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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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gekündigt hat.«

      Ines starrte Tinas Eltern an.

      »Die Tina muss völlig durchgedreht sein. Ja, um Himmels willen, um was oder wen habt ihr gestritten? Hat die Tina sich am Ende in jemanden verliebt, der euch nicht gefallen hat? Das ist für mich der einzige Grund, warum ich von daheim fortlaufen würde.«

      »Nein, das ist nicht der Grund. Wir haben den Hof verkauft. Tina wollte das nicht. Sie warf uns vor, ihr die Heimat zu nehmen.«

      Ines war sprachlos. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Ines schüttelte den Kopf. Sie verstand es nicht. Tina hatte ihr nichts davon erzählt. Sie räusperte sich.

      »Falls ihr etwas von ihr hört, sagt ihr bitte, sie soll sich bei mir melden. Ich bin ziemlich enttäuscht, dass sie sich mir nicht anvertraut hat. Ich dachte, wir wären Freundinnen. Aber auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass sie völlig durchei­nander war. Wenn meine Eltern den Hof verkaufen würden, würde ich auch fortlaufen, denke ich mir.«

      »Machen wir, Ines! Falls sich Tina bei dir meldet, sage es uns, bitte!«, flehte Franz Gerstmair mit gebrochener Stimme.

      »Das tue ich!«

      Tina verabschiedete sich, nahm ihr Fahrrad und radelte vom Hof.

      »Der Anruf von Pfarrer Zandler hat sich erübrigt, Rosel. Jetzt wissen wir Bescheid.«

      »Was machen wir jetzt?«

      Franz Gerstmair wusste keine Antwort. Sie sahen sich an. Er hatte Tränen in den Augen. Rosel versuchte, ihn zu trösten.

      »Die Tina hat dein Naturell. Ihr Temperament geht oft mit ihr durch, dann tut sie Sachen, die net so durchdacht sind. Du kennst sie doch. Vielleicht überlegt sie es sich anders und kommt zur Vernunft. Wir warten.«

      Im Haus klingelte das Telefon. Rosel eilte hinein.

      »Ach, du bist es, Meta! Was gibt es?«

      »Rosel, habt ihr noch ein freies Fremdenzimmer?«

      »Ja, wir haben Platz. Warum?«

      »Des ist gut! Hör mal, die Anna hat mich angerufen. Sie hat Besuch aus ihrer Heimat, eine weitläufige Bekannte oder Verwandte. Es ist eine Frau in unserem Alter. Anna meint, dass es besser wäre, sie würde sich erst mal in Waldkogel an die Bergluft gewöhnen, bevor sie zur Berghütte aufsteigt. Aber bei uns ist alles voll. Wir können sie net aufnehmen. Sophie heißt sie. Eine sehr liebe Frau, so auf den ersten Blick. Kann ich sie dir vorbeischicken?«

      »Sicher, des bringt etwas Abwechslung. Das können Franz und ich gebrauchen. Soll Franz sie bei euch abholen?«

      »Nein, sie ist mit dem Auto da! Ich schicke sie zu euch, Rosel. Danke, dass du mir helfen tust. Vergelt’s Gott! Und die Rechnung bringst mir, die zahlt die Anna.«

      »Das tue ich gerne! Pfüat di, Meta, und grüß mir den Xaver.«

      Rosel legte auf.

      »Wir bekommen einen Gast. Sophie heißt sie und ist eine Verwandte von der Anna, weißt, der Frau vom Toni, oder eine Bekannte, die Meta hat das nicht so genau ge­wusst.«

      Franz nickte nur. Er setzte sich auf die Bank vor das Haus und wartete. Rosel warf noch einen Blick in das Fremdenzimmer, ob alles in Ordnung war. Es dauerte nicht lange, dann fuhr ein eleganter Wagen auf den Hof. Eine Dame im sportlichen, edlen Hosenanzug stieg aus.

      »Guten Tag. Ich bin Sophie. Meta hat mich angekündigt.«

      Sie ließ die Augen schweifen.

      »Schön ist es hier! Was für ein schöner Hof!«, sagte sie leise.

      Sie gaben sich die Hand und stellten sich als Rosel und Franz, als Freunde der alten Baumbergers vor. Franz trug Sophie die Koffer hinauf ins Zimmer.

      »Danke, dann werde ich mal auspacken und einen Spaziergang machen.«

      Rosel lächelte sie an und ging hi­naus.

      Sophie Brunner setzte sich auf das Bett und schaute sich in dem einfachen, aber sehr gemütlichen Fremdenzimmer um. Sie schmunzelte vor sich hin. Der Trick hatte gut geklappt. Markus hatte mit Toni telefoniert. Dieser hatte dann seine Mutter eingeweiht. Meta brachte sie ohne Schwierigkeiten hier unter. Sophie Brunner hatte einen ersten guten Eindruck von den zukünftigen Schwiegereltern ihres Sohnes. Jetzt musste sich Tina nur noch zu ihrer Liebe bekennen und Markus’ Antrag annehmen. Dass Gerold den Kauf des Hofes perfekt gemacht hatte, wusste sie. Gerold hatte sie angerufen.

      Sophie zog sich einen bequemen Jogginganzug an und verließ das Haus. Markus hatte ihr empfohlen, zum Bergsee zu gehen.

      *

      Markus war nicht nach Waldkogel durchgefahren. Er hatte in Kirchwalden noch etwas eingekauft. Anschließend hatte er mit seiner Schwägerin Eva im Hotel »Zum Ochsen« auf seinen Bruder gewartet, bis dieser vom Hofkauf zurückkam.

      »Dann ist alles eingefädelt, Markus. Wir haben alles getan, um dir zu deinem Glücks zu helfen. Jetzt musst du nur noch der Tina ihr Jawort abringen.«

      »Stimmt! Das wird nicht einfach werden, aber ich werde sie mit meiner Liebe überzeugen. Sie liebt mich auch, dessen bin ich mir sicher. Drückt mir die Daumen.«

      »Das tun wir, Markus!«

      Gerold umarmte seinen Bruder und wünschte ihm Glück. Eva bat ihn, sofort anzurufen, wenn er mit Tina gesprochen hatte. Markus lachte.

      »Wenn sie Ja sagt, dann habe ich anderes zu tun, als euch anzurufen. Ihr müsst euch gedulden«, lachte Markus.

      Dann ging er fort. Bis es dunkel wurde, wollte er auf der Berghütte sein.

      *

      Tina half Toni und Anna beim Bedienen der Hüttengäste. Sie brachte gerade eine Runde Bier an einen Tisch, als Markus eintraf.

      »Hallo, Tina, ich bin wieder da!«

      »Das sehe ich! Konntest du alles erledigen? Toni sagte, es sei etwas mit deiner Familie. Hoffentlich ist es nicht schlimm.«

      Markus streichelte ihr die Wange.

      »Es war nichts Schlimmes. Es war mir nur so wichtig, dass ich es ihnen persönlich sagen musste. Es war kein Thema, das ich am Telefon bereden konnte. Aber alles ist gut, sehr gut sogar.«

      »Das freut mich.«

      »Lass uns einen Spaziergang machen. Wir gehen rüber zum ›Erkerchen‹, dort erzähle ich dir alles.«

      Tina schaute ihn unschlüssig an. Toni hatte das Gespräch zwischen den beiden gehört. Er trat dazu.

      »Nun gehe schon mit ihm, Tina! Wir brauchen dich hier nicht mehr. Danke für deine Hilfe.«

      Tina holte sich ihre Wanderjacke und ging mit Markus hinaus. Anna und Toni sahen ihnen nach.

      »Hoffentlich finden sie sich, Toni. Sie geben ein schönes Paar ab.«

      »Ja, Anna, fast so ein schönes Paar wie wir, aber nur fast.«

      Toni gab Anna einen Kuss.

      Markus legte beim »Erkerchen« den Arm um Tina.

      »Ich bin froh, wieder bei dir zu sein!«

      »Ich bin auch froh, dass du wieder hier bist.«

      »War dir der Tag lang, Tina?«

      »Nein! Ich habe lange geschlafen. Dann rief ich in Kirchwalden im Steuerbüro an und sprach mit meinem Chef. Ich habe gekündigt.«

      »Dann bist du fest entschlossen, von hier fortzugehen?«

      »Ja, Markus, das bin ich! Ich habe auch schon mit Anna geredet. Nach meinem Urlaub – meinem Abschieds­urlaub von Waldkogel – kann ich bei ihrem Onkel in Hamburg unterkommen, sagt Anna.«

      »Dann hoffst du nicht mehr auf eine Zukunft auf dem Gerstmair Hof?«

      Markus sah ihr in die Augen.

      »Nein, ich habe noch einmal nachgedacht.


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