G.F. Barner 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.
Zeit lang, dann stecken die Choctaws die Köpfe zusammen und sprechen schließlich noch einmal mit Saguaro.
»Boss, er sagen, du sein schlauer Freund. Er wollen keinen Streit und sein zufrieden, wenn du geben sechzig Rinder und eine Gewehr für ihn mit Patronen.«
»Na gut, das kann er haben. Frage ihn, ob man über den Maline kommen kann.«
Der Indianer ist also zufrieden und erwidert auf Saguaros Frage, dass sie vier Tage warten sollen, dann wird es keinen Regen mehr geben und die Furt niedrig genug sein.
»Well, soll er an der Furt warten, dort bekommt er seine Rinder, Saguaro. Was will er?«
»Er sagen, zehn gleich mitnehmen!«
»Soll er haben. Er hat mein Versprechen, dass er die anderen an der Furt bekommt … Verstanden? Geh mit und gib ihm zehn Rinder, aber sage ihm, wenn uns ein Pferd fehlen sollte, dann bekommt er kein Rind, sondern Besuch von den Pferdesoldaten aus Fort Smith!«
Die Indianer beteuern hoch und heilig, dass kein Pferd fehlen wird und ziehen los, um mit ihren zehn Anzahlungsrindern zu verschwinden. Auch Saguaro kommt wieder und meint trocken: »Boss, sie nicht stehlen, haben jetzt Pferde genug. Wir morgen in Dämmerung an Furt, was?«
»Übermorgen Mittag, Saguaro. Wir treiben nicht mehr so scharf weiter. Bist du sicher, dass sie uns nun in Ruhe lassen werden?«
»Ganz sicher, kommen nicht und stehlen. Können alle schlafen beruhigt, Boss!«
Und wirklich erscheinen die Indianer nicht wieder. Die Herde bleibt den ganzen nächsten Tag unbelästigt und trifft auch am folgenden Tag auf keine Indianer.
Erst vier Meilen vor der Furt tauchen sie auf, halten schweigend vor dem Weg, um ihre restlichen Rinder zu holen.
Sie erhalten fünfzig Rinder, verschwinden dann wieder, lassen aber durch Saguaro sagen, dass Slim Dorlanays Herde noch immer nicht wieder ganz gesammelt und aus dem verregneten Camp die Hälfte aller Männer in die Stadtsiedlung bei Fort Smith verschwunden seien.
Der Regen fällt immer noch. Ein grau verhangener Himmel gießt seine Wassermassen auf Menschen und Tiere herunter. Trevor Joslyn holt Wes Turner nach vorn an die Spitze der Herde und deutet voraus.
»Wes«, sagt Trevor düster, »ich werde jetzt zur Furt reiten und mich umsehen. Steht uns die Herde im Weg, dann muss sie weg. Wir wollen durch den Fluss. Du treibst langsam weiter und wartest, was Eddy dir für Nachricht mitbringt. Ich schicke ihn zurück, wenn wir die Furt nicht benutzen können. Tue dann genau das, was ich ihm auftrage. Die Indianer haben das Camp Slims anscheinend Tag und Nacht nicht aus den Augen gelassen. Wie ich die Burschen kenne, haben sie fast alle verstreuten Rinder aufgelesen und sind mit ihnen verschwunden. Saguaro sagt, dass die Hälfte aller Männer von Slim das Camp verlassen haben soll. Was das heißt, brauche ich dir nicht zu sagen.«
»Damned«, erwidert Turner bestürzt. »Wenn seine Mannschaft meutert, dann kommt er nie ans Ziel. Sie werden ihm die Schuld dafür geben, dass ihnen die Remuda und einige Rinder verschwunden sind. Er hat zu hart treiben lassen, weil er uns im Nacken glaubte. Bei dem Sauwetter bekommt jede Mannschaft genug von einem sturen Trailboss von der Sorte Slims. Gut, dann reite, aber nimm besser noch ein paar Männer mit. Wir werden hier schon fertig.«
Er bricht nach wenigen Minuten auf. Sie reiten schweigsam über den feuchten und glitschigen Boden auf die Furt zu.
Jetzt reitet Trevor Joslyn schneller, braucht keine zehn Minuten mehr und stößt dann auf drei Männer, die von rechts mit einigen Rindern auftauchen und sofort ihre Gewehre herunternehmen.
»Langsam«, ruft Trevor sie scharf an. »Brazos, bist du das dort? Hier ist Trevor Joslyn, lasst die Gewehre in Ruhe, Leute!«
Es dauert keine Minute, dann sind sie an den vielleicht zwanzig Rindern und den drei Männern. Der alte Hopkins, der Koch von Adams Weidemannschaft, Brazos Tracy und Joel Blomfield, der Zureiter von Adam Sherburns Ranch, tauchen bei den Rindern auf.
»Hallo, Trevor«, sagt Tracy bitter und sieht zu Boden. »Wir liegen euch im Weg, was? Tut mir leid, aber ich kann unsere Rinder nicht aus dem Weg bekommen, jedenfalls nicht so schnell und ohne Hilfe. Die Männer haben sich einige Laubhütten und Planenzelte gebaut und weigern sich, die Arbeit zu tun. Nur die Stammmannschaft sucht nach versprengten Rindern, die anderen … Tut mir leid, es ist keine böse Absicht, Trevor!«
»Ich glaube dir schon, Tracy, keine Sorge. – Wo ist Slim Dorlanay?«
»Der verfluchte Kerl ist in die Stadt und versucht, die Hälfte der Mannschaft aus den Saloons zu bekommen. Sie haben ihn von hinten niedergeschlagen, als er seine verrückten Befehle gegeben hat und sind dann davon. Dieser Narr, es hat vor drei Tagen begonnen, da wurde er plötzlich verrückt und bekam von Stevens Nachricht, dass ihr bereits über den Red River gewesen seid. Von dieser Stunde an hat er die Rinder jagen lassen. Und dann kamen die Indianer …«
Er seufzt bitter, versucht sich seine Pfeife anzustecken und wirft fluchend den feuchten Tabak weg, der nicht brennen will.
Neben ihm kommt der alte Hopkins von hinten, der Trevor schon seit vielen Jahren kennt und nickt Trevor kurz zu.
»Nun, Matt?«, fragt Trevor düster. »Sieht ziemlich bitter für euch aus, was? Kochst du nicht?«
»Kochen kann ich immer noch, aber wir müssen erst die Rinder finden. Die verdammten Indianer stehlen jedes Rind, das sich verlaufen hat. Ich sage dir, wenn sie schlau sind, dann fallen sie über die Rinder her und stehlen sie alle, aber das werden sie wohl nicht wagen. Dieser verdammte Dorlanay, wir haben nie viel von ihm gehalten, aber seine Verrücktheit ist noch schlimmer, als wir jemals glauben wollten. Trevor, er hat sich eingebildet, dass er schnell genug sei, um aus dem Indianerland heraus zu sein, ehe die roten Burschen sich an die Herde oder die Remuda wagen könnten. Dieser Narr Stevens musste schießen, obwohl wir ihn zurückzuhalten versuchten. Trevor, unsere alte Mannschaft schafft es allein nicht mehr, die angeworbenen Männer haben genug von Slim und seinen Burschen und sind in die Stadt gegangen. Weiß der Teufel, ob sie wiederkommen!«
»Jeder Mann macht mal irgendwann einen Fehler«, brummt Trevor. »Ich habe nicht die Absicht gehabt, euch zu überholen, aber nachdem der Halunke uns vergiften lassen wollte und uns die Prärie ansteckte …«
»Waas?«, macht Tracy bestürzt. »Trevor, was redest du da? Ich glaube, du irrst dich, wie? Von uns hat keiner eine Ahnung. Bist du sicher …«
Trevor erzählt ihm im strömenden Regen die Geschichte. Die drei Männer beginnen wild zu fluchen und verwünschen Slim in die Hölle.
Die Männer blicken Trevor bestürzt an. Jeder von ihnen würde jetzt losreiten und sich Slim Dorlanay kaufen. Es ist nicht einer unter ihnen, der daran zweifelt, dass Trevor Joslyn Slim vor seinen Revolver holen wird.
Blomfield flucht bitter, Hopkins sagt etwas davon, dass ein toter Slim Dorlanay keine Herde mehr leiten könne und Brazos meint bitter, diese Schweinerei sei einfach zu groß, um nicht bestraft zu werden.
»Ich werde mir erst die Furt ansehen«, sagt Trevor zu ihrer Überraschung bitter. »Brazos, geht das Wasser hoch?«
»Da kommt keiner auf die andere Seite, nur schwimmend, an der Seite seines Pferdes, aber Rinder nicht, Trevor. Hör mal, willst du nicht Slim folgen?«
»Ich denke nicht. Reiten wir! Wir helfen euch die Rinder in den Fluss zu schaffen. Los, kommt schon, in drei Stunden ist es dunkel. Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch etwas schaffen wollen!«
Er hilft ihnen mit Eddy und Tonio die Rinder zu der Herde am Ufer des Flusses zu bringen, trifft dort die anderen Männer aus Adam Sherburns Herde und betrachtet eine Weile stumm den gurgelnden und rauschenden Fluss. Jeder der Männer hier kennt ihn. Und einige sagen ziemlich deutlich, dass sich Slim Dorlanay zum Teufel scheren und Trevor seine Arbeit tun soll. Aber es ist, als höre Trevor das nicht. Er sieht nur auf den vielleicht zweihundert Schritt breiten Fluss, der den beinahe doppelten Wasserstand erreicht hat.
»Eddy«, meint er dann nach einer ganzen Weile. »Sage hinten Wes Bescheid. Er soll unsere Rinder etwa eine halbe Meile weiter nach Westen