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Star Trek - Titan: Kriegsglück. David MackЧитать онлайн книгу.

Star Trek - Titan: Kriegsglück - David  Mack


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nur kurz. Er lächelte den anderen Eltern zu, während er durch den Mittelgang in die erste Reihe ging. Dort setzte er sich auf einen Klappstuhl neben Commander Deanna Troi, diplomatischer Offizier der Titan und Leiterin des Counselorstabs.

      Sie warf einen nachdrücklichen Blick auf ihr Chronometer. »Du bist ganz schön spät dran.«

      »Unsinn«, sagte Riker. »Mich hätten nicht mal wilde Targs fernhalten können.«

      Die Beleuchtung wurde gedimmt und ein warmer Suchscheinwerfer erhellte die kleine Bühne. Aus unsichtbaren Lautsprechern drang klassische Musik und erfüllte den Raum, während eine Truppe kleiner Gestalten in Strumpfhose und Tutu über die Bühne stolzierte und hüpfte. Ihre Anmut und Unschuld waren bezaubernd.

      Doch Riker achtete nur auf ein einziges Kind: seine Tochter Tasha, die Pirouetten drehte und zeigte, was sie in ihrem Ballettkurs gelernt hatte. Sie ist erst fünfeinhalb und doch bereits das Unglaublichste, was ich jemals gesehen habe, staunte er.

      Deanna ergriff seine Hand. So wie er hatte auch sie Tränen der Rührung in den Augen, während ihre Tochter wie eine Fee zu der traumhaften Melodie über die Bühne schwebte.

      Will Riker liebte es, ein Sternenflottenoffizier zu sein, und er liebte es, die Galaxis zu erforschen. Aber wenn es eine einzige Sache gab, die er mit Sicherheit wusste, dann, dass er seine Frau und seine Tochter mehr liebte.

      KAPITEL 4

      Es gab fünf Wörter, von denen Brunt niemals gedacht hätte, dass er sie jemals unironisch aussprechen würde: Es geht nicht ums Latinum. Wenn es eine einzige Sache gab, die jeder Ferengi von klein auf verstand, dann die fundamentale Wahrheit, dass es im Leben und im Universum immer ums Latinum ging. Doch sosehr er auch versuchte, die Zahlen schönzurechnen, er konnte die Umstände und Ausgaben, die seine neueste Unternehmung verursachte, keineswegs mit dem Profit allein rechtfertigen.

      Brunt beugte sich über die Steuerung seines Schiffs, der Net Gain, und starrte auf die Sensoranzeige, doch seine Gedanken irrten durch die Ödnis der Selbstzweifel. Einst hatte er zu den gefürchtetsten Liquidatoren der Ferengi-Handelsbehörde gehört. Doch in den letzten Jahren hatte er sich von den finanziellen Rückschlägen eines gescheiterten Waffendeals erholen müssen, sich aber schließlich an die Spitze der Ferengi-Gesellschaft zurückgekämpft. Nun war er eine reiche und respektierte Persönlichkeit auf Ferenginar, ein stolzes Magnus-Plus-Mitglied des Ferengi-Unternehmerclubs.

      Warum also lungere ich hier am Rand des Universums im Dunkeln zwischen den Sternen rum? Eigentlich hatte er seine raumfahrenden Tage doch längst hinter sich gelassen. Und doch war er hier auf seinem Privatschiff, auf der Suche nach Konflikt und Gefahr, anstatt den Luxus seines Büros zu genießen, eine Slug-o-Cola zu schlürfen und seine Profite zu zählen, nur unterbrochen von Oo-mox-Sitzungen mit den besten Gefährtinnen, die man mit Latinum kaufen konnte. Ihm war klar, dass er anderen Ferengi seine Entscheidung niemals würde erklären können.

      Es ging hierbei nicht ums Geschäft, sondern um etwas Persönliches.

      Auf der Sensoranzeige erschienen neue Daten. Das Versorgungsschiff der Föderation, das er verfolgte, hatte seine Richtung geändert und die Geschwindigkeit erhöht. Er passte die Einstellungen seines Schiffs an, um die Net Gain im blinden Fleck der Sensoren des Frachters zu halten, damit sie ihn für ein Sensorecho ihres Warpstrudels halten würden, sollten sie ihn durch Zufall entdecken.

      Den meisten kleinen Raumschiffen würde ein solcher Trick schwerfallen, doch die Net Gain war kein gewöhnliches Schiff. Brunt hatte sie durch jahrelange harte Arbeit und vernünftige Investitionen ungemein aufgewertet. Verbesserte Langstreckensensoren, ein nach Militärstandards verschlüsseltes Kommunikationssystem, verstärkte Schilde und ein paar verborgene Waffensysteme sorgten dafür, dass der unauffällige Sternenhüpfer beeindruckender war, als er auf den ersten Blick schien.

      Seine internen Verbesserungen waren offensichtlicher. Alles war auf Bequemlichkeit ausgerichtet: ein weiches, großes Bett, ein mit Delikatessen programmierter Replikator und mehrere, unter scangeschützten Deckplatten verborgene Fässer erstklassiger Tropfen waren nur ein paar der Annehmlichkeiten, durch die Brunt die Net Gain zu einer Umgebung gemacht hatte, in der er es, falls nötig, auch mehrere Monate am Stück aushalten konnte.

      Nicht dass er seinem Hedonismus den Vorrang vor seiner Sicherheit gegeben hätte – sein Schiff verfügte außerdem über einige pragmatische Verbesserungen: zusätzliche Batteriebänke, verstärkte innere Kraftfelder, Abwehrmaßnahmen gegen Eindringlinge und zusätzliche Rettungskapseln sowie ein ins Cockpit eingebautes Überlebensmodul, das im Falle eines Notfalls einzeln abgestoßen werden konnte. All das trug zu Brunts Seelenfrieden bei, während er sein Schiff allein durch unerforschte Bereiche des Alls auf Föderationsraum zusteuerte.

      Nach der Kursänderung überprüfte er die Langstreckenscans des Sektors vor sich. So weit von erforschtem Raum entfernt gab es keine benannten Systeme, nur Vermerke im Galaktischen Katalog der Föderation – Reihen von Buchstaben und Nummern, verlinkt mit minimalen Daten. Auch wenn automatisierte Sensorbänke viele der Sektoren in der Gegend kartografiert hatten, war nur wenig darüber bekannt, welche Systeme sie beheimateten – und welche von ihnen von intelligenten Spezies bewohnt waren.

       Also wohin ist dieses Versorgungsschiff unterwegs?

      Diese Frage war mit dafür verantwortlich, dass Brunt nun so weit von seinem Zuhause und seinem Geschäft entfernt war. Verlässliche Quellen hatten ihn über die seltsamen Bewegungen von Frachtschiffen in diesem Sektor informiert. Es gab in diesem Teil des Alls keine bekannten Kolonien, keine Kulturen, die hoch genug entwickelt waren, um mit der Föderation oder sonst jemandem Handel zu treiben. Wenn doch, hätten die Ferengi sie bereits als neue Märkte erschlossen.

      Und doch war hier ein Schiff, das Millionen metrischer Tonnen Fracht mit sich führen konnte, die Art von Transporter, die normalerweise zur Versorgung einer weit entfernten Kolonie oder Sternenbasis eingesetzt wurde. Es reiste ohne Konvoi oder Sternenflotteneskorte in eine Richtung, in der es nichts zu suchen zu haben schien. Das bedeutete entweder, dass es etwas Wertvolles an einen unbekannten Anlaufhafen brachte oder etwas Wertvolles von dort abholen sollte. So oder so war das Schiff ein ideales Ziel für Piraten und Schmuggler.

      Genau die Art Leute, nach denen Brunt suchte.

      Niemand im Ferengi-Unternehmerclub hatte Brunt je gefragt, wie er seine Profite erzielte. Solche Fragen wurden als unhöflich betrachtet, gleichbedeutend mit versuchtem Diebstahl von Betriebsgeheimnissen. Wie ein Ferengi sein Latinum verdiente, war seine Angelegenheit. Also wussten selbst auf Ferenginar nur sehr wenige Personen, dass Brunt der Inhaber einer der erfolgreichsten Kopfgeldjägeragenturen des Quadranten war.

      Brunt hatte angefangen, Kriminelle aufzuspüren, um die auf sie ausgesetzte Belohnung zu kassieren, kurz nachdem er sich gegen Gaila gewandt hatte, seinen ehemaligen Partner im Waffenhandel. Anfangs war es Brunt leichtgefallen, das Vertrauen der Kriminellen zu gewinnen. Sein eigener zwielichtiger Ruf hatte es ihm erlaubt, sich unter ihnen zu bewegen, als würde er dazugehören. Und so hatten nicht wenige seinen Verrat erst kommen sehen, als es bereits zu spät war. Genau wie Gaila.

      Schließlich hatte Brunt sein Geschäft expandiert. Zuerst hatte er Partner hereingeholt, dann hatte er damit begonnen, Unteraufträge zu vergeben. Innerhalb weniger Jahre hatte der ehemalige Liquidator seinen Ein-Mann-Kopfgeldjäger-Betrieb in ein interstellares Geschäftsimperium verwandelt, das über eine Milliarde Barren goldgepressten Latinums wert war. Er zog es vor, mit seiner Rolle im Unternehmen nicht hausieren zu gehen – nicht weil er sich dafür schämte, sondern weil gewalttätige Kriminelle rachsüchtig waren und er solche Schwierigkeiten vermeiden wollte.

      Es war alles so gut gelaufen … bis zu dem Tag, als Gaila aus dem Gefängnis geflohen war. Obwohl man ihn in einer Hochsicherheitseinheit auf Urwyzden Alpha untergebracht hatte, war es dem gerissenen Waffenhändler gelungen, Kontakt zu ehemaligen Angestellten draußen aufzunehmen. Diese hatten die Wachen – und wie Brunt vermutete, auch den Gefängnisleiter – mit exorbitanten Summen bestochen, um Gailas außerplanmäßige frühzeitige Entlassung zu ermöglichen.


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