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Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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die Erinnerungen schon ganz deutlich, und sie wehrte sich nicht dagegen.

      War sie nicht gekommen, weil sie Heimweh gehabt hatte, Sehnsucht nach diesen Menschen, die sie einstmals so enttäuscht hatte, als ihr der Ruhm wichtiger gewesen war als ihre menschlichen Beziehungen?

      Jetzt gab es keinen Ruhm mehr, keinen Applaus, keine enthusiastischen Bewunderer, die sich darum rissen, einen Blick von der berühmten Vik­toria Lindberg zu erhaschen. So schnell konnte alles vorbei sein, so schnell war man vergessen. Man mußte es erlebt haben, um es begreifen zu können.

      Aber wo passierte es auch schon, daß auf einer Bühne ein Scheinwerfer zersprang und ausgerechnet den Star des Abends schwer verletzte? Das mußte man schon als ein Zeichen der Vorsehung hinnehmen, die es nun plötzlich doch nicht mehr gut mit dem Glückskind Viktoria meinte.

      Viktoria sah vertraute Häuser. Da war das, in dem Dr. Rückert, der Notar, wohnte.

      Ja, sein Name befand sich noch immer dort, obgleich auch dieses Haus modernisiert worden war.

      Was wohl aus seinen Kindern geworden sein mochte? Aus dem gescheiten, netten Fabian, der vor zehn Jahren gerade sein Abitur mit Glanz bestanden hatte, als Jüngster seiner Klasse und als Bester? Und der kleinen Stella, diesem bezaubernden, temperamentvollen Kind, die ihr zum Abschied noch eine Rose aus dem Garten brachte?

      »Du wirst bestimmt mal eine ganz große Künstlerin, Viktoria«, hatte sie bewundernd gesagt. »Ich möchte auch mal die weite Welt sehen.«

      Die Haustür tat sich auf. Schnell wich Viktoria in den Schatten der großen Eiche zurück, hinter der sie früher Versteck gespielt hatte. Sie war noch gewaltiger geworden.

      Aus dem Haus traten zwei Herren. Der eine war Dr. Rückert. Viktoria erkannte ihn. Der andere war ihr fremd. Ihnen folgten zwei Damen. Rosemarie Rückert und eine andere. Und dann kamen ein Junge und ein kleines Mädchen. Es hängte sich an Rosemarie Rückerts Hals.

      »Komm doch öfter mal, Bambi«, meinte Rosemarie Rückers. »Bei uns ist es doch so still, seit Stella fort ist.«

      Viktoria hörte alles, auch den herzlichen Abschied.

      »Wiederschaun, Inge! Arbeite nicht zuviel, Werner! Wenn du nachmittags Schule hast, kannst du doch bei uns essen, Hannes!« Das galt dem hochaufgeschossenen Jungen. »Grüßt Fabian und Ricky, und gebt dem Kleinen ein Bussi«, sagte Rosemarie Rückert zum Schluß.

      Dr. Heinz Rückert lachte.

      »Sie tut gerade so, als wären wir aus der Welt und nicht schon übermorgen bei euch. Aber es ist nett, wenn ihr auch mal bei uns seid. Kommt gut nach Hause allesamt, und du, Bambischatz, schlaf gut!«

      Bambi – Viktoria sah das Kind, da das Licht der Straßenlaterne voll auf sein Gesicht fiel – lachte und winkte, und dann sprang sie auf der Straße herum, dicht an ihr und der Eiche vorbei.

      »Los, Bambi, sonst kommen wir heute nicht mehr nach Hause!« rief der Junge, den Frau Rückert Hannes genannt hatte.

      Bambi lief aber doch noch um die Eiche herum. Und nun sah sie Viktoria.

      »Entschuldigung«, sagte sie, nachdem sie kurz Luft geholt hatte. Zwei große dunkle Augen blickten Viktoria verwundert an, und sie hastete, sich ertappt fühlend, weiter.

      *

      Viktoria kam spät zurück. Kurt Dosch sah sie ganz verwundert an. Heli war anscheinend schon zu Bett gegangen. Schon…? Erschrocken sah sie auf die Uhr. Es war elf Uhr vorbei.

      »Hatten Sie sich verlaufen?« fragte Kurt.

      »Nein, das nicht. Es ist ein so schöner Abend. Ich hatte völlig die Zeit vergessen«, erwiderte sie. »Hoffentlich mußten Sie nicht meinetwegen aufbleiben.«

      »Ach, das ist doch nicht schlimm. Ich habe noch Abrechnungen gemacht. Wissen Sie, wir sind ein Familienbetrieb. Aber das wird Sie kaum interessieren.«

      »Doch, es interessiert mich«, sagte Viktoria. »Ich bin viel in der Welt herumgekommen. So richtige Familienbetriebe findet man nur noch in Deutschland und in der Schweiz. Die Luft hier bekommt mir gut. Ich werde gar nicht müde.«

      »Möchten Sie noch ein Gläschen Wein trinken?« fragte Kurt.

      Und ihm stand der Sinn noch nach Unterhaltung. Viel in der Welt herumgekommen war diese Frau Burg, und das interessierte ihn. Er konnte gar nicht genug davon erfahren, wie es dort in den Hotels zuging, denn Kurt Dosch hatte seinen Ehrgeiz. Er wollte einmal das beste Hotel weit und breit haben.

      Und diese noch junge Frau – er hatte schnell einen Blick auf den Anmeldeschein geworfen und festgestellt, daß sie gerade erst einunddreißig war – hatte etwas ganz Besonderes an sich, auch wenn sie kein hübsches junges Mädchen mehr war. Sie war eine Dame, und arrogant war sie doch nicht. Man konnte gut mit ihr reden.

      Irgendwie war sie ihm direkt ein wenig vertraut, wenigstens ihre Stimme, dieser leichte Dialekt, der hin und wieder ein wenig durchkam.

      Sie forderte ihn sogar auf, sich zu ihr zu setzen. Sie begann über Hohenborn zu sprechen.

      »Es ist ein hübsches Städtchen, aber doch recht groß geworden«, sagte Viktoria gedankenvoll.

      »Kennen Sie es denn?« fragte er.

      »Von ganz früher«, entgegnete sie rasch. »Als Kind war ich hier. Es ist lange her.«

      »Gar so lange bestimmt nicht«, meinte er galant.

      Wie anders er doch war als sein Vater, dieser ungehobelte Klotz, der fast immer betrunken gewesen war und seine Frau schikaniert hatte.

      Leicht hatte es die Maria nicht gehabt, aber an ihren Kindern hatte sie nun bestimmt Freude.

      »Schon eine ganze Zeit«, äußerte sie leichthin. »An Ihr Hotel kann ich mich aber nicht erinnern.«

      »Es sah ganz anders aus«, erwiderte er. »Mein Vater hatte keinen Unternehmungsgeist, und rentieren tut es sich erst, seit die Münster-Werke so gewachsen sind und Erlenried entstanden ist.«

      »Erlenried?« fragte sie.

      »Die neue Siedlung beim Sonnenwinkel. Die müssen Sie sich mal anschauen, und das Gestüt vom Großmann-Walter, falls Sie den Namen noch kennen. Einen Fohlenhof hat er gegründet und macht auch sein Geschäft. Man kann schon einen schönen Urlaub hier verbringen. Die Felsenburg ist renoviert worden, und am Süd­ufer gibt es jetzt eine Kinderklinik.«

      »Und wie bewirtschaften Sie Ihr Hotel mit der Familie?« erkundigte sich Viktoria. »Einen phantastischen Koch müssen Sie haben.«

      Er lachte auf. »Das ist die Tante Leni, die Schwester von Mama. Sie hat in der Schweiz gelernt und war in einem feinen Hotel. Sie ist unsere Perle.«

      Die Leni! Als Hausmädchen hatte sie bei Viktorias Eltern angefangen. Du lieber Gott, was da alles auf sie einstürmte. Es war ein wenig zuviel. Und der Wein tat das seine, daß Viktoria müde wurde.

      Sie schlief in dieser Nacht wunderbar, tief und traumlos, und hatte vieles von dem abgeschüttelt, was sie während der letzten Monate so gequält hatte.

      *

      Dr. Till Jaleck stand früh am Morgen auf. Noch nicht ganz sechs Uhr war es, aber er mußte sich dennoch schicken, um alles zu schaffen, bis er nach Hohenborn ins Gymnasium fahren mußte.

      Die Kinder mußten gefüttert werden, die kleine Corri gewaschen und angekleidet.

      Christoph half sich jetzt schon selbst, aber so ganz wollte das auch nicht klappen.

      Es war nur gut, daß es in Erlenried den Kindergarten gab, wo er sie unterbringen konnte, aber auf die Dauer ging das auch nicht.

      Vor vierzehn Tagen war seine letzte Haushaltshilfe davongelaufen. »Hier ist ja nichts los, da versauert man ja«, war ihr Argument gewesen. Sie wollte lieber in die Großstadt, wie so viele junge Mädchen.

      Christoph kam auf Zehenspitzen in die Küche.

      »Corri hat heute nacht gehustet, Papi«, erzählte


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