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Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King. Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King - Andreas Suchanek


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schön, dann eben anders.« Er griff nach ihrer Hand.

      In diesem Moment erklang ein Keuchen am oberen Ende der Treppe.

      »Danielle?!« Es war Randy.

      »Verschwinde!«, rief sie. »Ruf den Sheriff.«

      Glücklicherweise handelte Randy richtig, er warf sich herum und rannte davon. Wenn er schnell genug war, kam er vielleicht noch in das Geheimversteck.

      »Na schön, dann erledige ich das eben selbst.« Thompkins streifte sich einen Schlagring über die Finger der rechten Hand. »Pass auf sie auf.«

      »Was … du kannst doch nicht …« Danielle wollte aufstehen, aber eine unbarmherzige Hand drückte sie wieder in das Sitzkissen. »Und fessele sie ordentlich.«

      »Mach ich, Boss.«

      In ihrem Geist sah sie Randy, der unter dem Hieb eines Schlages zu Boden ging. Panik überfiel sie.

      Lauf Randy. Bitte lauf, so schnell du kannst.

      *

      »Tolle Idee«, sagte Olivia und quälte erneut den Motor, indem sie eine Kurve nahm, einen Gang nach oben wechselte und das Gaspedal nahezu gleichzeitig durchtrat. »Hey, Sheriff, wir haben uns illegal Zutritt zum Haus eines toten Schriftstellers verschafft, nachdem mein Auftrag dort erledigt war. Das hier sind die Nachschlüssel. Und Mason kennen Sie ja, das war der mit den Drogen. Aber natürlich sind wir hier die Opfer, weil wir eine Wanze illegalerweise an das Auto …«

      »Okay«, stoppte Mason ihren Redefluss. »Ich hab es dann auch kapiert. Trotzdem müssen wir uns überlegen, was wir tun, sobald wir ankommen, falls Thompkins und seine Schläger wirklich noch dort sind.«

      »Hm. Leider haben wir nicht viele Möglichkeiten«, sagte Olivia. »Pratt und seine Bande sind harte Brocken. Die kennen gar nichts.«

      »Kennst du ihn etwa?« Sie fuhren an der Ausfahrt zum Steinbruch vorbei. Vor ihnen tauchte eine Einbahnstraße auf, was Olivia aber nicht bekümmerte. Mason klammerte sich an seinen Gurt, als sie hupend einem entgegenkommenden Auto auswichen.

      »Weißt du, es gibt so etwas wie das wirkliche Leben«, sagte sie bitter. »Klar, dass du und Danielle damit nichts anfangen könnt. Reiche Eltern, beliebter Sportler, da vergisst man das schon mal. Aber ich wohne im südlichen Distrikt von Barrington Cove und, auch wenn jeder in der Stadt es totschweigen will: Das Gesetz ist den Leuten dort meistens schnuppe.«

      Mason schluckte. Er wäre niemals auf die Idee gekommen, seine Familie als reich zu bezeichnen. Sein Dad arbeitete hart, ebenso seine Mum. Sie besaßen natürlich ein Haus in Pinewood Oaks, einem neu gebauten Stadtteil, was sich nicht jeder leisten konnte. Trotzdem konnten sie nicht mit einer Prachtvilla konkurrieren, in der Danielles Familie wohnte. Beides war allerdings besser als der südliche Distrikt, der von allen nur Favelas genannt wurde. Der Bürgermeister hätte es niemals zugegeben, doch zwischen mexikanischen Einwanderern, Jugendbanden und Drogenumschlagplätzen hatten seine Deputys keine Chance.

      »Aber ich dachte, Thompkins ist ein kleiner Dealer«, sagte er schließlich nur. »Ich meine, er vertickt Zeug im Steinbruch.«

      »Er ist mehr als das«, sagte Olivia. »Und aus irgendeinem Grund hat er es auf dich abgesehen.«

      »Super! Da fühle ich mich gleich deutlich wohler. Wir müssen den Sheriff alarmieren, sonst schlagen die Typen uns vier zu Brei!«

      Olivia rollte mit den Augen. »Hatten wir darüber nicht schon gesprochen? Aber klar, das ist ja immer deine Lösung. Wenn es brenzlig wird, rennst du zu anderen.«

      »Aber …«

      »Nein!«, fauchte sie. »Hast du es noch immer nicht begriffen? Es gibt niemanden, der dir hilft. Ob in der Schule oder auf der Straße: Die Leute rümpfen die Nase, wenn ich auftauche. Ich bin die Kleine mit der Schrottkarre, die Kleine aus den Favelas. Wenn du so aufwächst, lernst du wenigstens, dass du in der Realität alleine bist und für dich selbst einstehen musst.« Sie funkelte ihn an. »Du bist die Leiter nach unten gefallen, Collister. Jetzt steh auf und lerne zu kämpfen … oder geh unter.«

      Für einen Moment hatte Mason das Gefühl, als läge er wieder auf dem Boden. Unter ihm der Sand der geheimen Bucht, über ihm Olivia, die auf ihn herabblickte.

      »Es tut mir ja leid, dass dir das Leben so übel mitgespielt hat«, sagte er, »aber das heißt nicht, dass mein Leben mit deinem vergleichbar ist. Wenn ich meine Unschuld bewiesen habe, wird alles wieder so wie früher.«

      Olivia schüttelte den Kopf, eher traurig als wütend. »Egal, wie diese Geschichte hier ausgeht: Es wird nie mehr wie früher für dich sein.«

      Vor ihnen tauchte das Anwesen auf.

      *

      Im gleichen Moment, als vor Randy die Standuhr auftauchte, entschied er sich dagegen, das Geheimversteck zu benutzen. Zum einen, weil es dort unten nach der ersten Sichtung keinen zweiten Ausgang gegeben hatte. Zum anderen, weil er nicht tatenlos dabei zusehen konnte, wie diese Widerlinge Danielle etwas antaten. Hilfe musste her, doch die konnte er nur von hier oben rufen.

      Er schlug also einen Haken und rannte in eines der angrenzenden Zimmer, während er sein Smartphone herauszog.

      Der Raum sah aus wie eine Privatkapelle. Die Fenster bestanden aus Buntglas, auf das jemand Engel, Dämonen und allerlei anderes religiöses Zeug gemalt hatte. Direkt davor stand ein steinerner Altar, in den Verzierungen eingehauen waren. Im Hintergrund gab es vier Säulen, auf denen je eine Vase stand.

      Randy sah sich fieberhaft um. Leider gab es keinen weiteren Ausgang.

      »Ganz dumme Idee, Kleiner«, erklang die Stimme von Thompkins. »Ich hab ja keine Ahnung, wo Collister ist, aber das ist mir auch herzlich egal. Du genügst völlig.«

      »So? Wofür denn?«

      Randy überlegte fieberhaft, was er tun konnte. Hier gab es außer einer hölzernen Kabine, die mit einem Vorhang abgetrennt war, keine weiteren Flucht- oder Versteckmöglichkeiten. Abgesehen von zwei zusätzlichen, antik aussehenden Vasen auf einem Steinsims an der Wand ließ sich auch nichts als Waffe gebrauchen.

      »Um eine Nachricht zu überbringen.« Es knirschte, als Pratt näher kam. Erst jetzt registrierte Randy die Scherben am Boden, das heruntergerissene Bild in der Ecke, den zerbrochenen Stuhl im Schatten eines Erkers. Hier hatte ein Kampf stattgefunden. Die Spinnweben an dem Holz des Stuhls deuteten darauf hin, dass das schon eine ganze Weile zurücklag.

      Mit einem Satz war er bei den zerbrochenen Holzresten und schnappte sich das Stuhlbein. Abwehrend hob er es in die Höhe, um Pratt auf Distanz zu halten.

      »Kleiner, du hast keine Ahnung von einem echten Kampf, was?« Mit einer Handbewegung wollte er Randy das Stuhlbein aus der Hand schmettern.

      Doch er wich aus, holte aus und schlug seinem Angreifer auf die Hand mit dem Schlagring. Aufstöhnend taumelte Pratt zurück und riss sich die Waffe herunter. »Das hättest du nicht tun sollen.«

      Thompkins tauchte unter einem zweiten Hieb weg, schlug Randy das Stuhlbein aus der Hand und holte aus.

      Der Schlag traf Randy frontal in den Magen. Mit einem Mal schien die gesamte Luft pfeifend aus seiner Lunge zu weichen – er klappte zusammen. Er hielt sich den Magen.

      »Und jetzt reden wir Klartext.« Thompkins lachte.

      Randy wich, mehr im Reflex als aus Kalkül, Thompkins’ Fuß aus, rollte sich zur Seite und kletterte auf den Steinaltar. Von hier oben konnte er zumindest ordentlich Tritte verteilen.

      Sein Gegner stoppte den Angriff und betrachtete ihn nachdenklich. Schließlich zuckte er die Schultern. »Prinzipiell kann die Nachricht natürlich auch anders aussehen – endgültiger.«


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