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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sie sind die Würze des Lebens!“

      *

      Kathy ließ sich auf keinen Kampf ein.

      Mit List war hier mehr auszurichten als mit Draufgängertum. Sie huschte zur Seite und ließ die beiden Männer passieren. Es handelte sich tatsächlich um den Killer Herbert und die empfindsame Künstlerseele Cranford.

      Sie waren sich ihrer Sache übrigens vollkommen sicher, kamen die Treppe herunter und hielten auf die Kellertür zu. Daß sie geschlossen war, machte sie nicht stutzig, sie glaubten wohl, Killer Jack habe sie zugezogen, damit die Schreie seines Opfers nicht zu hören waren.

      Auf Zehenspitzen hastete Kathy über die Treppe nach oben und hatte es fast schon geschafft, als sie das scharfe „Plopp“ von schallgedämpften Schüssen hörte.

      Zwei Geschosse landeten dicht neben ihr im Verputz der Wand. Kalkspritzer wirbelten hoch, doch Kathy hechtete vor und kam so aus der Gefahrenzone. Sie donnerte die Kellertür hinter sich ins Schloß und schob den auch hier vorhandenen Riegel vor.

      Viel Zeit stand ihr nicht zur Verfügung.

      Sie wollte zuerst zur Haustür laufen, doch dann kamen ihr Bedenken. Vielleicht gab es dort unten im Erdgeschoß hinter der Garage einen zweiten Ausgang, den sie nicht kannte. War das der Fall, lief sie den Killern geradewegs zurück in die Arme.

      Sie rannte in die kleine Küche des Obergeschosses, öffnete die schmale Tür zu einem winzigen Balkon und orientierte sich. Es bot sich nur ein einziger Fluchtweg an, sie mußte über das Balkongitter steigen und hinunter auf das Dach eines Anbaus klettern.

      Was sie sofort tat!

      Ihre sportliche Geschmeidigkeit zahlte sich wieder mal aus, denn dieser Abstieg war nicht ungefährlich. Sie hatte das Balkongitter bereits überwunden, ließ sich an den Händen hinunter und pendelte ihren Körper so weit durch, bis sie ausreichend Schwung hatte, um das seitlich versetzte Dach des Anbaus zu erreichen.

      Katzenhaft weich landete sie auf dem nur leicht abschüssigen Dach, schaute kurz zum Balkon hoch und beeilte sich, auf die andere Seite des Daches zu kommen. Mit dem Erscheinen der Killer war jeden Moment zu rechnen.

      Ihre konsequente Eile zahlte sich aus.

      Sie hatte gerade den flachen Dachfirst hinter sich gebracht, als sie den Killer Herbert auf dem Balkon entdeckte. Seine Gestalt hob sich gegen das Licht im Innern der Küche ab. Sie selbst war auf dem schwarzen Dach mit Sicherheit nicht zu sehen, dennoch drückte sie sich flach auf die rauhe und nasse Teerpappe.

      Würden die Killer die Verfolgung aufnehmen?

      Nein, Herbert ging zurück in die Küche und schloß die Tür. Er hatte eingesehen, daß das Opfer endgültig geflüchtet war. Oder würden die Verfolger versuchen, ihr den Weg abzuschneiden? Sie mußten sich in der Nähe ihres Schlupfwinkels ja sehr gut auskennen.

      Kathy nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe, um dann plötzlich und ohne Übergang zu lächeln.

      Sie hatte an Lady Agatha Simpson gedacht.

      Wie würde Mylady die Hauptperson in ihrem Spionageroman wohl handeln lassen? Doch zumindest irregulär und ungewöhnlich! Und hier lag die Lösung für Kathys Problem. Sie mußte genau das tun, womit die drei Gangster nicht rechneten.

      Sie lief auf das zweistöckige Haus zu, an das sich der Anbau anschloß, wählte also eine Richtung, die zurück in die Nähe der Killer führte. Vor ihr befanden sich drei schmale und hohe Fenster. Eines davon war halb geöffnet.

      Kathy riskierte es, zog sich an der Fensterbank hoch und blieb einen Moment auf der Fensterbank sitzen. Sie horchte in das Dunkel des Zimmers hinein, hörte leise Schnarchtöne und … stieg kurz entschlossen ins Haus ein, das praktisch Wand an Wand mit der Gangsterwohnung lag.

      Gleich nach dem Einsteigen blieb sie regungslos stehen, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie unterschied jetzt Einzelheiten. Drüben an der Wand stand ein Bett, dann waren da ein Schrank, eine Kommode und die Tür, die wohl in den Korridor führte.

      Ihre nackten Füße standen auf einem tiefen und weichen Teppich. Geräuschlos bewegte Kathy sich auf diese Tür zu, horchte auf die tiefen Schnarchtöne und blieb wie angewurzelt stehen, als sie plötzlich halblaut angesprochen wurde.

      „Ich kann Sie genau sehen“, sagte eine amüsierte Stimme. „Sie heben sich gegen das Fenster ab. Nehmen Sie die Hände hoch!“

      Vielleicht wäre Kathy schneller gewesen.

      Ein gewisser Josuah Parker hatte sie eingehend auf Schnelligkeit gedrillt, doch sie durfte in diesem Moment nicht reagieren und nicht schießen. Sie befand sich in der Wohnung eines Mannes, der mit dieser ganzen Affäre nichts zu tun hatte. Einen Unschuldigen durfte sie auf keinen Fall gefährden.

      Kathy blieb also stehen und hörte hinter sich schnelle Schritte.

      „Nur so zur Warnung“, redete die Stimme weiter. „Ich bin bewaffnet und werde bei der geringsten falschen Bewegung schießen.“

      Sie glaubte dieser Stimme, die beherrscht und überlegen klang.

      „Werfen Sie die Waffe rüber aufs Bett“, redete die Stimme weiter, „und bitte, machen Sie keine Dummheiten!“

      Kathy gehorchte.

      Eine kleine Wandlampe flammte auf. Sie wollte sich umwenden und blinzelte in das Licht, erhielt aber den Befehl, sich nicht zu rühren. Sie hörte, wie ein Schnapprollo heruntergezogen wurde.

      „So, jetzt können Sie sich entspannen, ehrwürdige Mutter“, sagte die amüsierte Männerstimme, auf ihre Schwesterntracht anspielend. Kathy tat es und sah sich einem Mann gegenüber, der nur eine Pyjamahose trug. Der Oberkörper des Mannes war nackt und behaart, muskulös und durchtrainiert.

      Der Mann mochte etwa vierzig Jahre sein, hatte kühle, graue Augen, ein schmales Gesicht und einen energischen Mund. Er hielt einen 38er in der linken Hand, sehr fachmännisch und routiniert.

      „Sind Sie gekommen, um mein Seelenheil zu retten?“ erkundigte sich der Mann.

      „Ich … ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig“, sagte Kathy, die leicht nervös geworden war. Sollte sie vom Regen in die Traufe geraten sein? Wer war dieser Mann, der genau zur richtigen Zeit die richtige Waffe in der Hand hielt? Gehörte er zu den drei Agenten im Nebenhaus?

      „Schön, erklären Sie“, gab der Mann spöttisch zurück. „Wir haben ja noch den ganzen Rest der Nacht vor uns.“

      „Sie halten mich bestimmt für eine Einbrecherin, nicht wahr?“

      „Haargenau, Miß.“

      „Das bin ich aber nicht.“

      „Sondern?“

      „Ich … ich wurde verfolgt, verstehen Sie? Sie müssen mir helfen.“

      „Na, und wie ich Ihnen helfen werde! Ziehen Sie sich aus!“

      „Wie bitte?“ Kashy starrte den Mann überrascht an.

      „Viel ist es ja ohnehin nicht“, sagte der Mann. „Hinzu kommt, daß mich die Ordenstracht irritiert. Machen Sie schon!“

      „Aber Sir! Sie können doch nicht verlangen …“

      „Und ob ich kann!“ Er ließ sich nicht erweichen. „Ich will sicher sein, daß Sie mir nicht mit unangenehmen Überraschungen kommen.“

      „Bitte“, beschwor Kathy ihn, die scheue Masche ausspielend. Sie war fest entschlossen, diesem Mann so schnell wie möglich zu entwischen. Jetzt hatte sie keine Bedenken mehr, ihn auszutricksen.

      „Ich kann ja auch das Rollo wieder öffnen“, schlug der Mann vor, „oder ich könnte mich auch hilfesuchend an meine Nachbarn wenden. Wie finden Sie das?“

      Seufzend löste Kathy die Fetzen der Ordenstracht und stieg aus dem Kleid.

      „Sehr schön“, sagte der Mann anerkennend, „arbeiten Sie in Ihrer Freizeit als


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