Эротические рассказы

Sophienlust Paket 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


Скачать книгу
ruft«, meinte Dr. Hagedorn bedauernd.

      Er setzte sich in sein Auto und fuhr davon. Die Fremde aber blieb und folgte Mintje zum Haus.

      »Mein Name ist Violet Clifford«, sagte sie. »Wo kann ich hier ein Zimmer bekommen?«

      »Weiß ich nicht«, stieß Mintje hervor. »Es ist verlorene Zeit für Sie. Das wird der Doktor Ihnen auch sagen.«

      »Ach, Sie kennen mich?«, fragte Violet mit einem anzüglichen Lächeln.

      »Ich kenne Sie nicht«, sagte Mintje. »Ich will Sie auch gar nicht kennen.«

      »Sie sind umwerfend freundlich«, bemerkte Violet sarkastisch. »Sind Sie Haralds Kindermädchen?«

      Mintjes Miene drückte tödliche Verachtung aus. »Ich kenne Ihr Bild, aber er hat es längst verbrannt«, sagte sie grimmig. »Warum wollen Sie seine Ruhe stören?«

      »Wer sagt Ihnen denn, dass er sich nicht freuen wird, mich wiederzusehen?«, fragte Violet.

      »Ich«, erwiderte Mintje barsch.

      Sie eilte ins Haus, schlug die Tür hinter sich zu, und Violet hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.

      Sie setzte sich wieder in ihren Wagen und fuhr noch ein Stück weiter, vorbei an Käpt’n Brodersens Haus zum Dorf.

      Sie hielt, als sie ein Schild sah, auf dem zu lesen stand: ›Zimmer zu vermieten‹.

      ›Pension Heidede‹ stand über der Tür des freundlichen Hauses mit dem Strohdach. Violet rümpfte die Nase, aber kurz entschlossen drückte sie auf die Klingel.

      *

      »Ich müsste einmal anrufen, ob alles gutgeht«, sagte Harald zu Julia.

      »Ruf doch an, aber geh nicht so schnell wieder fort«, flüsterte sie.

      Er umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen. »Wir haben das Leben noch vor uns, Geliebte«, sagte er zärtlich. »Es beginnt erst. Und jeder Tag wird ein Geschenk sein.«

      »Ob Mintje zu uns kommen wird?«, fragte sie.

      Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube es nicht. Sie ist ganz verwurzelt.«

      Julia sah ihn bekümmert an. »Trenne ich dich von allem, was dir lieb ist, Harald?«

      »Du gibst es mir tausendfach zurück«, erwiderte er. »Ohne dich kann ich nicht mehr leben.«

      »Ruf jetzt an. Ich mache inzwischen das Abendessen«, sagte Julia.

      Sie hörte kein Wort. Sie wollte auch keines hören. Er sprach mit der Welt, in der er bisher gelebt hatte, und sie hatte Angst, dass diese Welt ihn doch noch zurückholen könnte. Sie wollte Mintje, von der er soviel gesprochen hatte, gern haben, und doch sträubte sich etwas in ihr dagegen. Sie wollte Harald nicht teilen. Er sollte ihr ganz gehören.

      Er saß am Tisch, schon ganz in Gedanken versunken, als sie das Essen brachte.

      »Irgendetwas scheint nicht in Ordnung zu sein«, sagte er. »Mintje war sehr eigenartig.«

      »Vielleicht fühlt sie, dass du mit deinen Gedanken nicht dort bist«, sagte Julia.

      »Ja, vielleicht fühlt sie es. Diese Menschen haben ein ganz feines Gespür. Es wäre schön, wenn Mintje sich entschließen könnte, doch mit mir zu gehen. Du hättest eine große Entlastung. Sie ist so bescheiden. So etwas findet man heutzutage nicht mehr so leicht. Und wir werden einmal nicht nur Dodo haben, Julia. Ich wünsche mir mehrere Kinder.«

      »Wie viel?«, fragte Julia mit einem zärtlichen Lächeln.

      »Drei oder vier?« Er schwieg ein paar Sekunden. »Bin ich nicht schon zu alt?«, fragte er gepresst.

      Sie lachte leise. Ihre Arme legten sich um seinen Hals, und ihr Mund blühte ihm entgegen. Sie vergaßen das Essen, und er vergaß, dass Mintje so wirres Zeug dahergeredet hatte. Dr. Hagedorn sei eben zu Frau Harvestede gefahren und hoffentlich ginge alles gut. Wann er denn käme? Vielleicht sollte er doch noch ein paar Tage wegbleiben. Ja, bleiben Sie, kommen Sie nicht sobald zurück, hatte sie gesagt.

      Aber das hatte er jetzt vergessen. Er sah in Julias Augen und war in ihrer Welt gefangen.

      In der Nacht wurde es ihm bewusst, dass Mintje voller Angst gewesen war. Er war aufgeschreckt und konnte nicht mehr einschlafen.

      Ein neuer Tag erwachte, als er sich erhob, nachdem vielerlei Gedanken durch seinen Kopf gegangen waren. Er ging zu Julias Zimmer.

      Er beugte sich über sie, und seine Hand berührte ihr seidiges Haar. »Harald«, flüsterte sie schlaftrunken.

      »Ich werde heute fahren, Liebes«, sagte er. »Jeden Tag, den ich früher fahre, werde ich früher zurück sein.«

      »Wenn du es so siehst«, sagte sie, plötzlich hellwach.

      »Ja, so sehe ich es. Auch Dodo wird Sehnsucht haben.«

      »Meinst du, dass wir zu wenig an sie gedacht haben und zu viel an uns?«, fragte Julia.

      Er presste seine Lippen an ihren Hals und spürte das Klopfen ihres Blutes. »Ich meine, dass wir ein Recht dazu hatten. Aber jede Stunde, die wir versäumen, wird eine verlorene Stunde sein.«

      »Dann fahre und komm schnell zurück«, sagte Julia.

      Der Kaffee stand auf dem Tisch, als er aus dem Bad kam. Julia war schon dabei, ihm Toasts zu streichen. Ganz intensiv nahm er alles in sich auf. Sie, in ihrem bunten Morgenmantel, das Geschirr, die handgestickte Decke. Als junges Mädchen hatte sie diese gestickt. Sie hatte es ihm erzählt. Für ihre Mutter. Doch bevor der letzte Stich getan war, war ihre Mutter längst gestorben und sie war allein zurückgeblieben.

      Er kannte alle Stationen ihres Lebens, das viel kürzer war als seines.

      Seine Hand legte sich auf ihre. »Sag Dodo, dass wir bald vereint sein werden«, flüsterte er.

      Julia neigte ihren Kopf. »Morgen werde ich zu ihr fahren. Pass gut auf dich auf, Harald. Wir brauchen dich so sehr.«

      »Heute darfst du mich nicht im Stich lassen«, sagte er, als er auf das Gaspedal trat. Damit meinte er seinen Wagen.

      Julia stand in der Tür und hob grüßend ihre Hand. Er sah noch, wie sie die Finger an die Lippen legte und winkte zurück.

      Er fuhr langsam an der Stelle vorbei, an der sie sich getroffen hatten, und lächelte in sich hinein. Nein, das war kein Zufall gewesen. Es war Schicksal. Er war glücklich. Es war einfach nicht zu fassen, dass es so viel Glück gab, eine Frau wie Julia, und eine Zukunft mit ihr und Dodo.

      Er dachte nur noch an die Zukunft. Nicht einen Gedanken verschwendete er an die Vergangenheit und ahnte nicht, dass diese sich sehr lebendig in Erinnerung bringen sollte.

      Er dachte auch nicht mehr daran, dass Mintje so eindringlich gesagt hatte, er solle noch bleiben. Er wollte schnellstens mit Dr. Hagedorn sprechen, ob er bereit sei, seine Praxis zu übernehmen.

      *

      Dr. Hagedorn schaute an diesem Tag viel fröhlicher drein. Der Bann war gebrochen. Frau Harvestede hatte ihren Stammhalter, und wenngleich er wirklich nicht sehr viel zu der glücklichen Geburt beigetragen hatte, so war man aber doch bereit, ihn nun anzuerkennen.

      »Na also, was habe ich gesagt«, meinte Mintje, »ich kenne doch unsere Leute.« Doch während er über sein breites Gesicht strahlte, machte sie einen recht niedergeschlagenen Eindruck.

      Sie hatte das Haus schon in aller Frühe verlassen und war hinuntergegangen zum Dorf, was sie sonst nie tat. Sie hatte nicht weit zu gehen brauchen, um den roten Wagen zu sehen, und auch noch ein anderer, ein silbergrauer, stand vor der Pension Heidede.

      Gar nicht recht war es ihr, dass ihr auch noch Krischan in den Weg lief, der zudem noch recht redselig war.

      »Hochbetrieb in der Pension«, sagte er. »Um diese Jahreszeit. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.«

      Mintje schwieg. Nein, das


Скачать книгу
Яндекс.Метрика