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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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bist du in den besten Händen. Es wird auch nix groß aktenkundig werden, des verspreche ich dir. Ich werde mit dem Doktor reden. Also bleibst jetzt hier?«

      »Wird wohl besser sein. Ich kann auch nimmer. Ich bin völlig am Ende. Ich habe in der letzten Zeit fast eine kleine Schachtel davon am Tag genommen.«

      »Himmel! Du hättest dich umbringen können!«, seufzte der Geistliche.

      Er stand auf und legte Konrad Küchler die Hand auf die Schulter.

      »Jetzt legest dich wieder hin. Ich rede mit dem Martin und schicke ihn dir. Deine Luise und die Katrin, die müssen erst mal nix davon wissen. Du kannst ihnen später alles selbst erzählen. Sagen solltest du es ihnen schon.«

      »Wenn Sie meinen?«

      »Ja, das meine ich!«

      »Ich muss den Hof erhalten. Er ist meine Heimat. Er ist die Heimat von der Katrin. Und ich habe es meinen Eltern auf dem Sterbebett versprochen.«

      »Hauptsache ist, dass du wieder gesund wirst, denn in meinen Augen bist du wirklich krank, Bauer! Des mit dem Hof, dafür findet sich schon eine Regelung. Jetzt lege dich hin!«

      Pfarrer Zandler schüttelte das Kopfkissen und half Konrad Küchler, sich hinzulegen. Er konnte sich nur langsam bewegen.

      »Die Pillen haben Nebenwirkungen. Man bekommt im Laufe der Jahre immer mehr Muskelschmerzen. So habe ich auch noch viele Schmerzmittel dazu genommen.«

      Pfarrer Zandler hielt Konrad Küchlers Hand.

      »Des war dann ein richtiger Giftcocktail, Küchler!«

      »Was hätte ich machen sollen?«, fragte der Bauer erneut mit Tränen in den Augen.

      »Bist schon arm dran, Küchler. Bist da in einen Teufelskreis geraten. Doch ich kann dich net dem Teufel überlassen. Des lässt mein Ehrgeiz net zu.«

      Der Bauer lächelte.

      »Danke, Herr Pfarrer! Sie besuchen mich doch?«

      »Aber sicher! Du bist doch eines meiner verirrten Schäfchen. Ich werde mich um dich besonders kümmern.«

      »Danke!«

      Konrad Küchler schloss die Augen. An seinen Wimpern hingen Tränen. Es waren Tränen der Erleichterung, nachdem er sich dem Geistlichen anvertraut hatte.

      *

      Pfarrer Zandler traf Doktor Martin Engler in der Küche. Er saß mit Katrin und Luise am Küchentisch.

      »Was ist?«, fragte der Doktor.

      »Es ist ein hartes Stück Arbeit gewesen. Aber er bleibt. Kannst ihn untersuchen und behandeln. Er bleibt, solange es sein muss. Ich kümmere mich derweil darum, jemanden zu finden, der auf dem Hof ein bisserl mit anpacken tut.«

      Martin ging sofort zu seinem Patienten.

      »Gott sei Dank!«, stöhnte Luise Küchler laut.

      »Es wird alles wieder, Bäuerin! Jetzt nimmst dein Madl und gehst heim. Der Martin wird sich deinen Mann vornehmen. Bei den Untersuchungen tust nur stören. Und du weißt doch außerdem, wie er ist, dein Konrad. Er schämt sich, wenn er net ackern kann wie ein Pferd. Morgen kannst ihn besuchen, aber nur kurz. Und aufregen darf er sich net! Versprochen?«

      Die Bäuerin nickte.

      »Ich muss ihm aber noch Wäsche und seine Sachen bringen.«

      »Das gibst mir heute Abend. Ich komme später zu euch auf den Hof. Dann bringe ich vielleicht auch schon Hilfe mit, jemand, der euch die nächsten Tage hilft. Aber darüber reden wir später.«

      Sie verabschiedeten sich. Pfarrer Zandler gab Katrin seine Autoschlüssel. Sie und ihre Mutter waren im Krankenwagen mit in die Praxis gekommen.

      »Hier, ddamit könnt ihr bis zum Pfarrhaus fahren. Stellt des Auto ab. Den Schlüssel lasst ihr stecken. Mein Auto wird nicht gestohlen.«

      »Wie kommen Sie heim, Herr Pfarrer?«

      »Zu Fuß! Ich wollte außerdem noch einen Abendspaziergang machen. Aber in einer Stunde bin ich bei euch auf dem Hof.«

      Pfarrer Zandler drängte die beiden Frauen, einzusteigen und abzufahren.

      Er seufzte laut, als sie sich entfernten.

      »Das war ein hartes Stück Arbeit«, wandte er sich an Till. »Und es war nur der erste Teil. Komm, gehen wir hinten herum über die Felder zurück.«

      Sie gingen los.

      Pfarrer Zandler und Tillmann wanderten eine Strecke stumm nebeneinander her.

      »Kennst du die Geschichte von unseren beiden Hausbergen?«

      Der Geistliche zeigte auf die Gipfel des ›Engelssteig‹ und des ›Höllentors‹.

      »Wenn über dem Gipfel des ›Höllentors‹ eine schwarze Wolke steht, so sehen das alle Waldkogeler als Vorbote eines Unglücks. Entweder es bricht ein Unwetter herein oder es geschieht sonst etwas Böses. Die Waldkogeler glauben, dass auf dem Gipfel des Berges der Teufel ein Tor zur Hölle hat. Daher kommt der Name. Steht eine Wolke über dem Gipfel, dann hat der Satan die Tür geöffnet und kommt heraus. Dem gegenüber siehst due den »Engelssteig‹. Die Engel steigen jede Nacht auf einer unsichtbaren Leiter vom Gipfel des ›Engelssteigs‹ hinauf in den Himmel. Wir in Waldkogel glauben, dass sie die Sehnsüchte, Wünsche und Gebete der Menschen hinauf in den Himmel tragen.«

      »Ich bin mehr aus Zufall in der Gegend hier gelandet. Scheint ein interessanter Ort zu sein. Ein Lastwagen hatte mich mitgenommen bis nach Kirchwalden – Zufall. Dann kam ich an die Kreuzung. Der Ortsname Waldkogel gefiel mir. So folgte ich der Straße.«

      »Ich glaube net an Zufälle, Till. Das musste alles so sein, denke ich. Es hat einen Sinn, dass du in Waldkogel bist. Ich hätte eine Aufgabe für dich, wenn du dich mit dem Gedanken anfreunden könntest, etwas länger in Waldkogel zu bleiben. Denke mal darüber nach.«

      Tillmann blieb stehen. Er schaute Pfarrer Zandler an.

      »An was für eine Aufgabe haben Sie gedacht?«

      »Die Aufgabe umfasst alle Arbeit, die ein Bauer machen muss.«

      »Ich bin kein Bauer, ich habe keine Ahnung von Landwirtschaft.«

      »Des ist auch nicht notwendig. Wirst auf dem Hof nicht alleine sein. Die Bäuerin ist den ganzen Tag daheim und am Abend kommt die erwachsene Tochter von der Arbeit aus Kirchwalden. Es wird kein perfekter Landwirt erwartet. Wenn es keine Not gäbe, würde ich dich nicht fragen. Viel wirst du nicht verdienen. Die Leut’ haben nicht viel Geld.«

      »Mir geht es nicht um Geld. Das habe ich Ihnen schon gesagt.«

      »Stimmt! Ich bin mir sicher, dass die Bäuerin dich aufnimmt. Du kannst ein Zimmer haben und Essen. Ich kann das so für dich vereinbaren. Willst des machen? Willst helfen?«

      Till steckte die Hände in die Hosentaschen. Sie gingen weiter. Nach einer Weile sagte Till: »Ich kann es ja mal versuchen. Aber die Arbeit auf einem Hof ist eine andere Tätigkeit, als Hecken schneiden oder einen Garten umgraben.«

      »Das weiß ich! Lass uns schnell weitergehen. Du kannst heute Abend schon anfangen. Es ist ein ganzer Lastwagen voller Heuballen abzuladen. Und morgen und übermorgen kannst du mit dem Heuernter auf die Wiesen. Das lernst du schnell.«

      Pfarrer Zandler sah Till in die Augen.

      »Ich glaube, du hast eine gute Schulbildung und lernst schnell. Wirst dich auf dem Hof gut einleben, denke ich.«

      »Ich kann es probieren. Wenn es mir allerdings nicht gefällt, dann gehe ich wieder. Ich sagte Ihnen doch, dass mir Freiheit wichtig ist. Wenn ich zusage, dann tue ich es erst einmal, um Ihnen zu helfen, damit sie jemand anderem helfen können.«

      »Dann will ich dir etwas über den Hof erzählen. Es ist der Küchler Hof. Konrad Küchler ist der Patient von Doktor Engler, wegen ihm hatte er mich rufen lassen. Er bleibt beim Doktor, unter der Bedingung,


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