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Sophienlust Staffel 14 – Familienroman. Elisabeth SwobodaЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 14 – Familienroman - Elisabeth Swoboda


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erschrocken die Augen auf. Dann aber stand für ihn fest, dass er sein Spielzeug auf jeden Fall retten musste. Jeden Augenblick konnte es von den Pferden zertrampelt werden.

      Flink schlüpfte der Kleine zwischen den Balken hindurch, lief auf die Koppel.

      Die Pferde blieben zutraulich stehen. Sie waren an Kinder gewöhnt und fürchteten sich nicht vor ihnen.

      Uwe krabbelte zwischen den stämmigen Beinen der Lipizzaner herum und griff nach seinem Rennwagen. Doch statt sich nun eilig zurückzuziehen, wollte er ausprobieren, ob das rote Fahrzeug noch ordnungsgemäß rollte. »Brummbrumm«, machte er und fuhr mit seinem Spielzeugauto über Gräser und Steinchen.

      Im gleichen Augenblick überquerte ein Düsenjäger im Tiefflug das stille, friedliche Tal. Die Luft erzitterte von seinem Geheul. Ängstlich stoben die Pferde auseinander. Es kam so etwas wie Panik unter ihnen auf. Da sie zuvor alle dicht zusammengedrängt gestanden hatten, behinderten sie sich nun gegenseitig. Sie streckten ihre schmalen Körper, holten weit mit den schlanken Vorderbeinen aus. Wie ein Sturm brausten sie über Uwe hinweg. Noch ehe der Kleine begriff, was eigentlich geschah, traf ihn ein Huf am Hinterkopf. Es war ein harter, schwerer Schlag, der Uwe sofort das Bewusstsein raubte.

      Aus einer tiefen, klaffenden Wunde spritzte kräftig das Blut, rann über den hellen Pulli, tropfte ins Gras. Der kleine Körper des Jungen sackte zur Seite.

      *

      Christian Gentsch rannte, als gehe es um sein Leben. Der Gedanke an Inge trieb ihn vorwärts, gab ihm immer neue Kraft. Er wollte unter allen Umständen vermeiden, dass Inge morgen umsonst auf ihn wartete. Diese Enttäuschung wollte er ihr ersparen.

      Etwa zwanzig Meter hinter sich hörte Christian das Keuchen des Polizeibeamten. Würde er den Mann abschütteln können? Würde er ihm entkommen? Der Verfolger in Uniform hatte einen entscheidenden Vorteil: Er kannte sich hier viel besser aus, konnte manche Abkürzung benutzen.

      Dennoch war Christian entschlossen, nicht aufzugeben. Er hatte einen sportlich durchtrainierten Körper, der vielleicht länger durchhalten würde als der des wesentlich älteren Polizisten.

      »Mann, so bleiben Sie doch stehen«, keuchte Polizeimeister Kirsch, der nun fest überzeugt war, den gesuchten Kindesentführer vor sich zu haben. Warum sonst rannte der Kerl so? »Wir erwischen Sie ja letzten Endes doch! Es hat keinen Sinn, davonzulaufen. Stellen Sie sich lieber. Wenn Sie Ihre Schuld zugeben, kann das für den Prozess nur von Vorteil sein.«

      Christian Gentsch rannte quer durch den Wald. Immer wieder blieb er hinter einem dichten Gebüsch stehen, um etwas zu verschnaufen. Doch jedes Mal, wenn er glaubte, seinen Verfolger durch dieses Manöver getäuscht zu haben, musste er feststellen, dass er sich geirrt hatte. Polizeimeister Kirsch blieb am Ball. Immer näher kam er, immer mehr holte er auf.

      Christian verdoppelte seine Anstrengungen. Wenn er nur zu seinem Wagen hätte laufen können! Doch gerade das war unmöglich. Schon die nächste Polizeistreife würde ihn im Wagen stoppen und auf ein Revier schleppen. Dann würde er auch noch seine unmotivierte Flucht erklären müssen. Dann würde ihm erst recht niemand mehr glauben. Nein, der einzige Ausweg war, den Verfolger abzuhängen und zu warten, bis er abgezogen war.

      Weit holte Christian im Laufen aus. Er blieb mit seinen leichten Jeans an Dornen und Gestrüpp hängen. Seine Hosen waren bereits zerrissen, die Sandalen drohten den Dienst zu versagen.

      »Warten Sie doch! Sie kommen ohnehin nicht weit. Ich habe schon Verstärkung aus Maibach angefordert. Sie muss jeden Moment hier sein.«

      Die Worte des Polizeibeamten schallten laut durch den Wald. Doch Christian tat, als höre er nichts. Er rannte und rannte, schlug kleine Haken, versuchte seinen Verfolger durch plötzliche Richtungsänderung zu täuschen.

      Jetzt robbte er mit letzter Kraft einen steilen Hang hinauf. Hohe Felsbrocken und Geröll gab es dort oben.

      Vielleicht würde es ihm dort gelingen, sich irgendwo zu verstecken?

      Christian verdoppelte seine Anstrengungen. Er mobilisierte die letzten Kraftreserven. Hatte die Stimme des Polizisten nicht schon recht erschöpft geklungen? Blieb er nicht immer weiter zurück? Vielleicht konnte er nicht mehr. Dann würde das Spiel gewonnen sein. Dann würde er, Christian, stillschweigend von hier verschwinden. Und wenn er wiederkommen würde, würde er in Begleitung von Inge sein. Sie würde alle Missverständnisse aufklären können. Sie würde beschwören können, dass er Uwes Vater war, dass er ein Recht auf das Kind hatte.

      Mit verzweifelter Anstrengung zog sich Christian den Hang empor. Der Polizist schien tatsächlich zurückgeblieben zu sein. Hatte er ihn vielleicht aus den Augen verloren? Christian duckte sich, krabbelte im Schutz des Gebüsches weiter hoch. Mühsam, Zentimeter um Zentimeter, schob er sich vorwärts. Seine Hände krallten sich an Zweigen und Gräsern fest, bewahrten ihn mehr als einmal vor dem Abrutschen.

      Schließlich lag Christian bäuchlings auf der kleinen Anhöhe, atmete erleichtert auf. Sein Verfolger schien in eine andere Richtung gelaufen zu sein. Aufmerksam ließ Christian seinen Blick schweifen. Wo war der Polizist? Versteckte er sich, um ihn zu einer Unaufmerksamkeit zu verleiten?

      Christian blieb in Deckung. Er beschloss, einige Stunden hier oben zu warten, bis die Luft rein sein würde. Sein Versteck war gut. Die Männer von der Polizei würden ihn hier nicht aufstöbern – oder nur dann, wenn sie Hunde mitbrachten.

      Christian schüttelte den Kopf. Auf was hatte er sich da eingelassen? Er hatte nichts Strafbares getan, und doch ließ er sich verfolgen wie ein Verbrecher. Und das alles nur, um morgen rechtzeitig bei Inge zu sein, um sie in die Arme schließen zu können, wenn sie aus der Klinik entlassen wurde.

      Inge! Jedes Opfer würde er für diese Frau bringen. Sie war so schön wie keine andere, und sie besaß einen natürlichen Charme, der jeden Menschen fesseln musste.

      Erst jetzt stellte Christian fest, dass er von hier oben einen weiten Blick ins Land hatte. Dort unten lag Sophienlust, mitten in dem wunderschönen Park. Etwas weiter hinten leuchtete das dunkle Dach von Gut Schoeneich aus einem Meer von grünen Bäumen hervor. Dazwischen lagen weite Wiesen, fruchtbare Felder, durchzogen von munter plätschernden Bächen. Es war ein Bild, das friedlich und versöhnlich stimmte.

      Wenn Christian den Kopf etwas hob, konnte er auf die Koppel sehen, in der er vor einer Viertelstunde noch die prächtigen Lipizzaner bewundert hatte. Doch was war das? Ein Kind lag im Gras. Es schien verletzt zu sein. Uwe!

      Ja, das Kind trug die kurzen blauen Höschen und den hellen Pulli. Es gab keinen Zweifel, es war Uwe.

      Christian vergaß jede Vorsicht. Plötzlich war es ihm völlig gleichgültig, ob ihn sein Verfolger sah oder nicht. Er richtete sich auf, hielt schützend die Hand über die Augen. Das Kind, das dort im Gras lag, rührte sich nicht. War es tot?

      Das Herz des Studenten begann in wildem Wirbel zu schlagen. Obwohl er von der vorangegangenen Jagd noch völlig erschöpft war, begann er jetzt erneut zu laufen. Doch diesmal achtete er nicht darauf, durch Gebüsch und Sträucher geschützt zu sein. Er rannte geradewegs den Hang hinab.

      Schon hörte er Polizeimeister Kirsch wieder hinter sich. Doch das interessierte ihn nun nicht mehr. Für ihn gab es etwas viel Wichtigeres: das Kind. Er musste nach Uwe sehen, musste ihm helfen. Die Tatsache, dass der Kleine auf der Koppel lag, ließ ihn vermuten, dass er von den Pferden verletzt worden war.

      Recht gut wusste Christian Gentsch, dass der Schlag eines Pferdehufes tödlich sein konnte. Warum nur war Uwe in die Umzäunung gelaufen?

      Obwohl Christian schon vorher so rasch wie nur möglich gerannt war, steigerte er jetzt sein Tempo noch beträchtlich. Es ging ja bergab, und außerdem gab ihm die Angst ungeahnte Kräfte. Polizeimeister Kirsch blieb weit zurück, obwohl auch er das letzte aus sich herausholte.

      *

      Schwester Regine hatte den kleinen Uwe die ganze Zeit über beobachtet. Sie hatte es nicht für gefährlich gehalten, dass sich das Kind in der Nähe des Gatters aufhielt, denn Uwe stand oft dort. Noch nie war er in die Umzäunung geklettert, noch nie hatte er sich unvernünftig benommen.

      Doch


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