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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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gaben Toni ihre Zettel.

      Toni überflog sie kurz. Dann setzte er sich zu ihnen auf das Sofa.

      »Basti, du hast aufgeschrieben, ihr hättet über Höhlen geredet.«

      »Ja, den Patrick hat’s interessiert. Ich hab’ ihm auch erzählt, daß es viele Höhlen rund um Waldkogel gibt. Die meisten sind aber gesperrt. Doch das könnte sich ändern, wenn es den neuen Höhlenwanderweg gibt. Davon reden doch jetzt alle, Toni!«

      »So, so! Was glaubst, Basti? Könnte es sein, daß die Zwillinge sich in einer Höhle verstecken?«

      Sebastian zuckte mit den Schultern.

      »Des weiß ich net. Dem Patrick gefallen Höhlen gut. Die Polly, die mag Höhlen nicht so. Einmal, das muß aber schon lange her sein, da müssen Polly und Patrick noch klein gewesen sein. Da waren sie mit ihren Eltern hier wandern. Des ist gewesen, bevor sie geschieden wurden. Auf der Wanderung wurden sie von einem Unwetter überrascht. Es muß ein kolossaler Wettersturz gewesen sein. Bis zur nächsten Schutzhütte haben sie es nicht mehr geschafft. Aber sie fanden eine Höhle, in der sie Schutz fanden. Polly fand das eklig, weil es so viele Spinnen gab. Aber Patrick hat es gefallen. Sein Vater hat sogar ein Feuer gemacht.«

      Toni lauschte aufmerksam Sebastians Erzählung. Er rieb sich nachdenklich das Kinn.

      »Konnten sich Patrick und Polly noch erinnern, wo diese Höhle war?«

      »Naa, nimmer genau!«

      »Es gibt oben am Sattel, da wo der ›Pilgerpfad‹ auf der anderen Bergseite hinunterführt einige Höhlen und Felsüberhänge.«

      »Den ›Pilgerpfad‹ rauf und zum Sattel, da wollten sie doch hin, gleich am zweiten Tag, als sie auf der Berghütte waren. Doch dann sind sie nur bis zum ›Erkerchen‹ gegangen.«

      »Richtig, Basti! Die Zwillinge sind zurückgekommen und Gunter war alleine wandern«, sagte Toni nachdenklich.

      »Meinst, die sind dort, Toni?« fragte Basti.

      »Mit Bestimmtheit kann das niemand sagen. Aber möglich wäre es schon. Außerdem könnte das die Erklärung sein, daß sie der Leo vom Hubschrauber aus nicht gesehen hat. Sie haben sich versteckt.«

      Toni stand auf und ging zu Anna in die Küche. Die Kinder folgten ihm.

      »Anna, sag! Vermißt du etwas aus der Speisekammer?«

      Anna schmunzelte.

      »Unsere Vorratskammer ist prall gefüllt. Wenn sich die Zwillinge dort eingedeckt haben, ist das schwerlich festzustellen. Aber ich glaube, daß sie schon etwas haben mitgehen lassen: Schokolade, Kekse!«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Ich habe in Bellos Körbchen Krümel gefunden. Sie müssen ihn damit bestochen haben. Bello hätte sonst gebellt. Aber du weißt ja, was er für ein Schleckermaul ist. Er weiß, daß er nicht in die Vorratskammer darf.«

      »Anna, das ist so gut möglich!«

      »Haben sich Sebastian und Franziska an noch etwas erinnert?«

      Toni reichte Anna die Zettel der Kinder. Er erzählte ihr, was ihm die beiden noch erzählt hätten.

      Anna schaute Toni an.

      »So abwegig ist diese Möglichkeit nicht! Die beiden sind ziemlich schlau. Sie dachten sich, daß zuerst in den Schutzhütten gesucht würde. Wer käme denn schon auf die Idee, die Höhlen abzusuchen?«

      »Dann werde ich gleich mal Gunter anrufen und ihm davon berichten.«

      »Laß das, Toni! Gunter ist im Stande, alleine in der Dunkelheit hinauf zum Sattel zu gehen. Er hat keine Wanderausrüstung dabei, keinen Proviant. Am Ende geschieht noch ein größeres Unglück! Es ist gleich dunkel. Gunter wird bald kommen. Dann redest du mit ihm. Ich stelle inzwischen Proviant zusammen. Du sorgst für Isomatten, Biwaksäcke und Lampen. Dann zieht ihr zusammen los. Bello kannst du mitnehmen. Wenn er die Kinder auch nicht suchen kann, denn ein ausgebildeter Spürhund ist er nicht. Aber seine Nase führt ihn mit Sicherheit dem Geruch von Schokolade und Kekse nach.«

      »Ich könnte Dr. Martin Engler anrufen! Seine Mira ist eine gute Spürhündin.«

      »Das stimmt! Ich würde auf jeden Fall Leo anrufen. Auch solltest du Fellbacher informieren. Er wollte doch ohnehin alle Höhlen kontrollieren und sichern lassen.«

      »Ja, die beiden rufe ich sofort an. Dann richte ich die Sachen. Du wirst viel Arbeit haben, Anna, wenn du hier alleine auf der Berghütte bist. Es wird bestimmt später Vormittag

      werden, bis ich mit Gunter zurück bin.«

      »Das schaffe ich schon, Toni. Außerdem ist noch Alois da! Er wird die Arbeit hinter dem Tresen übernehmen. Mach dir bitte darüber keine Gedanken. Sebastian und Franziska packen auch mit an.«

      Toni telefonierte mit dem Bürgermeister Fritz Fellbacher. Dieser war von Leo schon informiert worden, daß zwei Kinder gesucht wurden. Er bot sofort an, am nächsten Tag die Höhlen absuchen zu lassen. Es könnte ja auch gut sein, daß die beiden sich in einer anderen Höhle versteckt hatten. Danach telefonierte Toni mit seinem Freund Leo.

      Anschließend richtete Toni die Biwakausrüstung und verstaute alles in zwei großen Rucksäcken.

      »Jetzt muß Gunter bald kommen!« sagte Toni und schaute auf die Uhr. »Die Sonne ist bereits untergegangen. Vielleicht soll ich ihn doch anrufen? Ich habe es ihm versprochen!«

      Doch Anna riet Toni noch eine kleine Weile damit zu warten, sicherlich würde Gunter bald kommen.

      *

      Helen kam am ›Erkerchen‹ vorbei. Sie war in Gedanken und achtete nicht darauf, wer da saß. Außerdem war es schon ziemlich dunkel. Im Vorbeigehen warf sie aus Höflichkeit und weil es unter Bergkameraden üblich war, einen Gruß dem Mann zu.

      Gunter erkannte die Stimme sofort. Er sprang auf.

      »Helen! Helen, bist du es wirklich?«

      Helen blieb wie angewurzelt stehen.

      »Gunter? Du hier? Ich dachte, ich treffe dich auf der Berghütte.«

      Sie gingen aufeinander zu. Gunter schloß Helen fest in die Arme.

      Sie fühlte, wie er leicht zitterte.

      »Gunter! Gunter, du bist ja völlig fertig! Du zitterst ja!«

      »Die Kinder… die Kinder…«, stammelte Gunter. »Ich mache mir solche Vorwürfe! Aber es gab kein Anzeichen, daß sie eine solche Dummheit machen würden. Helen, bitte glaube mir! Die Bergwacht ist schon verständigt. Sie werden morgen eine große Suchaktion starten.«

      Helen hielt Gunters Hand fest. Der sonst so starke Gunter war nur noch ein Häufchen Elend. Sie führte ihn zur Bank. Sie setzten sich. Helen streifte ihren Rucksack ab. In einer Thermoskanne hatte sie noch einen Rest Kaffee. Er war noch ziemlich heiß. Gemeinsam tranken sie aus einem Becher.

      Währenddessen erzählte Gunter:

      »Helen, bitte glaube mir! Ich dachte, die Kinder schlafen länger!«

      »Du meinst, Frauke hat nichts damit zu tun?«

      »Nein, Helen! Frauke gibt sich nicht mit den Kindern ab. Sie ist nicht der mütterliche Typ. Außerdem will sie nicht mit dir in einen Wettbewerb treten.«

      »So? Hat sie das gesagt?«

      Gunter trank einen Schluck Kaffee und nickte.

      »Nun, das wundert mich nicht. Frauke wußte schon immer, wo und wie sich ein Einsatz lohnt«, bemerkte Helen leise.

      Plötzlich starrte Gunter Helen an.

      »Hältst du es für möglich, daß Frauke wußte… Ich meine, daß sie wußte, daß die Kinder weggelaufen sind?«

      »Wie kommst du darauf, Gunter?«

      »Nun, wir redeten beim Frühstück darüber! Ich wunderte mich,


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