Эротические рассказы

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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»Er wird nachher in dieses Zimmer gebracht werden. Könnten Sie mir sagen, wo Ihre Frau zu erreichen ist?«

      »Nein.« Es klang müde, aber auch abweisend. »Wir hatten Differenzen. Sie hat ihre Koffer gepackt. Ihnen kann ich es ja sagen. Sie ahnen wohl, wie es um meine Ehe bestellt ist, Herr Doktor. Uli ist alles, was ich habe. Ich will ihn behalten! Ich darf ihn nicht verlieren!«, stöhnte er auf.

      »Seien Sie zuversichtlich«, sagte Dr. Norden. Aber war das nicht ein billiger Trost?

      Glücklicherweise schlief Werner Grothe unter der Wirkung der Spritze wieder ein.

      Auf dem Gang traf Dr. Norden mit Dr. Behnisch zusammen, der eben aus einem Krankenzimmer kam.

      »Da du einmal hier bist, Dan, könnten wir doch zusammen essen«, schlug er vor. »Du kannst dich gleich überzeugen, dass wir unsere Patienten gut versorgen.«

      Daheim würde zwar Lenchen, seine getreue Haushälterin, warten, aber die war es ja schon gewohnt, dass er zu spät zu den Mahlzeiten erschien oder sie ganz versäumte.

      Er unterhielt sich gern einmal mit dem Studienfreund. Dazu hatten sie bisher noch sehr wenig Gelegenheit gefunden.

      »Du bist zufrieden, Dieter?«, fragte er.

      »Es läuft alles wie am Schnürchen«, bestätigte der andere. »Das Personal ist gut geschult. Sie sind alle geblieben. Schwester Martha ist eine Perle, wie man sie nicht leicht findet. Ich kann nur hoffen, dass sie auch mit mir zufrieden ist.«

      Warum sollte sie nicht. Dieter Behnisch war ein sympathischer Mensch. Er neigte schon jetzt ein wenig zur Behäbigkeit. Er war mehr als einen halben Kopf kleiner als Daniel Norden, hatte ein rundliches Gesicht, freundliche graue Augen, und dass er gern und gut aß, sah man seiner Figur an.

      »Dass du immer noch Junggeselle bist, will mir gar nicht in den Sinn, Daniel«, bemerkte er lächelnd.

      »Na, und du?«, konterte Daniel. »Du warst doch verlobt, als wir uns aus den Augen verloren.«

      Dieter winkte ab. »Mich hat ein gütiges Geschick vor dem Fiasko bewahrt, das der gute Herr Grothe anscheinend erleiden muss. Irene hat einen andern begehrenswerter gefunden. Die Richtige ist mir noch immer nicht begegnet. Und dir?«

      »Mir schon«, erwiderte Daniel, und dabei bekamen seine Augen einen sehnsüchtigen Ausdruck.

      »Alte oder junge Liebe?«, fragte Dieter.

      »Wie man es nimmt. Felicitas Cornelius.«

      »Ach nee! Was sagt man dazu! Die kleine Cornelius? Ist sie denn schon erwachsen?«

      »Na, hör mal! Sie ist bereits ein Fräulein Doktor und assistiert ihrem Vater auf der ›Insel der Hoffnung‹.«

      »Da habt ihr euch ja einen romantischen Namen einfallen lassen. Der muss ja ziehen.«

      Gehört hatte Dr. Behnisch schon von der »Insel der Hoffnung«, obgleich Daniel für das Sanatorium, das ihm und seinem zukünftigen Schwiegervater gehörte, keine Reklame mehr zu machen brauchte.

      »Es ist auch romantisch dort«, erwiderte Daniel.

      »Aber du gedenkst nicht, deine Praxis aufzugeben?«

      »Vorerst nicht. Johannes Cornelius hat genügend Elan, um es mit seinem Team allein zu schaffen. Später einmal werde ich dort einsteigen. Ich bin außerdem ein bisschen egoistisch, denn ich möchte Fee für mich allein haben, wenn wir erst verheiratet sind.«

      »Und wann soll das vonstatten gehen?«

      »Am Jahresende, wenn eine im Sanatorium ruhiger ist.«

      »Wie viele gebrochene Frauenherzen bleiben dann auf der Strecke?«, fragte Dieter anzüglich.

      »So schlimm bin ich nun auch wieder nicht«, ging Daniel humorvoll auf die Bemerkung ein. »Es gibt schon lange keine Flirts mehr. Es gibt nur Fee.«

      »Also die ganz große Liebe.«

      »Ja, die ganz große Liebe«, bestätigte Daniel.

      »Triffst du noch ehemalige Kommilitonen?«, fragte Dieter Behnisch.

      »Schorsch Leitner ab und zu, aber auch erst in letzter Zeit. Er ist Chefarzt an der Frauenklinik und auch noch Junggeselle.«

      »Immer noch unter Mutters Fuchtel?«

      »Sie hat sich sehr geändert, seit sie auf der ›Insel der Hoffnung‹ war. Du siehst, der Name hat seine Berechtigung.«

      »Wir sollten uns mal wieder zusammensetzen«, meinte Dieter. »War doch eine schöne Zeit damals. Man soll sich nicht zu sehr von der Arbeit auffressen lassen. Wohin das führt, beweist mal wieder der Fall Grothe.«

      »Es ist schon schwer, zwei Ärzte unter einen Hut zu bringen, geschweige denn drei«, sagte Daniel. »Irgendetwas ist dann bei einem immer los. Aber Schorsch würde sich bestimmt freuen, dich mal wiederzusehen.«

      »Spätestens anlässlich deiner Hochzeit, wenn wir für würdig befunden werden, eine Einladung zu bekommen.«

      »Da müsstet ihr euch dann aber auf die Insel begeben. Die Hochzeit wird dort gefeiert.«

      »Dann lerne ich das Paradies wenigstens auch mal kennen. Ja, ich bin sehr gespannt.«

      Bevor Daniel wieder in die Praxis fuhr, sah er nochmals nach dem kleinen Uli.

      Der Junge bekam eine Infusion. Sein Puls ging etwas kräftiger.

      Er wurde rührend von Schwester Annelie umsorgt, die selbst erst vor einem Jahr durch die Unachtsamkeit ihrer Schwiegermutter ihr zweijähriges Söhnchen verloren hatte.

      Es hatte sich tödliche Verbrühungen zugezogen, während sie im Dienst gewesen war. Ihre Ehe war darüber zerbrochen.

      Nun gab sie alle Liebe, die sie ihrem Kind nicht mehr geben konnte, fremden Kindern.

      »Wir werden es schon schaffen«, sagte sie leise, doch hinter ihren Worten stand ein leidenschaftlicher Wille, der dem schwermütigen Ausdruck ihrer schönen dunklen Augen widersprach.

      Dr. Behnisch erzählte Daniel von dem schweren Schicksal der noch jungen Schwester, als er ihn zum Ausgang begleitete.

      »Dem eigenen Kind hat sie nicht helfen können, wie tragisch«, meinte Daniel sinnend. »Wir sehen uns bald wieder, Dieter.«

      »Das freut mich. Ich habe jetzt eine Untersuchung vor mir, vor der mir ein bisschen bange ist. Vielleicht kann ich mir bei dir Rat holen, wenn ich nicht weiter weiß.«

      So verschieden sie im Äußeren waren, darin ähnelten sie sich. Sie betrachteten ihre Ansichten über eine Krankheit nicht als die unwiderrufliche Diagnose. Sie waren für kollegiale Zusammenarbeit.

      *

      Auch auf Dr. Norden wartete ein Patient, der ihm große Sorgen bereitete.

      Er war das erste Mal vor einer Woche zu ihm gekommen. Seine Befunde lagen schon seit vier Tagen auf Dr. Nordens Schreibtisch.

      Frau Moll hatte ihn anzurufen versucht, aber nicht erreichen können.

      Sein Name war Martin Kraft. Er war fünfundvierzig Jahre alt, verheiratet und hatte einen erwachsenen Sohn. Daniel wusste das, weil ihn dieser Sohn fast gewaltsam hierhergebracht hatte.

      Martin Kraft war Versicherungsvertreter und immer in Eile. Er hatte sich nie die Zeit genommen, sich um seine Gesundheit zu kümmern oder um seine Wehwehchen, wie er es nannte.

      Nach den Befunden, die vor Daniel lagen, würde er sich künftig viel Zeit nehmen müssen, oder er hatte gar keine mehr.

      Es war immer schwierig, einem Patienten klarzumachen, dass es eine tödliche Krankheit sein könnte, denn nur wenige konnten mit einer solchen Gewissheit weiterleben und kämpfen.

      Dr. Norden kannte Martin Kraft zu wenig, um einschätzen zu können, zu welcher Kategorie er gehörte.

      Er war schwer durchschaubar. In seinem Beruf, in dem er mit so verschiedenartigen


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