Эротические рассказы

Perry Rhodan Neo 234: Die Himalaya-Bombe. Rüdiger SchäferЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 234: Die Himalaya-Bombe - Rüdiger Schäfer


Скачать книгу
anderen Space-Disks sowie die blinkenden Lichter der Landefelder und Verwaltungsgebäude, als säße sie auf einer Aussichtsplattform. Der Gleiter, mit dem sie gekommen war, war bereits verschwunden.

      Reiß dich zusammen!, ermahnte sie sich. Das Zeitalter der Bullaugen und Bildschirme ist nun mal Geschichte. Ohne Holos geht heute nichts mehr. Nur weil du technisch im Mittelalter lebst, gilt das nicht automatisch für die ganze Welt.

      Kaum zehn Sekunden später erhielt die Space-Disk die Startfreigabe. Sie hob ab und strebte – erst langsam, dann immer schneller werdend – senkrecht Richtung Himmel. Zu spüren war fast nichts. Hannah hatte einmal gelesen, dass es längst problemlos möglich war, die Beschleunigungskräfte, die bei einem Raum- oder Atmosphärenflug auftraten, mittels Andruckabsorbern und gerichteten Schwerkraftfeldern vollständig auszugleichen. Man verzichtete allerdings teilweise darauf, um Besatzung und Passagieren das Gefühl des Fliegens zu erhalten. Vor allem Piloten brauchten die unmittelbare Rückmeldung ihres Fluggeräts, um auf eventuelle Probleme adäquat reagieren zu können.

      Dennoch krampften sich Hannahs Finger in die Polster ihres Sessels, als das Raumfahrzeug während des rasanten Aufstiegs sanft vibrierte. Aus dem Bauch des Diskusboots drang ein kaum hörbares Brummen an ihre Ohren. Hin und wieder gaben die Holokontrollen ein Piepsen, Klicken oder Zirpen von sich. Wenig später durchstießen sie die Wolkendecke.

      Oberleutnant Polat wandte den Kopf und lächelte beruhigend wie ein erfahrener Flugkapitän, der genau wusste, wie verunsichert sein Passagier war. »Wir fliegen über Polen, die Ukraine, Russland, Kasachstan und China der Sonne entgegen, Ma'am. In Terrania ist es gerade 8.21 Uhr morgens. In vierzig Minuten erreichen wir den mongolischen Luftraum. Zehn Minuten später können Sie einen einmaligen Blick auf Terrania genießen. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?«

      »Nein, danke.« Hannah schüttelte den Kopf. »Das ist ... Das ist alles ziemlich aufregend für mich, wissen Sie. Ich bin noch nie in einem ... Raumschiff geflogen.«

      »Was Sie nicht sagen, Ma'am.« Polats Lächeln wurde eine Spur breiter. »Dann genießen Sie es. Ich bin seit fünfzehn Jahren bei der Flotte und tue es immer noch. Jedes Mal.«

      Tatsächlich entspannte sich Hannah mit jeder weiteren Minute ein bisschen mehr. Dazu trug sicher auch der Umstand bei, dass ihre Begleiter bei allem, was sie taten, vollkommen ruhig und professionell wirkten. Vor allem aber nahm sie das überwältigende Geschehen gefangen, das sich vor ihren Augen abspielte.

      Aus zweihundert Kilometern Höhe war die Krümmung des Horizonts deutlich auszumachen. Unter ihr lag Europa und war dank der von der Bordpositronik unterstützten optischen Darstellung in allen Details zu erkennen: ein Teppich aus glitzernden Lichtern und farbigen Tupfern. Es schien auf dem Kontinent keine Stelle mehr zu geben, an der sich der Mensch nicht ausgebreitet hatte.

      Vor ihr lag eine Wand aus grauer Watte, durch die hin und wieder eine Spur von Orange schimmerte. Irgendwo dort unternahm die aufgehende Sonne ihre ersten Versuche, die Dunkelheit zu vertreiben und dem neuen Tag zum Sieg zu verhelfen.

      Und über ihr – die Sterne! Vermutlich half auch da die Technik nach; trotzdem schnürte ihr der Anblick die Kehle zusammen. Ein Tuch aus schwarzem Samt, auf dem Tausende winziger Diamanten um die Wette funkelten. Die Lichter unter ihr hatten Menschen gemacht, doch die Lichter dort draußen, deren Signale ihre Reise zur Erde meist angetreten hatten, als dort an intelligentes Leben noch gar nicht zu denken gewesen war, existierten seit Millionen oder sogar seit Milliarden von Jahren. Sie waren die stummen Zeugen eines Universums, das der Mensch noch nicht einmal begonnen hatte zu erforschen, geschweige denn zu begreifen.

      Verstohlen wischte sich Hannah eine Träne weg, die sich aus ihrem Augenwinkel gelöst hatte und die Wange hinunterlief. Als sie eine leichte Berührung an der Schulter spürte, wandte sie den Kopf und sah in die ernsten Züge von Oberleutnant Ayaz Polat.

      »Ich wünschte, dass jeder einmal hier oben sein könnte«, sagte er leise. »Ich glaube, dann wären wir da unten schon ein gutes Stück weiter, meinen Sie nicht, Ma'am?«

      »Ja«, gab Hannah Stein tonlos zurück. »Ja, das glaube ich auch.«

      5.

      Die Nacht verschwand binnen weniger Minuten und machte dem Licht des Tages Platz. Es war, als liefe ein Film im Zeitraffer ab. Die Space-Disk schien in freiem Fall auf die Planetenoberfläche zuzustürzen, während die Sonne von einem verwaschenen Fleck zur grell lodernden Scheibe wurde.

      Rupuk Khaan zog das Diskusboot in eine enge Kurve und reduzierte die Geschwindigkeit, bis das Raumfahrzeug mit gut fünfhundert Stundenkilometer und in rund tausend Metern Höhe über die karge Landschaft der Gobi raste. In diesem Teil Zentralasiens wurde die Wüste nicht von Sanddünen geprägt, sondern war von eher steppenähnlicher Beschaffenheit. Der harte und trockene Boden war da und dort von genügsamen Sträuchern und Gräsern bewachsen. Hin und wieder erhoben sich spitze Felskämme über die rotbraune Ebene.

      »Sehen Sie nach vorn, Ma'am«, forderte Ayaz Polat seine Passagierin auf, als sie eine Art Senke überflogen.

      Für einen Moment glaubte Hannah Stein, dort eine Bewegung auszumachen. Doch sie waren zu schnell vorbei, als dass sie hätte mehr erkennen können. Nun hob sie den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit in Flugrichtung.

      »Terrania«, sagte der Oberleutnant. Es klang beinahe andächtig.

      Zunächst sah Hannah nur eine Kuppel aus gleißendem Licht. Doch mit jeder weiteren Sekunde, die sich die Space-Disk der Riesenstadt näherte, wurden mehr Einzelheiten sichtbar.

      Jedes Kind lernte bereits in den ersten Schuljahren, dass die Weltmetropole im Jahr 2036 von Perry Rhodan gegründet worden und nach Plänen des arkonidischen Wissenschaftlers Crest entstanden war. Die ersten Gebäude hatten arkonidische Roboter errichtet; mittlerweile dienten die Bauten als Museum zur Stadtgeschichte. Weiß wie frisch gefallener Schnee, wirkten sie auf Menschen wie von der Sonne angeschmolzene Eisblöcke ohne Ecken und Kanten. Wenn es in Trividbeiträgen um Terrania ging, tauchten fast immer die entsprechenden Bilder auf. Ein halbes Jahrhundert später waren diese sogenannten Crest Structures allerdings nur noch ein Anachronismus, denn das Stadtbild hatte sich längst massiv gewandelt.

      Die Space-Disk flog inzwischen über die Vororte, die sich teilweise bis zu 150 Kilometer vom Zentrum Terranias entfernt in die Gobi hinein erstreckten. Ursprünglich hatte der Stadtkern auf dem Staatsgebiet der Volksrepublik China gelegen. Die frisch gegründete Terranische Union hatte der Regierung in Peking das entsprechende Wüstenareal später jedoch abgekauft. Seitdem hatte es vier weitere Gebietsabtretungen gegeben – allerdings nicht mehr durch China, sondern seitens der Mongolei, die sich später als eins der ersten Länder der Welt der Terranischen Union angeschlossen hatte. Seit damals wuchs Terrania in beachtlichem Tempo und tat das noch immer.

      Solche und ähnliche Informationen wurden während des Anflugs ständig über Holos eingespielt. Vieles davon wusste Hannah aber schon. Obwohl sie eher still und zurückgezogen lebte und sich als Historikerin lieber mit der Vergangenheit als mit der Gegenwart beschäftigte, blendete sie die Welt um sie herum nicht aus und interessierte sich sehr wohl für aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Außerdem galt die Evolution der Terranischen Union rein historisch gesehen als eine der wichtigsten und prägendsten Epochen der Menschheitsgeschichte.

      Weitere dreißig Sekunden später war die Wüste vollständig verschwunden. Die Space-Disk war erneut langsamer geworden und schwebte über ausgedehnte Wohnviertel, Parkanlagen, künstlich geschaffene Seen und Flüsse, geschwungene Brücken und futuristisch anmutende Gebäude hinweg, deren Fassaden in allen denkbaren Farben leuchteten. In der Ferne war bereits die imposante Nadel des Stardust Tower zu sehen, dem Wahrzeichen der Stadt, das über zwei Kilometer hoch in den wolkenlosen Himmel ragte.

      »Es wird heute heiß, Ma'am«, informierte sie Oberleutnant Polat. »Im Moment haben wir im Zentrum noch knapp über zwanzig Grad Celsius, aber gegen Mittag werden es sicher vierzig sein. Es gibt inzwischen zwar erste Versuche für eine satellitengestützte Wetterkontrolle, aber noch herrscht in Terrania Wüstenklima.«

      Um den Stardust Tower herum


Скачать книгу
Яндекс.Метрика