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Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges


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noch im Bungalow war.

      Rander war zwar ohne Waffe, doch das bedrückte ihn nicht. Das Überraschungsmoment war schließlich auf seiner Seite. Hastert konnte nichts gehört haben. Und selbst dann, wenn er jetzt hinunter in den Keller stieg, weil vielleicht sein Argwohn geweckt worden war, konnte er bestimmt leicht außer Gefecht gesetzt werden.

      Rander kam ohne Zwischenfälle über die schmale Kellertreppe hinauf ins Erdgeschoß des Bungalows. Er schaute in eine schmale Pantry hinein, die modern eingerichtet war. Er wollte schon weitergehen, als er plötzlich ein schwaches Stöhnen hörte.

      Ein Trick? Rander schaltete auf höchste Vorsicht und schob sich in die schmale Küche hinein. Wenig später sah er eine langbeinige Blondine, die in einer Ecke hockte, die aus Schrank und Fenster gebildet wurde.

      Sie lebte, war unversehrt, aber sie war fest verschnürt wie ein Paket und geknebelt. Sie sah recht mitgenommen aus und schien von Hastert nicht besonders rücksichtsvoll behandelt worden zu sein.

      Rander befreite die Frau, die zuerst einmal nicht fähig war, von allein aufzustehen. Rander half ihr hoch und sah sie fragend an.

      „Weg … schnell weg!“ schrie sie ihn an, „die Bombe im Ölkessel, sie muß jeden Moment hochgehen!“

      Rander hütete sich, Fragen zu stellen. Er umspannte ihren Oberarm und zerrte sie durch die kleine Diele hinaus ins Freie. Er rannte mit ihr durch die Dunkelheit und warf sich dann zusammen mit ihr rücksichtslos zu Boden, als gleichzeitig mit einer gewaltigen Detonation der Bungalow sich aus seinen Fundamenten hob und in seine Grundbestandteile auflöste!

      *

      Draken saß im Jeep und fuhr hinaus zu den ausgeglühten Öltanks. Er war sehr nervös und ängstlich. Immer wieder faßte er nach dem Segeltuchsäckchen, in dem sich die Rohsteine befanden.

      Schwitzend vor Angst und Eifer stieg er am Ziel aus dem Jeep und sah sich nach dem Flugzeugmodell um.

      Er hörte nun das scharfe Knattern des kleinen Motors und wußte, in welche Richtung er gehen mußte. Nach etwa zwanzig Metern erreichte er das Modell.

      Irgendwie fasziniert starrte Draken auf diese kleine Maschine. Sie sah fast zerbrechlich aus. Sie zitterte nervös und wurde wahrscheinlich nur von kleinen Radbremsen daran gehindert, sich in die Luft zu erheben.

      Draken tat, wie der Feuersalamander ihn geheißen hatte. Er trat an die Maschine heran, beugte sich nieder und suchte nach dem Verschluß, um den Rumpfdeckel zu öffnen. Das Segeltuchsäckchen mit den Rohsteinen hielt er bereits in der Hand.

      Er merkte überhaupt nicht, daß aus der Dunkelheit heraus plötzlich eine Gestalt erschien, deren Gesicht von einer großen Fliegerbrille, einem Jet-Helm und einem hochgebundenen Schal verdeckt wurde. Dieser Mann hielt ein Stück Kabel in der Hand. Er holte aus und schlug zu.

      Ohne einen Laut von sich zu geben, rutschte Draken in sich zusammen und blieb regungslos auf dem Zementboden liegen. Die vermummte Gestalt griff nach dem Segeltuchsäckchen, kontrollierte schnell den Inhalt und lief dann zurück in die Dunkelheit.

      Wenig später heulte der kleine Motor des Modells wie irr auf. Die Radbremsen wurden gelöst. Dann torkelnd zuerst, immer schneller werdend, fegte das Modell über den Beton, erhob sich, schaukelte gefährlich, stabilisierte sich und wurde dann im Steilflug hoch in die Nacht gezogen.

      *

      „Was war?“ fragte Rander und kümmerte sich um die langbeinige Blondine, die haltlos schluchzte.

      „Er … er wollte mich in die Luft jagen“, stammelte sie und schaute entsetzt auf die brennenden Reste des Bungalows, „er wollte mich los werden!“

      „Wohin ist Ihr Mann jetzt?“ fragte Rander knapp. „Erinnern Sie sich, Mrs. Hastert. Sie sind doch auch daran interessiert, daß ich ihn erwische.“

      „Er sagte etwas von Rohsteinen. Hastert will ins Ausland. Südamerika … Seine Maschine steht schon auf dem Sportflugplatz.“

      „Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.“ Rander hatte einen Entschluß gefaßt. „Wir müssen weg von hier, bevor die Polizei erscheint, sonst kommen wir aus dem Frage-und-Antwort-Spiel nicht mehr heraus. Trauen Sie es sich zu, mitzufahren?“

      Sie traute es sich zu und lief mit ihm hinüber zum Wagen, der erfreulicherweise noch am Straßenrand stand und bis auf die zertrümmerten Seitenscheiben und einige Dellen noch völlig intakt war. Rander setzte sich ans Steuer und gab Gas.

      „Warum wollte er Sie loswerden?“fragte er dann, sich an Hazel Hastert wendend.

      „Unsere Ehe existiert schon seit langem nur noch auf dem Papier“, gab sie zurück, „zum Teil ist es bestimmt auch meine Schuld. Jetzt aber will er mich für immer abservieren. Mit einem Mord … das werde ich ihm niemals verzeihen.“

      „Wovon will Hastert denn im Ausland leben?“ erkundigte Rander sich weiter. Er steuerte den Wagen durch die Außenbezirke der Stadt und hatte bald die breite Ausfallstraße erreicht, auf der man zum Sportflugplatz kam.

      „Er sprach in den letzten Wochen und Tagen immer von einem großen Coup“, antwortete sie, „angeblich konnte er damit ein Vermögen machen. In meinen Augen sind das aber alles Hirngespinste. Glenn hat den festen Boden schon längst verlassen.“

      „Hat er irgendeinen engen Freund?“

      „Hatte … Elsner war mit ihm sehr eng befreundet.“

      „Walt Elsner, der Assistent von Draken?“

      „Richtig“, bestätigte sie, „sie fanden sich über den Modellbau … ein schrecklich albernes Hobby, finden Sie nicht auch?“

      „Keine Ahnung, ich weiß zu wenig darüber. Er ist also mit Elsner befreundet, … sehr gut?“

      „Sehr gut, als er noch Werbechef der Firma war. Als man ihn dann aber feuerte, setzte Elsner sich ab. Wahrscheinlich hatte man ihm nahegelegt, sich von Glenn zurückzuziehen. Sie wissen, die Firmenchefs schätzen solche persönlichen Bindungen dann nicht mehr!“

      „Haben Glenn und Elsner sich dennoch getroffen?“

      „Draußen auf dem Sportflugplatz. Da waren sie wie die Kinder. Und ich habe mich stets schrecklich gelangweilt.“

      „Haben Sie in irgendeinem Zusammenhang den Namen Feuersalamander schon einmal gehört?“

      „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf, „was soll denn das sein?“

      „Es war nur eine Frage am Rande“, wich Rander aus, „ich glaube, wir sind da, Mrs. Hastert!“

      „Nennen Sie den Namen Hastert bloß nicht mehr“, sagte sie wütend, „sagen Sie Hazel zu mir, das reicht mir voll kommen. Hastert ist für mich erledigt, aber er soll mich noch kennenlernen.“

      Rander unterdrückte ein leichtes Schmunzeln und schaltete die Lichter des Wagens aus. Dann pirschte er sich vorsichtig an das Flugplatzgelände heran. Der Tower war als schwarzer Block gegen den aufgeklarten, nächtlichen Himmel zu erkennen. Licht brannte dort nicht. Der Flugplatz schien völlig leer zu sein. Rander dachte einen Moment lang an die Möglichkeit, daß Hazel ihn vielleicht belogen haben könnte!

      *

      Hastert stand neben seinem Wagen und bediente den kleinen Steuerknüppel seiner Fernlenkanlage.

      Am Aufleuchten der Kontrollampe hatte er gesehen, daß das Modell sich bereits in der Luft befand. Nun brauchte er das fliegende Modell nur noch zu übernehmen und zu sich heranzudirigieren. Eine Kleinigkeit, die er oft genug geübt hatte.

      Schon bald war das helle, aufdringliche Klingen und Sirren des hochtourigen Motors zu hören. Hastert lächelte triumphierend. Alles entwickelte sich genau wie berechnet. Noch wenige Minuten, und der große Coup war gelungen. Und dann noch eine knappe, halbe Stunde, bis er sich als Sieger auf der ganzen Linie fühlen konnte.

      Vorsichtig und gefühlvoll bediente er den Steuerknüppel des Fernlenkgerätes. Das Summen des Motors wurde immer lauter. Hastert drückte


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