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Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren


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suchen einen Job, Mister?«

      »Sicher, wenn ich nicht verhungern will.«

      »Ich könnte Ihnen etwas Geeignetes anbieten, Mr. Miller. Kennen Sie die Paßstraßen nach Mexiko?«

      »Wie meine leeren Hosentaschen, Sir. Als aufrechter Mann und Bürger dieses Staates kann und darf ich Ihnen nicht verheimlichen, daß ich von der Armee gesucht werde. Wenn ich der Feldgendarmerie in die Hände falle, rettet mich keine Macht der Welt vor dem Erschießungskommando.«

      »Ehrlichkeit hilft immer weiter, Mr. Miller. Was haben Sie ausgefressen?«

      »Eigentlich gar nichts. Ein betrunkener Offizier wollte mich schlagen. Ich kam ihm zuvor und legte ihn bewußtlos auf die Bretter.«

      »Und dann türmten Sie?«

      »Genauso war es.«

      »Okay, Sie sind eingestellt. Zweihundert im Monat und für jeden Coup einen fetten Bonus.«

      »Coup?« echote Miller gedehnt. »Was bezeichnen Sie als Coup?«

      Doolins Gesicht wurde abweisend kalt. Er sah geradeaus und ließ keinen Blick von der Range, die wie eine feste Wand aus dem Morgendunst wuchtete.

      »Jedes gelungene gute Geschäft ist für mich ein Coup«, antwortete er ausweichend. »Nun, einverstanden?«

      »Ich müßte noch etwas mehr wissen, bevor ich mich entscheide, Sir. Sie sprachen von den Paßstraßen nach Mexiko und in diesem Zusammenhang von Geschäften. Schmuggeln Sie?«

      Doolin nickte.

      »So ungefähr, Miller.« Aus seiner Stimme klang eine gewisse Erleichterung. »Wir schleusen Dinge nach Sonora, die es drüben nicht gibt. Dafür bringen wir andere Waren herüber, die in den Staaten teuer sind. Meine Freunde und ich organisierten das Geschäft vor rund fünf Jahren. Bis heute sind uns weder die Rurales drüben noch die Armee hier auf die Schliche gekommen. Nun?«

      »Wenn das so ist, mache ich mit. Wohin reiten wir jetzt?«

      »In unser Versteck. Ich mache dich dort mit den anderen Jungs bekannt. Etwas einzuwenden?«

      »Nein, Boß, absolut nichts. Du erwähntest gerade die Armee. Seit wann ist sie hinter Schmugglern her?«

      Doolin machte eine vage Handbewegung.

      »Da ist noch eine andere Sache, die ich erwähnen muß. Die Army interessiert sich selbstverständlich nicht für illegale Grenzgänger, das ist Sache des US-Marshals von Arizona und seinen Deputys. In diesem Land existiert eine Bande, die unter verschiedenen Verkleidungen einmal Weiße und dann wieder Indianer überfällt. Die Kerle treiben ein seltsames, unerkanntes Spiel. Die Armee nimmt an, daß sie Weiße gegen Rothäute hetzen, um im Trüben fischen zu können. Eine sehr gewagte Sache in einem Land, das vollständig von Cochise beherrscht wird.«

      »Weiß er von den Machenschaften dieser Bande?«

      »Glaube ich nicht. Er hält die Bleichgesichter im Allgemeinen für die Übeltäter, besonders die Army. Umgekehrt sieht’s ebenso aus. Was man wirklich denkt, ist mir nicht bekannt.«

      »Wer sind diese anderen? Kennst du sie, Boß?«

      Doolin lachte herb und sarkastisch.

      »Dann wäre ich wohl nicht mehr am Leben. Nein, Junge, niemand kennt sie. Die Armee würde wahrscheinlich ein Vermögen für einen heißen Tip zahlen, aber die Burschen sind zu schlau und zu gut organisiert, um in eine Falle zu gehen.«

      Miller sagte nichts mehr. Sein Gehirn lief auf Hochtouren. Durch einen puren Zufall war er an die richtige Stelle gelangt, die für ihn richtungsweisend sein konnte.

      Doolin hielt sein Pferd an, zog ein Fernglas aus der Satteltasche und justierte es auf eine gewisse Stelle weit draußen in der Wüste.

      »Wir bekommen Besuch«, sagte er. »Patrouillen im Norden, Osten und Westen. Sie kämmen das Land durch.«

      Miller wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      »Das gilt mir«, sagte er und stieß einen Seufzer aus. »Was jetzt? Sie werden mich fassen.«

      »Es sind nur noch zwei Meilen bis zur Range. Wenn wir uns beeilen und du deiner Rosinante kräftig die Flanken kitzelst, schaffen wir es und lachen sie aus – Adelante!«

      *

      Ein gewaltiges Dröhnen weckte die beiden Scouts. Setzte das Wummern kurzweilig aus, füllten dumpfer Gesang und das Klirren von Rasseln und Tamburins die Pausen.

      »Allmächtiger! Was geht dort draußen vor?« Bills Stimme klang belegt, mit einem bangen Unterton. »Ist’s eigentlich schon Tag?«

      John warf die Decken ab und erhob sich. Auf nackten Füßen schlich er zum Eingang und spähte durch ein handtellergroßes Loch in der Decke. Im gleichen Augenblick setzte das Dröhnen der großen Baumtrommeln wieder ein. Der Erdboden zitterte, die Schallwellen wurden von den Felswänden zurückgeworfen.

      Draußen graute der Morgen. Es mochte gegen fünf Uhr früh sein. Durch den Canyon zogen dünne Nebel wie Geisterarme.

      »Siehst du was?«

      »Nichts Genaues, Bill. Eine Zeremonie oder etwas Ähnliches. Was, zum Teufel, treiben die Kerle nur?«

      »Geh doch mal hin und frag’ sie.«

      Bill kam zur Öffnung, spähte über Johns Schulter und sah nichts als Nebelschwaden und sich bewegende Silhouetten. Plötzlich verstummten die Trommeln. Eine Stille trat ein, die die Weißen fast lähmte.

      »Vorsicht, da kommt jemand!« rief Bill und zog sich zurück.

      Cochise trat ein. Er mußte sich bücken, um nicht mit dem Kopf gegen das starke Geäst der Zweighütte zu stoßen. Er ging gemessenen Schrittes zum Feuer und schob mit der Mokassinspitze die kalte Asche zur Seite.

      »Es war ein Yuma«, erklärte er. »Wir bestatteten ihn nach indianischer Sitte.«

      Die beiden Weißen schwiegen. Sie musterten den hochgewachsenen Häuptling und warteten darauf, daß er noch etwas sagte.

      »Ein Yuma und ein Feind der Chiricahuas. Dazu stand er im Dienst der Weißen.«

      »Macht das einen Unterschied?« fragte John Haggerty vorsichtig. »Ein Feind, rot oder weiß, bleibt immer ein Feind.«

      »Aber wenn der Feind tot ist, ist er kein Feind mehr, Bleichgesicht. Bei Sonnenuntergang werdet ihr ihm folgen.«

      »Mann, hau bloß ab!« brummte Bill Harwig angewidert und spuckte aus. »Ich hielt die Chiricahuas immer für tapfere Krieger, die einen gefangenen Gegner ehren und achten, aber ich habe feststellen müssen, daß sie feige, hinterhältige und blutgierige Mörder sind, die sich an Wehrlosen vergreifen. Wenn ihr Mut habt, Cochise, dann laßt uns um unser Leben kämpfen.«

      »Gib dir keine Mühe, Bill«, flüsterte John. »Sie können nicht anders handeln, weil ihr Leben von der Region diktiert und bestimmt wird, in der sie leben.«

      »Zastee!« sagte Cochise kalt. »Töte!«

      »Ja, töte und fahr anschließend zur Hölle«, sagte der Scout und wandte sich ab.

      Cochise und John Haggerty musterten sich lauernd. Stechende schwarze Augen starrten in Haggertys braune. Ihre Blicke schienen aneinander zu klirren wie sich kreuzende Degenklingen. Dann glitt der Blick des Chiricahuas zur Seite, zum erkalteten Feuer hin, und der Häuptling setzte einen Fuß auf einen Stein.

      Eine Sekunde lang überlegte sich John, ob er Cochise kurz entschlossen in seine Gewalt bringen sollte. Aber schließlich sagte er sich, daß Krieger draußen standen und nur darauf lauerten, ihnen bei einer solchen Gelegenheit das Fell zu gerben.

      Als hätte Cochise Haggertys Gedanken erraten, ging er zur Öffnung und hob die Decke. John erstarrte. Sie waren nackt, ungeachtet der kühlen Morgenluft, und trugen nur einen Lendenschurz aus Wildleder und hohe Wüstenmokassins, fest um ihre sehnigen Waden geschnürt. Ihre breiten,


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