Er rührte in der Glut, während er einen seltsamen Gesang anstimmte, der sich kaum reimte und dessen Bedeutung schwer verständlich war, in dem jedoch ein wilder Rhythmus lag.

      Hin und wieder stocherte er in der Glut oder warf merkwürdig geformte Gegenstände hinein, wobei seine Bewegungen auf den Gesang abgestimmt waren.

      Über das verkohlte Holz begannen rote Flammen zu lecken. Einmal züngelten sie empor, dann verlöschten sie wieder, um gleich darauf wieder den Zunder zu entflammen, den der Zauberer darauf geworfen hatte. Es prasselte in der Stille, und Rauch begann emporzukräuseln und sich zu einer Wolke zu vereinigen.

      Stärker wurde der Rauch und hüllte den Zauberer ein, bis nur noch seine gelben Augen durch den Nebel glühten. Seine Stimme kam wie aus weiter Ferne, als wäre sie körperlos, als wäre sie nicht die des Zauberers, sondern ein Ding für sich, als spräche nicht der Geist des Alten, sondern die vergangenen Jahrhunderte durch sie.

      Selten habe ich mich in solch gespenstischer Umgebung befunden: Über uns herrschte die Dunkelheit, kaum ein Stern blinkte, und nur die wabernden Finger des Nordlichts malten bizarre Banner auf den toten Himmel. Die Hänge des Hügels verloren sich im Meer des wogenden Heidekrauts, und auf der unbewachsenen Spitze hockte die halb menschliche Horde wie Gestalten aus einer anderen Welt, deren Gesichter sich einmal mit den Schatten vermengten und dann wieder im Schein des Feuers blutrot hervortraten. Und Bran Mak Morn saß wie eine Bronzestatue, und die Flammen meißelten sein Profil aus der Dunkelheit, während von dem Alten kaum mehr als die sprühenden, gelben Augen und der lange, schneeweiße Bart zu sehen waren.

      „Eine mächtige Rasse, das Volk vom Mittelmeer.“

      In den Augen der Umsitzenden leuchtete es auf. Sie beugten sich vor. Kein Mensch vermochte diese urzeitlichen Wilden zu zivilisieren. Niemand vermochte sie zu zähmen, zu überwinden. Der ungestüme Geist der Steinzeit war in ihnen.

      „Älter als die schneeigen Gipfel von Kaledonien.“

      Die Krieger lehnten sich erwartungsvoll und begierig noch weiter vor. Ich merkte, daß die Erzählung sie stets fesselte, auch wenn sie sie zweifellos bereits Hunderte Male von Hunderten Anführern und alten Männern gehört hatten.

      „Nordmann“, riß mich der Zauberer aus meinen Gedanken, „was kommt hinter dem Kanal im Westen?“

      „Die Insel Hibernia.“

      „Und danach?“

      „Die Inseln, die von den Kelten Aran genannt werden.“

      „Und danach?“

      „Das weiß ich wahrlich nicht. Das Wissen der Menschen nimmt dort sein Ende. Kein Schiff hat je diese Wasser


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