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Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      »Wir nicht, Dave! Aber was ist mit Teddy? Hält der dicht, falls man ihm Dampf macht?«

      »Glaub ich nicht, Joe.«

      »Dann sollte man dagegen doch was tun. Teddy ist schließlich zu ersetzen, oder?«

      »Ich werde erst mal mit dem Chef reden, Joe, lang mir mal das Telefon rüber!«

      Dave, der junge Mann, drückte seine Zigarette in einem bereits überquellenden Aschenbecher aus und wählte eine Nummer, die Josuah Parker sich erfreulicherweise einprägen konnte, da sein Blickfeld mehr als günstig war.

      »Hallo, Chef«, meldete sich Dave, nachdem die Verbindung hergestellt worden war, »ich glaube, es könnte da wegen Teddy Schwierigkeiten geben. Wieso?«

      Dave setzte es seinem Chef auseinander, doch an diesem Gespräch beteiligte Parker sich schon nicht mehr, was das Zuhören anbetraf. Er baute sein kleines Spezialgerät ab, verstaute es in einer Westentasche und begab sich zurück zu seinem Wagen. Er verschwand zwischen den ausgestellten Gebrauchtwagen, die in Reih und Glied zum Verkauf angeboten waren und blieb plötzlich stehen. Was er brauchte, war ein kleiner Vorsprung. Und für den mußte er schnell, gründlich und schließlich auch unauffällig etwas tun.

      Parker ging also noch einmal zurück zur Steinbaracke und entdeckte den Buick, der neben einem Wohnwagen stand. Hier angekommen, zog er einen seiner vielen Spezialkugelschreiber aus einer der vielen Westentaschen. Er hatte die Absicht, den Hinterreifen des Buick mit einigen Tropfen einer klaren Flüssigkeit zu versehen. Erfahrungsgemäß weichte diese Flüssigkeit den Reifen derart auf, daß er nach schätzungsweise sechs bis acht Minuten seinen Geist aufgab.

      Doch Parker nahm Abstand von diesem Plan, da seine Augen bereits ausgesprochen wohlwollend auf einem Drahtseil ruhten, das zusammengerollt neben dem Wohnwagen auf dem Boden lag.

      Der Butler handelte schnell und geschickt, wie man es bei ihm nicht anders gewohnt war, verband das Drahtseil mit der Anhängerachse des Wohnwagens und schlang das freie Ende um die schwere Stoßstange des Buick. Das Seil selbst ließ er unausgerollt, damit die spätere Überraschung auch perfekt gelang.

      Parker blieb in der Nähe, denn der Buick konnte ihm jetzt nicht mehr zuvorkommen.

      Dave und der Stiernacken kamen aus der Steinbaracke und gingen auf den Buick zu. Sie sprachen schnell und leise miteinander und schienen sich über ihr taktisches Vorgehen auszutauschen. Sie setzten sich in den Wagen. Der Stiernacken übernahm das Lenkrad und ließ den Motor anspringen.

      Parker, im Grunde seines Wesens kaum schadenfroh, verzog sein sonst so kontrolliertes Pokergesicht zur Andeutung, eines feinen Lächelns, als der Buick, fast wie er es erwartet hatte, mit einem Schnellstart nach vorn sprang.

      Das Drahtseil wickelte sich ab und … stellte schließlich eine sehr plötzliche und durchaus zähe Verbindung zwischen Buick und Wohnwagen her.

      Der Erfolg war frappierend!

      Der große Wohnwagen, der hochgebockt und auf seinen Stützen stand, wurde durch einen harten Ruck aus dem Stand und Gleichgewicht gebracht. Er rutschte über das vordere linke Standbein und … stürzte krachend und polternd auf die Seite. Er verschwand in einem dichten Vorhang von Staub und Dreck.

      Der Buick erlebte seine eigene Überraschung.

      Als das Stahlseil sich strammte und Widerstand bot, dauerte es noch einige Zehntelsekunden, bis die hintere Stoßstange sich aus dem Wagen löste. Sie wurde aber nicht allein und ausschließlich gezogen, als würde ein riesiger Schneidezahn entfernt. Die Wurzeln dieses Zahns nahmen noch ein Stück des Blechs vom Kofferraum mit und deformierten das Wagenheck.

      Der Buick, endlich gelöst und getrennt vom hinterlichen Blech, schoß zusätzlich wieder nach vorn. Der Stiernacken verlor die Kontrolle über das Steuerrad und ließ den Wagen in einen Chrysler hineinrauschen, der ahnungslos am Weg stand

      Nach diesem Zwischenspiel hielt Parker es für angebracht, erst einmal das Feld zu räumen. Er wollte sich dem Unmut der beiden Männer nicht unnötig aussetzen …

      Unhörbar öffnete der Butler die Tür zu Colmans Apartment, betrat den auch hier vorhandenen kleinen Korridor und sah sich interessiert um. Eine Tür führte ins Badezimmer, die nächste in eine kleine Küche, die übernächste in einen Wandschrank und die letzte schließlich in das eigentliche Apartment, in dem Colman wohnte und auch schlief.

      Parker, dessen Lautlosigkeit wohl selbst eine erfahrene Katze erschreckt hätte, bewegte sich unhörbar ein Stück in das Apartment und beobachtete Colman, der auf einer ausgezogenen Bettcouch lag und leise schnarchte.

      Im Zimmer roch es nach abgestandenem Bier und nach kaltem Zigarettenrauch. Teddy Colman hatte seine Kleider über einen Stuhl geworfen. Und auch sein Schulterhalfter, in dem ein kurzläufiger 38er stak.

      Es war diese Waffe, die den Butler beruhigte. Sein Instinkt hatte ihn also doch richtig geleitet. Er hatte es im Falle Colman und Freunde offensichtlich mit Bürgern zu tun, die jenseits der Gesetzeslinie lebten und agierten. Parker brauchte sich wegen einiger Illegalitäten keine zu großen Sorgen zu machen.

      Er nahm die Waffe an sich und entlud sie. Er steckte sie zurück ins Schulterhalfter und bemühte einen seiner Spezialkugelschreiber. Er führte ihn in die Nähe des Kopfendes der Couch, drückte auf den Clip und hörte gleichzeitig ein feines, angenehmes Zischen. Der Kugelschreiber versprühte ein Gasgemisch, das tiefen und erholsamen Schlaf garantierte, gesundheitlich aber keineswegs Schaden anrichten konnte.

      Nachdem der Butler Colman auf diese Weise unschädlich gemacht hatte, begab Parker sich zurück in den kleinen Korridor und wartete auf weitere Besucher, die seiner Schätzung nach unbedingt erscheinen mußten.

      Er brauchte nicht lange zu warten …

      Dave und Joe, die beiden Mitarbeiter von Tuscons Gebrauchtwagengeschäft, hatten geräuschlos die Apartmenttür geöffnet und blieben abwartend im kleinen Korridor stehen.

      »Dort!« zischte Dave seinem Partner Joe zu und deutete auf eine der Türen, »dort, Joe! Da schläft er!«

      »Aber nicht mehr lange«, reagierte Joe grimmig und selbstverständlich leise.

      »Ich geh mal vor«, schlug Dave vor und drückte vorsichtig die Türklinke herunter. Er öffnete spaltbreit die Tür und sah in das Apartment hinein.

      »Er schläft«, sagte er völlig überflüssigerweise zu Joe, der gerade seinen Totschläger auspackte und ihn liebevoll in der Hand schwang. Nach dieser Feststellung pirschte Dave sich tiefer in den Raum.

      Joe wollte sich gerade ebenfalls in Bewegung setzen, als er das sichere Gefühl hatte, daß sich ein harter Gegenstand auf seinen ungeschützten Hinterkopf legte.

      Sein Gehirn nahm diese Meldung zwar noch auf, war aber nicht mehr fähig und in der Lage, diese Erkenntnis zu verwerten. Wie gelähmt blieb Joe starr und steif auf dem Fleck stehen. Dann sah er plötzlich einen äußerst bunten Sternenhimmel vor seinen Augen, kam sich wie ein Astronaut vor und … reckte sich wohlig. Er merkte schon nicht mehr, daß fürsorgliche Hände ihn auffingen und fast liebevoll und behutsam zu Boden gleiten ließen.

      Dave war inzwischen weiter durchmarschiert und hatte die Bettcouch erreicht. Er sah auf den jetzt nicht mehr schnarchenden Teddy Colman hinunter und wandte sich an Joe, der seiner Schätzung nach ja hinter ihm sein mußte.

      »Los«, sagte er leise und fast genußvoll, »lang zu, Joe!«

      »Wie Sie meinen«, erwiderte Parker, der tatsächlich hinter Dave stand. Und während er sich äußerte, langte der Butler kurz und nachdrücklich zu.

      Dave verdrehte die Augen, tat einen glucksenden Seufzer und legte sich zu Parkers Füßen nieder.

      Butler Parker sammelte zwei diverse Handfeuerwaffen ein und stellte sie sicher. Anschließend kümmerte er sich um Teddy Colman, den er jetzt gern zu sprechen wünschte.

      Colman hüstelte zuerst nur schwach, dann hustete er wie ein erkälteter Löwe und richtete sich steil im Bett auf. Er hatte einige Rauchschwaden von Parkers


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