Эротические рассказы

Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


Скачать книгу
stellte der Dürre sich vor und lehnte sich erschöpft gegen den hochbeinigen Wagen, »Berufstrinker … asoziales Element … Beachcomber … Narr und Blitzableiter!«

      »Sie scheinen sehr vielseitig zu sein«, gab Rander zurück.

      »Ich hau jetzt ab durch die Mitte«, sagte Rudy Shrimp, »ich verdrück’ mich, bevor Sie wegen mir Ärger bekommen. Ich gebe Ihnen ’nen Rat. Fahren Sie so schnell wie möglich durch Lemmon Bay! Gehen Sie bloß kein Risiko ein! Vergessen Sie, daß es ein Kaff wie Lemmon Bay gibt.«

      »Und was werden Sie jetzt tun?«

      »Ich gehe erst mal auf Sehrohrtiefe«, sagte Rudy Shrimp, »irgendwann wird Malone sich wieder beruhigen. Bis dahin suche ich mir eine Gegend aus, die gesünder für mich ist.«

      »Darf man sich vorher noch erkundigen, aus welchen Gründen man Bluthunde auf Sie gehetzt hat?« warf der Butler gemessen ein.

      »Weil ich mal wieder geklaut haben soll«, gab Shrimp ungerührt zurück, »aber ausgerechnet diesmal habe ich die Finger wirklich nicht lang gemacht!«

      *

      Lemmon Bay, südlich von Tarpon Springs an der Westküste von Florida gelegen, sah reizvoll aus. Es gab durchweg nur ein- und zweistöckige Holzhäuser, die sehr gut in Farbe standen. Daneben gepflegte Vorgärtchen, bunt bemalte Zäune und sattgrüne Rasenflächen. Es gab eine Art Marktplatz, der zum Golf hin geöffnet war und den Blick auf den weiten Strand gewährte. Umsäumt wurde dieser Marktplatz mit der Holzkirche von einem Drugstore, einer Bank, einigen kleinen Bars und Hotels und von zwei mittelgroßen Supermärkten.

      »Wirkt ziemlich verträumt«, sagte Rander, »hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.«

      »Falls man gewisse Bluthunde vergißt«, bemerkte der Butler, »ein recht ungewöhnliches Verfahren, einen kleinen Dieb mit einer Hundemeute von dieser Gefährlichkeit zu jagen.«

      »Vielleicht hat dieser Shrimp mehr Dreck am Stecken, als wir ahnen.«

      »Diesen Eindruck, Sir, machte er allerdings nicht«, widersprach der Butler, »ich möchte unterstellen, daß er ein Trinker ist, aber ein Verbrecher dürfte er auf keinen Fall sein.«

      Während Parker noch sprach, ließ er seinen hochbeinigen Wagen vor dem Lemmon Bay Hotel ausrollen, das einen gepflegten Eindruck machte.

      Dabei erregten Parker und sein hochbeiniges Monstrum wieder mal Aufsehen.

      Hinter der breiten Scheibe rechts vom Hoteleingang tauchten einige irritiert und amüsiert aussehende. Gesichter auf. Was Parker zwar zur Kenntnis nahm, sich aber nicht anmerken ließ. Er drückte die Tür zur Hotelhalle auf und schritt gemessen zur Rezeption, die aus einem Tresen rechts neben einem Treppenaufgang bestand.

      »Mister Rander hat zwei Zimmer telefonisch reservieren lassen«, sagte der Butler und lüftete höflich seine schwarze Melone.

      Der etwas schüchtern wirkende Mann hinter dem Tresen war etwa 50 Jahre alt, hüstelte nervös und blätterte in einem dicken Kontobuch.

      »Hier haben wir s«, sagte er dann. »Zwei Einzelzimmer für zwei Tage, nicht wahr?«

      »Dies entspricht genau der Vorbestellung«, antwortete Parker, »darf ich bei der Gelegenheit gleich nach einem gewissen Mister Tony Ritchel fragen, der hier in Lemmon Bay wohnen soll?«

      »Tony Ritchel?« Der Angestellte hinter dem Tresen hüstelte erneut.

      »Mister Tony Ritchel«, wiederholte Parker würdevoll, »falls ich recht informiert worden bin, muß er hier in Lemmon Bay wohnen.«

      »Was … was wollen Sie von ihm?« rutschte es dem Angestellten ungewollt heraus.

      »Ihn sprechen«, sagte Rander, der jetzt hinter seinem, Butler erschien. »Als Wohnort hat er nur Lemmon Bay angegeben.«

      »Mister Ritchel wohnt draußen am Stadtrand, gleich vor dem Sumpf.«

      »Ich denke, ich fahre mal zu ihm«, sagte Rander zu Parker, »Sie können ja inzwischen auspacken, Parker.«

      »Sehr wohl, Sir. Ich fürchte allerdings, daß es hier kaum ein Taxi geben wird.«

      »Ist es weit?« fragte Rander den Angestellten.

      »Zu Fuß etwa 15 Minuten«, sagte der Mann mit dem schüchternen Aussehen. »Sie brauchen nur die Hauptstraße entlang zu gehen.«

      »Dann werde ich mir jetzt mal die Füße vertreten«, erklärte Rander seinem Butler, »bis gleich!«

      »Ich könnte Sie selbstverständlich in einem Minimum der eben geschätzten Zeit zu Mister Ritchel bringen«, schlug der Butler schnell vor.

      »Nee, danke, Parker! Ich will mal wieder spüren, daß ich Beine habe.« Rander nickte seinem Butler zu und verließ die kleine Hotelhalle. Parker, der mit dieser Lösung überhaupt nicht einverstanden war, ließ sich natürlich nichts anmerken, sondern kümmerte sich um das wenige Reisegepäck und trug es hinauf in die beiden Zimmer, die durch eine Tür miteinander verbunden waren. Er trat hinaus auf einen der kleinen Balkone und genoß den Blick hinunter auf den nahen Strand und auf den Golf. Es war früher Nachmittag und der Abend schien traumhaft schön zu werden.

      Parker wollte gerade wieder zurück in sein Zimmer gehen, als er von einem kurzen Lichtblitz aufmerksam gemacht wurde. Die Sonne schien sich entweder in einem Spiegel oder in einer Optik gespiegelt zu haben.

      Parker ließ sich nichts anmerken, obwohl er sofort wußte, daß dieser Lichtblitz nur mit einer Person im Zusammenhang stand. Gemessen schritt er zurück ins Zimmer, um dann hinter der Gardine stehen zu bleiben.

      Da war wieder dieser Lichtblitz.

      Er kam vom Flachdach eines zweistöckigen Hauses.

      Parker öffnete seine private Reisetasche und holte ein leistungsstarkes Fernglas hervor. Damit suchte er das Flachdach ausgiebig ab. Doch zu seiner Enttäuschung konnte er nichts ausmachen. Das Dach war leer.

      Parker wollte sich gerade seinen schwarzen Zweireiher aufknöpfen, als plötzlich die Tür zu seinem Zimmer jäh aufgedrückt wurde. Ein breitschultriger Mann von vielleicht 30 Jahren schob sich herein und baute sich vor dem Butler auf.

      *

      Mike Rander hatte den Kern des kleinen Städtchens bereits hinter sich gelassen.

      Die Häuser standen weniger dicht beieinander und sahen auch etwas schäbiger aus. Hier zeigte sich die Kehrseite von Lemmon Bay. Von Gepflegtheit und Farbe war hier kaum noch etwas zu sehen: In diesen Häusern, die sich bis zum Sumpfgürtel hinzogen, nistete die Armut. Es gab viele Autowracks und Unrat. Diese Gegend schien so etwas wie der Müllplatz von Lemmon Bay zu sein.

      Hier wohnten Mexikaner, Schwarze und Weiße, die den Anschluß an die Norm wohl nicht geschafft hatten, die es vielleicht nicht gewollt hatten oder denen man nie eine echte Chance gegeben hatte.

      Rander dachte an Tony Ritchel, an den Mann, wegen dem Parker und er hierher nach Lemmon Bay gekommen waren. Rander hatten diesen Tony Ritchel schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, sich aber sofort an ihn erinnert, als ein Hilferuf gekommen war. Rander war neugierig auf diesen Mann, der seinerzeit mal in Chikago eine Sportschule geleitet und bei dem er die Grundlagen des Boxens erlernt hatte. Nun, das war lange her, aber wie gesagt, als Ritchel sich gemeldet hatte, war es für Rander selbstverständlich gewesen, dem Mann einen Besuch abzustatten.

      Dieser Besuch hatte sich fast zwangsläufig ergeben, da Rander an der Ostküste zu tun hatte. Die Arbeit in Daytona Beach war beendet, und die Fahrt herüber an die Ostküste war dank Parkers Fahrkünsten fast ein Katzensprung gewesen..

      Rander schreckte hoch, als er dicht hinter sich das leise Schnurren eines Automotors hörte. Instinktiv sprang er nach rechts und sah erst dann den Wagen, der dicht an ihm vorbeifuhr, um dann aber scharf anzuhalten.

      »Soll ich Sie ’n Stück mitnehmen?« fragte der Fahrer durch das geöffnete rechte Wagenfenster. Der Mann war etwa 25 Jahre alt und besaß einen unangenehm aussehenden Stiernacken. Er hatte ein grob geschnittenes


Скачать книгу
Яндекс.Метрика