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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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er die beiden Burschen ins Haus, barg die Ketten und schloß die Tür. Er op-ferte zwei seiner privaten Handschellen und kettete seine Gegner aneinander. Sobald sie wieder in der Lage waren, sich auf den Beinen zu halten, standen sie sich sehr eng Auge in Auge gegenüber. Die Handschellen sorgten dafür. Zur Zeit lagen die zwei Kerle aber noch auf den Fliesen des Vorkorridors und wurden von Parker durchsucht.

      Butler Parker fand zwei Dolche in ihren Taschen, Schlagringe und zwei Rasiermesser. Er hatte seine Kon-trahenten also richtig eingeschätzt. Es handelte sich um billige Schläger, die man in der Stellenvermittlung der Unterwelt leicht mieten konnte.

      *

      »Sie haben mit Mister Parker gesprochen?« fragte Kathy Porter, als Lady Simpson sich wieder im Beton-bunker einfand.

      »Hoffentlich hat er mich verstanden«, erwiderte die Detektivin und sah zur Tür des Bunkers hinüber, die gerade wieder geschlossen wurde. »Er soll die Übergabe des Lösegeldes verhindern.«

      »Und wie?« Kathy Porter war fast froh, daß Mylady wieder zurückgekehrt war. Sie hatte tausend Ängste ausgestanden, kannte sie doch das wilde Temperament der streitbaren Dame.

      »Falls Parker nur einen Funken Verstand hat, wird er mit den zweihundertausend Pfund durchbrennen«, meinte Agatha Simpson grimmig, »und dafür sorgen, daß diese Flegel nicht ein zweites Mal abkassieren können.«

      »Ob die Kidnapper sich das gefallen lassen werden, Mylady?«

      »Das wird sich noch früh genug herausstellen, Kindchen. Aber solange sie kein Geld haben, werden wir leben. Und darauf allein kommt es an.«

      »Hatten Sie Schwierigkeiten, Mylady?« Kathy Porter sah die alte Dame forschend an. Im Licht der Warn-lampe, die man den Frauen gelassen hatte, sah Lady Simpson allerdings leicht angeregt aus. Kathy Porter hatte dafür einen erfahreren Blick.

      »Ich würde es so sagen, Kindchen, ich hatte keine Schwierigkeiten.« Lady Simpson schmunzelte nach-drücklich.

      »Sondern?«

      »Dieser glatte Lümmel, der Ritchie genannt wird … Ich habe versucht, ihm meinen Standpunkt klarzuma-chen.«

      »Nein, Mylady!«

      »Er wird ein blaues Auge bekommen«, prophezeite die Detektivin fachkundig. »Ich kann es nun mal nicht ausstehen, wenn man sich mir gegenüber schlecht benimmt.«

      »Und dieser Boxer, Mylady? Ließ er das zu?«

      »Ein recht ordentlicher Mann«, stellte Agatha Simpson nachdenklich fest. »Er muß nur mit Nachdruck auf den rechten Weg gebracht werden. Wie haben denn Sie die Zeit hier verbracht, Kindchen?«

      »Der Albino scheint sich für mich zu interessieren.«

      »Das möchte ich ihm auch geraten haben«, grollte Agatha Simpson und schmunzelte dann. »Daraus läßt sich hoffentlich etwas machen, oder?«

      »Bestimmt, Mylady.«

      »Aber nicht übertreiben«, warnte die Detektivin. »Lassen Sie dieses Früchtchen an der langen Leine zap-peln. So, und jetzt möchte ich mein Abendessen und ein Bett haben. Reichen Sie mir noch mal den Cam-pingsessel herüber. Diesen Strolchen muß man klar machen, wer man ist!«

      Nachdem die Lady den verlangten Sessel erhalten hatte, begann sie mit einer gekonnten Zweitauflage ih-rer Trommelwirbel, wobei ein kritisches Ohr leicht feststellen konnte, daß ihre Auffassung von Rhythmus an Tiefe und Reife eindeutig zugenommen hatte.

      *

      Bevor die beiden Hauptkassierer Morris Hantel und Norman Stilford sich von Bankier Geoffrey verab-schiedeten, faßten sie ganz automatisch nach ihren Tresorschlüsseln … und waren leicht bis mittelschwer bestürzt.

      »Wo … ist … denn … mein Schlüssel«, fragte Morris Hantel in Raten und begann verzweifelt in sämtli-chen Taschen seines Anzugs zu suchen.

      »Meiner … ist … auch weg!« stellte Norman Stilford ebenfalls ratenweise fest und schüttelte dazu un-gläubig den Kopf. »Ich weiß genau, daß ich ihn wieder eingesteckt habe.«

      »Meine Herren, meine Herren!« Geoffreys Stimme klnag scharf. »Sehen Sie gründlich nach! Die Schlüssel können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.«

      »Hast du denn deinen Schlüssel noch, alter Knabe?« erkundigte sich Geoffreys Sohn und grinste.

      Worauf George Geoffrey seinen Schlüssel hervorziehen wollte, aber ins Leere griff.

      Die mittelschwere Bestürzung der drei Männer verwandelte sich in gelinde Panik.

      »Verschwunden«, sagte Geoffrey jetzt überflüssigerweise. »Das begreife ich nicht!«

      »Aber ich, alter Knabe«, erwiderte Charles Geoffrey. »Ich sage nur Parker, Josuah Parker!«

      »Parker?« Geoffrey senior sah seinen Sohn ungläubig an.

      »Natürlich«, redete Charles Geoffrey munter weiter, »er hat euch die Tresorschlüssel aus der Tasche ge-luchst. Für mich ist das ein ganz klarer Fall.«

      »Unmöglich«, sagte Morris Hantel.

      »Ausgeschlossen«, stellte Stilford fest.

      »Völlig unmöglich«, flüsterte George Geoffrey mit bereits heiserer Stimme vor Entsetzen. »Ich kenne doch Mister Parker. Er genießt das volle Vertrauen von Lady Simpson.«

      »Na und?« Charles Geoffrey lachte spöttisch auf. »Geld verdirbt den Charakter, heißt es nicht so? Und kennst du diesen Parker wirklich richtig? Vielleicht hat er ein ganz bestimmtes Privatleben und hat euch allen nur etwas vorgemacht, um eines Tages an das große Geld heranzukommen.«

      »Zweihunderttausend Pfund!« stöhnte George Geoffrey.

      »Da kann man schon schwach werden«, redete Charles weiter, »aber wie hat er es denn geschafft, euch um diese Zeit zusammenzutrommeln?«

      George Geoffrey sah sich nun gezwungen, seinen Sohn in die Geschichte einzuweihen.

      »Und auf solch einen billigen Trick seid ihr hereingefallen?« spottete Charles Geoffrey, als er die Einzel-heiten kannte. »Daraufhin rückt ihr bereits die zweihunderttausend Pfund heraus?«

      »In kleinen Noten«, fügte Morris Hantel hinzu.

      »In gebrauchten kleinen Noten«, korrigierte Norman Stilford.

      »Das Geld werdet ihr nie Wiedersehen«, behauptete Charles Geoffrey. »Diese ganze Sache war doch nur eine raffinierte Finte.«

      »Ich habe schließlich mit Lady Simpson gesprochen«, wehrte sich der Vater des jungen Mannes.

      »Stimmen am Telefon lassen sich leicht imitieren, alter Knabe«, sagte Charles Geoffrey, »geradezu genial, wie der Butler euch hereingelegt hat! Dafür verdient er fast schon einen Orden …«

      »Ich … Ich werde sofort die Polizei verständigen«, sagte George Geoffrey, »das heißt, vorher werde ich noch mal in der Stadtwohnung anrufen.«

      »Wenn du glaubst, alter Knabe, daß der Butler sich melden wird, gehst du in die falsche Richtung.«

      George Geoffrey griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer, die er natürlich in- und auswendig kannte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis auf der Gegenseite abgehoben wurde und Parker sich meldete. Da Charles Geoffrey die Verstärker- und Mithöranlage eingeschaltet hatte, war seine Stimme im Büro gut zu hören.

      Sie klang gemessen und förmlich wie immer.

      »Selbstverständlich werde ich das Geld den Kidnappern überbringen«, sagte er auf die entsprechende Frage hin. »Ich wundere mich ein wenig, falls mir das erlaubt ist, daß Sie daran zweifeln, Sir!«

      »Und … Und die Tresorschlüssel! Ich weiß, daß Sie sie an sich genommen haben!«

      »In der Tat, Sir!«

      »Wie bitte? Und das sagen Sie so einfach?«

      »Eine reine


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