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Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman - Günter Dönges


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scheinen noch Fotos von dieser Mancini zu existieren«, sagte Gail, während die junge Dame sich still und unauffällig entfernte. Gail Fisher zog einige Fotos aus dem Umschlag und reichte sie an Rander weiter.

      »Ist sie das?« fragte sie dann.

      Rander sah prüfend auf die Fotos, auf denen Jill Mancini zu sehen war. Und doch wieder nicht, wie er zugeben mußte. Die junge Dame auf den Fotos glich Jill nur entfernt. Es gab eine gewisse Ähnlichkeit, mehr aber nicht.

      »Darf ich mir eines der Fotos mitnehmen?« fragte Rander.

      Gail Fisher hatte nichts dagegen. Und sie lieferte ihm auch die Adresse, die in ihrer Kartei noch vorhanden war. Als Rander kurz danach gegangen war, lächelte Gail Fisher ein wenig spöttisch, hob den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer und hatte eine sehr kurze Unterredung mit einer Frau, wie ganz offensichtlich zu hören war. Sie nannte ihre Gesprächspartnerin zumindest Jill, woraus sich verständlicher dieser Schluß ergab.

      Als Parker zu sich kam, ärgerte er sich.

      Er massierte sich ein wenig die schmerzende Halsseite und schalt sich insgeheim einen gutgläubigen Narren, was Willie anbetraf. Er nahm sich vor, den Kleiderschrank bei nächster Gelegenheit zurechtzuweisen.

      Inzwischen hatte Parker festgestellt, daß er sich in einem fensterlosen Kellerraum befand. Nun, das gehörte dazu. Eine andere Unterkunft war nicht zu erwarten gewesen. Ebenso war es selbstverständlich, daß die Tür solide und fest verschlossen war.

      Man hatte ihm aus verständlichen Gründen den Universal-Regenschirm weggenommen. Die drei Wölfe waren wohl dabei, ihn gründlich zu untersuchen. Was bedeutete, daß zumindest einer der drei Wölfe entweder bald außer Gefecht gesetzt wurde, oder es bereits war. Parkers Regenschirm bot schließlich viele Überraschungen.

      Ansonsten hatte man den Butler ungeschoren gelassen. In seiner gestreiften Butlerweste staken die Kugelschreiber, und das war entscheidend wichtig für den Butler.

      Er überlegte, ob er warten sollte, bis man ihn holte. Parker entschloß sich, zu verzichten. Er wollte keine Zeit verlieren und die Initiative nicht freiwillig aufgeben. Schließlich verfügte er über ausreichende Mittel, diesen unfreundlichen Raum zu verlassen.

      Butler Parker beschäftigte sich gerade mit seinem Kugelschreiber, als er draußen vor der Tür Schritte hörte, die von einem psychopathischen Kichern überlagert wurden. Ein klares Zeichen dafür, daß John Maple kam.

      Parker ließ sich auf der Kante der niedrigen Pritsche nieder, die das einzige Möbelstück in diesem Keller darstellte. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und wartete auf den Besucher.

      John Maple hatte ganz augenscheinlich getrunken.

      Er schloß die Tür auf, schwankte leicht, als er hereintrat, und hielt eine lange, wippende Stahlrute in der Hand, die er zischend durch die Luft schlug.

      »Los, aufstehen!« kommandierte er mit seiner fast unerträglich schrillen Stimme, »oder soll ich dir erst mal Manieren beibringen?«

      »Um diese Zeit sollten Und müßten Sie eigentlich schon zu Bett liegen«, erwiderte Parker würdevoll, »junge Leute in Ihrem Alter brauchen mit Sicherheit noch sehr viel Schlaf.«

      Mit diesem freundlichen Hinweis hatte der Butler genau das erreicht, was er hatte bezwecken wollen. John Maple wurde tief getroffen und verwundet.

      Ohne etwas für seine Sicherheit zu tun, schwang er mit der Stahlrute durch die Luft, um dann auf den Butler loszuschlagen. Das heißt, er hatte durchaus diese wenig schöne Absicht, aber konnte sie nicht in die Tat umsetzen.

      Er bemerkte ganz nebenbei einen Kugelschreiber in Parkers Hand und wunderte sich Bruchteile von Sekunden später darüber, daß er nichts mehr sah. Er fühlte nur ein peinliches Brennen in seinen Augen, spürte, daß ihm dicke Krokodilstränen über die Wangen rollten und hatte nur noch das einzige Bestreben, sich möglichst schnell zu setzen.

      Während John Maple bitterlich weinte, zog Parker es vor, sich diskret zu empfehlen.

      Ohne Verzicht auf Würde verließ er den Kellerraum, schloß die Tür und verriegelte sie zusätzlich von außen. Dann begab er sich hinüber zur Treppe und hörte die Stimme von Lealand, der nach Maple rief.

      Parker hatte nicht die geringste Lust, sich diesem menschlichen Tank in den Weg zu werfen. Er zog es vor, hinter einem mächtigen Betonpfeiler in Deckung zu gehen.

      Wenig später polterte Lealand über die Stufen nach unten und steuerte sofort auf die Kellertür zu, hinter der er den Butler vermutete.

      Parker hielt inzwischen eine seiner Patentzigarren in der Hand. Er hatte sie aus dem abgegriffen aussehenden Lederetui hervorgeholt, das man ihm leichtsinnigerweise belassen hatte.

      Lealand stampfte ahnungslos an Parker vorbei und hatte schon fast die Kellertür erreicht, als Parker sein Geschoß auf die Reise schickte.

      Dieses Spezialgeschoß bestand aus einem kleinen Miniaturpfeil, der keineswegs größer war als eine halbe Stopfnadel. Mit größter Zielsicherheit bohrte sich dieser Pfeil in den rechten oberen Quadranten des Gesäßes.

      Lealand kickste überrascht auf, griff nach der schmerzenden Stelle und schaute verdutzt auf den kleinen Pfeil, der zur Stabilisierung einen winzig kleinen Federbusch trug.

      Lealand brauchte einige Zeit, um zu begreifen. Als ihm endlich klargeworden war, daß man ihn beschossen hatte, als er endlich dahinter kam, daß der Schütze sich im Keller aufhielt, nun, da war es bereits zu spät für ihn.

      Zuerst schwankte er nur ganz wenig.

      Dieses Schwanken schüttelte ihn später durch. Lealand hielt sich mühsam an der unverputzten Wand fest, stöhnte leicht und ging dann korkenzieherartig zu Boden.

      Parker trat hinter dem Pfeiler hervor und barg seinen kleinen Pfeil. In Lealands Tasche fand er einen Revolver samt Schalldämpfer, für den er durchaus Verwendung hatte. Nachdem Parker gewisse Besitzverhältnisse neu geregelt hatte, ging er wieder hinüber zur Treppe, um sich mit dem Leitwolf des Rudels zu befassen.

      »Zum Teufel mit Lealand und Maple«, sagte Larry Toland wegwerfend, »sollen sie sich doch mit dem Butler amüsieren. Ich habe andere Sorgen!«

      »Fragt sich, wer sich mit wem amüsiert«, meinte Willie besorgt, »Sie kennen den Butler noch nicht, Toland. Der hat es faustdick hinter den Ohren. Fragen Sie mal Leute aus der Branche! Die fürchten den Butler wie die Pest!«

      »Übertreiben Sie doch nicht, Willie!«

      Toland war aufgestanden und ging mit dem Glas in der Hand in Willies Privatbüro umher.

      »Sie sind eben neu hier in der Stadt«, redete Willie eifrig weiter.

      »Stimmt … aber diese Stadt wird mich bald kennenlernen«, antwortete Toland mit großem Selbstvertrauen, »ich werde mir schon ein gehöriges Stück Kuchen abschneiden, verlassen Sie sich darauf! Wie sieht’s mit Ihnen aus, Willie, machen Sie mit?«

      »Das Syndikat läßt mir freie Hand. Ich habe mich vorher erkundigt. Sie sind da der Meinung, daß sich erweisen wird, wer stärker ist, Gateway oder ich!«

      »Das ist doch bereits entschieden, Toland. Gateway lebt schon nicht mehr.«

      »Erfreulicherweise!« Toland lachte leise. »Da ist einer gewesen, der mir die Arbeit abgenommen hat. Aber wer kommt nach Gateway, Willie? Sie kennen sich doch aus?«

      »Es gibt zwei Nachfolger von Gateway. Hondal und Stonewell.«

      »Clevere Jungens?«

      »Ich kenne beide und halte von keinem was. Sie sind erstklassige zweite Männer, mehr nicht. Die stoßen Sie glatt aus dem Anzug!«

      »Worauf sie sich verlassen können, Willie. Was ich jetzt brauche, sind ein paar harte Figuren. Können Sie mir sowas besorgen?«

      »Was sitzt für mich drin in diesem Geschäft, Toland?«

      »Zehn Prozent, Willie. Ich handle nicht!«

      »Und


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