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Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman. Leni BehrendtЧитать онлайн книгу.

Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman - Leni Behrendt


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gleicher Zeit lustig drauflos flirtete, gerieten ihretwegen in Streit, worauf sie denn feige von der Bildfläche verschwand, um nach Hause zurückzukehren. Ich mußte natürlich mit, da ich doch nun mal ihr geplagtes Kindermädchen bin.

      Zuerst ging auch alles ganz gut, bis der Schneesturm losbrach und wir dadurch Sicht und Richtung verloren. Zum Unglück stürzte Gudrun noch, schlug mit dem Knie auf die Kante des einen Ski, blieb hilflos liegen, und ich konnte zusehen, wo ich Hilfe aufstöberte. Man hat schon seine Not mit dem charmanten Flirt, wie ihr Vater sie schmunzelnd nennt«, schloß sie seufzend, und Erdmuthe sagte lachend:

      »Es scheint aber eine liebe Not zu sein, nicht wahr, Fräulein Arnhöft?«

      »Na ja, was soll man schon machen«, kam es gottergeben zurück. »Sie ist mir doch nun mal ans Herz gewachsen, trotz ihrer Unnützigkeit. Und wenn sich nicht ein Mann findet, der mich von meinem Beschützeramt erlöst, so kann ich das schwere Amt schleppen bis an mein seliges Ende.«

      Es klang so kläglich, daß die andern amüsiert auflachten. Und mit ihnen die dralle Maid, die sich ins Zimmer schob.

      »Nun, Grete, was gibt’s?« fragte die Hausherrin freundlich. »Du siehst mir so aus, als ob du etwas auf dem Herzen hättest.«

      »Hab’ ich nicht, Frau Baronin«, wurde treuherzig behauptet. »Ich soll bloß das Fräulein da zu dem andern nach oben schicken, weil es ungeduldig ist und Launen hat. Das Knie tut nicht mehr weh, sie will man bloß Gesellschaft haben.«

      »Für ihre Launen?« fragte Rupert dazwischen.

      »Aber nein doch, Herr von Bärlitz, für sich. Und nun geh’ ich, weil ich alles bestellt habe.«

      Damit trollte sie zufrieden ab, und Karola folgte ihr auf dem Fuß.

      »Das hat uns gerade noch gefehlt«, brummte Gudrun, nachdem ihr Karola die Klemme, in der sie steckten, erklärt hatte. »Was sind das da unten eigentlich für Leute?«

      »Du wirst lachen! Die ›Leute‹ sind die Frau Baronin von Hörgisholm mit Schwägerin, Sohn und Bruder, einem Herrn von Bärlitz, denen man ihre vornehme Abstammung sieben Meilen gegen den Wind ansieht.«

      »Ach du lieber Gott«, sagte Gudrun erschrocken, fing sich dann aber rasch wieder und fragte neugierig:

      »Wie alt sind die Herren denn ungefähr?«

      »So um die Achtzig.«

      Zuerst war Gudrun verblüfft, doch dann lachte sie hellauf.

      »Na, dann muß die Mutter des Barons so um die Hundert sein. Wenn du schon schwindelst, Karlchen, dann tu es nächstens geschickter.«

      »Und du tu mir den Gefallen und fang nicht womöglich mit den Herren an zu flirten nach beliebter Art. Damit würdest du uns höchstens blamieren.«

      »Aber Karlchen, wer tut denn so was«, tat Gun entrüstet, während der Schelm ihr aus den Augen lachte.

      »Wenn die Herren damit nicht anfangen, ich tu’ es bestimmt nicht.«

      »Gott gäb’s«, seufzte Karola. »Was macht dein Knie? Wirst du aufstehen und nach unten kommen können?«

      »Ich will es versuchen. Du mußt mir beim Ankleiden helfen.«

      Zehn Minuten später humpelte sie denn am Arm Karolas davon, tapfer den Schmerz verbeißend, den ihr das geprellte Knie bei jedem Schritt verursachte. Trotzdem strahlte sie, als sie im Wohnzimmer stand, und strömte das Fluidum aus, das sie so unwiderstehlich machte.

      So ein richtiges holdes Mädchenwunder, dachte Rupert, der dann auch die Vorstellung übernahm, worauf Gudrun auf die Hausherrin zuhumpelte und sich artig über ihre Hand neigte.

      »Verzeihen Sie, Frau Baronin, daß ich Ihnen so viel Unruhe ins Haus brachte«, bettelte sie mit Augen und Lippen. »Und wie mir meine Verwandte eröffnete, sind wir durch den starken Schneefall gezwungen, Ihnen weiter zur Last zu fallen.«

      »Darauf möchte ich Ihnen dieselbe Antwort geben wie vorhin Fräulein Arnhöft«, entgegnete die Dame trocken. »Nämlich: So unleidlich werden Sie sich doch wohl nicht betragen, um uns zur Last zu fallen. Und nun nehmen Sie rasch Platz; denn das Stehen tut Ihrem verletzten Knie bestimmt nicht gut. Haben Sie noch arge Schmerzen?«

      »Nur wenn ich das Bein strecke und aufsetze, aber auch dann ist der Schmerz erträglich. Die Salbe der Mamsell hat tatsächlich Wunder gewirkt.«

      »Für uns schon längst mehr kein Wunder, dieses Wunder. Hier kuriert alle und alles unser Sephchen mit der Salbe, vom Schnupfen angefangen bis zum …«

      »Liebeskummer«, warf Rupert schmunzelnd ein. »Sephchens Elixier aufs Herzchen geschmiert, hokuspokus, hinweg ist der Liebe Zaubermacht. Wenn die Damen also Verwendung haben sollten, Josepha Freundlich steht gern zu Diensten.«

      »Josepha Freundlich?« dehnte Gudrun. »Heißt etwa die Mamsell so?«

      »So ist es.«

      »Ach du lieber Gott«, sagte Karola nur, doch es sprach Bände und löste bei den andern herzliches Lachen aus.

      Nachdem Gun auch die andern begrüßt hatte, wobei sie nicht unterlassen konnte, die beiden Herren mit ihrem »nichtsnutzigen« Blick zu bedenken nahm sie in dem Sessel Platz, den Arvid ihr zurechtschob. Ermenia schob ihr ein Sofakissen unter die Kniekehle und so saß sie denn da, alle der Reihe nach anlachend.

      Ein Menschenkind, einfach bezaubernd in seiner Jugendmaienblüte. Rank und schlank gewachsen, mit feinem Gesicht, hellbraun glänzendem Gelock und Augen so leuchtend wie kostbare Saphire. Dazu aus gutem Hause, tadellos erzogen, dazu noch reich, was Wunder, wenn die Männer ihr da eifrig den Hof machten.

      Gudrun, die natürlich über ein selbstsicheres Auftreten verfügte, fühlte sich hier irgendwie beklommen, obwohl die Umgebung nicht die Prachtentfaltung aufwies, wie sie sie allein schon von ihrem Zuhause gewohnt war und die daher gar keinen Eindruck mehr auf sie machte. Doch dieser große Raum strömte ein Fluidum aus, für das sie keine Bezeichnung finden konnte.

      Das machte wahrscheinlich die ganze Einrichtung, die gewiß nicht »dem letzten Schrei« entsprang, sondern aus einer Zeit stammte, wo noch Wert auf vornehme Gediegenheit gelegt wurde, wo noch jedes Stück ein Kunstwerk darstellte. Die Flächen der Mahagonimöbel glänzten wie Spiegelglas, die Beschläge gleißten wie pures Gold. Der Flügel, der inmitten des Raumes unnahbar seinen Platz behauptete, zeigte wundervolle Intarsien. Echte Teppiche, bequeme Postermöbel, duftige Gardinen gaben dem Gemach die Wärme, die Topfblumen auf den breiten Fensterbrettern etwas Fröhliches und die alte, herrliche Standuhr, so hoch und breit, daß man ohne weiteres in sie hineinkriechen konnte, mit ihrem brummenden Ticktack die Traulichkeit.

      Und dann war da ein großes Gemälde, das im schweren Gold­rahmen an der einen Wand hing. Es zeigte eine Dame, die an die Königstöchter alter deutscher Sagen erinnerte – einen großen, schlanken Offizier in der Galauniform der Ulanen und einen vielleicht dreijährigen Knaben im grünen Samtanzug mit Spitzenkragen und Manschetten. Blonde Locken hingen diesem bildschönen Kind bis auf die Schultern, große Blauaugen strahlten aus dem weichen Gesichtchen.

      Und dieses Bild gab dem Raum eine ganz besonders vornehme Note. Es raunte von Glanz und Pracht längst vergangener Zeiten. Wo es noch feudale Reiterregimenter gab und deren Offiziere stolz darauf waren, sich dazu zählen zu dürfen.

      Wie gebannt schaute Gudrun Wiederbach auf das Gemälde, und als sie den Blick dann endlich von ihm losriß, ging er verstohlen zu der Hausherrin, die sich lebhaft mit Karola unterhielt, während die andern interessiert zuhörten.

      Ja, das war unverkennbar die gleiche Dame wie auf dem Bild, nur um vielleicht ein Vierteljahrhundert älter geworden. Aber schön war sie auch heute noch – und vornehm.

      Der kleine Knabe konnte wohl kein anderer als ihr Sohn sein, der mittlerweile ein Mann geworden war und daher keine Ähnlichkeit mit dem bildschönen Kind haben konnte.

      Jetzt ging Gudruns Blick verstohlen zu ihm hin, der im Sessel saß und über etwas sprach, das sie nicht erfaßte. Sie lauschte nur der sonoren Stimme, der etwas Herrisches


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