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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      Er lüftete knapp seine schwarze Melone, schulterte die diversen, erbeuteten Waffen und verließ die bei-den, sehr beeindruckten Männer, die leise miteinander tuschelten.

      Sie unterhielten sich über das Thema, ob es angebracht war, überhaupt noch mal ins Schloß zurückzukeh-ren.

      *

      Es war dämmerig geworden.

      Waters stand auf einer Plattform und sah auf das Vorgelände hinunter. Artie und Ray waren schon seit ei-nigen Stunden überfällig. Da Waters aber bisher keine Schüsse gehört hatte, wußte er nicht, was sich da draußen zwischen den Klippen ereignet hatte.

      Cary, sein dritter Leibwächter, machte sich ebenfalls seine Gedanken.

      Er war inzwischen fest davon überzeugt, daß Artie und Ray sich abgesetzt hatten. Einmal wegen des pe-netranten Gestanks im Castle, zum anderen aber auch aus Gründen der Sicherheit. Sie hatten die Gelegenheit genutzt und Waters aufgegeben.

      Nun zerbrach Cary sich den Kopf darüber, wie auch er das Weite suchen konnte. Er hatte keine Lust, wei-terhin für Waters den Kopf hinzuhalten. Das Syndikat war eben doch stärker. Gegen diese mächtige Organi-sation hatte man einfach keine Chance.

      Weit unten im Castle meldete sich das Telefon.

      Waters schrak deutlich zusammen und rannte dann los.

      Der Bescheid aus London.

      Er merkte in seinem Eifer nicht, daß Cary ihm klammheimlich und dazu noch auf Zehenspitzen folgte. Ca-ry wartete unten im Korridor, bis Waters in seinem Zimmer verschwunden war, dann pirschte er sich an der Tür vorbei und rannte durch lange Korridore, Hallen, Treppen und Gänge, bis er den Vorplatz erreicht hatte.

      Waters aber hatte inzwischen den Hörer abgenommen und meldete sich.

      »Hier London«, sagte eine kühle Stimme. »Waters, Sie haben die Schraube überdreht …«

      »Wie … wie, bitte?« Waters stotterte aufgeregt, den Gestank im Raum merkte er im Moment nicht, dazu war er viel zu nervös.

      »Sie haben einen Spezialisten von uns böse zugerichtet«, redete die kalte Stimme weiter. »Der Mann liegt jetzt im Krankenhaus. Brüche und schwere Gehirnerschütterung. So was verzeihen wir nicht! Niemals …«

      »Wen soll ich ausgeschaltet haben?«

      »Einen verdammt teuren Spezialisten«, wiederholte die kühle Stimme noch mal. »Der Mann liegt in Gips und ist für die nächsten Wochen nicht mehr einsatzfähig …«

      »Das muß ein Irrtum sein«, verteidigte sich Waters.

      »Uns machen Sie nichts vor«, drohte die Stimme aus London. »Sie haben da so ein seltsames Trio auf un-seren Mann angesetzt. Eine alte Lady, einen Butler und so ’n junges Ding … Keine schlechten Leute, zuge-geben, aber das ändert nichts an den Tatsachen!«

      »Ich schwöre, daß ich damit nichts zu tun habe«, sagte Waters, um erst dann zu verstehen, von wem die Stimme aus London gesprochen hatte.

      »Sagten Sie eine Lady, ein Butler und eine Gesellschafterin?«

      »Sie kennen das Trio also!« Das klang wie eine Feststellung.

      »Ja, natürlich … Aber …«

      »Na also! Und während Sie unseren Spezialisten fertigmachen lassen, wollen Sie gleichzeitig mit uns ver-handeln? Sie sind wohl nicht recht bei Trost, wie?«

      »Ich habe mit dem Butler und der alten Lady nichts zu tun. Ehrenwort! Die sind ja auch hinter mir her …«

      »Faule Ausrede, Waters.«

      »Ich schwöre! Die machen mir ja das Leben zur Hölle! Ich habe keine ruhige Stunde mehr … Warum hätte ich wohl sonst angerufen? Überlegen Sie doch mal! Das Trio ist nicht von London hierher geschickt wor-den?«

      »Kommen Sie mir bloß nicht mit der Masche«, sagte die verärgerte Stimme. »Uns streuen Sie keinen Sand in die Augen, Waters. Sie wollen wohl auf Ahnungslosigkeit machen, wie? Na, schön, wir werden Ihnen bald mal zeigen, wie dumm wir sind! Machen Sie sich auf einiges gefaßt!«

      Waters wollte erneut einen Schwur leisten, doch die Gegenseite hatte bereits aufgelegt. Der Mann nagte an seiner Unterlippe, schwitzte vor Angst und überlegte, wen man da wohl mit dem Spezialisten gemeint haben könnte, der jetzt im Krankenhaus lag. Er wußte doch schließlich genau, daß er damit nichts zu tun hatte.

      Er rief nach Cary und bekam keine Antwort …

      Waters irrte durch die Korridore, Gänge und Hallen und über Treppen, doch von Cary war weit und breit nichts zu sehen. Bis Waters ein schrecklicher Verdacht kam.

      Er rannte hoch auf einen Turm und – entdeckte seinen dritten Leibwächter, der gerade den Rest der Ka-belstrecke hinter sich brachte.

      Cary setzte sich nämlich ab und inspizierte keineswegs die Tragfähigkeit der Brückenhalterung.

      Er saß rittlings auf dem dicken Kabelstrang und rutschte dem rettenden Festland entgegen. Er hatte es fast geschafft.

      Waters sah rot vor Wut.

      Er drehte durch.

      Er riß die Pistole aus der Schulterhalfter und belegte Cary mit Dauerfeuer.

      Drei Geschosse verfehlten das Ziel, das das vierte traf.

      Cary erhielt einen schweren Schlag und wäre beinahe hinunter durch die hochgeklappte Brückenstelle ins Wasser gestürzt. Er hielt sich mit letzter Kraft fest und kletterte dann bedeutend langsamer weiter.

      Waters schoß …

      Er brachte noch einen zweiten Treffer an, bei dem es sich aber zu Carys Glück nur um einen Streifschuß handelte. Der dritte Leibwächter rutschte inzwischen im Zeitlupentempo in den Vorturm, wo die Kabel-stränge endeten, und entschwand seiner Sicht.

      Waters war allein!

      Er warf die Waffe ins Wasser und fühlte sich verlassen in dem großen, düsteren Castle, das an sich schon unheimlich wirkte.

      Er lachte ein wenig irr und drohte Cary mit der geballten Faust, Cary sah überhaupt nicht hin. Er schleppte sich mühsam unten aus dem Turm heraus und machte sich dann humpelnd davon.

      Waters bekam nicht mehr mit, daß Cary von einem sehr würdevoll gekleideten und auch aussehenden Mann empfangen wurde, der einen schwarzen Zweireiher und eine schwarze Melone trug.

      *

      Es war völlig dunkel geworden.

      Neben Parkers hochbeinigem Wagen standen zwei Wagen der Polizei. Uniformierte Beamte hatten sich vor dem Vorwerk des Castle im Halbkreis aufgebaut und sicherten den Einsatz. Ein hoher Beamter unter-hielt sich angeregt mit Lady Simpson, Butler Parker und Kathy Porter.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, möchte ich entschieden widersprechen«, sagte der Butler gerade gemessen. »Ein Sturm auf das Schloß würde unnötige Opfer kosten.«

      »Sollen wir Waters etwa aushungern?« fragte der hohe Beamte ungeduldig und ein wenig von oben herab. Parker hatte die zuständige Behörde alarmiert und ihr Cary vorgeführt. Unter dem Eindruck der Schußver-letzung hatte Cary seine Geschichte erzählt, in der Waters sehr schlecht davongekommen war. Nun sollte der Schütze aus seinem Bau herausgeholt werden.

      Parker hatte der Polizei gegenüber eine harmlose Story berichtet, in der es von Zufällen nur so wimmelte. Lady Simpson hatte diese Geschichte noch zusätzlich ausgeschmückt, während Kathy Porter sich ungemein scheu gezeigt hatte. Bei allem Mißtrauen der Polizei waren die zuständigen Beamten zu der Meinung ge-kommen, daß dieses skurrile Trio unmöglich aktiv gewesen sein konnte. Diesen drei Leuten war doch kaum etwas zuzutrauen.

      »Wie bekommen wir Waters also aus seinem Bau?« fragte der Beamte noch mal.

      »Mit einem entsprechenden Geräuschpegel«, schlug der Butler vor.

      »Wie bitte?«

      Parker


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