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Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges


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zu sein, Rander.“ Hastert lachte leise auf, „in knapp zwei Stunden bin ich längst über alle Berge. Mit dem nötigen Kleingeld kann das Ausland verdammt schön sein!“

      „Sie sind demnach also der Feuersalamander?“

      „Nicht direkt, ich arbeite nur mit ihm zusammen. Aber das ändert nichts an den Tatsachen, Rander.“

      „Ich begreife die Zusammenhänge nicht.“ Rander schüttelte ratlos den Kopf. Er wollte Zeit gewinnen, Hastert dazu bringen, Details zu nennen.

      „Ob Sie die Zusammenhänge begreifen oder nicht, Rander, ist völlig gleichgültig. Erwarten Sie etwa von mir, daß ich jetzt auspacke? So was passiert doch nur in Kriminalromanen. Da legen die Täter ihre Karten auf den Tisch, weil sie glauben, daß ihnen nichts mehr passieren kann. Und die Autoren dieser Kriminalgeschichten schaffen es mit diesem Trick, lange Erklärungen unter den Tisch fallen zu lassen. Nein, nein, machen Sie sich keine unnötigen Hoffnungen, ich packe nicht aus. Ich habe ja eingepackt, wie Sie gesehen haben!“

      Hastert lachte ausgiebig über sein Wortspiel.

      „Dann sagen Sie mir wenigstens, ob Halligon auch ein Mitarbeiter des Feuersalamanders gewesen ist.“

      „War er, war er!“

      „Demnach geht er auf Ihr Konto, nicht wahr?“

      „Wie kommen Sie denn darauf?“

      „Denken Sie an die Einschußlöcher im Kofferraum Ihres Wagens, Hastert. Die gehen auf das Konto meines Butlers. Er schoß Ihnen nach, als Sie nach dem Mord an Halligon draußen auf dem Sportflugplatz flüchteten!“

      „Es war mein Wagen, aber ich saß nicht drin“, antwortete Hastert, der im Gegensatz zu seiner Absicht nun doch einige Details ausplauderte, „der Feuersalamander lieh ihn sich aus. Aber damit können Sie nichts mehr anfangen. Hier wird gleich im Nebenraum ein kleiner Brand ausbrechen, Rander. Und dem werden Sie zum Opfer fallen, ohne daß Ihnen ein Mensch helfen kann. Brennendes öl ist vernichtend, aber wem sage ich das? Sie haben ja wohl genug Phantasie, um sich das alles auszumalen!“

      Hastert wollte das kleine Kontrollfensterchen schließen. Mike Rander hielt Hastert mit einem schnellen Zuruf davon ab.

      „Sie kommen sich sehr gerissen vor, Hastert“, sagte er dann, als das Gesicht von Hastert wieder hinter dem Viereck zu sehen war, „wetten, daß der Feuersalamander Sie ausstechen wird? Glauben Sie wirklich, daß er mit Ihnen teilen wird? Niemals. Dazu ist dieser Gangster viel zu gerissen!“

      „Der übliche Bluff, ich weiß Bescheid“, gab Hastert auflachend zurück, „aber möglich, daß ich ihn an Ihrer Stelle auch versuchen würde.“

      „Hoffentlich sind Sie sich über die Rolle klar, die Ihre Frau spielt“, sagte Rander, einen letzten Trumpf ausspielend.

      „Was soll das heißen?“ Hastert biß an.

      „Nichts, ich bluffe ja nur, aber vergessen Sie nicht, daß mein Butler und ich immerhin Zeit genug hatten, um ein paar Erkundigungen einzuziehen. Es gibt Menschen, vor allen Dingen Frauen, die müssen einfach ein Doppelspiel betreiben, sonst fühlen sie sich unglücklich.“

      „Für diese Gemeinheit werden Sie mir büßen!“ Hastert donnerte förmlich das Klappfenster zu und ließ Rander allein zurück. Der junge Anwalt grinste und machte sich dann daran, etwas für seine Freiheit zu tun. Er hatte nicht die Absicht, sich wehrlos umbringen zu lassen.

      *

      Es war Nacht geworden.

      Das Gelände der Raffinerie erstrahlte im gleißenden Licht der Lampen und Scheinwerfer. Die riesigen, schlanken Cracktürme Stadien wie versilberte Zeigefinger hinauf in die Nacht.

      Josuah Parker und General-Manager Cliff Draken warteten auf den Anruf des Feuersalamanders. Sie hielten sich in Drakens Büro auf und bewachten die Rohdiamanten, die sich jetzt in einem Stück Segeltuch befanden.

      Draken zuckte zusammen, als das Telefon läutete. Er griff hastig nach dem Hörer und meldete sich.

      Josuah Parker griff nach der zweiten Hörmuschel und ließ sich direkt informieren.

      „Hier spricht der Feuersalamander, meldete sich eine undeutliche Stimme, „sind Sie’s, Draken?“

      „Am Apparat!“ Drakens Stimme klang heiser.

      „Hören Sie genau zu“, redete der Feuersalamander weiter, „jetzt geht’s darum, ob Sie die Texas Oil vor weiteren Luftangriffen bewahren wollen. Haben Sie die kleinen Steinchen?“

      „Ich habe sie!“

      „Sie werden sich mit diesen Steinchen in den Jeep setzen und ’raus zu den ausgebrannten Öltanks fahren! Haben Sie alles mitbekommen?“

      „Selbstverständlich. Und was soll ich dort tun?“

      „Dort finden Sie neben der ausgeglühten Steigeleiter am ehemaligen Öltank Nr. 6 ein kleines Modellflugzeug mit laufendem Motor. Nun wird es spannend, Draken, Sie klappen also die Rumpfdeckplatte des Modells auf und lassen die Rohsteine in den Rumpf kollern, klar?“

      „Ich habe genau verstanden.“

      „Prima. Dann setzen Sie sich wieder in den Jeep und fahren zurück in Ihr Büro. Damit ist für Sie der ganze Film dann auch schon gelaufen.“

      „Und Sie garantieren mir, daß keine weiteren Bombenangriffe erfolgen werden?“

      „Natürlich! Falls Sie dafür garantieren, daß die Transaktion nicht gestört wird. Keine Polizei — vor allen Dingen keinen Butler Parker. Haben wir uns verstanden?“

      „Gewiß!“

      „Das bedeutet, daß Sie diesen komischen Butler nach Hause schicken können. Und zwar umgehend. Ich weiß, daß er bei Ihnen im Büro hockt und herumschnüffelt. Schicken Sie ihn weg! Umgehend! Noch etwas, Draken, falls Sie Verrat planen, würden Sie das verdammt bedauern. Dann lasse ich ein zweites Modellflugzeug auf einem der noch heilen Tanks landen. Hoffentlich brauche ich nicht deutlicher zu werden!“ „Ich werde mich genau an Ihre Anweisungen halten“, versprach Draken, dessen Stimme womöglich noch heiserer geworden war.

      „Falls Parker nicht innerhalb der nächsten Minuten das Hauptbüro verläßt, startet die Trägermaschine ohne die Steine, dafür schicke ich Ihnen dann mein Ersatzmodell, das für einen Ihrer Öltanks bestimmt ist. Hoffentlich war ich deutlich genug.“

      „Parker wird sofort wegfahren, antwortete Draken. Er wollte noch etwas sagen, doch auf der Gegenseite klickte es. Der Feuersalamander hatte aufgelegt.

      Draken ließ seinen Hörer zurück in die Gabel fallen und wandte sich Parker zu. Er zuckte dabei hilflos die Achseln.

      „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen“, sagte Josuah Parker, bevor Draken das Wort ergreifen konnte, „ich werde sofort das Feld räumen.“

      „Dann ist ja alles gut!“ erwiderte Draken und seufzte erleichtert. „Hauptsache, dieser Feuersalamander attackiert nicht auch noch die unversehrten Tanks!“

      „Ich erlaube mir, mich zu verabschieden“, erklärte Parker, lüftete höflich seine Melone und verließ das Privatbüro des General-Managers. Er hatte dies ohnehin vorgehabt. Parker dachte nämlich nicht im Traum daran, dem Feuersalamander die Trümpfe zu belassen.

      *

      Mike Rander schob seine Krawattennadel in das Türschloß und knickte die Zierperle ab.

      Dann trat er sicherheitshalber zur Seite und zuckte unwillkürlich zusammen, als ein dumpfer Knall erfolgte.

      Als eine kleine Rauchwolke am Türschloß sich verzogen hatte, inspizierte er das Schloß, das tatsächlich nicht mehr existierte. Rander bedankte sich insgeheim bei seinem Butler, der ihm diese Krawattennadel zugesteckt hatte. Sie enthielt in einem winzigen Hohlraum eine winzige Thermitladung, die durch einen Säurezünder gezündet werden konnte. Diesen Zünder setzte man durch Abknicken der Zierperle in Aktion.

      Rander


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