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Star Trek - Titan: Kriegsglück. David MackЧитать онлайн книгу.

Star Trek - Titan: Kriegsglück - David  Mack


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neu gewonnene Freiheit beunruhigte Brunt. Was würde er tun, jetzt, wo er auf freiem Fuß war? Würde er sich an Brunt rächen wollen? Würde er Brunts Tätigkeit öffentlich machen und so dafür sorgen, dass jeder blutdürstige Halunke im bekannten Raum hinter ihm her sein würde? Oder vielleicht würde er Brunts sozialen Status auf Ferenginar untergraben und ihm dadurch seinen geliebten Status als Magnus-Mitglied des Ferengi-Unternehmerclubs nehmen? So oder so würde die Kunde von Gailas Flucht aus dem Gefängnis Brunts Berufsreputation schädigen, selbst wenn jemand anders dafür verantwortlich gewesen war, ihn hinter Gittern zu halten.

      Brunt entschied, dass es unbedingt erforderlich war, den gerissenen Mistkerl aufzuspüren und zurück ins Gefängnis auf Urwyzden Alpha zu bringen, bevor er die Gelegenheit hatte, sich zu rächen.

      Meinem Ruf zuliebe – ganz zu schweigen von dem enorm hohen Kopfgeld, das man auf ihn ausgesetzt hat – werde ich ihn wieder dem Arm des Gesetzes übergeben.

      Er sah zu, wie das Versorgungsschiff in die Leere in der am weitesten entfernten Ecke der Sensorreichweite der Net Gain raste. Es in unbekanntes Gebiet zu verfolgen, war ein Risiko, aber wenn Gaila, wie Brunt vermutete, tatsächlich diesen Sektor nach leichter Beute absuchte, war dies genau die Art Zielobjekt, die er wählen würde.

      Er stellte den Autopiloten auf einen verdeckten Verfolgungsmodus und leerte seine Slug-o-Cola.

      Ich riskiere es einfach. Lass uns mal würfeln und schauen, was dabei rauskommt.

      »Wenn sich jetzt bitte alle setzen würden, damit wir anfangen können.« Theron sah zu, wie sich die zwei Dutzend Abteilungsleiter der Expedition sowie ihre Stellvertreter auf der Suche nach freien Plätzen aneinander vorbeidrängten. Die Husnock-Halle ähnelte einem Amphitheater mit aufsteigenden Rängen um eine Bühne, auch wenn die Expedition sie mit Sitzen hatte ausstatten müssen, die für die humanoide Anatomie geeignet waren. Nicht alle diese Sitze hatten ordentlich in Reihen gepasst, ein Umstand, der manchmal dazu führte, dass es bei größeren Gruppen länger dauerte, bis alle ihren Platz eingenommen hatten, als Theron lieb war.

      Mit ihm wartete Doktor Kilaris. Versteckt hinter den Vorhängen zu beiden Seiten der Bühne, stand je ein Paar Sicherheitsordner. Auch wenn Theron die Anwesenheit solcher Wachleute bei einer routinemäßigen Personalbesprechung unnötig vorkam, lief die Expedition unter den strikten Protokollen eines Föderationsbürokraten, der zwar über tausend Lichtjahre weit weg war, sich aber anmaßte zu wissen, was für Theron und sein Team am besten war.

      Kilaris nickte Theron zu. Er sah zum Publikum. Die letzten Personen machten es sich auf ihren Plätzen bequem und die Gänge waren leer, also war es an der Zeit anzufangen.

      »Guten Morgen, Freunde!«, sagte Theron. »Wie versprochen haben wir große Neuigkeiten für Sie.« Er trat beiseite und deutete mit einer theatralischen Geste auf seine Kollegin. »Doktor Kilaris.«

      Die Vulkanierin trat vor. »Danke, Doktor Theron.« Sie wandte sich dem Publikum zu. »Willkommen, geschätzte Kollegen! Gestern konnten Mitglieder meines Teams eine Entdeckung bestätigen, die ich letzte Woche gemacht habe: einen Kodex, der eine Husnock-Übersetzung eines Texts darzustellen scheint, der in einem antiken Dialekt der Tkon verfasst wurde.« Sie hob ihr Kinn als Stichwort für ihren Stellvertreter Doktor Cadman Greiss. Er aktivierte eine holografische Projektion, die den Raum hinter ihr mit einer halb durchsichtigen Repräsentation sich gegenüberliegender Seiten erfüllte. »Wie Sie sehen, zeigt die linke Seite den Husnock-Text, die rechte hingegen den Tkon-Dialekt, der vor acht Jahren in einem Archiv auf Delphi Ardu IV entdeckt wurde.« Sie machte eine Geste für Greiss, der das nächste Bild aufrief: die gleichen Seiten mit Markierungen in mehreren Farben. »Durch Ähnlichkeiten in den Mustern der Informationsdichte und Häufigkeit der syntaktischen Unterbrechungen waren wir in der Lage, die Tkon-Teile des Kodex zu benutzen, um eine Rohübersetzung des Husnock-Texts anzufertigen.«

      Jemand aus dem Publikum hob eine Hand. Theron übernahm die Rolle des Moderators. »Ja, eine Frage, Doktor Mukherjee?«

      Die Architekturingenieurin stand auf und strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. »Besteht das Risiko, dass wir den Husnock damit ein bisschen zu viel zutrauen?«

      Kilaris zog eine Augenbraue hoch. »Könnten Sie etwas genauer sein?«

      »Der Kodex, den Sie entdeckt haben, scheint relativ neu zu sein, doch das antike Tkon ist über eine halbe Million Jahre alt. Wenn wir annehmen, dass die Husnock versucht haben, das Tkon zu übersetzen, sollten wir dann nicht auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie es falsch übersetzt haben? Und wenn dem so ist, würden wir dadurch nicht das Husnock falsch übersetzen, wenn wir es mit dem Tkon, einem Faktor, den wir gut kennen, abgleichen?«

      Wenn es Kilaris etwas ausmachte, von einer Kollegin auf die Probe gestellt zu werden, verbarg sie es gut, dachte Theron. Die Vulkanierin legte ihren Kopf schief und dachte über ihre Antwort nach. »Das ist ein Risiko, das wir vor der Bekanntgabe unserer Entdeckung in Betracht gezogen haben. Doch ausgehend von dem, was wir über die Husnock-Wissenschaften wissen, handelte es sich um eine äußerst intelligente und technologisch hoch entwickelte Spezies. Und wir haben bereits andere Kodizes gefunden, die Übersetzungsmuster zu enthalten schienen, doch dies ist der erste, der eine uns bekannte Sprache übersetzt. Basierend auf dem von den Husnock auf diesem Gebiet betriebenen Aufwand, können wir wohl davon ausgehen, dass sie erfahrene Xenolinguistiker waren.«

      Mukherjee nickte und setzte sich wieder. »Danke, Doktor.«

      »Sehr gern, Doktor.« Wieder nickte sie Greiss zu und er wechselte zur nächsten holografischen Projektion, einer detaillierten Nahaufnahme des Husnock-Texts. »Einige der wichtigsten Elemente unserer Entdeckung, so profan es auch klingen mag, sind Einblicke in die Interpunktion der Husnock.« Kilaris deutete auf einige Symbole im Text. »Wir hoffen, durch eine Analyse der Art, wie sie ihren Text annotiert haben, etwas über ihre Syntax und Grammatik zu erfahren, denn aufgrund unseres mangelnden Verständnisses dieser Faktoren, entziehen sich uns bisher einige Aspekte des Texts.

      Erstens können wir uns durch einen fehlenden Leitfaden für geschriebene Husnock-Grammatik nicht sicher sein, dass die Wortreihenfolge mit der des Tkon-Textes übereinstimmt, den sie übersetzt haben. Und daher können wir zum momentanen Zeitpunkt auch kein verlässliches Lexikon von Husnock-Vokabeln anlegen. Zweitens, weil wir unsicher sind, ob der Kodex eine freie oder wörtliche Übersetzung ist, besteht unsere Aufgabe darin …«

      Ein schriller Disruptorschuss unterbrach ihre Präsentation.

      Theron und alle anderen im Auditorium drehten sich herum, um zu sehen, woher der Schuss gekommen war. Durch die Eingänge zu jeder Seite stürmten große, bullige Humanoide mit kurzen Disruptorgewehren, zusammengestückelter Körperpanzerung und kampfgezeichneten Helmen. Innerhalb weniger Momente hatten sie die Wissenschaftler flankiert, von denen keiner seinen Sitz verließ. Eine Sekunde lang wurde alles still …

      Dann kamen die Sicherheitsleute der Expedition hinter den Bühnenvorhängen hervor und eröffneten das Feuer. Es war ein mutiger, aber dummer Schachzug. Ihre auf Betäubung gestellten Phaser prallten an der Schutzkleidung der Eindringlinge ab. Dann erwiderten diese das Feuer und überwältigten die beiden Sicherheitsleute mit einer Salve in eindeutig tödlicher Einstellung. Die letzten Schüsse durchschlugen die Männer, während sie zu Boden sanken. Sie waren beide tot, bevor sie auf der Bühne aufschlugen.

      Vom hinteren Ende der bewaffneten Gruppe kam eine Gestalt nach vorne, die größer war als der Rest. Ihr Helm war mit kurzen roten Streifen markiert, die Theron als jene wiedererkannte, mit denen Soldaten ihre im Kampf getöteten Gegner zählten. Der Helm dieses Mannes hatte mehr Markierungen, als Theron auf die Schnelle zählen konnte, während sich der Eindringling der Bühne näherte.

      Theron trat ihm entgegen. »Ich bin Doktor Maxwell Theron, Leiter dieser Expedition, und ich ergebe mich im Namen …«

      Der Fremde verpasste Theron eine schallende Ohrfeige. Der Schlag warf Theron um. Er landete hart auf dem Rücken. Wie betäubt und um sein Leben fürchtend sah er zu dem Eindringling auf. Dieser sagte mit rauer Stimme: »Dich wollen wir nicht.« Dann deutete er auf Kilaris und befahl seinen Männern: »Nehmt sie.«

      Zwei


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