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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Schuhsohlen faßten nämlich plötzlich nicht mehr Schritt und Tritt. Ein Schmiermittel von besonderer Gleitfähigkeit hatte die Standfestigkeit aufgehoben.

      Paul fiel zwar zuerst auf die Nase, überschlug sich dann aber, absolvierte eine Rolle rückwärts und legte den Rest der Stufen im freien Fall zurück. Er blieb auf dem Läufer am Fuß der Treppe liegen und hatte das sichere Gefühl, sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben.

      »Du Flasche!« Cliff Caven mußte lachen, ob er wollte oder nicht. Er half der Spitzmaus auf die Beine und sah Paul dann kopfschüttelnd an.

      »Die Treppe …« stöhnte Ratfield, »das verdammte Ding!«

      »Du wirst eben alt«, stellte Caven sachlich fest, »befaß du dich also mit dem Sekretär! Ich werde nach oben gehen.«

      »Nein!« stöhnte Paul ahnungsvoll auf.

      »Mach schon«, sagte Caven, der ihn mißverstand. Er nickte seinem älteren Begleiter zu und erklomm nun seinerseits die Treppe, optimistisch und schnell.

      Paul wollte ihm noch eine Warnung nachrufen, doch dann brachte er nur ein leises Stöhnen zustande. Die Prellungen, die er davongetragen hatte, waren stärker als die gedachte Warnung.

      Cliff Caven, der Mann mit dem Wolfsgesicht, hatte inzwischen die kritische Stelle erreicht.

      Paul schloß ergeben die Augen und hielt sich die Ohren zu. Dennoch hörte er den ebenfalls überraschten Aufschrei und dann das Poltern auf den Stufen.

      Cavens Füße waren auf dem Gleitmittel natürlich auch ausgerutscht. Der Mann mit dem Wolfsgesicht schlug auf die Stirn, verformte sich beim Abrutschen leicht die kräftig ausgebildete Nase und donnerte darin seinem Begleiter entgegen. Dabei löste sich, wie sich später herausstellte, ein oberer Schneidezahn.

      Benommen blieb Caven neben Ratfield liegen. Dann schaute er hoch. Und das Wolfsgesicht glich jetzt dem eines überraschten Schafes. Was wohl in erster Linie mit der verformten Nase zusammenhing, die blute-te.

      Caven erhob sich und sah Paul Ratfiel anklagend an.

      »Konntest du Idiot denn nichts sagen?« fragte er wütend und ein wenig zischelnd, was aber mit dem Schneidezahn zusammenhing.

      »Wollt ich doch«, erwiderte Paul und grinste wider Willen.

      »Die Stufen sind eingeschmiert worden«, berichtete Caven unnötigerweise, da Paul es bereits wußte.

      »Verdammt hinterlistig«, beschwerte sich Paul, »so was macht man einfach nicht.«

      »Wir brauchen uns gar nicht weiter umzusehen«, sagte Caven und fingerte vorsichtig an seiner Nase her-um. »Die haben hier mit Besuch gerechnet und längst alles weggeräumt, was interessant sein könnte.«

      »Laß uns gehen«, schlug Paul nervös vor, »wer weiß, was sonst noch für Überraschaungen auf uns war-ten.«

      Cliff Caven pflichtete seinem Begleiter bei. Hier war für sie wirklich nichts mehr zu holen. Er humpelte zusammen mit ihm zurück zum Vorflur und zur Tür.

      Und genau hier erlebten die beiden Helden eine zweite Panne. Sie ahnten ja nicht, welch ein guter Psycho-loge Josuah Parker war.

      Caven entdeckte in dem großen Briefkasten unter dem Türschlitz eine Art Doppelbrief, der verschnürt und dazu noch versiegelt war. Ein Wertpäckchen hätte man nicht besser sichern können.

      Caven bückte sich etwas mühsam und registrierte dabei, daß er sich die linke Hüfte verstaucht haben muß-te. Er sah durch die Sichtscheibe des Briefkastens, überlegte einen Moment und holte den Doppelbrief dann heraus. Die Versuchung war einfach unwiderstehlich.

      »Josuah Parker«, las er die Anschrift. »Das Ding kommt aus London.«

      »Mach’s doch auf«, schlug Paul vor.

      Caven nickte. Er ging mit Paul zurück in den Wohnraum und machte sich mit spitzen und geschickten Fingern daran, den Doppelbrief aufzuschnüren. Vorher hatte er allerdings den Inhalt mit sensiblen Finger-spitzen abgeschätzt. Es war ihm vorgekommen, als habe er einen flachen Yaleschlüssel gefühlt.

      Sie beugten, sich beide äußerst neugierig über das inzwischen geöffnete Päckchen. In dem wattierten Um-schlag befand sich ein flaches, fingerdickes Schächtelchen, neben dem tatsächlich ein Yaleschlüssel lag.

      »Jetzt bin ich aber gespannt«, sagte Caven.

      »Und ich erst«, fügte Ratfield hinzu.

      Die beiden Männer beugten sich noch tiefer über das flache Schächtelchen, das Caven zu öffnen sich be-mühte.

      Er hätte es besser nicht getan …

      Es handelte sich um ein Trickschächtelchen, das unter starkem Federdruck stand.

      Als Caven endlich den Deckel hochgezerrt hatte, entspannte sich eine bis dahin zusammengedrückte Fe-der und schleuderte blitzartig ein graues Pulver in die Gegend. Und natürlich erst recht in zwei erwartungs-volle Gesichter.

      Worauf Paul, die Spitzmaus, einen mittelschweren Hustenanfall erlitt und Tränen produzierte.

      Cliff Caven hatte die Hauptladung abgekriegt.

      Das graue Pulver nistete auf seinen Augäpfeln und reizte die Schleimhäute.

      Caven weinte nicht, er heulte wie ein Schloßhund. Blind tappte er umher, unfähig, durch die Tränenschlei-er etwas erkennen zu können. Hinzu kam ein Hustenreiz, der ihn wie einen erkälteten Seehund bellen ließ.

      »Weg«, krächzte Caven, was man ihm nicht verdenken konnte. »Abhauen, Paul …«

      Unter Blinden ist der Einäugige bekanntlich der König. Diese Königsrolle mußte nun Paul übernehmen. Er nahm seinen Begleiter bei der Hand und lotste ihn vor das Haus. Es dauerte einige Zeit, bis sie den VW end-lich richtig angesteuert hatten. Paul übernahm das Steuer und rauschte verhalten los.

      Er sah nicht besonders viel und hätte um ein Haar einen Hydranten mitgenommen. Er konnte den Zusam-menstoß zwar gerade noch vermeiden, knallte dafür aber mit dem linken Kotflügel gegen ein Straßenschild, demolierte die Wagentür und schlingerte anschließend in einem gewagten Slalom hangab die Straße hinun-ter.

      *

      Butler Parkers Einkauf hatte sich verzögert.

      In Falmouth gab es nicht alle Dinge, die er für notwendig hielt. Parker, Lady Simpson und Kathy Porter waren also bis nach Plymouth gefahren, eine Strecke, die der hochbeinige Wagen mit Leichtigkeit geschafft hatte.

      In Plymouth konnte Parker seine Vorräte endgültig ergänzen. Er sah sich sehr gründlich in einem Scherzar-tikelwarengeschäft um und kaufte in einem Spielwarengeschäft ein. Im Kofferraum seines Wagens lagen einige Pakete und eine kleine Stahlflasche, in der sich Wasserstoff befand. Diesen Artikel hatte er sich in einem Fachgeschäft für Industriebedarf besorgt.

      Es dämmerte bereits, als Parker zurück nach Falmouth fuhr. Die Lichtverhältnisse entsprachen genau sei-nen Plänen. Es mußte vollkommen dunkel sein, wenn er vor dem Castle eintraf.

      Als das hügelige Küstengelände in Sicht kam, schaltete der Butler die Scheinwerfer seines hochbeinigen Wagens aus. Er wollte vom Castle aus nicht gesehen werden. Stephan Waters sollte überrascht werden.

      Diskret weckte er Agatha Simpson, die während der Rückfahrt ein kleines Nickerchen gemacht hatte. Sie war sofort da und sah sich unternehmungslustig um.

      »Das Castle, Mylady«, meldete der Butler, der augestiegen war und die hintere Wagentür öffnete.

      »Was machen wir zuerst?« erkundigte sich die Detektivin.

      »Wenn Mylady erlauben, möchte ich mich zuerst mit der Versorgung des Schlosses befassen«, antwortete Parker. »Fehlendes Wasser und Licht erweisen sich stets als ausgesprochen hinderlich.«

      »Wie lange werden Sie brauchen, Mister Parker?«

      »Mylady sollten sich auf etwa eine halbe Stunde einrichten«,


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