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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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vorbeizukommen«, sagte Parker und nickte Willie grüßend zu.

      Dann griff er fast beiläufig zu einer Billardkugel und warf sie Toland an den Kopf, der daraufhin Abstand nahm, seine Schußwaffe zu ziehen, wie er es vorgehabt hatte.

      Parker lüftete seine schwarze Melone und schritt gemessen von dannen.

      Er war ein Mensch, der nicht gern stört und genau wußte, wann er zu gehen hatte.

      Verursacht durch den mehr oder weniger heftigen Lärm, hatte der erste Billardsaal sich geleert. Besucher und Thekenpersonal versammelte sich um die drei Wölfe, die gerade wieder zu sich kamen.

      Toland scheuchte die Zaungäste mit einer knappen Handbewegung zurück an ihre Plätze. Dann winkte er Willie zu sich heran.

      »Komm, Willie«, sagte er, »wir müssen uns mal über diesen Typen unterhalten.«

      »Ich – ich habe nichts damit zu tun«, sagte Willie, der Kleiderschrank, in ängstlichem Tonfall.

      »Habe ich ja auch gar nicht behauptet. Noch nicht. Komme jetzt!«

      Toland, Maple, Lealand und Willie begaben sich hinüber zur Tür neben der Theke im vorderen Raum, stiegen über die Treppe hinauf ins Zwischengeschoß und unterhielten sich hier ausgiebig über einen Mann namens Josuah Parker.

      »Wirklich, Jungens, ich habe nichts damit zu tun gehabt«, sagte Kleiderschrank-Willie ängstlich, nachdem er berichtet hatte.

      »Mir kommt es aber so vor, als hättest du diese Type eingeladen«, sagte Toland gefährlich ruhig, »wer hat denn mit wem am Tisch rumgeflüstert, he? Wer will denn da plötzlich nicht mehr mitspielen!?«

      Willie ahnte, was ihm bevorstand.

      Er wich zurück in eine Ecke, die in seinem Zimmer aus der Wand und einem Schrank gebildet wurde. Er hob abwehrend die Arme, als Schwergewichtler Lealand sich breitbeinig vor ihm aufbaute. Und er hechelte heiser vor Angst, als er das schrille Kichern des Psychopathen Maple hörte.

      »Fragt ihn noch einmal«, sagte Toland dazu und lachte amüsiert, »möglich, daß er uns jetzt was zu sagen hat!«

      »Aber meine Herren!« Parker trat in diesem Moment aus dem Schrank. Er schüttelte zwar nur andeutungsweise, dennoch aber vorwurfsvoll den Kopf, »seien Sie versichert, daß Mister Willie mich nicht einlud.«

      Sie starrten ihn an wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Toland schluckte.

      Maple kicherte irgendwie fast tonlos.

      Lealand bekam einen trockenen Mund.

      »Ich denke, man sollte sich in aller gebotenen Ruhe einmal gründlich und vorurteilslos unterhalten«, schlug Parker vor.

      Toland sah seine beiden Partner an.

      Die beiden Partner sahen Toland an.

      Aber alle drei Wölfe, wie man sie bezeichnet hatte, durchaus harte Gangster, konnten sich nicht entschließen, den Butler anzugreifen. Von Parker ging eine kühle Gelassenheit aus, die sie verwirrte. Sie waren es einfach nicht gewöhnt, daß man sich nicht vor ihnen fürchtete.

      »Nehmen wir doch Platz«, schlug Parker weiter vor und deutete einladend auf die Sessel, die um den Couchtisch standen.

      Zuerst setzte sich Toland.

      Maple plumpste förmlich in den Sessel und sah den Butler flackernd, aber doch etwas ängstlich-respektvoll an.

      Lealand holte tief Luft und setzte sich ebenfalls. Willie blieb in der Schrankecke stehen und nahm sich vor, in Zukunft ein anständiger Mensch zu werden. Wenigstens in etwa, wie er schnell einschränkend hinzufügte.

      »Kommen wir zum Kern der Sache«, begann Parker die Unterhaltung, »wie Ihnen bekannt sein dürfte, ist Steven Gateway ermordet worden. Er leitete eine Organisation, die sich mit der Erpressung von Speditionsunternehmern befaßte. Die Frage erhebt sich nun, wer als sein Mörder in Betracht kommt. Verschiedene Umstände sprechen dafür, daß Sie, meine Herren, sehr daran interessiert waren und sind, in die Geschäfte Mister Gateways einzusteigen. Darf ich das als richtig unterstellen?«

      »Stimmt!« sagte Toland und lächelte schon wieder mokant. Langsam überwand er seine Verblüffung.

      »Demnach hätten Sie also ein echtes Motiv gehabt.«

      »Natürlich«, erwiderte Toland, »aber Sie haben Pech, Parker, Gateway stand zwar auf unserer Liste, aber er geht nicht auf unser Konto! Da ist uns ein anderer zuvorgekommen.«

      »Ich werde das vorerst zur Kenntnis nehmen«, sagte Parker. »Ist Ihnen zufälligerweise eine Miß Mancini bekannt?«

      Entweder waren sie sehr gute Schauspieler, oder sie kannten Jill Mancini wirklich nicht. Parker wußte nicht, für welche Möglichkeit er sich entscheiden sollte.

      Während er fragte, hatte er dummerweise Willie aus den Augen gelassen.

      Was sich sofort rächen sollte.

      Willie, der sich mit dem Teufel verbunden hätte, um mit Toland gut auszukommen, nutzte gründlich seine Chance und brachte einen Handkantenschlag an, dem selbst ein Josuah Parker nicht gewachsen war.

      Mit anderen Worten, Parker wurde weich in den Knien und ging in eine schier endlose Verbeugung über, die auf dem Boden endete.

      »Mancini – Mancini?« Gail Fisher überlegte kurz und nickte dann bestätigend, »doch, solch ein Mädchen kenne ich …«

      »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Rander und atmete zufrieden, »wer ist das, Gail …?«

      Gau Fisher, etwa fünfundvierzig Jahre alt, aber aussehend wie eine junge Dame von knapp über dreißig – falls man nicht genauer hinsah natürlich – füllte das Glas des jungen Anwalts und wollte wissen, warum er sich für diese Frau interessierte.

      Gail Fisher war die Inhaberin einer Modell-Agentur. Sie vermittelte Fotomodelle für alle Zwecke, und böse Zungen behaupteten, nicht nur für diese speziellen Arbeiten. Rander, schon durch seine Arbeit als Anwalt keineswegs prüde oder ein moralinsaurer Apostel, hatte sich noch niemals um diese Gerüchte geschert. Gail war für ihn eine wichtige Informantin. Was sie privat oder geschäftlich trieb, störte ihn nicht.

      Er saß in ihrem Privatbüro, das sehr geschmackvoll eingerichtet war. An den Wänden, die orange gehalten waren, hingen moderne und sicher teure Bilder.

      »Diese Mancini – Jill Mancini, scheint sich aufs Glatteis begeben zu haben, Gail. Hat sie für Sie gearbeitet?«

      »Schon seit langem nicht mehr. Warten Sie, Mike, das muß jetzt schon ein paar Jahre her sein, da kam sie zu mir und wollte vermittelt werden. Aber wir paßten nicht so richtig zusammen. Sie hatte immer ihren eigenen Kopf. Ich habe sie danach nicht mehr angerufen, aber sie hat sich auch nie wieder bei mir gemeldet.«

      »Existiert noch ein Bild von ihr in Ihrer Kartei, Gail?«

      Gail Fisher hob unsicher die Schulter, ging hinüber zum Telefon und sprach ein paar Worte mit ihrem Sekretariat im unteren Stockwerk. Dann widmete sie sich wieder Rander.

      »Immer noch auf Gangsterjagd?« wollte sie wissen.

      »Notgedrungen, Parker stolpert von einem Fall in den anderen. Sie kennen ihn ja.«

      »Ich wundere mich, wie gut Sie miteinander auskommen.«

      »Sehr einfach, ich tue das, was er will«, spottete Rander auflachend.

      »Bis Sie eines Tages mal so gründlich stolpern, daß Sie nicht mehr aufstehen können, Mike.«

      »Was soll ich dagegen tun?«

      »Trennen Sie sich von ihm, Mike! Noch ist es Zeit.«

      »Ausgeschlossen! Sie mögen Parker nicht, wie?«

      »Mögen ist nicht der richtige Ausdruck, Mike. Wenn ich ihm gegenüberstehe, komme ich mir wie ein mißratenes Schulmädchen vor und möchte mich schämen. Das reizt mich bis aufs Blut!«

      Bevor


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