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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Ich will wissen, wer er ist, wo er herkommt und wie er heißt.«

      »Gut, Katrin, ich werde mich darum kümmern. Ich für meinen Teil bin froh, dass wir Hilfe haben. Ich zeige ihm morgen, wie die Melkmaschine funktioniert. Dann gehen wir auf die Wiesen. Das restliche Heu muss noch gemacht werden. Wenn er dir nicht passt, dann schicke ich ihn wieder fort, nachdem wir das Heu eingebracht haben. Die sonstige Arbeit, die schaffe ich schon irgendwie alleine. Bist jetzt beruhigt, Katrin?«

      Statt zu antworten, nickte Katrin nur. Sie errötete wieder.

      Das Telefon klingelte. Es war Pfarrer Zandler. Er hatte mit Martin geredet. Der Geistliche berichtete kurz. Luise bedankte sich für den Anruf und legte auf.

      »Wie geht es Vater?«, fragte Katrin.

      »Der Doktor sagt, dass er denkt, dass er nicht ernsthaft krank ist. Er ist nur erschöpft. Der Martin hat ihm etwas zum Schlafen gegeben. Er würde tief und fest schlafen. Martin hat ihm auch Blut abgenommen, ein EKG gemacht und so weiter. Dein Vater wäre auch einsichtig gewesen und hätte alles über sich ergehen lassen. Er hat ihn für zwei Wochen krank geschrieben.«

      »Muss er so lang beim Martin bleiben?«

      »Das weiß ich nicht, Katrin. Du fährst morgen früh auf dem Weg zur Arbeit beim Martin vorbei und holst die Krankmeldung ab. Du kannst sie auf Vaters Arbeitsstelle abgeben.«

      »Ich nehme einen Umschlag mit und werfe ihn in den Briefkasten. Dann können sie mich nicht fragen, was Vater fehlt. Ich kann doch nicht sagen, dass er zusammengebrochen ist. Das wäre Vater bestimmt nicht recht. Zu viele Kollegen von ihm wurden schon entlassen, weil sie öfter krank waren. Du musst anrufen, Mutter! Sage besser, dass er die Grippe hat.«

      »Das ist eine Lüge, Katrin!«

      »Ja, es ist eine Lüge! Ich bin mir sicher, es ist so in Vaters Sinn.«

      »Himmel, Madl! Was du dir so alles denkst? Jeder kann doch mal krank werden oder? Konrad war noch nie krank. Er hat immer gearbeitet.«

      Die Bäuerin stand auf und räumte den Tisch ab.

      »Ich spüle die beiden Teller morgen. Ich gehe jetzt schlafen. Es war ein langer und schlimmer Tag. Bring’ du Till den Wecker und den Verbandskasten hinüber. Machst du es?«

      »Ja, Mutter ja! Gute Nacht!«

      »Gute Nacht, Katrin!«

      *

      Luise ging zu Bett. Katrin spülte doch noch die Teller und das Besteck ab. Dann holte sie einen Wecker, den Verbandskasten und ging über den Hof. Till saß noch immer auf der Bank vor dem Altenteil.

      »Ich bringe Verbandszeug und einen Wecker. Gehen wir rein! Hier draußen ist es zu dunkel.«

      Katrin ging vor und machte in der Küche des Altenteils Licht an. Sie öffnete den Verbandskasten.

      »Kann ich die Wunde sehen?«

      Tillmann konnte die Augen nicht von ihr lassen. Wortlos streckte er ihr seine Hand entgegen.

      »Da muss ein neues Pflaster drauf!«, sagte Katrin hart.

      Sie griff nach seiner Hand und zog das Pflaster ab.

      »Autsch!«, schrie er auf. »Bist du immer so grob?«

      »Nein!«

      »Dann bist du also nur grob zu mir?«

      »Nein! Bist wohl sehr empfindlich, wie?,« grinste Katrin. »Naja, Männer sollen ja an sich schon wehleidig sein.«

      »Jetzt auch noch spöttisch? Weißt du was, Katrin? Ich habe dich nicht um ein Pflaster gebeten. Ich komme auch so klar. Guten Abend!«

      Katrin starrte ihn an. Sie errötete, fasste sich aber gleich wieder.

      »Was soll das heißen? Nun stelle dich nicht so an! Ich bin von Burschen hier anderes gewöhnt. Da ist keiner so wehleidig.«

      »Ah, da kennst du dich aus?«

      »Ja, da kenne ich mich aus!«

      »Dann kennst du die Burschen hier näher?«

      »Man kennt sich eben in Waldkogel.«

      »Und einige kennst du näher?«

      »Ja, doch was geht es dich an? Zeige deine Hand her!«

      Tillmann versteckte seine Hand hinter seinem Körper.

      »Nein, ich sagte Guten Abend!«

      Katrin schaute ihn mit funkelnden Augen an.

      »Ich habe es gehört. Ich bin ja nicht taub. Aber so kommst du mir nicht davon. Ich habe heute schon einen Sturkopf zum Martin bringen müssen. Mir ist nicht danach, dich auch noch hinzubringen!«

      »Das hat niemand verlangt!«

      »Du hilfst hier auf dem Hof und damit bin ich mitverantwortlich, falls du krank wirst. Am Ende bist du nicht einmal krankenversichert, wie?«

      »Das geht dich nichts an, das ist meine persönliche Angelegenheit.«

      »So meinst! Himmel, stehe mir bei! Was bist du für ein Klugscheißer! Du solltest meinen Vater kennenlernen. Ihr würdet euch gut verstehen. Da ist einer so stur wie der andere!«

      »In der Tat würde ich deinen Vater gern kennenlernen!«

      Katrin starrte ihn an. Tillmann musste schmunzeln.

      »Grinse nicht! Ich glaube, du hast keinen Grund zu lachen. Und mir ist es heute überhaupt nicht zum Lachen zumute. Jetzt zeige mir deine Hand!«

      »Gibst du dann Ruhe?«

      »Ja, in Gottes Namen!«

      Tillmann streckte ihr die Innenfläche seiner verletzten Hand entgegen.

      »Mei, das schaut nicht gut aus. Das muss Ihnen doch weh tun, Herr Till.«

      »Oh, jetzt sind wir wieder beim Sie angelangt? Wollen wir nicht bei Du bleiben? Ich bin Till!«

      Katrin überlegte einen Augenblick.

      »Gut meinetwegen! Aber nur, wenn du dich von mir behandeln lässt.«

      »Wenn du nicht versuchst, mich umzubringen!«

      »Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, wie?«

      »Was soll ich machen, wenn du so grob und abweisend bist? Ich habe nichts getan, das dein Verhalten rechtfertigt. Ich bin auf dem Hof, um euch zu helfen.«

      Katrin gab ihm keine Antwort. Sie besah sich eingehend die Hand. Dabei fiel ihr auf, welch schöne und gepflegte Hände Till hatte. Sie griff nach seiner anderen Hand und schaute sie sich an.

      »Du hast zarte Haut, keine Schwielen vom Arbeiten.«

      »Ich arbeite auch nicht.«

      Katrin warf ihm einen Blick zu.

      »Was soll der Blick? Du schaust mich an, als wäre ich ein Verbrecher.«

      Katrin ließ Tills Hände los. Sie wandte sich dem großen Verbandskasten zu, einer Holzkiste, in der nicht nur Verbandsmaterial war, sondern auch Salben. Till sah ihr zu, wie sie aus einer Dose eine Paste auf ein Stück Mull strich.

      »Das tue ich jetzt auf die Wunde. Ich warne dich! Es wird anfangs etwas brennen. Aber es ist das beste Mittel gegen solche Wunden.«

      »Was ist das? Die Dose hat kein Etikett!«

      »Schlaumeier! Ja, sie hat kein Etikett. Die Paste hat die Ella Waldner gemacht. Das ist eine alte Frau, die in einer Kate im Wald lebt und sich mit Kräutern auskennt. Alle in Waldkogel vertrauen ihr, sogar Doktor Engler.«

      Katrin hielt Tills Hand fest und legte das Mullstück auf die Wunde. Till zog hörbar die Luft ein.

      »Himmel, das brennt wirklich!«

      »Sagte ich doch! Aber bald hört es wieder auf und morgen ist die Hand viel besser. Das garantiere ich!«

      »Dann


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