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Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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ein Beweis, daß er selbst noch Zweifel an Viktoria hegte?

      Er fuhr plötzlich schneller, viel schneller als sonst. Er merkte gar nicht, daß Carla Richter ihm aufgeregt zuwinkte, als er am Gasthof Seeblick vorbeifuhr. Seine Gedanken waren schon vorausgeeilt, zu Viktoria.

      Aber niemand öffnete ihm, als er läutete, und auch als er die Tür aufschloß, blieb alles still.

      Eine panische Angst erfaßte ihn, und er lief wieder hinaus. Da kam Carla Richter angerannt, so schnell, daß sie erst Atem schöpfen mußte, bevor sie ein Wort hervorbrachte.

      »Bitte, regen Sie sich nicht auf«, sagte sie stockend. »Christoph ist gefallen und hat sich die Lippen aufgeschlagen. Mein Mann hat ihn und Frau Burg zur Sternklinik gefahren. Corri ist bei uns, und der Gruber-Bauer auch. Ria ist ganz verzweifelt.«

      »Ist es denn so schlimm?« fragte er beklommen.

      »Es hat schrecklich geblutet, und sie nimmt es sich wahnsinnig zu Herzen. Vielleicht hat sie Angst, daß sie die Stellung jetzt wieder verlieren wird. Sie hängt doch so an den Kindern«, erklärte Carla Richter beinahe beschwörend.

      »Ich fahre gleich zur Klinik. Kann Corri solange bei Ihnen bleiben?«

      »Freilich. Sie ist schon ein Herz und eine Seele mit Herrn Gruber.«

      Sie hatte sich ja gewundert, wieso der Gruber-Bauer auch gleich zur Stelle war. Aber Dr. Jaleck schien sich darüber nicht zu wundern, und das gab Carla wieder Anlaß zum Nachdenken.

      *

      Viktoria war zu Tode erschrocken gewesen, als sie Christophs Schmerzensschrei vernommen hatte. Und als sie ihn dann mit blutüberströmtem Gesicht am Gartenzaun fand, hatte sie nur noch instinktiv gehandelt und im »Seeblick« angerufen, weil sie niemanden wußte, an den sie sich sonst wenden konnte.

      Sie hatte Blut noch nie sehen können, aber sie nahm alle Kraft zusammen, und als dann Anton Richter kam, stand auch Onkel Korbinian mit seinem Pferdewagen vor der Tür.

      Sie konnte kaum eine Erklärung geben, so erregt war sie. Aber Onkel Korbinian handelte schnell und geistesgegenwärtig und nahm die kleine Corri, die herzzerreißend zu schreien begonnen hatte, als sie ihren blutenden Bruder sah, auf den Arm.

      »Ich kümmere mich um sie«, sagte er, und es war erstaunlich, daß Corri zu weinen aufhörte, als er sie in den Wagen setzte.

      Viktoria nahm dies alles nur im Unterbewußtsein wahr. Sie hatte Chris­tophs Kopf in ihren Schoß gebettet und drückte ihm das antiseptische Verbandspäckchen auf die blutende Wunde, das Anton Richter schnell dem Verbandskasten entnommen hatte.

      »Ruhig bleiben, Frau Burg«, tröstete er. »So was passiert schon mal.«

      Er fuhr schnell und sicher, und nach wenigen Minuten kamen sie bei der Sternsee-Klinik an, die von Carla schon telefonisch unterrichtet worden war.

      Viktoria merkte nicht, daß sie selbst überall Blutflecken hatte, auch im Gesicht.

      Christoph war ganz still.

      Dr. Allard nahm Viktoria den Jungen ab und trug ihn in den Operationssaal.

      »Ein paar kleine Stiche«, sagte er beruhigend, »dann kommt alles rasch wieder in Ordnung. Sie können wieder heimfahren, Herr Richter. Wir bringen den kleinen Patienten dann schon zurück. Eine halbe Stunde wird es doch dauern.«

      Viktoria war auf einen Stuhl gesunken und schlug die blutbefleckten Hände vor ihr Gesicht.

      Sie merkte gar nicht, daß sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

      »Sie brauchen keine Angst zu haben«, ertönte eine warme Frauenstimme. »Dr. Allard ist ein guter Arzt. Kommen Sie, waschen Sie sich. Sie sind ja voller Blut.«

      »Er blutet so schrecklich«, flüsterte Viktoria. »Wie kann man nur so bluten.«

      »Die Schleimhaut wird verletzt sein«, erklärte Sabine von Jostin, die sich nun schon einige medizinische Kenntnisse angeeignet hatte. »Aber das ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«

      Sie nahm Viktorias Arm und führte sie in den Waschraum.

      »Ich werde Ihnen ein paar Sachen von mir bringen«, sagte sie fürsorglich. »Ihr hübsches Kleid wird wohl nicht mehr zu retten sein.«

      »Ach, das Kleid«, murmelte Viktoria und dachte schon gar nicht mehr daran, daß sie ihr hübschestes angezogen hatte, um dem heutigen Tag einen festlichen Anstrich zu geben.

      Als sie sich von den Blutspuren befreite, dachte sie dann aber doch daran, daß Till heimkommen und das Haus leer finden würde. Auch er würde einen schönen Schrecken bekommen.

      Das Schicksal hat etwas gegen mich, dachte sie deprimiert. Ich darf einfach nicht glücklich sein. Aber da kam Sabine schon wieder zurück. Sie brachte Viktoria ein leichtes buntes Wollkleid.

      »Ich glaube, wir haben ungefähr die gleiche Figur«, meinte sie aufmunternd. »Warten Sie mal einen Augenblick, da an der Stirn ist noch Blut.«

      »Das ist eine Narbe«, flüsterte Viktoria. »Sind Sie Ärztin?«

      »Nein, ich bin Sabine von Jostin. Und Sie? Ich kenne Sie noch nicht. Sie wohnen wohl noch nicht lange in Erlenried?«

      »Ich bin erst ein paar Tage dort, und schon muß wieder etwas passieren«, murmelte Viktoria. Tränen drängten sich in ihre Augen. »Was wird Till sagen?«

      Sie sprach mehr zu sich selbst, und Sabine schenkte ihren Worten auch keine Beachtung. Mitfühlend bemerkte sie, daß die junge Frau völlig verstört war.

      »Es wird ein paar Tage dauern, dann ist alles wieder in Ordnung«, äußerte sie beruhigend.

      Da kam Schwester Dorle, ein heiteres, noch junges Wesen mit rundlichem Gesicht und fröhlichen Augen.

      »Ein Dr. Jaleck ist gekommen«, verkündete sie. »Es ist wohl der Vater von dem Kleinen.«

      Viktoria hatte sich das Kleid schnell übergezogen, und schon eilte sie zur Tür.

      Auf dem Gang stand Till, blaß und aufgeregt. Sie fiel ihm buchstäblich in die Arme.

      »Ich weiß nicht, wie es passiert ist«, stammelte sie.

      »Reg dich doch nicht so schrecklich auf, Vicky«, flüsterte er. »Mit Kindern ist ab und zu mal etwas los. Damit muß man sich abfinden.«

      »Christoph muß auf den Zaun geklettert und abgerutscht sein. Anders kann ich es mir nicht erklären«, schluchzte sie. »Er hat ja so schrecklich geblutet, Till. Das arme Kerlchen! Er konnte gar nicht mehr sprechen.«

      »Warum muß er auch herumklettern«, murmelte er geistesabwesend und augenblicklich mehr besorgt um sie.

      »Ich habe ihm gesagt, daß Onkel Korbinian kommen würde, und da wollte er wohl Ausschau nach ihm halten. Oh, es ist ein schrecklicher Tag, Till!«

      »Und er hat so schön begonnen«, meinte er gedankenverloren. Und für sich dachte er: Ein Unglück kommt selten allein. Davon hätte man in der Sternsee-Klinik auch ein Liedchen zu singen gewußt. Aber ganz gewiß gab es schlimmere Dinge, als wenn ein Junge sich die Lippen spaltete.

      Christoph versuchte schon wieder zu lächeln, als er aus dem Operationssaal gefahren wurde. Verzeihungsheischend sah er Viktoria und seinen Papi an. Sagen konnte er noch nichts, nur ein paar krächzende Laute brachte er hervor.

      »Ich habe ihm eine Tetanusspritze gegeben, und ein paar Tage wird er nur Süppchen essen können«, sagte Dr. Allard, »aber dann wird bald alles wieder vergessen sein. Ein richtiger Junge muß halt ein paar Narben davontragen. Zur Besorgnis besteht wirklich keine Veranlassung, gnädige Frau.«

      Und da sah er Viktoria zum erstenmal richtig an. Seine Augen weiteten sich.

      Es schien fast so, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich aber im letzten Moment.

      »Erholen Sie sich noch ein bißchen«, erklärte er freundlich. »Schwester Dorle wird Ihnen eine Erfrischung bringen.«

      »Ich


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